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Intelligente Insekten-Staaten
nobody@home:
Interessantes Thema -- wenn auch für mich im Moment hauptsächlich deswegen, weil ich aus anderen Gründen gerade ein bißchen darüber spekuliert habe, wie sich eigentlich so etwas wie Nanitenschwarm-Charakter im Rollenspiel abbilden ließe. :)
In dem Zusammenhang habe ich im Moment ein paar Punkte zusammenbekommen:
1.) Zunächst mal hängt's natürlich davon ab, was der Stand der Nanotechnik der Welt (bzw. bei den Insekten die Werkzeuge, die die Evolution ihnen mitgegeben hat) eigentlich hergibt. Ähnlich, wie sich z.B. einzelne Exemplare des allgemeinen Konzepts "fahrbarer Untersatz" recht radikal voneinander unterscheiden können (Rollstuhl vs. PKW vs. Panzer...), gilt das logischerweise auch hier.
2.) Habe ich eine zentrale Kontrolleinheit (die eventuell auch gleich noch Energieversorgung und Produktion von Ersatz handhabt) oder sind auch diese Aufgaben dezentral über das gesamte Kollektiv verteilt? Beides hat Vor- und Nachteile: die Zentraleinheit ist vermutlich rein physisch längst nicht so flexibel wie die eigentlichen "Werkzeuge" (allein schon deshalb, weil sie allein steht und nicht oder nur schwer ersetzt werden kann), aber auch ein Gesamtkollektiv als nacktes, der Umwelt ausgesetztes Quasi-Gehirn aus individuell leicht abgetrennten oder ausgeschalteten "Zellen" ist seinerseits nicht unbedingt immer das Gelbe vom Ei.
3.) Wieviele Gedanken ich mir genau machen muß, hängt auch ein Stück weit vom angepeilten Genre ab. ;) Ein Superhelden-Gestaltwandler, für den "Mein Körper besteht aus Naniten!" einfach nur die Begründung für seine anderweitig festgelegten Kräfte und vielleicht noch seine eigenartige Hautfarbe sein soll, ist schlicht ein anderes Thema als ein SF-Setting, das die Grenzen der dort verfügbaren Technologie (die solche Dinge zufällig mitbringt) wenigstens ein Stück weit konsequent ausloten will. Ähnlich mit den Insekten; einfach nur ein "Wir sprechen buchstäblich alle mit einer Stimme"-Insektenvolk für eine bunte Weltraumoper braucht nicht unbedingt viel biologisches Detail, auch wenn es wenigstens klischeehalber wohl mindestens eine Königin haben wird.
Isegrim:
Ein paar Ideen, die ich mir zu den möglichen Kasten gemacht hab, und damit auch zu den Möglichkeiten, die die haben:
Konstruktion: Spezielle Kasten können alle möglichen Substanzen herstellen, um daraus Dinge herzustellen: Gebäude/Nester, Fahrzeuge bis hin zu Raumschiffen, Maschinen etc. Können alle möglichen Substanzen sein: Von irgendwas Beton-/Zement-ähnlichem bis zu Kohlenstoff-Nanoröhren. Daneben gibt es Kasten, die Säuren uä Stoffe produzieren, um Tunnel zu graben oder Fundamente auszuheben.
Verteidigung: Verschiedene Soldaten-Kasten mit vergrößtern, sehr harten Beißwerkzeugen, welche, die Säure verspritzen, extrem giftige Exemplare, oder welche, die Kleister oder ähnliches versrpühen, um Feinde festzuhalten, oder in ihrer Bewegung und Wahrnehmung einzuschränken. Durchaus mit der Option, für eine spezifische Bedrohungen innerhalb kurzer Zeit auf diese zugeschnittene Antworten zu kreieren. Diese können auch flugfähig sein (wie auch andere, wenn das notwendig ist).
Wahrnehmung: Hochspezialisierte Kasten, die für bestimmte Schwinungen empfindlich sind, oder extrem vergrößerte Augen haben, oder hochsensible Chemo-Rezeptoren. Bis hin zu welchen, die in der Lage sind, elektromagnetische Wellen wahrzunehmen, oder auch zu produzieren; wie gesagt wenn es eine hochtechnische Spezies sein soll, geht es nicht ohne Funk oä.
