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Rulings vs Rules

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Zed:
Inmitten der Spielsitzung: Ein Problem/eine ungeklärte Regelfrage taucht auf. Nach entweder langen Recherchen in den Regelbüchern oder schnell aus der Erinnerung wird klar, dass die Regeln für eine Lösung keine Unterstützung anbieten. Also muss die SL eine Entscheidung treffen. Es wird wohl kein System geben, dessen „Rules“ alles abdeckt - das also völlig ohne „Rulings“ auskommt.

<Edit, da öfter gefragt wird, was Rulings genau sind: "Rulings sind zu treffende Regelentscheidungen für aufgekommene Regelfragen, die das System nicht oder nur unzureichend beantwortet." Und eine ausführliche Unterscheidung von "Hausregeln" und "Rulings" hat Jiba verfasst.>

Der Nachteil von Systemen, die den Anspruch haben, für alle Eventualitäten eine Regel vorzuweisen: Sie sind potentiell sehr umfangreich und wahrscheinlich auch kompliziert. Das berührt die Frage, welche Systeme als regelleicht/mittelschwer und schwer gelten.

Systeme, die auch bei Regelfragen auf Kooperation setzen, mal außen vorgelassen: Der Nachteil von Systemen, die darauf setzen, dass die SL vieles handgewedelt regelt, ist, dass sie der SL eine sehr autoritäre Rolle zuweisen, und wenn sie oder die Gruppe das nicht möchten oder akzeptieren, sind endlose Diskussionen vorprogrammiert. Das berührt die Frage, welche Rolle eine SL haben sollte.

War oder ist Dir egal, was das Spielsystem wie regelt, weil Du mit den Rulings Deiner Spielleitung sowieso immer einverstanden bist? Oder ist es Dir wichtig, dass das System Regeln für die wichtigsten Situationen anbietet und damit die Rulings der SL in den allermeisten Fällen überflüssig macht (dann gerne das System nennen)?

I’ll go first: Mein Anspruch an ein System ist, dass es klare Regeln für die meisten Spielsituationen anbietet, ich denke da insbesondere an Kampfmanöver, Skills und Zauber. Rulings sollen nur im Notfall getroffen werden müssen.

In meiner Praxis findet das Nachschlagen in Regelbüchern trotzdem nur phaseweise statt, da wir von etwa 7 Spielsessions vielleicht 3 mit Kämpfen verbringen (in denen wir wirklich häufig über den DnD 3.5-Büchern hängen) und 4 mit Planungen und Diplomatie (die wir ausspielen, nicht auswürfeln). Dadurch fühlt es sich für uns unterm Strich aber nicht so an, als würden wir beim Spielen ständig in den Regeln nachschlagen.

aikar:

--- Zitat von: Zed am 18.04.2024 | 10:23 ---I’ll go first: Mein Anspruch an ein System ist, dass es klare Regeln für die meisten Spielsituationen anbietet, ich denke da insbesondere an Kampfmanöver, Skills und Zauber. Rulings sollen nur im Notfall getroffen werden müssen.
--- Ende Zitat ---
Ja, geht mir genauso. Aber.
Diese klaren Regeln können für meinen Geschmack auch sehr generisch/oberflächlich sein. Mir reicht eine Fertigkeit Wildnisleben/Überleben auf die ich einen Wurf durchführen kann, ich brauche keine seitenlangen Detailregeln um Jagden, das Finden von Unterschlupfen oder Spurenlesen gesondert abzubilden. Außer das Überleben in der Wildnis ist der Kernfokus des Spiels/Der Kampagne, das ist aber selten der Fall.

ghoul:
Letzten Endes ist ein SL ja dafür da, um zu entscheiden.
Sonst bräuchtest du keinen und könntest ein CoSim spielen oder ein Brettspiel mit Questbuch.

Boba Fett:
Ich möchte vor allem spielen und weder lange diskutieren noch lange Regelwerke konsultieren.
Da ich auch nur bei Spielleitern spiele, die ich als fair beurteile vertraue ich darauf, dass auch ihre Entscheidungen okay sind und Fehlentscheidungen irgendwann kompensiert werden.
Ich brauch daher kein allumfassendes Regelwerk, das für jedes Detail eine Regel hat. Trotzdem spiele ich möglichst by the book und erwarte verlässliche Regeln.
Improvisation während der Sitzung ist okay, aber danach sollte man die neuen Rulings überprüfen, ggf optimieren und dann daran festhalten.

JollyOrc:
Es ist super, wenn ein Regelwerk Situationen gut abbildet und keine Fragen offen lässt.

Aber ich hab halt nur so viel Lust (sowohl als SL als auch als Spieler), mir Regeln anzueignen. Irgendwann ist da dann halt Schluss, und mehr Regeln und Feinheiten gehen nicht mehr mit Spaß in meinen Kopf, bzw. ich hab ggfs. keine Lust, mitten in der Situation genau die passende Tabelle aus dem Dicken Buch [tm] herauszusuchen.

Spätenstens an der Stelle finde ich dann Rulings ebenso super! :)

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