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SL fühlt sich sadistisch, wenn Spielende nicht gewinnen. Ihr auch manchmal?

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Murphy:
Inspiriert von diesem Post über Spielleitungsselbstzweifel: https://www.tanelorn.net/index.php?topic=129430.25
eine Frage, die in die gleiche Richtung zielt.

Vor der Frage die Basis. Ja, ich weiss:
- Es ist eine Frage des Vertrauens unter den Personen in der jeweiligen Rollenspielgruppe.
- Eine Frage des Spielstils. Denn nicht alle spielen, um zu gewinnen.

Jetzt zur Frage: Habt ihr auch manchmal Mühe einzuschätzen, was "fair" ist? Spielende, die gerne gewinnen (High Fantasy, Machtphantasien), mögen es gar nicht, wenn sie (z. B. bei Cthulhu) ausgeliefert sind. Sie ragieren in solchen Situationen immer etwas "cranky". Dabei geht es nach Regeln und gehört zu dem System. Die Spielenden empfinden das dann aber als unfair. Dann habe ich als SL immer so ein schlechtes Gewissen, weil ich mir dann so sadistisch vorkomme. Habt ihr das auch ab und an?

Bin gespannt, ob ich da ein Spezialfall bin.

Prisma:
Ich leite u.a. Cthulhu und Lamentations of the Flame Princess, ich habe nie ein schlechtes Gewissen.  >;D

Aber ich leite auch so gut wie keine No-win Szenarien. Und wenn Katastrophen über die Charaktere einfallen, haben sie es immer selbst ausgelöst oder sehenden Auges geschehen lassen. Eigentlich simuliere ich nur die Gesellschaft und Physik der Spielwelt.  Den Rest machen die Würfel der Spieler. ;D

nobody@home:

--- Zitat von: Murphy am 27.11.2024 | 22:27 ---Dabei geht es nach Regeln und gehört zu dem System.
--- Ende Zitat ---

Ja, schon -- aber wer war es doch noch gleich, der das System (und das relevante Abenteuer, egal, ob gekauft oder selbst gestrickt, sowieso) am Tisch überhaupt erst angeboten hat? ;)

Wenn ich also z.B. schon weiß, daß in meiner Gruppe Spieler sitzen, die sich mit Call of Cthulhu schwertun...nun, Chaosium wird mir vermutlich keine Vollstrecker ins Haus schicken, die mich mit vorgehaltener Tommygun dazu zwingen, es trotzdem zu leiten. Ob und wie oft das bei uns gespielt wird, bleibt also private Gruppensache -- und solange wir uns gütlich einigen können (egal, ob das nun gar kein Call of Cthulhu bedeutet, nur mal einen ca. halbjährlichen One-Shot für die, die sich doch dafür begeistern können, zwei Kampagnen im regelmäßigen Wechsel oder was auch immer sonst), hat das mit Sadismus und Schuldgefühlen erst mal nix mehr zu tun.

Rein handwerkliche SL-Schnitzer ("Upps, sorry, Leute, ich hatte nicht recht gecheckt, daß dieses Mythosblubbermonster doch so gefährlich ist!") bleiben dabei natürlich vorbehalten, aber ich bin mir gerade nicht ganz sicher, inwieweit die dann noch mit zum Thema zählen sollen.

Quaint:
Ich denke, es ist ganz normal mehr oder weniger stark negativ zu reagieren, wenn man "verliert". Und wenn ich für Leute leite, sind das meistens Leute, die ich mag, und ich möchte eigentlich, dass sie Spaß haben. Insofern ist es im Sinne der Empathie naheliegend wenn man dann selbst etwas "mit-unglücklich" ist wenn quasi die Gruppe verliert und in Frage stellt ob alles "korrekt gelaufen" ist. Gerade auch wenn sich Spieler über wahrgenommene Unfairnis beschweren.
Aber andererseits ist das auch so ein Yin-Yang Ding. Wenn es kein Verlieren mit negativen Emotionen gibt, dann ist es auch nur sehr bedingt möglich einen Sieg mit positiven Emotionen zu haben.
Natürlich gibt es aber Leute die sowas besser oder schlechter Wegstecken.

Ich würde nicht sagen dass ich mich sadistisch fühle, aber an sich kenne ich das schon, Runde läuft nicht so, Charaktere sterben und schlimmeres, Spieler motzen, schlechte Laune und Zweifel auch bei mir als SL.

Alter Weißer Pottwal:

--- Zitat von: Prisma am 27.11.2024 | 23:03 ---Ich leite u.a. Cthulhu und Lamentations of the Flame Princess, ich habe nie ein schlechtes Gewissen.  >;D

Aber ich leite auch so gut wie keine No-win Szenarien. Und wenn Katastrophen über die Charaktere einfallen, haben sie es immer selbst ausgelöst oder sehenden Auges geschehen lassen. Eigentlich simuliere ich nur die Gesellschaft und Physik der Spielwelt.  Den Rest machen die Würfel der Spieler. ;D

--- Ende Zitat ---

Sehe ich ähnlich. Es gibt ja auch nur ein Spielende, wenn danach fertig ist.

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