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These: Ein starkes Reveal am Ende lässt jedes Abenteuer gut sein
Namo:
Ich habe jetzt keine passendere Überschrift gefunden, also dann mal etwas clickbait mäßig: Das habe ich gestern beim lesen eines Buches aufgeschnappt. Ein kleiner Nebensatz der mich seither beschäftigt. Es geht um Kampagnenspiel. Also aufeinander aufbauende Abenteuer mit einem BBEG im Hintergrund der alles plant und die Charaktere dem Hintergrund nach und nach auf die Spur kommen.
Die Aussage war folgende: Wenn die Spieler im Rahmen eines Abenteuers Informationen erhalten, die einen Teil des Planes des Antagonisten offenbaren (hier: Aha Abenteuer genannt), so dass die Spieler einen großen Schritt nach Vorne machen was das Wissen um die Pläne des BBEG angeht, kann das eigentliche Abenteuer theoretisch nicht besonders gut gewesen sein. Die Spieler werden es aber dennoch Klasse finden, weil sie eine besondere Form der Belohnung erhalten haben oder das Gefühl haben, etwas besonderes/wichtiges erreicht zu haben.
Eigentlich hat man das Thema in vielen Medien. Ich komme noch aus der 90er Jahre AkteX und Babylon5 Zeit. Da konnten die Folgen eigentlich 0815 sein, wenn dann aber am Ende irgendetwas mit der Alienmythologie oder den Schatten vorkam, wars schon wieder geil und ich war gehooked. Oder beim Wrestling das Gleiche. Da konnte eine 2 Stunden Sendung schnarchig sein, wenn dann aber die Heattruppe am Ende der Folge Alarm machte oder die Faves kamen, war klar dass man nächste Woche wieder einschalten werde. Und eigentlich ist es ja beim Rollenspiel schon ähnlich. Wenn es einen coolen Cliffhanger gibt oder eben so ein Reveal zu finden ist, sind die Spieler heiß aufs nächste Mal. Am Ende spielt man ja auch ein wenig für Belohnungen. Seien es XP oder Gegenstände. Oder eben besondere Informationen.
Ich will so etwas diesen Freitag auch mal ausprobieren. Hatte ich vorab ohnehin schon so eingeplant. Eigentlich wird das vermutlich kein besonderes Abenteuer bzw. war es bis dahin nicht. In den letzten Minuten möchte ich aber noch etwas besonderes vorkommen lassen. Ich bin gespannt wie die Spieler reagieren. Das wäre ja eigentlich genau so etwas.
Wie seht ihr das und wie sind eure Erfahrungen? Das ist natürlich nur Thema für Kampagnenspiel und nicht für Einzelabenteuer. Ich glaube da ist schon etwas dran. Ich hatte ja einen Thread gestartet, bei dem es um Zweifel ging, ob die einzelnen Abenteuer denn gut genug sind. Und diese Aussage kreuzt sich ein wenig mit der Thematik.
Edgar Allan Poe:
Sehr gefährliches Pflaster. Man muss da sehr genau überlegen, welche Art Cliffhanger man präsentiert. Es sollte auf jeden Fall etwas sein, was für die Spieler positiv oder zumindest so spannend/interessant, dass sie auf jeden Fall darauf anspringen. Der falsche Cliffhanger lässt den kompletten Abend in die Grütze gehen ... egal, wie nett das Abenteuer vorher war. Ich spreche da aus Erfahrung.
In einem meiner WFRP Abenteuer (vor vielen vielen Jahren), haben die Spieler mal ein Attentat auf den Imperator vereiteln wollen. Die ganze Session lang wurde akribisch geplant und am Ende der Plan perfekt (!) durchgeführt. Der Attentäter wurde getötet, ehe er zuschlagen konnte! Der große Cliffhanger war dann, dass sie leider einer Täuschung unterlegen sind und sie nicht den Attentäter, sondern den Imperator getötet haben. Da hab ich dann den Cut gemacht.
Auf dem Papier ... und in meinem Kopf ... klang das irgendwie total fancy und spannend ... die Spieler waren extrem (!) gefrustet. Verständlicherweise. Heute ist mir das klar ... damals dachte ich, dass das der großartigste Kampagnenaufhänger in der Geschichte der Kampagnen sein würde.
Fun fact: Die Gruppe hat danach nicht weiter gespielt.
felixs:
Ich komme nicht recht mit, stecke wohl nicht recht im Jargon.
Was ist ein "Reveal"?
Was ist ein "BBEG"?
nobody@home:
--- Zitat von: felixs am 10.12.2024 | 21:23 ---Ich komme nicht recht mit, stecke wohl nicht recht im Jargon.
Was ist ein "Reveal"?
Was ist ein "BBEG"?
--- Ende Zitat ---
"Reveal": Sinngemäß "Enthüllung", typischerweise in der Form, daß die Protagonisten eine mehr oder weniger schockierende Entdeckung machen, mit der sie so nicht gerechnet haben.
"BBEG": Big Bad Evil Guy (alternativ auch "Gal"), also ein ganz großer Hauptschurke, um den sich oft so ziemlich alles dreht und der generell auch gleich noch das Kommando über Gefolgsleute von einem kleinen eigenen Team bis potentiell hin zu eigenen Armeen hat. Also Typen wie Sauron, Skeletor, Ming der Gnadenlose und dergleichen.
Issi:
Jein
Kein Cliffhanger nützt dir irgendwas, wenn die Gruppe vorher nicht emotional eingefangen wurde.
Um mal George Lucas zu zitieren : "Es geht nicht um Raumschiffe sondern um Familiengeschichten"
Sprich: Mit irgendeinem Schicksal müssen die Spieler mitfiebern.
Das kann ihre eigene Figur sein, die der Mitspieler oder auch NSC.
Die Geschichte und Entwicklung eines fühlenden Wesens muss für sie einigermaßen spannend sein.
Sind diese Enthüllungen an diese Geschichte gekoppelt, ist das das Sahnehäubchen obendrauf.
Sind sie davon unabhängig, wird es eher semi interessant sein.
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