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Wie beliebt ist DSA heute noch?

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Zouan81:
Hallo Community!

Das Schwarze Auge ist ja höchstwahrscheinlich immer noch das erfolgreichste deutsche Rollenspielsystem.

DSA hat mit Aventurien und den Zwölfgöttern sowie der stets fortlaufenden Geschichtsschreibung ein starkes Setting zu bieten. Die Auswahl an Charakterklassen ist ja seit DSA4 auch phänomenal.

Wer jedoch ein kompaktes und regelleichtes RPG sucht, für den ist DSA wahrscheinlich nicht mehr das richtige System.

Nachteilig sind sowohl der stetige Papierkrieg mit den mehrseitigen Charakterbögen, die oft kritisierten Würfelorgien sowie die inzwischen viel zu überladenen Regeln.

Ich schätze, dass als Regelwerk DSA3 wohl noch mit am besten funktioniert hat.

Sofern ich das richtig beobachte, geht der Trend eher wieder in Richtung einfache Regeln und weniger in Regeltiefe bzw. Realismus. Frei nach dem Leitsatz "Weniger ist mehr".

Ich glaube, diesen Trend gehen die modernen DSA-Systeme heutzutage nicht mehr.

Das DSA5-Regelbuch hatte ich mir damals auch lediglich aus Sammelleidenschaft noch gekauft. Gespielt hatte ich es noch nie. Mir fehlte bei dieser Flut an Regeln auch ehrlich gesagt die Motivation.

Meine Einschätzung ist, dass die aktuellen DSA-Regeln lediglich noch für Computerspiele geeignet sind, aber für P&P schwer zu handhaben sind.


Aber das ist bis dato nur meine Einschätzung.


Wie ist es bei Euch? Wie beliebt ist DSA bei Euch heute noch?







schneeland:
Hallo Zouan81,

wir hatten zu diesem Thema im letzten Jahr schon mal eine Diskussion: Wie lebendig ist DSA?. Vielleicht finden sich dort schon ein paar für Dich interessante Wortmeldungen.

Edit:
Link repariert. Danke für den Hinweis, aikair!

aikar:

--- Zitat von: schneeland am  3.11.2024 | 22:26 ---Hallo Zouan81,

wir hatten zu diesem Thema im letzten Jahr schon mal eine Diskussion: Wie lebendig ist DSA?. Vielleicht finden sich dort schon ein paar für Dich interessante Wortmeldungen.

--- Ende Zitat ---
Dein Link führt nur zum Board, hier ist das Thema: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,127429.0.html

Diese Frage versuche ich schon seit ein paar Jahren immer wieder zu ergründen. Die Antworten schwanken stark, je nachdem, wen man fragt, wo man fragt und wohl auch regional.
Im DSA-Forum wird das Ergebnis anders sein als hier. In unserer Region (Süd-Österreich) wird DSA nur mehr von ein paar alten Hasen gespielt, Neulinge kommen kaum mehr dazu, obwohl RP insgesamt im Aufschwung ist (Basis sind Umfragen unseres Vereins und die Verkäufe unseres örtlichen Ladens). Aber ich hatte dann auch wieder Gespräche mit Leuten in verschiedenen deutschsprachigen Gegenden, von denen einige meinen Eindruck für ihre Gegend bestätigen konnten, andere nicht.

Das einzige was man wohl sagen kann ist: DSA ist ziemlich sicher bei weitem nicht mehr der Marktführer und Standard-Einstiegs-RP, das es im deutschen Raum früher war. Die mit Abstand meisten Neulinge kommen inzwischen mit D&D5 zum Hobby.


--- Zitat von: Zouan81 am  3.11.2024 | 22:19 ---Ich schätze, dass als Regelwerk DSA3 wohl noch mit am besten funktioniert hat.
--- Ende Zitat ---
Die erfolgreichste Edition war vermutlich tatsächlich das komplexe DSA4.1. Ob sie das heute wieder wäre, ist aber fraglich (so weit weg ist DSA5 ja auch nicht), damals war es einfach im Zeitgeist (Siehe z.B. auch D&D3/3.5/Pathfinder oder GURPS).

Edit: Nachdem ich nochmal in den "Wie lebendig ist DSA"-Faden reingeschaut habe: Das ist eigentlich wirklich die gleiche Thematik. Es macht wahrscheinlich wirklich am meisten Sinn, dort rein zu sehen und gegebenenfalls wiederzubeleben, anstatt hier nochmal das Gleiche anzufangen.

manbehind:
Ich mich nach über 20 Jahren erstmals 2021 wieder mit DSA beschäftigt, weil mich die neuen Publikationen zu Tharun interessiert haben. Die sind unter DSA4.1 veröffentlicht worden, und DSA4.1 ist für mich sehr anfängerunfreundlich.