Ernährung: Ich hab nicht festgelegt bzw mich noch nicht entschieden, wovon die Spezies sich ernährte, bevor sie Intelligenz entwickelte; pilzzüchtende Blattschneideameisen oder solche, die Blattläuse als Haustiere halten, gibt es ja reaiter. Aber im "entwickelten Zustand" wird es das alles geben, und noch mehr, mit entsprechend spezialisierten Kasten natürlich.
Lagerung: Um verschiedene Stoffe zu lagern (und vor dem Verderben zu schützen) gibt es Kasten, die nichts anders sind als Lagerstätten eben dafür. Nahrung, Wasser, aber auch chemische Stoffe für die Produktion oä.
Tansport: Manche Kasten (zB die grad genannten "Lager-Tiere") können sich nicht selbstständig fortbewegen, also gibt es Träger, die für nicht anderes gut sind, um solche Kasten von einem Ort zum anderen zu tragen, schleppen etc; manche vielleicht ebenfalls flugfähig.
Was noch fehlt ist ua die Fortpflanzung; da tret ich noch ein wenig auf der Stelle.
Doc-Byte:
Ich hab für mein Space Western Setting u.a. ein humanoides Insektenvolk entwickelt. Dabei habe ich mich für einen Mittelweg aus Schwarmbewusstsein und einzelnen Individuen entschieden. Der Grund dafür liegt in erster Linie darin, dass diese Speziel vernünftig spielbar sein soll. Da es in meinem Setting generell eh schon Psionik gibt, lag es natürlich nahe, dieser Spezies entsprechende Fähigkeiten zu zuschreiben, aber grundsätzlich würde sie wohl auch ohne diesen Aspekt funktionieren.
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Heimatwelt: -
System: Auf vielen Planeten anzutreffen
Gattung: Humanoide
Die T'siss sind ein (reisendes) Volk von Händlern, die ihre Heimatwelt schon vor lange Zeit hinter sich gelassen haben. Erwachsene T'siss werden rund 170 bis 180cm groß, haben ein markantes Exoskelett und einen sehr leichten Körperbau.
T'siss leben in Gruppen von bis zu hundert, selten auch mehr Personen, die über ein gemeinsames Schwarmbewusstsein verfügen. Einige wenige T'siss (weniger als 1‰) haben allerdings ein eigenes Ich-Bewusstsein. Diese konkurrieren um die Führung ihrer Schwärme und die unterlegenen Individuen müssen die Gemeinschaft verlassen. Da diese individuellen T'siss alle über aktive Psi-Fähigkeiten verfügen, sind die verstoßenen Einzelgänger oft als Unterhändler, Diplomaten, aber auch Spione gefragt.
T'siss Schwärme findet man auf vielen Planeten, wo sie als Händler leben und im Ruf stehen, so ziemlich alles besorgen zu können. Dabei hilft ihnen, dass sie bestens mit den Schwärmen auf ihren Nachbarplaneten vernetzt sind, da eine große Zahl von T'siss Schwärmen mit ihren Raumschiffen als fliegende Händler von Planet zu Planet zieht und so den Kontakt zwischen den lokalen Schwärmen aufrecht erhält.
Da mein Setting defintiv mehr Space Opera als Hard SciFi ist, hab ich mich nicht um detailierte Erklärungsansätze bemüht, wie genau diese Spezies funktioniert. Zumal es hier ja konkter um eine Spezies geht, die für SCs genutzt werden kann. Jenseits von DSA macht sich ja auch kaum ein Rollenspiel nähere Gedanken darüber, wie bspw. Elfen, Orks oder Zwerge eigentlich genau funktionieren. - Gut, da wäre noch Mittelerde, aber Tolkien war ja auch ein extremer Weltenbauen und hier sehe ich solche Überlegungen dann auch wieder passend(er).
Um den Eröffnugspost aufzugreifen: Wenn es dir inzwischen mehr um Worldbuilding geht, finde ich deine Überlegungen spannend und ein interessante Ausgangsbasis. Will man hingegen eine Spezies für ganz konkrete Spielzwecke (aka als potentielle SCs) erstellen, sollte man es mEn eher etwas einfacher halten, wenn man sich nicht völlig in Details verlieren will, um möglichst glaubhaft zu sein. Im Rollenspiel geht es mMn mehr um Plausibilität und weniger um (fiktive) Wissenschaftlichkeit. - Rein aus Spaß am Weltenbau hingegen, ist natürlich nur der Himmel das Limit und es kann belibig "komplex" werden. :d
Isegrim:
--- Zitat von: Doc-Byte am 24.05.2024 | 16:11 ---Will man hingegen eine Spezies für ganz konkrete Spielzwecke (aka als potentielle SCs) erstellen, sollte man es mEn eher etwas einfacher halten, wenn man sich nicht völlig in Details verlieren will, um möglichst glaubhaft zu sein. Im Rollenspiel geht es mMn mehr um Plausibilität und weniger um (fiktive) Wissenschaftlichkeit.
