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Ist Fate tot?

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aikar:

--- Zitat von: Schleicher am  9.01.2025 | 19:51 ---Was wäre denn außer PbTA der geistige Nachfolger von Fate?

--- Ende Zitat ---
PbTA würde ich nicht als geistigen Nachfolger von Fate sehen. Es ist auch eine erzählerische Linie, verfolgt aber stark unterschiedliche Wege.

Ich würde sagen, Fate hat seine Spuren in vielen Systemen hinterlassen, die Teile davon verwenden. Gerade aktuell lese ich z.B. Fabula Ultima, das ein klassischeres System ist, aber seine Fabula-Punkte verwendet, um Änderungen in der Geschichte zu erwirken und Charakteraspekte in Form von Bindungen Eigenschaften zu nutzen. Man erhält die Fabula-Punkte (unter anderem) zurück, wenn man bei Proben freiwillig scheitert, wenn es zu Bindungen oder Eigenschaften des Charakters passt.
Das atmet für mich schon stark Fate-DNA.

nobody@home:
Fate ist halt tatsächlich kein System, mit dem man einfach Geld drucken kann, indem man reichlich Splatbooks, Regionalbände, und was solcher Fisimatenten, die man als Fan natürlich alle "braucht", noch mehr sind auf den Markt wirft. Daß es so angelegt ist, auch recht gut ohne dergleichen auszukommen (auch wenn man sich natürlich trotzdem immer noch einzelne Zusatzbände, Worlds of Adventure und dergleichen mehr zulegen kann, wenn man möchte, und sich aus denen meist zumindest noch die eine oder andere Idee klauen läßt), ist eine Stärke des Spiels aus Sicht der Endanwender, aber vermutlich weniger aus der der Verlagskontoführung -- jedenfalls soweit, wie sich da ohne ausdrückliches Evil-Hat-Insiderwissen drüber spekulieren läßt.

Aber, wie schon gesagt: so lange, wie Fate noch ganz offiziell erhältlich ist, fällt es mir einigermaßen schwer, es schon totzureden. Da müßte schon die Fangemeinde selbst geschlossen die Segel streichen, und ich wüßte auf Anhieb nicht, wo sich mehr als anekdotische Belege für so eine Entwicklung einholen lassen könnten.

HEXer:
Vielleicht gäben ja einige andere Threads Hinweise darauf, wie aktiv Fate zumindest innerhalb der Tanelorn Userschaft noch ist. Threads wie "Was liest du gerade", "Aktive Runden", "Rollenspiel Vorsätze".

Weltengeist:

--- Zitat von: nobody@home am  9.01.2025 | 20:22 ---Fate ist halt tatsächlich kein System, mit dem man einfach Geld drucken kann, indem man reichlich Splatbooks, Regionalbände, und was solcher Fisimatenten, die man als Fan natürlich alle "braucht", noch mehr sind auf den Markt wirft.

--- Ende Zitat ---

Naja, vielleicht nicht gerade für das Kernregelwerk (sowas wie die Weaponporn- und Powercreep-Bücher bestimmter crunchiger Systeme macht natürlich keinen Sinn), aber für Settings geht das durchaus. So etwas wie Mindjammer oder Malmsturm halt. Klar, "Geld drucken" ist das trotzdem nicht, aber das tun ja 99% der Rollenspielverlage ohnehin nicht.

Und da - also bei den Settings und sonstigem Spielmaterial - habe ich den Eindruck, dass sich bei Fate kaum noch was tut. Im Gegensatz zu anderen settinglosen Universalsystemen wie etwa Savage Worlds, die ihre Hypephase zwar auch hinter sich haben, für die es aber nach wie vor eine hartnäckige Spielerschaft und einen steten Strom von Publikationen gibt.

Ich vermute aber, dass die Verlage das mit den Settings durchaus probiert haben (auch Uhrwerk, beispielsweise mit Eis und Dampf), dass aber die Umsätze schlicht zu gering waren, als dass es sich wirklich gelohnt hätte. Was entweder etwas darüber sagt, wie viele Fate-Spieler es tatsächlich gibt (nämlich viel weniger, als man aus der Tanelorn-Bubble heraus vermuten würde) oder darüber, wie viel externes Material sie bereit sind zu kaufen (nämlich wenig)... oder beides. ;)

P.S.: Bin gerade über die deutsche Fate-Seite gestolpert, und die sieht zumindest noch nicht ganz tot aus...

Crusader:

--- Zitat von: aikar am  9.01.2025 | 20:16 ---PbTA würde ich nicht als geistigen Nachfolger von Fate sehen. Es ist auch eine erzählerische Linie, verfolgt aber stark unterschiedliche Wege.

Ich würde sagen, Fate hat seine Spuren in vielen Systemen hinterlassen, die Teile davon verwenden. Gerade aktuell lese ich z.B. Fabula Ultima, das ein klassischeres System ist, aber seine Fabula-Punkte verwendet, um Änderungen in der Geschichte zu erwirken und Charakteraspekte in Form von Bindungen Eigenschaften zu nutzen. Man erhält die Fabula-Punkte (unter anderem) zurück, wenn man bei Proben freiwillig scheitert, wenn es zu Bindungen oder Eigenschaften des Charakters passt.
Das atmet für mich schon stark Fate-DNA.

--- Ende Zitat ---
Richtig, Fabula Ultima hat sich in ganz vielen Dingen stark an Fate bedient: die Fabula-Points sind in vielen Dingen ähnlich einsetzbar und die Eigenschaften von Charakteren sind eine Art Aspekte-light. Desweiteren wird auch hier wert darauf gelegt, dass Spieler und SL gemeinsam die Welt erschaffen und die Geschichte erzählen. Das weicht insgesamt den sehr crunchigen Eindruck des JRPG-lastigen Kampfsystems deutlich auf, da die Regeln vornehmlich für Konfliktszenen (aller Art) und Countdowns geschrieben sind, während der Rest eher gemeinsam erzählt werden soll anstatt würfellastig zu sein. Die Mischung ist da echt angenehm. Wir probieren das gerade aus und wenn ich mich bei den Reaktionen meiner Spieler nicht zu sehr täusche starten wir dazu bald eine längere Kampagne.
Für Gruppen die lieber weniger Erzählrechte für Spieler haben und weniger auf die Metaebene möchten, sollte sich das System daher auch nutzen lassen, man muss dann als SL eben nur den Fokus etwas verschieben. Das macht es in diesem Bereich etwas vielseitiger als Fate, letzteres ist allerdings bei der Erstellung der Spielwelt und der Charaktere freier.

Ob Fate nun tot ist? Wie andere hier schon schrieben, Ausentwickelt beschreibt es vermutlich besser. Dadurch das kein oder wenig neues Futter kommt, werden es natürlich auch weniger Diskussionen darum. Ich selbst spiele noch Fate und habe auch erst vor kurzem weitere Spieler, die sonst tatsächlich auch eher in crunchigeren Systemen unterwegs sind, infiziert. Zudem ist der Markt im erzählerischen Bereich eben auch breiter geworden mit den diversen PbtA-Versionen, Fabula Ultima und was es sonst noch geben mag. Fate/Fudge wird halt immer der Vorreiter sein für diese Art Spiele aber neue Systeme bringen neue Ideen ein oder verbessern möglicherweise ältere.

PS: Falls übrigens jemand eine gut funktionierende Fate-Variante der World of Darkness-Systeme kennt, da wäre ich stark dran interessiert. ;D

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