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[Changeling: The Dreaming | Ironsworn] Dunkelblaue Teestunde der Seele

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Dieses Gespräch ist selber noch kein Milestone für unsere Queste, aber vielleicht kann es zu einem solchen führen. Mal sehen!

Ūrohso spricht noch ein paar Worte mit den Schamanen und Scouts der Einheimischen, dann erhebt er seinen langen, bronzenen Wanderstab, und schlägt die Spitze dreimal auf die Holzplanken. Erneut glitzert goldenes Glamour um die Wanderer, Til blinzelt verwirrt gegen die Lichter an, und findet sich schlagartig tief im Labyrinth von Aevalorn wieder! Sie sind hier in der Nähe des Waldbodens, wo die goldenen Harzbäche dahin fließen zwischen den titanischen Baumwurzeln, Licht kommt hier unten nur noch von glühenden Blättern und Pilzgewächsen. Und von den vielen Lampions bei der Ausgrabungsstätte, welche die Aevalori zwischenzeitlich errichtet haben!
„Wow!“, staunt Til, als er auf die vielen Zelte herab blickt.
„Faszinierend, nicht wahr? Die Ausgrabungen sind schon weit fortgeschritten, und die Aevalori haben eine Reihe von Zugängen in die tiefen des versunkenen Edovoldda freigelegt. Äußerst vorsichtig natürlich, stets haben sie sich um die Wurzeln ihrer geliebten Bäume herum gearbeitet! Diese Forschungen haben sogar ein paar Eshu und Satyre von außerhalb dieses Reiches herbeigelockt, die bereitwillig ihr Wissen beisteuern. Gar viele Geheimnisse der Hochkultur von Edovoldda wurden bereits gelüftet!“
„Ja? Ich habe von einem mythischen Reich namens Edovoldda noch nie gehört, in der Herbstwelt …“
„Das ist, weil das Wissen um diese erste aller Zivilisationen den Verstand der Sterblichen schlichtweg sprengen würde! Sie erinnern ja nur Fragmente, und nennen sie Atlantis, oder Mu, oder Ur. Die Wahrheit aber, Freund Til, ist das uralte, majestätische Edovoldda. Vielleicht offenbaren uns seine beschrifteten Steinblöcke sogar das Geheimnis, wie der Winter ohne Ende aufzuhalten wäre. Wer weiß!“
„Das klingt ja … als wäre alles auf einem guten Weg. Wozu brauchen die Aevalori dann mich?“
„Ihre Schamanen bringen Dein Erscheinen mit der Beschwichtigung des Harzherz in Verbindung! Und es war Deine Idee, die Inschriften aus uralter Zeit zu ergänzen. Die Aevalori sind nicht eben für ihren Humor bekannt, aber als diese Idee sich herumsprach im Labyrinth, da ward ein Prusten und ein wieherndes Gelächter über den Wipfeln zu hören, wie es in Aevalorn noch kein zweites gab!“, und ein Grinsen Ūrohsos weißer Zähne huscht über sein dunkles Gesicht bei dieser Vorstellung, „Nun, ich selbst würde ebenfalls sagen, dass es köstlich ist: Das Reich wird gerettet durch eine Halbwahrheit, einen Trick. Wir nehmen der Geschichte ihre Schwermut, indem wir sie mit einem heiteren Fragezeichen versehen.“
„Meine Hoffnung ist vor allem, dass die Baumwurzeln dann nicht mehr nur wehmütige Erinnerungen aus Zeiten von Edovoldda absorbieren werden, sondern auch fröhliche. Ich bin sicher, dass das funktioniert, ich habe es als Kind in einem Schulprojekt schon mal ausprobiert!“, nickt Til.
„Dann auf! Aelhunara hat klare Anweisungen gegeben: Du sollst drunten behilflich sein, die Aufzeichnungen zu vervollständigen.“
„Ich? Ich kenne aber die Schrift und den Stil von Edovoldda nur ganz oberflächlich!“
„Das tut nichts zur Sache. Du hast dem Harzherz und den Aevalori diese Idee geliefert! Nun bist Du derjenige, der ihnen witzige Einfälle liefern soll!“
„Witzige Einfälle … na ja, ich bin schon ein echt spaßiger Typ …“
„Ja, die Spaßigkeit sieht man Dir allzeit an, sie steht Dir ja förmlich ins Gesicht geschrieben. Zumindest beiwohnen sollst Du der Einmeißelung neuer Textpassagen! Wohlan, steigen wir herab!“

Die Wanderer klettern die letzten Äste herab und eine hölzerne Gangway hinunter, wo das Ausgrabungscamp beginnt. Til entzündet eine seiner Fackeln, und mit den Aevalori-Würdenträgern, den Kleinen Bunnies, und Ūrohso beginnt der Abstieg ins Erdreich hinab. Die freigelegten Steinquader formieren stellenweise riesige Treppenstufen, manchmal kleine Terassen, und auf denen kommen die Wanderer Stück für Stück tiefer. Til staunt mit offenem Mund, als ein Gefühl von unfasslicher Altehrwürdigkeit ihn beschleicht: Es mag eine Lüge gewesen sein, dass Edovoldda derartige Bedeutung für die stoffliche Herbstwelt hat, aber jedenfalls haftet diesem Ort eine unleugbare Dramatik an, ein Zeitzeugnis aus Zeiten, die es irgendwann einmal gegeben haben mag — oder eben eine Metapher für solche Zeiten.



Die Überreste vom altvorderen Edovoldda, tief eingesunken in die Erde


Das soll der Move namens Face Danger sein, denn die Wanderung dauert über eine Stunde, und viele Gefahren könnten an diesem lichtlosen Ort unter Aevalorn lauern. Ich würfle Wahrnehmung+Aufmerksamkeit für Til, er konzentriert sich während des Abstieges vor allem aufs Lauschen. Ein Strong Hit, mit Pasch: Der Pooka findet sogar noch eine Abkürzung zum tiefer gelegenen Zielort, die bisher unentdeckt war. Das gibt erneut einen Punkt Willenskraft zurück, und ich brauche auch schon wieder dringend welche (diese häufigen Moves erfordern immer mal wieder Rerolls!).

Gelehrte und Häuptlinge der Aevalori sind auf einem einstigen Prachtplatz versammelt, und an mehrere Stellen sind Steinmetze dabei, die Glyphenzeichen der Historiker aus Edovoldda kunstvoll fortzuführen. Ein paar der neuen Einmeißelungen haben tatsächlich bereits begonnen, im selben magischen Licht von innen her blau zu glühen, wie die bisherigen Textpassagen es tun!

Til wird einigen der Aevalorn-Häuptlinge vorgestellt, unter anderem Hyavis, Shay-Lur, und Velmeq. Sie alle sind ganz berauscht von den vielen Details der Inschriften aus der Vorzeit, und berichten den Neuankömmlingen von ihren letzten Funden. Bei einigen freigelegten Textpassagen wollen sie tatsächlich Tils Meinung hören — offenbar nicht deswegen, weil sie ihn für einen Gelehrten halten, oder seinen Worten überhaupt Glauben schenken würden, sondern weil sie der Meinung sind, er würde ihrer Unternehmung schlichtweg Glück bringen.

Soundtrack: David Lang, Increase
https://www.youtube.com/watch?v=cJN3Kw4xypg

Also darf Til jetzt helfen, das umzusetzen, was er bei seinem ersten Besuch von Aevalorn ausgeheckt hatte. Es gilt, den Stil der Schriftgelehrten von Edolvoldda zu emulieren, und ihre Inschriften in einem fröhlichen Tenor fortzuführen. Dafür mache ich den Move Secure an Advantage, und lasse Til Intelligenz+Linguistik würfeln. Nur fünf Erfolge kommen bei der Extended Action zusammen, obwohl der Gute es echt versucht, und seine letzten beiden Willenskraft-Punkte in die beiden Würfe buttert. Aber was sagt man dazu: Die Challenge Dice machen dennoch einen Strong Hit daraus, mit einer Eins und einer Zwei! Das bedeutet, dass Tils Einfälle und das Verständnis der Gelehrten dafür sorgen, dass sie bei den fraglichen Passagen auf ein paar grandiose Einfälle kommen. Die Ergänzungen werden sogleich von Meisterhand umgesetzt, und die neuen Glyphenpassagen beginnen sich mit blauem Lichtschimmer zu füllen. Gerade so, als wären die schwermütigen Steinquader dieser Ruinenlandschaft selber begierig darauf, ihre traurigen, fatalistischen Botschaften aus der Vorzeit in ein neues Licht gerückt zu sehen! Das gibt laut der Regel des Move Secure an Advantage zwei Punkte Momentum, und in dieser Chronik sind die ja gleichgesetzt mit Willenskraft, also erholt Til sich von seiner Erschöpfung, ganz beseelt davon, dass sein epochaler Trick funktioniert.