Das liegt für mich u. a. am Wegfall der Stufe, die ja mit einem Blick eine Einordnung der Macht von NSCs erlaubte. Bei der Charaktererschaffung liegt das daran, dass der Erwerb von Vorteilen, Sonderfertigkeiten usw. nicht an die Stufe als Voraussetzung gekoppelt ist. Das erlaubt mehr Freiheit und damit auch mehr Entscheidungsmöglichkeiten, was auf der Spielerebene aber auch bedeutet, dass er alle Optionen kennen und sich über komparativen Kosten seiner Entscheidung klarwerden muss. Das ist einfach enorm viel Stoff, womit man sich auseinandersetzen muss.

Wäre die Menge der Optionen z. B. nur auf "Stufe-1-Skills" beschränkt oder würden die Professionen das direkt vorgeben, wäre zumindest Einsteigerfreundlichkeit zulasten von Entscheidungsfreiheit gewonnen.

Eine Alternative wären unterschiedliche "Erfahrungswährungen" für unterschiedliche "Fertigkeitskategorien".

Sonderfertigkeiten als Regelkonzept finde ich grundsätzlich schon gut.

Aber im schweren Handling der Regeln sehe ich schon ein Problem.

Zanji123:
die meisten Spieler haben wohl mit der DSA 3 Box angefangen und sind dann zu DSA 4.1 gewechselt. Diese Spieler haben dann neue Spieler für DSA 4.1 angeworben, jedenfalls war das immer der Tenor auf unserer Regionalen Rollenspiecon. Die wenigsten "Neulinge" haben von sich aus mit DSA 4 angefangen (gut... ist halt auch erstmal eine Ansage als Neuling dir das GRW von DSA zu kaufen nur um dann zu bemerken "ja lol ist eigentlich veraltet, hol dir mal die 4 Wege des .... Bücher sind ja nur 50 EUR pro Buch und dann noch die Weltenbeschreibung ach und nimm zur Heldenerschaffung am besten die Heldensoftware"

den Metaplot find ich für Neueingeiger sogar eher hinderlich. Wirst du als neuer SL oder Spieler in einem DSA Forum irgendwas "außerhalb der Lore" fragen oder ob diese gewisse Chara idee möglich wäre wirst du instant mit "steht auf Buch X Seite Y anders und im Abenteuer A auf Seite YXX steht das so weil das wird im Abenteuer B aufgegriffen". Für die meisten Neueinsteiger ist der Metaplot daher erstmal ziemlich egal davon bekommst du (erstmal) eh nix mit.

Das die Regeln so kleinteilig geworden sind lag an den Spielern, die wollten sowas und wollten auch für DSA 5 absolut NICHT das dies runtergefahren wird, daher gibt's ja diese Fokus Regeln die aber irgendwie kaum unterschied machen sondern einfach nur dafür sorgen das man mehr würfelt und anstatt GRW + ein reiner Magieband + ein reiner Geweihtenband musste es ja dann Magie 1-3 usw geben (nur um dann jetzt die Kodizes rauszubringen).

Ich mag Aventurien wirklich als Welt aber es ist halt absolut sperrig da irgendwie reinzukommen. Schaut euch gerne mal englische Reviews von Drakensang an auf youtube, mittlerweile wird das ja als Geheimtip von RPGs auf dem PC gezählt. Viele meinen auch das die Regeln da sehr kompliziert sind und die nicht wirklich durchgestiegen sind.

ich war jetzt dieses Jahr seit Corona mal wieder auf unsere Regional Con und... es gab keine einzige angebotene DSA Runde. Normalerweise war es DAS System das da gespielt wurde (neben CoC und n bisschen Shadowrun). Erst am späten Nachmittag wurde eine ausgehängt...und das war auch DSA 4.1 kein DSA 5. Auch vor Corona war DSA 5 absolut nicht "gefragt" sag ich mal.

Daher meine Meinung: DSA hält sich aufgrund von Altspielern die hin und wieder neue Spieler ranziehen und von "Whales" die alles von DSA kaufen (anders kann ich mir die Flut ran "random Zeug" nicht erklären) wenns im Crowdfunding ist. Ob's neue Spieler anzieht... weis ich nicht.

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