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SL fühlt sich sadistisch, wenn Spielende nicht gewinnen. Ihr auch manchmal?
Dimmel:
--- Zitat von: Murphy am 27.11.2024 | 22:27 ---Jetzt zur Frage: Habt ihr auch manchmal Mühe einzuschätzen, was "fair" ist? Spielende, die gerne gewinnen (High Fantasy, Machtphantasien), mögen es gar nicht, wenn sie (z. B. bei Cthulhu) ausgeliefert sind. Sie ragieren in solchen Situationen immer etwas "cranky". Dabei geht es nach Regeln und gehört zu dem System. Die Spielenden empfinden das dann aber als unfair. Dann habe ich als SL immer so ein schlechtes Gewissen, weil ich mir dann so sadistisch vorkomme. Habt ihr das auch ab und an?
--- Ende Zitat ---
Wenn du Gefallen daran hast, die Charaktere fertigzumachen (sadistisch), dann ist doch keine Frage ob das fair ablief, es geht doch nur darum dass du Spieler hast, die Freude daran haben fertiggemacht zu werden (masochistisch). Oder verstehe ich die Frage nicht?
aikar:
Systeme oder Szenarien, bei denen Verlieren und/oder Charaktertod wahrscheinlich sind (oder sogar sicher, wie bei 10 Candles), leite ich nur für Spielende, die damit umgehen können und damit auch Spaß haben. Geschmäcker sind nunmal verschieden. Ich kündige das vorher an (wenn es nicht ohnein klar ist) und manche Leute sortiere ich da aus Erfahrung schon vorher aus. Solche Systeme/Szenarien waren bei mir aber zumindest bisher immer Oneshots oder Viewshots, keine Kampagnen.
Weltengeist:
Sadistisch fühle ich mich nicht - ich leite keine wirklich fiesen Settings oder Abenteuer, und wenn etwas wirklich schiefgeht, dann wegen Würfeln oder Spielerentscheidungen. Das ändert aber nichts daran, dass ich darunter leide, wenn die Spieler leiden. Und das tun sie, wenn ihre Charaktere draufgehen o.ä.
In der Session Zero sagen Spieler zwar gerne Dinge wie "Es soll auch etwas auf dem Spiel stehen" oder "es soll auch ein Risiko geben". Und mit etwas Verzögerung sagen sie Dinge wie "Die besten Szenen sind im Rückblick die, wo alles schiefgegangen ist". Aber der Abend, an dem so etwas passiert, ist trotzdem versaut. Und wenn man sich die Abende, an denen man spielen kann, so mühsam vom Munde abspart wie wir, dann ist das eben blöd.
Boba Fett:
Nein.
Ich würde mich als Sadist empfinden, wenn ich den Spielenden Charakteren absichtlich das Leben so schwer machen würde, dass sie es nicht schaffen können, dann die Leidenssituationen übertrieben intensiv ausspielen würde und mich dann noch daran aufgeilen täte.
Und nichts der drei Dinge trifft zu.
Ich freu mich, wenn es hoch her geht ("stakes are high", jede Menge Action, Spannung...) und das geht manchmal auch mit "Einstecken müssen der Charaktere" her.
Aber ich freue mich ebenso, wenn die Charaktere rocken und Erfolge feiern.
Beim Abenteuerrollenspiel sollte es immer um was gehen, und das impliziert auch, dass die Charaktere verlieren können und Verluste einstecken können müssen.
No risk, no fun. Aber daran muss man sich ja nicht abarbeiten, wenn es mal schief geht.
ghoul:
Je präziser das Regelsystem ist, desto eher kann ich, nach Anbringen aller Möglichkeiten der SL-Gnade, sagen, der TPK etc war fair. Da brauche ich kein schlechtes Gewissen zu haben.
Dann fühlt es sich (sadistisch) gut an, die Regeln konsequent aber fair angewandt zu haben.
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