Auf dem geisterhaft von blauen Inschriften und Lampions beleuchteten Platz setzen sich schließlich alle zusammen, und betrachten froh das entstehende Werk.
„… Wer weiß, welche Einblicke diese Schriften noch liefern können?“, fragt Til.
„Es könnte das Lebenswerk vieler Kithain sein, dies zu klären“, vermutet Ūrohso, „Jetzt bereits laufen Verhandlungen unter den Wechselbälgern der Herbstwelt, wer die Aevalori um die Forschungsrechte bitten soll!“
„Wirklich?“
„Wäre doch denkbar?“
„Aber was ich unmittelbar am dringlichsten wissen muss“, seufzt Til, „Das ist das Geheimnis der Grimgoriminatori. Nur, wenn ich das habe, kann ich die Horde aus Ériu dazu bringen, freiwillig abzuziehen!“
„Aber dieses Geheimnis wird hier unten kaum eingemeißelt stehen: Die Grimgoriminatori sind ja ein neues Phänomen! Es gibt sie ja erst seit wenigen Tagen in der Gestalt als marschierende Schimären.“
„Ich muss schnell ins Ödland im Osten zurückkehren“, sagt Til entschlossen, „Dort verbirgt sich garantiert irgendwo die Lösung für das Rätsel, wenn es hier unten nicht geschrieben steht.“
„Außer, wir meißeln diese Sache auch noch dazu“, grinst der Pooka-Fürst, und schaut Til hintersinnig an.
„Ja. Aber das wäre ja eine selbsterfundene Lösung. … He, Moment, wollt Ihr damit sagen, wir sollten uns einfach was ausdenken, was das Geheimnis von Grimgoromn ist?!“
„Aber nein! Aufgrund solcher Missverständnisse haben wir Pooka bis heute einen Ruf als Trickser und Possenreißer!“
Til schweigt nachdenklich. Interessanter Gedanke, darauf wird er zurückkommen, wenn er das Geheimnis der Grimgoriminatori nicht herausfinden kann.


Aber vorerst kann er‘s ja versuchen, und zwar gleich hier, wo hier doch gerade derzeit einige Gelehrte zusammengekommen sind wegen den Ausgrabungen — die Weisen der Aevalori, und sogar gelehrte Pilger von den Kith der Eshu und Satyre!

Das ist dann der Move Gather Information, den mache ich im oberirdischen Expeditionscamp. Das ist wohl zwei Würfe auf Charisma+Nachforschung. Vier Erfolge nur, trotz Willenskraft-Einsatz. Die Challenge Dice kullern um eine Augenzahl an einem Weak Hit vorbei, dann ist das ein Fehlschlag.

Die Schergen aus Grimgoromn sind seit dem Eindringen des einen schwarzen Ritters vor Kurzem umso mehr gefürchtet, aber niemand weiß Genaueres über diese Nation zu sagen, oder die Gründe für ihr kriegstreiberisches Sendungsbewußtsein in den letzten Monaten, oder gar den Grund für das Erscheinen ihrer neuen Elitetruppen, der Grimgoriminatori.

Bei Gather Information kommt bei einem Fehlschlag nicht nur keine Spur, sondern obendrein hat die Recherche eine Negativkonsequenz. Uh, interessant! Statt die Natur dieser Entwicklung für die Handlung via Pay the Price auszuwürfeln, entscheide ich mich für folgendes: Nicht alle Scholare, die sich hier eingefunden haben, sind Fans von Til Haselberger und seinen Recherchen! Eine davon ist äußerst skeptisch, auch weil sie ja diejenige sein will, die das Geheimnis von Grimgoromn ans Licht bringt!

Was ist das denn für eine? Sagen wir doch mal, das ist eine der angereisten Eshu, die sind bei C:TD prominent als Abenteurer und Horter von Geheimnissen. Wir nennen sie Olula Kunboladamole (zusammengesetzt aus Silben von Namen aus Yorubaland, wo der Glaube an die Eshu möglicherweise ursprünglich herkommt). Dass Til ein Problem mit Olula bekommen wird, ist möglicherweise noch gar nicht für ihn ersichtlich: Und die Orakelwürfel bestätigen, dass sie ihre Ansichten bei dem kurzen Gespräch mit Til verbirgt. Für ihn ist sie nur eine schwarzhäutige Fee, die möglicherweise auch so etwas wie eine Sidhe sein könnte, die ihn ziemlich abschätzig mustert, als er im Ausgrabungscamp herumfragt ...

Und was ist mit Aelhunara, der legendären Schutzpatronin der Aevalori? Kennt Aelhunara vielleicht den Schlüssel zum Geheimnis der Grimgoriminatori? Nun, die Würdenträger im Camp vermuten, dass dies sein könnte, denn Aelhunara ist eine sehr alte und sehr weise Entität. Aber derzeit kann man keine Audienz bei ihr bekommen, wenn dies einem Ratssuchenden überhaupt möglich ist, dann bestimmt Aelhunara ihrerseits, wann sie aus den Nebeln hervortritt …

Fürst Ūrohso versetzt am nächsten Tag also sich, Til, und dessen Kleine Bunnies schließlich wieder zum Außenposten nahe des Everreach, mit neuerlichem Aufstampfen seines bronzenen Herrscherstabes auf den Boden. Til wird immer noch einigermaßen blümerant von dieser Reisemethode!
„... Könnt Ihr mich direkt zum Turm Grausenszahn zurück bringen, Fürst?“, fragt er zurückhaltend.
„Ja, das kann ich problemlos. Aber, Freund Til, es schickt sich nicht, es zu versuchen. Der Baum Everreach interveniert bei Feenkünsten, die dem Zweck dienen, jemanden nach Aevalorn zu versetzen! Obschon ich dies risikolos tun könnte, denn ich bin der Fürst der Goldenen Sonne, ist es schicklich, zuerst ins Innere des Everreach zu gehen. Deswegen haben wir Dich gestern auch dorthin geholt, und nicht direkt zur Ausgrabungsstätte.“
„Ich verstehe, glaube ich. Wegen der guten Bräuche allein!“
„Wir verstehen uns, Freund Til!“, grinst der Auerochsen-Pooka gewinnend, „Wohlan! Ich erwarte Dich am Schloss der Goldenen Sonne, sobald Du und die Nerz-Schwesterherzen dort zusammenkommen wollen!“
„Aber, das ist ja das Hauptproblem! Ich habe ja keine Ahnung, wie ich Kontakt zu ihnen aufnehmen kann in der Herbstwelt. Von Marlies habe ich mir natürlich die Briefanschrift gemerkt, aber meine Schreiben werden immerzu abgefangen? Ich weiß nicht, wie ich mit anderen Kithain überhaupt in Kontakt treten kann, außer durch Zufall, hier im Träumen!“
„Ja, darum nennt man dies die Welt der Dunkelheit. Eine schreckliche Welt, in der das Tageslicht und alle Farben gedimmt sind, und die silbernen Gucklöcher der Sterne am Himmel allmählich zuwachsen. Gar tapfer seid Ihr, Wechselbälger, dass Ihr es vorzieht, dort zu leben. Ich selbst habe immer einmal wieder darüber nachgedacht, die Herbstwelt kurz zu besuchen, um meine eigene Tapferkeit zu beweisen.“
„Habt Ihr das?“
„Oh ja.“
Til sagt gedankenverloren, „Wenn ich mich in irgendeinem Vorleben dazu entschieden haben sollte, ein Changeling zu werden, dann weiß ich nicht mehr, warum. Es scheint glasklar und logisch, das Träumen vorzuziehen. Ich meine, Unsterblichkeit anstelle von Reinkarnation …“
Der große Herrscher senkt seine Stimme, „Viele Kithain haben dereinst diese Entscheidung getroffen, weil das Träumen von den Kräften des Winters hinweggewischt werden könnte. Es heißt, die Herbstwelt sei zwar kalt, aber dafür eine Welt der Stabilität. Unsere einstige Ursprungswelt ist versiegelt und verloren, seit dem, was die Sterblichen das Mittelalter nennen; und das Träumen ist unstet! Darum habt Ihr den Weg der Wechselbälger vorgezogen, ganz so, wie Du Dich ja deutlich erinnerst.“
„Und Ihr könnt wirklich nicht mein Mentor sein? Ich habe viel zu lernen, vor allem übers Kuchenbacken.“
„Wirklich nicht, denn wir reinen Feen haben all unsere Einsichten sorgfältig zu hüten! Aber, Freund Til, Du bist am Hofe der Goldenen Sonne gern willkommen. Ich will Dich magisch dorthin versetzen, sobald die Nerz-Schwestern wieder in der Nähe davon sind, auf dass Ihr drei Euch wiedertrefft.“


