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suche Motivationen für meine "Antagonisten"

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Deltacow:
Liebes :t:

ich leite z.Z. eine Kampagne, die ersten 20 Abende waren eigentlich großartig, alle haben viel Spaß und können die wöchentliche Termine nicht erwarten. Ich leite episodenhaft - also meistens 5-6 Abende eine Sandbox (bspw. ein Gruselhaus) dann 1 Abend Interlude und dann wieder 5-6 Abende eine Sandbox - zur Zeit ist das eine My Sweet 16 Party in einer moderner Villa. Wir spielen in der Gegenwart, Irland, Galway und ich habe eine auf "Schall" basierendes Magiesystem das vorwiegend von Fey (Antagonisten) aus der Anderswelt und einigen Nachfahren der 14 Tribes of Galway (14 Familienclans die die Stadt unter sich aufgeteilt haben) angewandt wird.

Die Charaktere haben eine gemeinsame "Vergangenheit", denn ihre Eltern waren Freunde und hatten ein Start Up un eines Tages sind sie alle bei einem Firmenunglück ums Leben gekommen. Nun werden die Charaktere nach und nach mit den "Themen" der Kampagne kofrontiert worunter auch "Übergänge" in die Anderswelt sind und sie mit fremdartigen Entitäten in Kontakt kommen. Was mir jedoch völlig fehlt ist so eine übergeordnete Motivation der Fraktionen. Einerseits der Fey aus der Anderswelt und andererseits der 14 Tribes. An Quellen finde ich punkto Feen eig. das übliche .. Kinder stehlen, Streiche spielen, an Emotionen laben ...

Was ich suche: Input, Ideen, Brainstorming, vll. coole Quellen!

Danke

Maarzan:
Der "Schall" nimmt das Lied des Lebens auf und solange es weitgehend im Feenreich bleibt/blieb auch nie versiegte, sondern sich nur im Wandel der Jahreszeiten erneuerte.
In übergangsnahen Gebieten sickert schon mal etwas raus, aber durch entsprechende Zufuhr von neuem Blut und anderen Emotionsträgen (Elvis, der Gral,  ...) konnte das ausgeglichen werden.
Das Startup hat sich aber an mehrere solche Übergänge gesetzt und begonnen in größerem Stil Magie und Technik zu vereinen und so erhebliche wirtschaftliche Vorteile erlangt - auf Kosten des Magielevels der Umgebungen dieser Tore in der Anderwelt.
Der Unfall war ein Angriff eines Feenvolkes auf so eine magische Fabrik.
Ansonsten sind die unterschiedlichen Feenvölker unterschiedlich betroffen und haben auch untereinander noch Rechnungen offen und es gibt ja auch immer noch den Krieg zwischen Sommer- und Winterhof.
Und während die größeren Fraktionen noch diskutieren versuchen einige kleinere Stämme halt der Krise auf eigene Faust entgegen zu wirken, sei es durch Angriffe wie der auf die eine magische Fabrik oder eine Erhöhung der Diebstahlsrate von Kindern, aber auch Kulturgütern im weitesten Sinne. 

Boba Fett:
Mal ein paar Überlegungen:

1. Der Antagonist sieht sich selbst nicht als böse, sondern verfolgt seine Ziele nur mit fragwürdigen Methoden und Mitteln.
2. Der Weg in die Hölle ist mit guten Absichten gepflastert.
3. Was für den einen als schändliche Tat gilt ist für den anderen möglicherweise eine Befreiung, um die Existenz (eigene oder anderer) zu bewahren.

Die Anderswelt könnte in Gefahr sein.
- Wenn niemand mehr an sie glaubt, verschwindet sie. Also macht man Dinge, um Leute von der Existenz zu „überzeugen“.
- Je mehr „Zivilisation“ sich ausbreitet, um so weniger Platz ist da, um Übergänge zu haben. Die brauchen unberührte Natur. Also sabotiert oder zerstört man…
- Die Zivilisation hat „Schulden“ bei der Anderswelt. Die werden jetzt eingetrieben. „Nach allem, was wir für euch getan haben….“
- Der Schatz der Templer, auf den sich der Reichtum der Britischen Krone gründet, stammt gar nicht aus Jerusalem, sondern war „der“ Topf voll Gold am Ende des Regenbogens. Und den wollen die Elfen und Kobolde jetzt endlich zurück! Mit Zinsen! Denn ohne das Gold löst sich die Anderswelt von der irdischen.

