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War D&D 3.5 das bisher beste D&D aller Zeiten?
Quaint:
--- Zitat von: flaschengeist am 27.11.2024 | 09:24 ---Schnell ist allerdings kein Selbstzweck. Kämpfe sollten aus meiner Sicht i.d.R. vor allem spannend sein. Daher lieber lang und spannend als kurz und langweilig.
--- Ende Zitat ---
Das ist auch ne Stilfrage. Es gibt ja sowas mit Combat as Sports, wo man dann das richtig zelebriert mit 1000 taktischen Optionen und Battlemap und *hübschen* Tokens usw.
Dauert dann halt.
Mal eben in 5 Minuten 20 Orks wegschlachten hat aber tatsächlich auch einen eigenen Wert. Und sei es nur den Weg freizumachen für andere Beschäftigungen, die die Spielenden auch oder sogar mehr als der Kampf selbst interessieren.
Und spätere D&D Iterationen (gefühlt vor allem ab 3.0) zelebrieren den Kampf halt mehr. Mit so OSR Krams ist man oft tatsächlich flott durch mit dem eigentlichen Gefecht. Es geht dann mitunter mehr darum Umstände so zu wählen oder zu schaffen, dass man auch gewinnt.
ghoul:
--- Zitat von: Arldwulf am 27.11.2024 | 13:39 ---Aber wenn man einfach nur die Regelwerke auf schlägt und nach diesen spielt propagiert AD&D halt ein sehr starkes Spotlightbalancing,
--- Ende Zitat ---
Beziehst du dich auf eine bestimmte Passage im DMG? Welche Seite soll ich aufschlagen?
Galatea:
--- Zitat von: Feuersänger am 27.11.2024 | 00:43 ---Na mal echt jetzt: wer hat denn Bock sowas zu spielen? Wenn ich als Tank Runde um Runde nichts machen kann, außer meine Aktionen zum "aufpassen" aufzuheben, und dann passiert nichts und wieder nichts was mich betrifft, während das Leben da draußen mit Vollgas an mir vorbeirauscht. Jedem Designer der mir so eine Regel verkaufen wollte, würde ich einen derartigen Vogel zeigen, dass mein Zeigefinger an der Stirn brechen würde.
Wenn es sowas im Wargame gibt, dann kann das da nur funktionieren weil der Spieler eben X Einheiten zu verwalten hat und es ihm daher nicht weh tut, wenn er ein paar davon zum Wacheschieben einteilt. Im P&P absolut indiskutabel.
--- Ende Zitat ---
Das liegt aber auch an einem grundlegenden Missverständnis, was die Rolle eines "Tanks" angeht. Ein Panzer ist kein träger Koloss der unendlich Feuer aufsaugt, er ist in erster Linie eine Durchbruchswaffe.
Auch im Wargame wird ein Panzer, der einfach nur zäh ist, aber nichts austeilen kann, schlicht ignoriert (war am Anfang sogar mit Paladinen im World of Warcraft PvP der Fall - die waren zwar unkaputtbar, konnten aber auch niemanden wehtun, selbst wenn sie es wollten).
Und zwar ist der Panzer in der Regel unter bestimmten Umständen kaum zu beschädigen (jeder semi-moderne Panzer hat 90% seiner Panzerung in der Front) ist aber insgesamt sehr verwundbar und selbst auf Deckung durch andere Einheiten angewiesen (Panzer, die flankiert werden sind in der Regel so gut wie tot). Das wird im RPG leider ziemlich oft vergessen.
Ein Panzer ist KEINE Verteidigungswaffe - das trifft sogar auf den turmlosen Jagdpanzer zu, der in erster Linie deswegen keinen Turm hat, damit er eine noch dickere Kanone tragen kann, um feindliche Panzer zu zerstören - er wird normalerweise nur aus Verzweiflung als eine solche benutzt, wenn man die besseren Alternativen nicht zur Hand hat.
Ein Tank der im RPG diese Rolle nachstellt, müsste also nicht nur sehr viel Schaden von Gegnern, die er direkt konfrontiert, aufsaugen können, sondern auch den Aufenthalt in seiner unmittelbaren Umgebung für die meisten Gegner über kurz oder lang unmöglich machen. Er wäre ein Spezialist, um die feindliche Verteidigungslinie zu durchbrechen und Gegner aus ihren Positionen zu vertreiben, der aber gleichzeitig sehr verwundbar wird, wenn er seine Position überreizt und der Gegner ihn flankieren oder umgehen kann.
Der Damage Sponge ist die langweiligste denkbare Version des Tanks und auch eine, die in der Realtität maximal für ein paar Jahre in den späten 1910er-Jahren überhaupt existiert hat.
Gerade im modernen Kampf gilt - wenn man nicht gerade in einer verbunkerten Verteidigungsstellung sitzt - bewegen oder draufgehen.
Arldwulf:
--- Zitat von: ghoul am 27.11.2024 | 13:57 ---Beziehst du dich auf eine bestimmte Passage im DMG? Welche Seite soll ich aufschlagen?
--- Ende Zitat ---
Nein, auf viele einzelne Passagen und das grundsätzliche Konzept des Klassendesigns. In AD&D ist es halt durchaus recht stark ausgeprägt, dass Charaktere eine Nische haben in der sie glänzen, eine konkrete Aufgabe in der Gruppe.
Feuersänger:
Hä.
Im RPG-Jargon versteht man unter einem Tank aber etwas anderes als in Militärwissenschaften. Wo ein moderner Kampfpanzer seine Panzerung hat und wie er operativ eingesetzt wird, ist für uns komplett unerheblich.
Der Job eines Tanks ist unterm Strich, seine Verbündeten vor Angriffen zu bewahren.
4E nennt das "Defender", nimm diesen Begriff wenn du dich damit wohler fühlst.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das im Spiel umzusetzen. Zum Beispiel durch eine Aggro-Mechanik, wie in MMOs üblich. In 3.X gibt es solche Aggro-Mechaniken aber eher nicht oder nur sehr selten. Es bleiben im Prinzip zwei Möglichkeiten: man teilt so viel Schaden aus, dass der Gegner es sich nicht leisten kann, dich zugunsten leichterer Ziele zu ignorieren. Oder man hindert den Gegner daran, überhaupt an die Squishies heranzukommen. Und dazu gibt es (unter anderem) AoOs.
--
Weil weiter oben die Frage aufkam, welche gefährlichen Gegner man denn oneshotten kann: ja, das ist zB eine Abwägung die man treffen muss. ZB mein weiter oben beschriebener Charakter kam so ab Level 11 auf ungefähr 60 Schaden pro AoO ohne Ressourceneinsatz. Das ist zwar nicht schlecht, reicht aber nicht aus um die meisten CR9+ Gegner zu plätten. Darum eben die alternativen Manöver wie Trip, Stand Still oder wie sie alle heißen: der Gegner bleibt erstmal wo er ist und kann dann nachher in Ruhe auseinandergenommen werden. Oder halt Ressourceneinsatz um den Schaden zu pushen.
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