Evolution: Den Ironsworn-Move namens Forge a Bond benutze ich in dieser Chronik nicht, der ist zu sehr doppelt gemoppelt mit den C:TD-Regeln. Stattdessen kaufe ich für drei EXP vom Fleck weg Ūrohso als neuen Hintergrund für Til. Da er nicht den Mentor spielen will, um Tils Ausbildung zu übernehmen, zählt er ab jetzt als Kontakt-Hintergrund, und wird künftig womöglich mit Informationen oder seinen Fähigkeiten aushelfen. Dass er möglicherweise eine verborgene, etwas schattenhafte Agenda hat, immerhin ist er als Pooka-Politiker gewohnheitsmäßig Täuscher, nehmen wir dabei in Kauf.
Als Nebeneffekt beinhaltet laut C:TD-Regelbuch (S. 169) mein neuentstehendes Informanten-Netzwerk noch geringe Kontakte, dazu können logischerweise thematisch ähnliche NSCs zählen, wie Jinva von den Aevalori, Rapunzel aus dem Grimm-Wald, und Kamogelo aus der Freistatt. Deren Wissen kann ich künftig ebenfalls mit meinem Hintergrund-Wert (derzeit also 1W10) anzapfen, zumindest mit etwas Wüprfelglück (wenn das Informanten-Netzwerk wächst, werden solche Hintergrund-Würfe leichter).

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Til verabschiedet sich innerhalb des Everreach also schließlich von Fürst Ūrohso.
„… Es sieht so aus, als dass wir trotz unserer unterschiedlichen Herkunft gemeinsame Ziele verfolgen“, sagt dieser, „Und nicht umsonst ist das Schloss der Goldenen Sonne in aller Welt bekannt als ein Fanal gegen den Winter ohne Ende!“
„Ist das so?“, fragt Til beeindruckt.
„Aber ja“, sagte der Politiker mit versicherndem Lächeln.
„Ich werde jedenfalls das meinige tun, um zu helfen! Ich verstehe das alles noch nicht, aber dennoch ... Und ich weiß ja auch schon so viele Adressen in der Herbstwelt, an die ich mich künftig wenden kann! … Nun, ich werde versprechen, das Geheimnis der Grimgoriminatori herauszubekommen! Wenn dies gelungen ist, können wir womöglich auch mit deren Helfershelfern fertig werden — dem Mammon-Mäuserich, dem Traumspinner, dem Allsehenden Auge, und den anderen allen.“

Das ist dann unsere neue
Queste (Formidabel): Das Geheimnis der Grimgoriminatori herausfinden.

Ich mache dafür den Move namens Swear an Iron Vow, mit Willenskraft. Da ich jetzt den Pooka-Fürsten als Hintergrund habe, sinkt die Schwierigkeit des Moves von vier auf drei. Leider werden die fünf Erfolge dennoch ein Fehlschlag laut den Challenge Dice: Es gibt ein Hindernis, welches dem Beginn dieser Queste im Weg steht!

„Dies kann ich nicht erlauben, Til“, verkündet der Auerochsen-Pooka, „Denn dieser Eid bedeutet viel für die Ewigen Wälder. Ich habe bereits vorausgesehen, dass Du ihn leisten würdest …“
„Tatsächlich …?“
„Oh ja. Aber Du hast vorschnell gesprochen, denn allein kannst Du es nicht vollbringen. Du benötigst die Hilfe derer, an die das Träumen Dich bindet. Ich gebiete, dass Du den Eid am Schloss der Goldenen Sonne leistest, vorher nicht.“

Das ist dann die Auflage, bevor diese Queste wirklich losgehen kann, bis dahin kann ich keine Fortschritt-Punkte dafür sammeln.

Wie die neue Queste übrigens verzahnt ist mit meiner anderen
Queste (Formidabel): Die Vorhut der Horde gewaltlos dahin zurück schicken, wo sie hergekommen ist
werden wir sehen. Bisher hatte Til das Lüften des Geheimnisses ja als Voraussetzung betrachtet, aber vielleicht kann er (wie Ūrohso vorgeschlagen hat) die Fir-Bholg einfach austricksen. Oder es findet sich noch eine andere Lösung ...

Til bittet den Schlossherren jedenfalls, ihn wieder zum Turm Grausenszahn zurück zu teleportieren. Die Zeit läuft ihm weg, wer weiß, wie weit die Plünderer-Horde mittlerweile schon marschiert ist.
„… Nur eine Frage habe ich jetzt gerade noch“, sagt er, innehaltend.
„So stell‘ sie mir!“
„Wo wir gerade von Eiden sprachen! Kennt Ihr zufällig ein Wesen namens Niedzwiedz? Es muss sich um jemanden handeln, der wie ein Wolf ist, oder wie ein Bär! Ein Werwolf vielleicht sogar. Kommt immer ganz drauf an, wen man dazu befragt.“
„So? Merkwürdig. Nun … Ich kenne einen, der ist Bär und Wolf, und hat trotzdem Menschengestalt“, brummt Ūrohso.

Als Märchenkenner darf Til an der Stelle Intelligenz+Gremayre würfeln, um die Hinweise zusammenzusetzen. Eine Zehn ist dabei, also läutet endlich sein mentales Glöcklein:

„Wolf und Bär … Wolf und Bär?! Ja, natürlich! Ihr seid der Herr des Schlosses der Goldenen Sonne! Im Märchen namens ‚Die Kristallkugel‘ kommt Ihr vor …! Nicht wahr? Dort seid Ihr einfach nur als ein Zauberer beschrieben. Und die drei Brüder … na, in dem Märchen hat einer von denen Angst, in einen Wolf oder Bären verwandelt zu werden!“
„Nicht jede Geschichte von Menschen, die sich in Tiere verwandeln, deutet auf Pooka hin, Freund Til!“, lächelt Ūrohso.
„Aber diese! Und … und genau so ist es ja wohl bei den Gebrüdern Grimm beschrieben, die sprechen auch explizit von Pooka. Und selbst wenn nicht, man hat mir gesagt, ich müsse zwischen den Zeilen lesen! Die Grimm-Märchen sind eben aus Menschensicht geschrieben, ohne wirkliches Verständnis für die Natur der Feenwelt!“
„Nun …?“
„Nun, ist der dritte Bruder gerade dort? Ich muss unbedingt mit ihm sprechen!“
„Nein, Freund Til, ich rechne aber jeden Tag mit seinem Erscheinen. Irgendwann in unbestimmter Zeit wird er dort eintreffen.“
„Wie jetzt?“
„Wie ich es sagte.“
„Äh … dann bitte ich Euch, mich dorthin zu zaubern, sobald er aufkreuzt! Ein Bär und ein Wolf, ich wusste es ja von Anfang an. Wir Pooka können Merkmale von verschiedenen Tieren auf einmal haben, nicht wahr? Das könnte mein Gesuchter sein. Ich habe es geschworen, ihn zu finden.“
„Sehr wohl! Dann sehen wir uns bald wieder, Freund Til. Und nun sende ich Dich aus, auf Deine andere Aufgabe! Dir wird sie leicht fallen!“

Das ist zwar ein etwas schwammiger Hinweis, aber dennoch ein Hinweis, denn Niedzwiedz‘ Spur führt tatsächlich ebenfalls zum Schloss der Goldenen Sonne. Also ist dies ein vierter Milestone für die
Queste (Extrem): Das Wesen namens Niedzwiedz finden und beschützen.
Damit wäre mein Fortschritt in dieser Aufgabe auf vollen zwei Punkten.


