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"Anybody home?" - von entvölkerten Fantasywelten
tartex:
--- Zitat von: Isegrim am 24.09.2024 | 17:47 ---Sichere und verfügbare magische Verhütungsmittel; ändern die ganze Gleichung. Wenn ihr weiter diskutieren wollt... ;)
--- Ende Zitat ---
Gerne. Macht allerdings nur wirklich Sinn, wenn wir ein Setting haben, wo solche Sprüche auch tatsächlich mitgeliefert werden.
(Und ja, ich weiß welche Sprüche es z.B. in Testament für d20 gibt.)
Feuersänger:
Das mit Verbreitung und Auswirkungen von Magie hatten wir gerade erst in eigenen Threads, da würde ich drum bitten diese Themen auch dort zu diskutieren, sofern noch nicht geschehen.
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,128594.0.html
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,128557.0.html
Für diesen Thread sei vielleicht folgende Unterscheidung getroffen:
- niedrige Bevölkerung passt mE zu Settings, in denen Magie düster, bedrohlich und insgesamt gefährlich ist. Eben wo sich die Magie nicht dazu eignet, die Lebensbedingungen allgemein zu verbessern.
- in D&D und vielen anderen Spielen ist aber Magie deutlich gutartiger, und da würde ich eher erwarten dass sie unterm Strich für geringere Sterblichkeit etc sorgt.
--
Noch ein Wort zu weiter oben von wegen Bevölkerungsrückgang durch Wohlstand und Fortschritt: schaut man sich die heutigen Länder mit Reproduktionsraten unter 2 an, weisen diese dennoch Bevölkerungsdichten auf, die _meist_ deutlich über denen von vorindustriellen Zeiten liegen. Und die Ausnahmen davon wiederum sind meist klimatisch-geographisch bedingt, etwa Kanada und Australien, die größtenteils aus quasi unbewohnbarem Ödland bestehen.
Also da zum Beispiel einen Vergleich zum heutigen Deutschland anzustrengen, geht halt irgendwo fehl, weil unsere Bevölkerungsdichte mit ca 200/km² halt immer noch um ein Vielfaches über dem mittelalterlichen/frühneuzeitlichen Wert liegt.
Nazir ibn Stonewall:
Das gilt für Kanada natürlich erst recht. Auch deren Bevölkerungsdichte ist auf einem historischen Hoch. ;)
--- Zitat von: Feuersänger am 23.09.2024 | 12:27 ---Ein Erkenntnisgewinn aus diesem Thread ist zB: wenn es in der zivilisierten Welt erst relativ kürzlich - etwa wie von dir vorgeschlagen zu Großelterns Zeiten - eine derartige Katastrophe gab, der zB 80% der damaligen Bevölkerung zum Opfer fielen, sollte das auch in der Welt noch entsprechend spürbar sein, etwa durch haufenweise verlassene, verödete und im Verfall begriffene Dörfer.
--- Ende Zitat ---
Absolut. Eine derartige Katastrophe (viel schlimmer als WK2 oder die Pest) muss sich über Generationen ins kollektive Gedächtnis eingraben. Weiter muss sie entsprechende Spuren hinterlassen, eben die verlassenen Dörfer und leere Stadtteile (das tut etwa Space 1889 auf dem Mars, wo die marsianischen Städte zu 2/3 leer sind). Außerdem dürfte es dadurch, dass die 80 % nicht gleichmäßig verteilt sind, massive Lücken bis völlige Leere in einzelenen Bereichen geben (hier gibts weit und breit keine Schuster und Sattler mehr, vor 60 Jahren sind die alle gestorben und niemand weiß mehr, wie das geht).
Und zuletzt ändert eine Erklärung nichts daran, dass eine objektive Beschreibung dann immer noch falsch wäre. Ein blühendes, dicht besiedeltes Kulturland mit zu wenig Einwohnern ist nicht dicht besiedelt, egal, ob es vor einiger Zeit eine Katastrophe gab oder nicht.
tartex:
Für ein Fantasy-Setting ist es doch auch schön, wenn überall ein paar Ruinen rumstehen, oder?
Ansonsten war Irland nach 1860 auch nicht unbedingt postapokalyptisch im nerdischen Sinn.
--- Zitat ---Für das Jahr 2024 wird die Bevölkerungsdichte in Irland auf rund 76,9 Einwohner:innen pro Quadratkilometer prognostiziert. Verglichen mit der frühesten hier dargestellten Aufzeichnung aus dem Jahr 1950 ist dies ein gesamtheitlicher Anstieg um geschätzt rund 34,3 Einwohner:innen pro Quadratkilometer.
--- Ende Zitat ---
(Hervorhebung durch mich.)
Feuersänger:
--- Zitat von: Nazir ibn Stonewall am 25.09.2024 | 10:34 ---Das gilt für Kanada natürlich erst recht. Auch deren Bevölkerungsdichte ist auf einem historischen Hoch. ;)
--- Ende Zitat ---
Nur für den Fall dass ich mich nicht klar ausgedrückt habe, "Ausnahme" bezieht sich darauf, dass wir hier einen modernen Staat mit niedriger Reproduktionsrate, bei gleichzeitig einer Bevölkerungsdichte deutlich unterhalb des Benchmarks von "Europa um 1500" haben.
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Insofern verstehe ich auch nicht so recht, was das Irland-Beispiel damit zu tun haben soll; da war die Bevölkerungsdichte 1845 über 100/km² und sank durch Tod und Auswanderung wieder auf ca 70 und langfristig dann auf ca 60, also alles weit über mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Referenzwerten.
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Und wie gesagt, dass ich so auf "Europa um 1500" rumreite liegt daran, dass die typischen Fantasysettings halt etwa diese Epoche nachahmen; wenn ein Setting meinetwegen eher an China um 300 oder Arabien um 1000 orientiert ist, sollte sich durchaus auch die Bevölkerungsdichte an deren entsprechenden historischen Benchmarks orientieren (die ich freilich nicht auswendig parat habe).
Zugegeben wird dabei das Vorhandensein von Magie meist nicht berücksichtigt, aber wie gesagt: meines Erachtens dürfte sich weit verbreitete Magie eher positiv auf die Bevölkerungsdichte auswirken, statt diese auf einem frühmittelalterlichen Niveau festzunageln.
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