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The Acolyte
Irian:
Wobei ich jetzt ehrlich gesagt die zweite Nummer story-technisch attraktiver finde als die erste... Durchaus "menschliche" (im weitesten Sinne) Jedi, mit Fehlern, Irrtümern, etc. im Gegensatz zu perfekten weißen Rittern die tausend Jahre lang alles richtig machen (mal abgesehen davon, Sith total zu ignorieren). Dass die Jedis sich gerne als quasi-perfekte Bewahrer des Frieden sehen wollen, ist ja auch klar, und je nach Region kommt das bei den Bewohnern evtl. sogar so an.
KWÜTEG GRÄÜWÖLF:
Historisch ist es natürlich auch plausibler, dass bei einer noch so gutmeinenden Organisation ein Haufen Murks läuft. Wenn systemische Sicherungen fehlen, weil man davon ausgeht, dass durch die Jedi-Indoktrination automatisch nur perfekte Charaktere geformt wurden, tja, dann kann einiges an die Wand gefahren werden.
Moderne Demokratien haben ja nicht umsonst das institutionelle Mißtrauen gegen Amtsinhaber eingebaut, weil immer mal ein durchgeknallter Vollhonk in eine Machtstellung geraten kann. Und selbst da passiert noch genügend Mist, wenn man sich mal so umschaut.
Ein gemeinsames hochmoralisches Ethos den Leuten einzubläuen, das ist zwar durchaus hilfreich, aber auch kein Allheilmittel. Den Fehler haben sie aber dann beim Jediorden gemacht. Das hätte vielleicht funktionieren können, wenn man einen Idealisten wie Obi-Wan hunderttausendfach klonen würde. Aber selbst da habe ich meine Zweifel. ^-^
Runenstahl:
--- Zitat von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 12.08.2024 | 12:30 ---Das hätte vielleicht funktionieren können, wenn man einen Idealisten wie Obi-Wan hunderttausendfach klonen würde. Aber selbst da habe ich meine Zweifel. ^-^
--- Ende Zitat ---
Derselbe Obi-Wan der mit Mind-Trick Leute dazu bringen kann ihr Leben zu überdenken, in Episode 4 aber liebt Arme abhackt wenn es Ärger in der Kneipe gibt ?
Derselbe Obi-Wan der die Vergangenheit recht frei interpretiert wenn Luke ihn nach seinem Vater fragt ?
Joah, da sind deine Zweifel womöglich angebracht ;)
Im wahren Leben ist es ja auch so das jeder sich stets für den Guten (tm) hält. Die obige Meme kann man z.B. auch prima auf die USA anwenden. Aus deren Sicht machen die viel für den Weltfrieden. Aus der Sicht anderer zwingen sie anderen ihre Doktrin auf, haben Folterkamps und fallen in Länder ein um ihre Ölreserven zu "sichern".
KWÜTEG GRÄÜWÖLF:
Das mit dem Arme abhacken in einer Galaxie, in der man mal schnell ne voll funktionsfähige Prothese bekommen kann wie Luke, das sehe ich gar nicht mal so schlimm. Die Typen in der Cantina wollten Luke töten, nicht einfach nur ne kleine Klopperei veranstalten. Wozu hat haben die beiden denn sonst ihre Blaster gezogen?
Und einen Drogendealer dazu zu bringen, mal über sein Leben nachzudenken, naja, an Evilness ist das etwas mager.
Dass er Luke nicht gleich auf die Nase bindet "Du, dein Vater ist inzwischen ein psychopathischer Sithcyborg, der deine Mutter in den Tod getrieben hat und an der Spitze des Imperiums steht!" - vielleicht nicht unbedingt klug, aber böse und manipulativ wohl kaum. Würde mir in der gleichen Situationen wahrscheinlich auch passieren.
Irian:
--- Zitat von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 12.08.2024 | 12:30 ---Historisch ist es natürlich auch plausibler, dass bei einer noch so gutmeinenden Organisation ein Haufen Murks läuft. Wenn systemische Sicherungen fehlen, weil man davon ausgeht, dass durch die Jedi-Indoktrination automatisch nur perfekte Charaktere geformt wurden, tja, dann kann einiges an die Wand gefahren werden.
--- Ende Zitat ---
Noch dazu, wenn man annimmt, dass die Jedi durch tausend Jahre Frieden natürlich auch arge Theoretiker wurden, was die dunkle Seite der Macht angeht, wo "Meister Dingsbums kriegt ein Craving nach Gummibärchen" schon ein worst case wird. Natürlich gibt es immer mal wieder Einzelfälle, wo jemand zur dunklen Seite findet, aber die sind halt ned strukturell und durch eine fehlende Gegenseite mit echter Erfahrung auch leichter zu handeln. Dementsprechend ist ein Jedi-Spezialist für die dunkle Seite in Zeiten der Serie vermutlich auch so gut ausgebildet wie jemand, der sein Wissen aus alten Märchenbüchern zieht.
Dass die Jedi nicht unfehlbar sind, hat man ja schon früher gut ausgebaut. Ich meine, die ganze Prequel-Trilogie basiert darauf, dass ein einzelner Jedi nicht offen über seine Gefühle reden kann, weil er nicht das Vertrauen haben kann, dass seine Jedi-Kumpels damit richtig umgehen können - ein Armutszeugnis für die Fähigkeit und Empathie der Jedi. Und egal wie man über die Prequels denkt, Kanon sind sie halt.
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