Der Turm Grausenszahn ragt einsam in den stürmischen Himmel empor, und nur der Wind ist zu hören, wie er über die alten Steine schmirgelt. Til taumelt, ringt um Gleichgewicht, zieht hastig das Schwert von Yvamore und hält es abwehrend von sich. Sieht sich keuchend nach allen Seiten um. Aber die Fir-Bholg sind abgerückt; seine Desorientierung lässt nach, und er begreift. Von ihrem Zeltlager bleiben nur Spuren im Sand und jede Menge Unrat. Nur die Gargoyles an den Außenmauern der Turmfestung sind noch zu sehen, von denen man nicht weiß, ob sie Zierrat oder Lebewesen sind ...
„Puh!“, macht Til, etwas erleichtert, und steckt zögerlich die Waffe wieder weg.
Er sieht auf die Kleinen Bunnies herab, die unschlüssig im Sand herum buddeln, und sagt, „Lasst uns versuchen, die Grimgoromn-Reiter einzuholen, die von Dornbrück her kamen! Die müssen ja noch irgendwo hier sein, was? Vielleicht folgen sie weiterhin der Horde?“

Als Scout ist Til ja mittlerweile ziemlich gut, und in seiner Gestalt als Feldhase sogar noch besser! In Tierform rennt er also mit seinen Freunden durch das Ödland, und würfelt Wahrnehmung+Aufmerksamkeit für den Move Gather Information. Acht Erfolge, die aber nur ein Weak Hit werden: Das Brachland wartet auf der Spur der schwarzen Reiter mit einer weiteren Gefahr auf!

Til verwandelt sich in seine Kithain-Gestalt zurück, als seine Pfoten ein merkwürdiges Vibrieren des Erdreichs wahrgenommen haben. Er erhebt sich mit aufgestellten Löffeln und sieht sich um. Sie haben zwar Hufspuren entdeckt, aber die weite Fläche noch gar nicht hinter sich gelassen, wo die Horde ihr Lager errichtet hatte. Irgendetwas ist hier wach geworden durch die vielen Fußpaare und den Hufschlag in den vergangenen Tagen …

Durch das Erdreich nähert sich rasend schnell ein großes Etwas, das schließlich daraus hervor bricht, klappernd und rasselnd, Erdbröckchen fliegen in alle Richtungen. Es sind bleiche Knochengerüste von Pferden, die einen ebenfalls knöchernen Pflug ziehen, und tatsächlich groteskerweise mit diesem verwachsen sind! Ein grinsender Klappermann ist auf dem Pflug zu sehen, ebenfalls verwachsen damit, und scheint die rasenden Ackergäule tonlos anzutreiben! Er scheint — angezogen von der Atmosphäre der Kriegstreiberei — die aufgegebene Lagerstätte der Eindringlinge in seinen ‚Toten-Acker’ verwandeln zu wollen, durch manisches Pflügen! Nennen wir diese Schimäre mal, ‚die Fluchscharen‘, kleines Wortspiel.



Die Fluchscharen brechen aus dem Erdreich um zu Ackern


Diese Phantasmagorie bedeutet den Move Endure Stress, und dann natürlich einen Battle. Ein Weak Hit beim Willenskraft-Wurf für Endure Stress: Til verliert einen temporären Willenskraft-Punkt und es verbleibt ihm schon wieder nur noch einer, aber er darf ansonsten normal weitermachen.

Was ist mit der Eshu namens Olula, Tils neuer, wenn auch ihm bisher unbekannter Konkurrentin? Ist das nicht ihre Chance, ihren Punkt zu machen? Die Orakelwürfel sagen, offensichtlich noch nicht. Also wird Til allein mit der Erscheinung fertig werden müssen.

Wenn Til keine Unterstützung durch andere Akteure im Kampfgeschehen bekommt, ist er natürlich leider schlecht aufgestellt, denn ich habe ihn mit seinen Aspekten nun mal so gebaut, dass er nur Abwehren kann. Er kann also nur mit dramatischen Hopscotch-Sprüngen das anrauschende Pfluggespann meiden, während es seine Bögen beschreibt, und versuchen, es in einen der großen Felsbrocken zu dirigieren! Das Schwert von Yvamore dient ihm dazu, die gelegentlich in seine Richtung schnellende Peitsche des Klappermannes zu parieren, die scheinbar ihrerseits aus zahllosen kleinen Wirbeln besteht, wie ein Rückgrat. Dafür würfle ich dann die volle Packung: Geschick+Athletik+Aspekt (‚kämpft nur defensiv‘)+Hintergrund-Aspekt (Parieren). Der Pazifismus ist hierbei sowohl vorteilig (Bonus-Würfel) als auch nachteilig (Einser ziehen ab). Das sind ordentlich viele Würfel, und die zeigen auch ordentlich viele Einser. Til ist mächtig erschrocken ob des Auftauchens der scheußlichen Schimäre, und eigentlich äußerst avers gegen die offensichtliche Brutalität, mit der sie angreift! Mehrmals versucht er, ihr zuzuschreien, dass er nichts im Schilde führe, und sich auch davon machen würde, aber das trifft auf taube Ohren, weil die garstigen Konstrukte ja auch gar keine haben! Neun Erfolge bleiben trotz allem, sauber, Haselberger! Die Challenge Dice machen dennoch nur einen Weak Hit daraus, denn eine Zehn fällt! Das bedeutet, dass Tils Versuch funktioniert, aber nur zu einem Preis. Da picke ich mal eine der Negativ-Konsequenzen aus der Tabelle des Moves namens End the Fight, und zwar ‚Others won‘t forget‘: Das gibt Rache, entweder durch das Knochengespann selber, oder durch andere verbliebene Schergen des Turms Grausenszahn, welche Zeugen des Kampfes werden. Jedenfalls:

Tils fünfter Hopscotch-Zauber katapultiert ihn erneut über das herbei preschende Konstrukt hinweg. Erdbrocken fliegen in alle Richtungen, als es unter ihm hindurch pflügt. Und da es mit solch teuflischer Wucht auf ihn zu geschossen kommt, kann es diesmal nicht rechtzeitig abdrehen, als es bemerkt, dass es auf einen großen Felsbrocken zuhält! Mit einem infernalischen Knall birst die Erscheinung, und explodiert in ihre Einzelteile, die als trauriger Haufen lebloser Knochen zusammenfallen.

Til landet im Staub, das blau gleißende Schwert immer noch zitternd ausgereckt. Keuchend schaut er auf die zusammengebrochene Spukerscheinung. Hatten die Gebrüder Grimm oder ihre Zeitgenossen das ersonnen? Oder hat das unvollendete Märchen vom Turm Grausenszahn sich längst verselbstständigt über die Jahrhunderte? Feiner Ödland-Staub hängt in der Luft über dem Lagerplatz, der nun zu einem kargen Acker umgearbeitet ist. Til sieht sich ängstlich um, aber kein weiterer Spuk ist im Anrauschen.
„Schnell weg, Leute!“, sagt er zu den Bunnies, die aufgeregt um ihn herum hüpfen. Die nicken hastig, sie mögen Äcker nur, wenn da drauf auch Karotten sind.

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Nachdem diese Negativkonsequenz des Moves Gather Information abgehandelt wurde, können die Wanderer sich wieder auf die anderen Hufspuren konzentrieren, jene, welche die schwarzen Reiter hinterlassen haben. Diese führen zwischen den trockenen Felsen und trockenen, blattlosen Wäldchen hindurch …

… ja, wohin? Die Orakelwürfel sagen dazu, Challenge Advantage. Das klingt so, als würden die schwarzen Reiter sich erneut darauf vorbereiten, mit den Fir-Bholg zusammenzuprallen, welche ja bisher den Vorteil auf ihrer Seite hatten!

Die garstigen, krächzend klingenden Kriegshörner der Fir-Bholg und ihrer keltischen Gefolgschaft erheben ihre Töne über das staubige Ödland. Die klaren, aber enervierenden Hörner der Grimgoromn-Krieger antworten ihnen. Zwischen kargen Baumgrenzen und Felsen sieht man, wie beide Seiten ihre Formationen bilden. Es sieht aus, als haben die berittenen Verfolger einen Trupp gestellt, der für die Ériu-Horde die Nachhut bildet. Sie wollen die Barbaren ausdünnen.
Das könnte die Gelegenheit für Til sein, einem der Befehlshaber der schwarzen Ritter habhaft zu werden!

Was ist mit Olula, wird sie diesmal aufschließen, um zu intervenieren? Ein definitives Nö!

Til robbt zwischen den Felsen auf die Position der schwarzen Ritter zu. Er braucht klare Sicht auf sie, um einen Anführer ausmachen zu können.