--- Ende Zitat ---
Ich hab schon noch im Hinterkopf, die auch fürs RPG zu verwenden. Sie waren allerdings nie als spielbare Spezies gedacht. Als NSCs find ich es schon wichtig zu wissen, was die eigentlich können; als Gegner, aber auch, um mit ihnen zu interagieren. Oder auch, was die SCs über sie heraus finden können, sei es aus Neugier, oder um evtl Schwachpunkte zu finden. Okay, und inwzischen ist ne Menge natürlich auch reiner Selbstzweck. :D
unicum:
--- Zitat von: Isegrim am 24.05.2024 | 14:55 ---PSI wollte ich gar nicht drin haben, ist mir zu esoterisch.
--- Ende Zitat ---
Nun ja, ich kann mir durchaus auch etwas vorstellen das so etwas derartiges einfach abbildet.
Gerüchteweise soll es ja Menschen geben die Kopfschmerzen bekommen wenn die telekomm eine Antenne aufstellt, selbst wenn die noch garnicht eingeschaltet ist (hüstel). Es gibt Lebewesen die haben einen Kompass im Kopf. Andere können polarisation von Licht sehen. Ein zitteral kann Stromstöße abgeben, gewisse Fischarten (Haie etwa) können elekromagnetische Biofelder "spüren".
Wenn ich nun weiterspinne können die "Antennen" von Insekten tatsächlich wie solche funktionieren. Es gäbe dann eine Kommunikation die man nicht so einfach detektieren kann (ok zugestanden wenn es ein SF Setting ist dann ist das ggf leichter, wobe das elektromagnetische Spektrum ist so groß da muss man sich fragen ob man wirklich immer alles auf dem Schirm hat).
Die Natur hat ja schon recht viel sich "ausgedacht", vieleicht eben auch etwas das wir garnicht auf dem Schirm haben. Für irgendjemand der keine Ahnung davon hat wäre das dann halt PSI, oder Magie oder sonst was. Anderst formuliert: Im Zeitalter des Smartphones sind wir doch alle Telepaten, oder?
--- Zitat von: Isegrim am 24.05.2024 | 14:55 ---Naja, wir sind intelligent (mehr oder minder...), und trotzdem haben Menschen noch Instinkte, und ein großer Teil unserer Körperfunktionen läuft "automatisch" ohne unser Zutun ab. So ungefähr stell ich mir das auch bei meinen Insekten vor. Viel vom inneren Ablauf ist "unbewusst", so zB der Abwehrreflex gegen ein Eindringen "fremder" Tiere in den eigenen Bau. Anderes unterliegt halt der bewussten Steuerung.
--- Ende Zitat ---
Wenn ich ein intelligentes Schwarmbewustsein habe, brauche ich dann wirklich noch so etwas wie "instinkt?". Btw: Automatische Körperfunktionen würde ich nicht als Instikt bezeichnen.
Nehmen wir man einen Eindringling in einem Bau. Instiktgetrieben wird einfach alles was da ist draufgeworfen bis der eindringling wieder weg ist. Intelligent ist aber möglicherweise anderst. Ich schreib "möglicherweise" denn der umgang mit Resourchen die unendlich erscheinen mag durchaus so etwas darstellen. Aber eine Intelligenz kann eben auch anderst handeln. Taktischer Rückzug, Fallen Stellen, kommunikationsversuche, etc.
Ist die Frage wo die Intelligenz sizt.
Ist das Individuum intelligent? Der Schwarm als Entität? Oder gibt es ein zentralles Steuerungs-"dings"? In all dem schwingt auch immer die Kommunikation mit, sind es die zwei lezten Punkte ist ein einzelnes Individuum ziemlich dumm wenn es von der kommunikation abgeschnitten und/oder diese sehr langsam ist. Wenn das Individuum intelligent ist - ist es dann auch selbstbewust? In wie Weit?
Man kann natürlich auch etwas "mischen"
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