Zed:
D A S  Rezept für Kampagnen und Abenteuer ist für mich: Die Verquickung einer aktuellen Bedrohung mit einem (oder mehr) Geheimnissen aus der Vergangenheit.

Ich schlage vor, dass Du Dir die Geschichte Irlands vorknöpfst und sie auf einen Kampf geheimer Fraktionen umdeutest:

- Du könntest vor der Eiszeit beginnen oder mit der (uns bekannten) Besiedelung am Ende der Eiszeit.
- Den unterschiedlichen steinzeitlichen Kulturen.
- Deute die Nicht-Eroberung durch die Römer um zu einem erfolgreichen Abwehrkampf der Feys/Clans gegen die Besatzer.
- Ein Clan verbündete sich mit Missionaren gegen die anderen Clans und holte sich den mächtigsten Fey-Gegner ins Land: Die Kirche
- Denke Dir eine Erklärung aus, warum gerade irische Kleriker dann wiederum eine große christliche Missionierung auf dem Kontinent begannen (Altmühltal zB) - oder gaben sie die irischen Missionare nur als Christen aus?
- Die Wikingerzeit brachte neue Clans mit abweichenden, skandinavischen Feys auf die Insel
- Die britische Eroberung der Insel deute ebenfalls zum Teil der Clankriege um. Nordirland ist noch heute ihr Stützpunkt
- Die britische Herrschaft vernichte beinahe alle Feys und Clans. Die Hungersnot (Kartoffelfäule) war Teil der Kriegsführung.

Dahinter muss ein großer, vielleicht sogar kosmischer Grundmechanismus stehen, evtl so etwas: Die Feys Irlands brachten den Menschen in Urzeiten die Zivilisation. Einige aus uneigennützigen Motiven, andere, um sie in Feys zu verwandeln (Wechselbälger, per Mind Control etc) Denn es stellte sich heraus, dass sobald eine Feywesengruppe die absolute Mehrheit der Humanoiden auf Irland stellen würde, sie ausgehend von Dolmen und Menhiren und anderen steinzeitlichen Bauwerken auf der Welt alle Menschen der Erde in ihre Feywesenart verwandeln wird. Irland ist der Ursprung von Magie, Leben und Zivilisation und hat diese mächtige Eigenschaft.

Menschen kämpfen also seit Urzeiten gegen und mit Feys, Feys bekriegen sich untereinander, die Kirche mischt mit, und alle wollen entweder die Übermacht von Feywesen erreichen oder verhindern. Zeitreiseabenteuer könnten Deine Gruppe „live“ Teil dieser alten Auseinandersetzungen werden lassen.

Alte Rechnungen sind noch offen, Rache muss genommen werden, und scheinbar ausgelöschte Clans (die Bidens?) bereiten sich im Verborgenen in ihrer Diaspora USA auf die Rückkehr nach Irland vor.

Dieses Wissen ist nicht öffentlich. Die Menschen, die das öffentlich machen, würden für verrückt erklärt, so die berechtigte Sorge, einzig Barden können von den Geschichten singen/erzählen - die nimmt niemand wörtlich. Alle Feys halten sich an einen Geheimhaltungsschwur, weil sonst passieren kann, dass die Menschen die Wahrheit und Gefahr erkennen und aus Selbstschutz Irland entvölkern bzw „entfeyen“ werden.

Das als schneller Vorschlag 🙂

Deltacow:
Ich bedanke mich bei Euch allen für Vorschläge. Bediene mich wahrscheinlich wild! Und freue mich über alle weiteren, noch so losen, Gedanken :-)

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