Das ist Face Danger, mit Geschick+Heimlichkeit. Magere fünf Erfolge, und Rerolls sind gerade nicht drin, weil das Tils Willenskraft schon wieder auf null bringen würde. Dementsprechend wird’s direkt auch ein Fehlschlag. Das bedeutet als Folge-Move Pay the Price. Da würfle ich nicht, sondern löse die vorhin ermittelte Negativkonsequenz vom Battle-Ausgang aus: Die Fluchscharen haben ihre zerschmetterten Knochengerüste auf gespenstische Weise bereits wieder zusammengesetzt, und tauchen erneut galoppierend aus dem leblosen Erdreich auf! Da sie Til aufs Korn nehmen, fliegt seine Deckung natürlich auf. Möglicherweise ist der Nebeneffekt immerhin, dass die Streithähne zu abgelenkt werden, um wieder aufeinander losgehen zu können!

Diesmal heißt es für Til einfach wegrennen im Gewühl. Dafür mache ich den Move Face Danger erneut, aber jetzt mit Geschick+Athletik+Aspekt (‚kämpft nur defensiv‘). (Die Aspekte der Feldhasen-Gestalt wären sogar noch nützlicher hierfür, aber dafür müsste er sich erneut verwandeln, und die Orakelwürfel entscheiden, dass es dafür keine Zeit gibt!) Der Pazifismus zieht auch hier wieder als nachteiliger Aspekt Erfolge ab, wenn Einser fallen, denn Til ist ungern und ungeschickt in solchen Kampfsituationen. Bei beiden Würfeln fallen auch welche, was ihm zumindest Willenskraft wiedergibt, die ich dann auch gleich in einen Reroll investiere, der tatsächlich auch mal weitere Erfolge einbringt. Sieben Erfolge bleiben schließlich, und die Challenge Dice machen einen Strong Hit daraus. Ich kriege dadurch noch einen weiteren Punkt Willenskraft zurück, und Tils Versuch ist uneingeschränkt erfolgreich:

Haken schlagend — so gut er das in seiner Kithain-Gestalt kann — jagt Til panisch durch die Formation der schwarzen Ritter. Deren gepanzerte Pferde scheuen und tänzeln erschrocken. Hinter ihm pflügen die Fluchscharen durch das trockene Erdreich, entwurzeln einige der toten Bäume, und bringen die Grimgoromn-Schergen zum Auseinanderstieben!

Die schwarzen Ritter können die Fluchscharen nicht unmittelbar zerstören, sagen die Orakelwürfel, so abgebrüht sind sie nicht, aber das Orakel sagt voraus, dass definitiv das Zusammenprallen der Truppen dadurch verhindert wird. Das ist doch schon mal was!

Til und die Kaninchen beschreiben also einen Bogen, und versuchen, sich diesmal von der anderen Seite an das Gewühl heranzuschleichen.

Derselbe Move wie eben ist dafür fällig, Face Danger mit Geschick+Heimlichkeit. Der zweite Wurf der Extended Action ist jedoch ein Patzer! Der Move wird dadurch automatisch ein Fehlschlag!

Til kommt geduckt näher zwischen den blattlosen Bäumen, späht in das Gewühl, das entstanden ist, während die schwarzen Ritter und die Hinterlassenschaften der Errichter des Turms Grausenszahn sich gegenseitig bekämpfen.
„Ihr Narren!“, flüstert Til verzweifelt, während er versucht, im aufgewirbelten Staub auszumachen, wer gewinnt.
Dann hört er Bogensehnen hinter sich, die mit ominösem Knarren gespannt werden, und leises Pferdewiehern, und er begreift, dass er sich seinerseits narren lassen hat! Schnell hebt er die Pfotenhände.

Der Folge-Move Pay the Price aufgrund des Patzers kann nur bedeuten, dass der Spion geschnappt wird!

Könnte durchaus sein, dass die Grimgoromn-Kundschafter einen weißen Hasen-Pooka wiedererkennen, immerhin war er ihren Kameraden bereits bei der Übernahme von Holz-Giebel-Brunnen-Dorf aufgefallen, als auch denen, die dem Mammon-Mäuserich im Märchen von Rapunzel gedient hatten. Also stecken sie ihn in einen Sack, und reiten mit ihm zum nächsten größeren Lager ihrer Streitkräfte in den Ewigen Wäldern. Den Störenfried werden sie endlich näher befragen wollen!

Erneut könnte das die Gelegenheit sein für Olula Kunboladamole und ihr Gefolge, einzugreifen. Immerhin will sie Til beim Versuch aufhalten, das Geheimnis der Grimgoriminatori statt ihrer herauszufinden. Erneut sagt das Orakel jedoch, sie lässt sich nicht blicken. Vielleicht hat sie sich ja gar nicht an seine Fersen geheftet, wie ich angenommen hatte, sondern ist immer noch in Aevalorn.


Der große Sack mit Til drin wird nach vielen Wegstunden ausgeleert über einem Holzkäfig. Er purzelt unsanft hinein, und dämmert aus seiner Benommenheit hoch. Verdattert sieht er sich um. Er befindet sich in einem großen Zelt, wo offensichtlich viele Gefangene wie er untergebracht sind. Im Halbdunkel kann er nicht viel sehen, die Käfige und Pranger sind bestückt mit Wesenheiten verschiedener Art, die meisten sind immerhin anthropromorph. Ein paar Trolle, Zwerge, und Goblins scheinen dabei zu sein, vermutlich auch andere Kithain. Til tastet nach dem Schwert an seinem Gürtel, aber sowohl das als auch seinen Rucksack haben die schwarzen Ritter ihm abgenommen. Sofort beschleicht Panik ihn, er versucht, seine Feldhasen-Gestalt anzunehmen, aber wenn er beobachtet wird, geht das weiterhin nicht! Er sieht sich nach den Bunnies um, aber die sind offensichtlich von der Reiterschar abgehängt worden. Vielleicht finden sie erneut von selbst ihren Weg zu ihm?

Da braucht‘s einen neuen NSC, diesmal einen auf Seiten des Herrscherreichs. Die Tabellen sagen, ein ‚apathischer Söldner, der ein Zuhause finden will‘. Das klingt stimmig. Das wird ein weiterer Troll sein, aber diesmal kein Widerständler, wie die Finsteren Gwargar-Trolle, sondern im Gegenteil einer, der sich auf die Seite der Grimgoriminatori geschlagen hat. Wylkeir Heiserschrei soll er heißen.

