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Biblical RPG
Ainor:
--- Zitat von: nobody@home am 8.05.2024 | 09:18 ---Um buchstäbliche Wunder zu vollbringen, muß man ja klassischerweise auch eine Gottheit oder mindestens göttlicher Abstammung sein. Der Anspruch ist aber auch bei den besten Ärzten eher selten. :) Ansonsten reden wir ja über Fantasy, und da gehen beispielsweise ein Conan zum Ausheilen mal wirklich schwerer Verletzungen oder ein Frodo zum Entfernen der Spitze eines Nazguldolchs auch nicht erst mal in den Tempel.
--- Ende Zitat ---
Genau. Meine These war: die weit verbreitete Idee: "zum heilen braucht man Priester" kommt vom biblisch inspirierten D&D Kleriker.
Wie du korrekt aufzeigst war das vor D&D anders.
--- Zitat von: nobody@home am 8.05.2024 | 09:18 ---Es gibt in der christlichen (und insbesondere katholischen) Mythologie sicher einschlägige Heilige, die gelegentlich mal ähnliche Dinge vollbracht haben, so, wie Gott dort auch schon mal selbst Wunder für die bewirkt, die zwar keinen "speziellen" Status haben, ihn aber angemessen darum bitten. Mit dem D&D-Kleriker, der sich seine Zauber einfach täglich aus dem himmlischen Automaten zieht, haben solche Leute aber schon nicht mehr besonders viel zu tun.
--- Ende Zitat ---
Naja, angemessen darum bitten tun D&D Kleriker auch. Aber wenn göttliche Gunst verregelt wird dann funktioniert sie tatsächlich wie himmlische Automaten. Ist aber beim Magier auch nicht anders. Deshalb existiert der Unterschied zwischen Regelsystemen und ihren literarischen Quellen.
--- Zitat von: nobody@home am 8.05.2024 | 09:18 ---Die gab's auch schon vor ihm. Gandalf selbst hat ja beispielsweise seine Ähnlichkeiten mit Gestalten wie Merlin oder Odin (in seinen "freundlicheren" Aspekten) persönlich -- der Zauberer als weiser Ratgeber ist wirklich nicht neu.
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Genau das selbe. Odin ist ein Gott und damit auch "etwas speziell", die von ihm inspirierten Zauberer aber nicht.
--- Zitat von: nobody@home am 8.05.2024 | 09:18 ---Sagen wir mal eher: weil in der Literatur der Autor eher selten würfelt (und auch generell nicht erst eine große Weltsimulations-Engine anwirft, bevor er entscheidet, was im nächsten Satz passieren soll). ;) Regeln für die Magie an sich kann's dabei aber durchaus geben -- manche Fantasynerds definieren da heutzutage sogar ausdrücklich ein Spektrum von "harter" zu "weicher" Magie, je nachdem, wie ausdrücklich diese Regeln formuliert sind und wie konsequent sie dann auch eingehalten werden.
--- Ende Zitat ---
Nun, bei D&D und DSA basierten Büchern ist das kein Wunder. Die sind aber keine literarische Vorlage ihrer Systeme. Ich weiss das Sanderson auf ein Magiesystem wert legt, aber das ist vielleicht auch Literatur für Fantasynerds die Magiesysteme schon vom Rollenspiel her kennen. Bei den alten Klassikern mag es ein paar Regeln geben (z.B. Vance), aber ein hartes Magiesystem?
--- Zitat von: nobody@home am 8.05.2024 | 09:18 ---Rein theoretisch kann man viele Strohmänner aufstellen. Realistischerweise wird sich die Überzeugungskraft dieses Ansatzes aber in Grenzen halten.
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Och, mir reicht es zu wissen dass 99% aller Fantasymagier und Priester in Systemen gespielt werden die auf Spielbarkeit mehr wert legen als auf die literarische Vorlage :)
tartex:
--- Zitat von: nobody@home am 8.05.2024 | 09:18 ---Die gab's auch schon vor ihm. Gandalf selbst hat ja beispielsweise seine Ähnlichkeiten mit Gestalten wie Merlin oder Odin (in seinen "freundlicheren" Aspekten) persönlich -- der Zauberer als weiser Ratgeber ist wirklich nicht neu.
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Also es geht wohl eher darum, dass er mit in den Dungeon steigt und Feuer(zapfen)bälle wirft, als um den Weisen-Ratgeber-Aspekt
nobody@home:
--- Zitat von: tartex am 8.05.2024 | 11:10 ---Also es geht wohl eher darum, dass er mit in den Dungeon steigt und Feuer(zapfen)bälle wirft, als um den Weisen-Ratgeber-Aspekt
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Wobei der Witz beim konkreten Beispiel Gandalf ja gerade darin liegt, daß er mit seinen Zauberkräften nicht großartig protzt. Das hat zwar innerhalb der Welt seine guten Gründe (prinzipiell kann die Gegenseite seine Zaubereien bemerken und dadurch herauskriegen, wo er sich gerade befindet, und der volle Einsatz seiner Maia-Kräfte ist ihm in Mittelerde ohnehin untersagt), aber streng genommen ist rein aus seinem Verhalten in der Geschichte nicht mal klar, ob er selber überhaupt größere eigene Magie besitzt oder vielleicht nur bei Bedarf auf seinen versteckten magischen Ring und dessen Kräfte zurückgreift -- Narya ist ja gerade der "Ring des Feuers", sowohl im buchstäblichen als auch im metaphorischen Sinn.
Ob also wirklich so das große Vorbild für den typischen Rollenspiel-Sprücheklopfer...na, ich weiß nicht. ;)
tartex:
--- Zitat von: nobody@home am 8.05.2024 | 12:08 ---Ob also wirklich so das große Vorbild für den typischen Rollenspiel-Sprücheklopfer...na, ich weiß nicht. ;)
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Er ist halt nur ein Stufe-4-OSR-Magier. :P
Kurna:
Die Fähigkeit zu heilen wurde historisch oft auch den Königen zugesprochen (zum Beispiel dem französischen). Was Tolkien ja auch aufgegriffen hat (siehe Aragorn und Eowyn).
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