„Name!“, krächzt es im Halbdunkel, als klappernd ein Geharnischter sich nähert. Er ist viel größer als die schwarzen Reiter, grobschlächtiger, aber längst nicht so riesig wie ein Grimgoriminatorus.
„Ferdi Fiesmatz“, entfährt Til eine unwillkürliche Lüge.
„So? Was ist denn das für ein Scheiß-Name?“, knurrt der Troll.
„Aus der ruhmreichen Fiesmatz-Familie.“
„Das lügst Du, Waldgeist.“
„Woher willst Du das wissen?“
Seine Stimme klingt etwas schleppend, er scheint solche Befragungen schon zu oft durchgeführt zu haben, „Einerlei. Die glühenden Eisenspitzen in den Folterkellern Grimgoromns werden Dich schon dazu bringen, die Wahrheit zu sagen.“
„Was soll ich denn da!“, entfährt es Til, „Ich gehöre ja nicht mal in Eure Realität! In Grimgoromn war ich schon mal, da hat‘s mir nicht gefallen. Besonders das Essen hat nicht geschmeckt.“
„Du bist ein Spion. Du hast Dich mehrfach in die Angelegenheiten Grimgoromns eingemischt in den letzten Wochen. Man wird aus Dir herauspressen wollen, ob es eine Art geordneten Widerstand gibt. Oder ob Du die ganze Zeit womöglich im Dienste der verabscheuungswürdigen Fir-Bholg standest!“
„Ich habe mit den Fir-Bholg nichts zu schaffen!“
„Du trägst eine frische Narbe auf Deiner Handfläche in Form einer ihrer Glyphen!“
„Upps. Das sieht anders aus als es ist, ich kann das erklären.“
Der Troll winkt müde ab, „Spar‘ Dir Deine Lügengeschichten. Auf den Streckbänken Grimgoromns wird man sehen, ob einer von Deinem Kith nicht doch dazu fähig ist, die Wahrheit zu sagen!“
„Das ist doch scheiße! In der Welt, wo ich herkomme, steht mir vorher ein Anwalt zu! Hier werden meine Rechte mit Füßen getreten, noch dazu von einer Nation, die vorgibt, diesen Landen mehr Gesetze zu geben!“
„Bist Du von Adel?“
„In der Welt meiner Herkunft gibt‘s überhaupt keinen Adel mehr. Alle haben unveräußerliche Rechte.“
„Du bist also in der Tat ein Wechselbalg. Wohlan. Dann werden wir einen anderen Wechselbalg finden in der Zwischenzeit, der in Grimgoromn helfen kann, über Dich zu richten. Einer, der das Gesetz der fernen Herbstwelt kennt. Alles soll schließlich seine Richtigkeit haben, bevor die Folter Dich erwartet.“
„Ihr seid richtig wahnsinnig, oder?“, fragt Til beeindruckt.
„Im Gegenteil, Du armer Sünder. Grimgoromn ist ein Fels der Vernunft in einer Brandung des Chaos, welches das Kommen des Winters mit sich bringt.“
„Ja, ja. Schon klar. So 'ne wie Euch hatten wir drüben in der Welt der Dunkelheit auch schon. Kommt nichts Gutes bei raus.“
„Eher wäre es schlüssig, zu sagen, Welten wie die Herbstwelt wurden zwischendurch schon von uns erreicht. Alle Gedanken und Ansichten kommen schließlich aus dem Träumen, bevor sie in der Welt der Sterblichen aufgenommen werden.“
„Ja, ja. Bist Du hier, um mit mir über Metaphern zu diskutieren?“
„Mit einem Waldgeist wie Dir?! Kaum“, sagt der geharnischte Troll, und winkt mit seiner großen Pranke ab, seine Geste wirkt irgendwie unendlich müde.
Was ist mit dem los?, fragt sich Til im Stillen, und merkt, wie seine eigenen Lebensgeister wieder erwachen; diesen apathischen Burschen kann man bestimmt austricksen!
„Wer bist Du überhaupt? Was macht ein Kithain bei denen von Grimgoromn? Die sind doch eine Nation von Schimären, dachte ich?“
„Ich bin Kommandant Wylkeir Heiserschrei. Ich habe die primitiven Lebensweisen meiner Artgenossen hinter mir gelassen, um dem großen Gesetz von Grimgoromn zu dienen!“
„Die haben doch zweieinhalb Meter große Eisenmänner, die brauchen doch keine Trolle!“
„Natürlich braucht der mutige Vorstoss der schwarzen Ritter einheimische Unterstützer, Du armer Sünder. Allein schon, um das Gebiet einschätzen zu können. In allen Reichen, in die sie ihre schwarzen Reiter aussenden, suchen sie sich einheimische Verbündete. Und weit reicht ihr Griff, Fremder, in viele, viele der umliegenden Reiche!“
Til setzt sich etwas schwerfällig in den Schneidersitz, lädiert wie er ist, und schaut den Troll aus seinen schwarzen Tieraugen an. Vielleicht kann er das Verhör umkehren, und seinerseits den Troll aushorchen!

Ich würfle also für sein Geburtsrecht ‚Vertrauter‘, mit Wahrnehmung+Empathie+Aspekt (‚Abgeklärt, wünscht allen Leuten insgeheim Gutes‘), und ‚Überzeugter Pazifist‘ nehmen wir als nachteiligen Aspekt auch noch dazu, denn ähnlich wie die Fir-Bholg verabscheut dieser Troll eigentlich Memmen. Das ist kein Move, sondern ein regulärer Wurf. Ein einzelner Erfolg bleibt, das bedeutet, dass Til eine einzelne Antwort des Trolls bekommen kann.

„Du bist des Marschierens aber ziemlich müde, oder? Die aus Grimgoromn verlangen auch Dir einiges ab.“
„Das Marschieren ist es nicht. Und überhaupt, Deine Sippe kennt man. Glaube nicht, ich würde mich von einem wie Dir aushorchen lassen.“
„Nein, nein, glaube ich auch gar nicht. Ich bin wohl kaum in einer Position, Fragen zu stellen in dem großen Hamsterkäfig hier.“
„Das ist sehr richtig. So. Ich gebe Dir eine Stunde, um Dir zu überlegen, ob Du nicht gleich hier im Lager auspacken willst. Ansonsten schafft der nächste Trupp Dich zurück ins Herrscherreich.“
„Okay, da muss ich wohl scharf nachdenken. Ich verabscheue Gewalt.“
„Schwächling! Die Finsteren Feen und Albtraumschimären dieser Ära des Spätherbstes werden kaum vor einem wie Dir Halt machen, und jetzt sind ja auch noch die Fir-Bholg im Lande! Da kommt niemand weiter, ohne das Schwert in die Hand zu nehmen.“
„Glaubst Du nicht, Kommandant Wylkeir, die aus Grimgoromn verbergen auch etwas vor Leuten wie Dir? Man kann ja nicht mal ihre Gesichter je sehen. Und niemand weiß, wie die Grimgoriminatori hergestellt werden.“
Und hier wirkt Tils Geburtsrecht, als Wylkeir träge antwortet, „Selbst wenn, ein Troll versteht sich darauf,  loyal zu vertrauen. Das ist alles die Schuld der Herzkönigin. Wenn von ihrem Reiche her kein derartiges Säbelrasseln erklingen würde, dann wäre Grimgoromn nicht im Zugzwang!“

Mit dieser Info kann Til weiterarbeiten, dann ist dieser Hinweis ein Ansatz für meine
Queste (Formidabel): Die Vorhut der Horde gewaltlos dahin zurückschicken, wo sie hergekommen ist
und steigert den Fortschritt auf fünf. Das könnte eine Argumentationsgrundlage sein, um die Fir-Bholg unter Druck zu setzen.

„Also sind die Grimgoriminatori tatsächlich ursprünglich einmarschiert wegen Grenzstreitereien?“
„Das geht Dich gar nichts an“, knurrt Wylkeir ungnädig, „die Angelegenheiten des Alleinherrschers sind sein, und seine allein.“
„Ein schöner Spruch, könnte fast ein Meme sein.“
„Ein was? So geht der Wahlspruch, der sich auch hier in den gesetzlosen, Ewigen Wäldern verbreitet. … In diesem Sinne: Du hast eine Stunde, junger Narr! Du scheinst Dich nicht dem Finsteren Hofe hinzuzuzählen. Dann gilt also auch für Dich der Lichte Codex: Vergiss‘ nie eine Schuld! Und Du schuldest den Ausgesandten aus Grimgoromn einiges. Insbesondere die künftige Sicherheit der Ewigen Wälder!“
Damit wendet der Troll sich schwerfällig ab, und marschiert zu anderen Käfigen innerhalb des düsteren Zeltes, um mit ihnen ähnliche Gespräche zu führen.

Schalter:
Was machen wir dann mit der Szene? Das Orakel sagt Seize Opportunity. Ui, das spricht ja eine klare Sprache, was Tils Flucht-Vorhaben betrifft! Aber die Eshu-Gelehrte wird nicht diejenige sein, die mit ihrem Gefolge diese Gelegenheit herbeiführt, das hatten wir (nach dreimaligem bisherigen Verneinen des Orakels) wohl vorerst geklärt. Ich weiß aber was anderes:

„Du hast nicht aufrichtig gesprochen!“, sagt eine gedämpfte, störrische Stimme aus dem Käfig neben dem von Til.
„Ich habe was?“, fragt der, und blinzelt ins Halbdunkel.
„Deine Worte waren unaufrichtig! Es war schwierig für mich, ihnen überhaupt lauschen zu müssen!“
In dem anderen Käfig sitzt ein Junge, der vielleicht knapp über zehn ist, in einer Art Lotus-Sitzhaltung, scheinbar schon seit längerer Zeit unbewegt. Alles an ihm wirkt äußerst stoisch, trotz seines Alters.
„Du bist ein Kindling, was?“
„Nein. Ich sehe mich als Krieger. Obwohl ich meine rituelle Jagd nie vollendet habe. Also kann ich mich nicht einen Erwachsenen nennen, und werde es vermutlich nie tun können. ... Und ein Krieger bin ich doch.“
„Sehr schön, sehr schön. Ihr immer mit Eurem Haudrauf-Ethos in diesem Traumreich ...“
„Es ist möglich, ein Krieger zu sein, ohne jemanden zu schlagen. Es ist sogar ehrenvoller.“
„Das klingt schon besser! Ich wusste ja, dass Du ganz okay bist.“
„Siehst Du, das war schon wieder eine Lüge! Ich habe Dich durchschaut. Du kannst nichts über mich gewusst haben, denn Du kennst mich gar nicht.“
Til mustert den Jungen verwundert. Irgendwas an ihm kommt Til aber plötzlich doch bekannt vor! ... Oh nein, ist das etwa schon wieder irgendein Überbleibsel aus einem seiner angeblichen Vorleben?!
„Was ist Dein Kith?“
„Wenn Du damit meine Art meinst, dann bin ich ein Mensch.“
„Du bist aber keiner der Menschen aus dem Grimm‘schen Märchenwald! Äh, ich meine, den Ewigen Wäldern! Obwohl Dein Akzent durchaus hierher passen würde …“ (Sein Akzent klingt ehrlich gesagt sehr fremd.)
„Ich musste mühsam die hiesige Sprache erlernen. Genug davon! Die schwarzen Ritter verbieten Gespräche untereinander. Und ich darf nicht auffallen, während ich warte.“
„Wartest wohl auch auf Deine Weiterverlegung, was? Hör‘ mal, ich finde einen Weg, uns hier rauszuschummeln. Ich kann versuchen, uns zu schrumpfen, hat schon tausendmal geklappt!“
„Unnötig! Ich werde gleich fliehen. Ich habe einen mächtigen Verbündeten, der mir verbleibt. Einen einzigen.“
„Echt?“
„Du kannst hier drin auch nicht zaubern! Die schwarzen Reiter knüpfen irgendeine Art Bann in ihre Käfige ein!“
„Bei dem Zaunkraut neulich hat das aber ziemlich gut funktioniert, zumindest beim dritten Anlauf …“
„Versuche es nicht, Du könntest die Wachen anlocken. Und mein Verbündeter ist schon nahe.“
„Na gut. Da hinten im Zelteingang liegt mein Schwert! Glaubst Du, Dein Verbündeter kann mir das zuwerfen, damit ich mich und die anderen Insassen raushacken kann?“
„Du scheinst ja doch ein Rückgrat zu haben. Du denkst an die anderen hier?“
„Na ja, die sind ja wohl auch von den Fritzen aus Grimgoromn inhaftiert worden. Vielleicht sind das nicht alle meine Freunde, oder Kollegen vom Lichten Hof, aber man kann kaum zulassen, dass die in die Folterstübchen abtransportiert werden!“
Der Junge schweigt eine Weile.
Dann sagt er, „Ich habe mich vielleicht in Dir geirrt. Ich bin bereit, Dir bei solcherlei Befreiungsversuch zu helfen.“
„Stark!“, sagt Til, und dann verstummen sie schnell, als der Troll Wylkeir und mehrere der schwarzen Ritter an ihnen vorbei gehen.

Soundtrack: Wadaiku Matsuriza, Riki-Maru
https://youtu.be/6LfVCIOVmYE?t=484

Dann werden wir einen Face-Danger-Move machen müssen. Die Aufgabe, die der Orakelspruch von eben (‚Ergreifen der Gelegenheit’) mit sich bringt, ist einigermaßen kompliziert: Wenn die vorhergesagte Gelegenheit gleich beginnt, wird Til sich befreien müssen, sein Schwert und seinen Rucksack vom Zelteingang wiederkriegen müssen, und dann werden die beiden Ausbrecher und der mysteriöse Verbündete des Jungen die anderen magieresistenten Käfige und Pranger aufstemmen müssen in dem entstehenden Wirbel.

Dann mal los! Wenige Momente später beginnt die Plane des großen Gefangenenzeltes in aufkommendem Wind zu flattern. Der fremdländische Junge in seinem Lotus-Sitz strafft seine Haltung fast unmerklich. Tils Puls beginnt zu hämmern. Ihm ist sehr gegenwärtig, dass die ersten Trolle, die er getroffen hatte, klar gesagt hatten, der schimärische Tod im Träumen würde auch den sterblichen Tod für Changelings wie sie bedeuten! Dann hört man eine überlaute Stimme, im stärker werdenden Brausen über der Waldlichtung mit dem Kriegslager: Ein übermütiges Lachen, von einer Stimme, die sehr tief, sehr voll, und wohlklingend ist, wie der Hall einer mächtigen, bronzenen Glocke. Til sieht aufgeregt in den Nachbarkäfig, wo der Junge plötzlich sprungbereit sitzt.

Dann geht alles ganz schnell: Etwas Großes verkrallt sich im Dach des Zeltes, und eine Sturmböe reißt es komplett weg! Käfige und Holzpfähle werden umgerissen! Wie ein flatternder, fliegender Teppich schlingert die Zeltplane davon, und verhüllt ein Dutzend der aufgesprungenen schwarzen Reiter. Auch Tils Holzkäfig ist umgefallen, und er muss nur herausklettern; ohne zu zögern prescht er zu der Stelle, wo der Tisch mit Habseligkeiten der Gefangenen stand. Er liest seinen Schwertgurt aus dem Gras auf, und wirft hastig seinen Rucksack über. Als er zurück spurtet, die blau gleißende Klinge gezogen, um Gitterstäbe zu Kleinholz zu zerhacken, hat irgendetwas Großes über der sturmgeschüttelten Lichtung Kehrt gemacht, und rauscht im Tiefflug wieder über sie hinweg, mit demselben vollen, weithin dröhnenden Lachen.



Es scheint sich um eine Art fernöstlichen Drachen zu handeln, sehr untypisch für den Grimm-Wald


Ich würfle für den Move Stärke+Athletik+Aspekt (‚Abgeklärt, wünscht allen Leuten insgeheim Gutes‘, immerhin müssen hier Unschuldige befreit werden). Für unseren neuen Verbündeten würfle ich Stärke+Athletik+Aspekt (der heißt bei ihm ‚Aufrichtiger Krieger‘), plus den gerade relevanten Hintergrund-Aspekt (seine Schimäre hat ‚Fliegt wie ein lebender Blitz‘). Sechs Erfolge vom Pooka, dank eines Willenskraft-Reroll; fünf Erfolge von seinem jungen Mitstreiter mit seiner Schimäre. Wow. Das bringt mich zum Maximum von zehn, und da sind selbst die Acht und die Neun bei den Challenge Dice nicht mehr im Wege für einen Strong Hit!
Bei Face Danger heißt das, voller Erfolg: Die beiden Charaktere bekommen je einen Punkt Willenskraft zurück, und ihr Plan gelingt ihnen:

In völligem, heillosen Durcheinander, Gerenne, und Geschrei, schaffen sie es, die Fesseln aller Gefangenen loszuschneiden beziehungsweise alle Käfige und Pranger und Pflöcke zu zersäbeln, wo diese nicht schon von selbst zerbrochen wurden. Die Fliehenden setzen im Aufruhr davon, verschwinden in den vom Sturm geschüttelten Wäldern jenseits der Lichtung. Als die schwarzen Ritter und der geharnischte Troll Heiserschrei die beiden Befreier endlich umzingelt haben, stößt erneut der silberweiße Drache herab, bekommt beide mit seinen Vorderläufen zu fassen, und schnellt mit ihnen hinauf in die Himmelslüfte!

Im rasanten Aufsteigen hilft das unglaubliche Geschöpf den beiden kleinen Zweibeinern mit seinen Vordertatzen, auf seinen schlangenartigen Rücken zu klettern. Til bleibt die Luft weg, er krallt sich in der flatternden, weißen Mähne fest.
„Danke, Fuchur! Gut gemacht!“, ruft der Junge über das Windtosen hinweg.
Erneut regt sich Wiedererkennen in Tils Verstand! Er blinzelt durch tränende Augen nach vorne. Der Junge hat olivgrüne Haut, aber das ist keine Bemalung ...
„Du weißt doch, dass Du stets vom Glück verfolgt bist, mein Freund!“, donnert die resonante Bronzeglocken-Stimme des Drachen.
„Ich kenne Euch!“, japst Til zitternd, „Euch alle beide! Wenn das Fuchur ist … dann bist Du Atréju!“
Der Junge sieht sich zu dem Pooka um, und nickt vorsichtig, „Wie kannst Du uns kennen? Wir sind nur in unserem Heimatreich bekannt!“
„Haha, ich habe meine Hausaufgaben gemacht!“, lacht Til.
„Was sind Hausaufgaben!“, entgegnet der Junge misstrauisch.
„Sehr gute Frage, Atréju! Sehr gute Frage, das hab’ ich meinerzeit auch so gehalten, spricht jedenfalls von einer guten Einstellung!“
„Wir sind hier in einem fremden Reich!“, ruft der Junge, „Wir haben alles hinter uns gelassen! ... Fuchur, wir setzen den Hasenmann irgendwo ab, außer Reichweite der schwarzen Reiter.“
„Glaubst Du nicht, dass er uns helfen kann, dieses Reich zu verstehen, mein kleiner Herr?“, dröhnt die vergnügte Drachenstimme.



Atréju, vom Volk der Grünhäute im Gräsernen Meer


Atréju
Attribute: Geschick 3, Konstitution 3, Stärke 2 | Charisma 3, Erscheinungsbild 3, Manipulation 1 | Geistesschärfe 3, Intelligenz 2, Wahrnehmung 3
Fertigkeiten: Athletik (In der Wildnis) 4, Aufmerksamkeit 3, Ausdruck 2, Ausweichen (In Deckung tauchen) 4, Empathie 2, Gewahren 2, Handgemenge 1, Überzeugen 2; Bogenschießen (Zielschüsse) 4, Etikette 1, Handwerk 1, Heimlichkeit (Pirschen) 4, Nahkampf 2, Überleben 3, Tierkunde 2; Enigmas 2, Gremayre 2, Linguistik 2, Nachforschung 1
Hintergründe:
 • Schimäre (Fuchur) 5
Aspekte:
 • Aufrichtiger Krieger +2
 • Jäger des Purpur-Büffels +1
 • Tarnfarbene Haut +1
 • Tapferes Herz +1
 • Auf der Flucht vor der eigenen Geschichte
Künste: -
Reiche: -
Glamour: 2
Willenskraft: 6
Ausrüstung: Umhang aus Purpurbüffel-Haar, Steinmesser, Trinkschlauch, Schlafdecke

Schimäre: Fuchur
 • Glücksdrache +2
 • Fliegt wie ein lebendiger Blitz +2
 • Unerschütterlicher Glaube an gute Wendungen +1
 • Auf der Flucht vor der eigenen Geschichte
 • Tiefes Wasser wird ihm gefährlich
 • Würde alles riskieren für Atréjus Suche

Schalter:


„Also dann, wer oder was bist Du?“, fragt Atréju, als sie auf einer Hügelkette gelandet und abgestiegen sind.
„Ich bin halb Mensch, halb Pooka, halb Käsekuchen.“
„Käsekuchen?“, fragt der Krieger verwirrt.
„Ja. Das kennt man bei Euch in Phantásien nicht.“
„Du … Du weißt, woher wir kommen?!“
„In der Welt, aus der ich komme, weiß jeder das. Äh, zumindest die aus meiner Generation. Du bist viel besser getroffen als im Original-Film, ich meine mich zu erinnern, der Film kam zuerst“, lügt er unsinnig, „dann kam erst das Buch von Michael Ende. Im Film siehst Du ganz anders aus, irgendwie spackiger. Fuchur auch! Hat mich als Kind aber nicht wirklich gestört.“
„Ich verstehe die Bedeutung Deiner Worte nicht!“
„Ja, kein Wunder …! Entschuldige. Wie ich schon sagte, ich bin zu einem ganz kleinen Anteil Pooka, uns ist nicht zu trauen! Darf ich Fuchur streicheln? Das wollte ich schon mein ganzes Leben lang!“
„Frage ihn doch selbst.“
„Fuchur, darf ich Dich streicheln?“
Der Drache hebt seinen imposanten Kopf, der die Größe eines Ruderboots hat, „Gewiss doch! Am liebsten werde ich unter dem Kinn gekrault!“
Til kommt dem nach und kichert glücklich, „Wartet, bis meine beiden Freunde Euch sehen, die Kindlinge! Die flippen aus!“
Fuchur gibt eine Art kätzisches Schnurren von sich, das so tief ist, dass Tils Eingeweide davon leicht vibrieren.
„Sagtest Du, Du seiest zum Teil ein Menschenkind?“, fragt Atréju.
„Ja, sagte ich!“, schmunzelt Til und sieht ihn an, „Gewissermaßen habe ich das Dir voraus; Du musst Deine andere Hälfte lange und qualvoll suchen. Ich habe meine immer dabei! Außer Sonntags, da hat der Mensch Ausgang!“
„Du hast also von meiner Großen Suche gehört …“
„Auf die Du von der Kindlichen Kaiserin geschickt wurdest! Ja klar, ein unglaublicher Epos. In meiner Heimatwelt gibt’s Statuen zu Euren Ehren!“
„Was sind Statuen?“
„Achte nicht auf meine Worte! Vielleicht war das ja sowieso gelogen, was ich da gesagt habe! … Ja stimmt, Du kommst aus dieser Gras-Ebene, nicht? Bei Euch gibt’s keine Statuen, und Ihr seid Nomaden. Ich nehme an, Michael Ende hat Euch auf den irdischen Sioux basieren lassen oder so.“
„Man nennt es das Gräserne Meer.“
„Ja, stimmt, so war das! Ich frage mich, ob‘s ebenso schön ist wie in meiner Vorstellung, oder noch schöner? Vielleicht können wir angelegentlich mal hinfliegen?“
„Fuchur und ich können nicht zurück. ... Du bist also zum Teil Menschenkind. Aber Du siehst überhaupt nicht so aus! Auf der Großen Suche, die mir auferlegt war, hatte ich ein Menschenkind zu finden!“
„Ja, genau“, sagt Til fröhlich, „Du hast Dein Counterpart auch schon gesehen, im Zauber-Spiegel-Tor. Du wusstest es aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu interpretieren.“
„Du willst sagen, Du bist aus der Welt der Menschenkinder? Du kommst von der anderen Seite, von der, die der Zauber-Spiegel mir gezeigt hat?“
„Ja, genau“, sagt Til, aber denkt, zumindest gewissermaßen. Die Welt des Protagonisten Bastian Balthasar Bux ist ja ganz genau betrachtet auch Teil einer Geschichte, und daher nicht exakt dieselbe wie Tils Herbstwelt. Ein Traum in einem Traum, auch hier.
„Ich bin also nicht das Menschenkind, das Du brauchst!“, fügt er hinzu.
„Ich brauche den Retter überhaupt nicht mehr zu finden“, sagt Atréju fast tonlos, „Fuchur und ich haben Phantásien verlassen, und der Großen Suche …“, und schwermütig seufzt er, „… den Rücken gekehrt!“
Til hält inne beim Kraulen, und wendet sich verdutzt dem Jungen zu, „Hä, echt? Das ist neu. Das ist doch nicht passiert, äh, nur in der Comic-Adaption womöglich, und die war noch schlimmer als der Film. Das kann doch nicht sein?“
„Ich sollte nicht darüber reden“, sagt Atréju, recht düster, „Meine früheren Verpflichtungen sind eine sehr, sehr ernste Sache.“
Til mustert ihn schweigend. Wenn der junge Held seine Große Suche aufgegeben hat, dann ist das für ihn vielleicht wie die Sinnkrise, in der Til selber zu stecken vermutet?
„Seid Ihr beiden darum jetzt hier in den Ewigen Wäldern? Und so warst Du auch den schwarzen Reitern Grimgoromns in die Hände gefallen?“
„Wir wussten nicht, dass diese Häscher so zahlreich hier sind! Ich war unvorsichtig. Wenn Fuchur nicht gewesen wäre, würde auch ich mich jetzt auf dem Weg zu den Verliesen von Grimgoromn befinden.“
Die dröhnende Drachenstimme sagt fröhlich, „Aber mein kleiner Herr hat eben immerzu Glück! Wie günstig, dass dieser Gewittersturm gerade heraufgezogen ist, als ich Euch endlich entdeckt habe vorhin!“
Atréju nickt dankbar, und sieht dann Til misstrauisch an, und fragt, „Du kennst dieses Reich? Es ist wie eines der Länder von Phantásien … und doch anders.“
„Hm, es hat ganz ähnliche Gesetzmäßigkeiten und Konflikte. Was bei Euch das Nichts ist, dem die Phantásier zum Opfer zu fallen drohen, wird hier gefürchtet als der Winter ohne Ende.“
„Das Nichts gibt es aber nicht.“
„Äh, wie jetzt? Ist das ein Rätsel?“
„Das ist eine Verschwörung. Ich weiß mittlerweile alles. Es spielt aber hier keine Rolle. … Die vier Sturmriesen haben uns während unserer Großen Suche offenbart, dass es keine Grenzen in Phantásien gibt, über die man hinaus fliegen kann, um in die Welt der Menschenkinder zu gelangen. Und trotzdem haben wir es hierher geschafft, in ein Reich, das nicht zu Phantásien gehört, und irgendwie doch ähnlich ist. Wie aber kannst Du in die Welt der Menschenkinder gelangen?“
„Ich bin als eines geboren worden! Ich bin gleichzeitig Fee und Mensch. Das wusste ich mein ganzes Leben schon. Für mich ist das … wie zu schlafen und Träume zu haben. Nur, dass es ganz besondere, reale Träume sind. Während bei Euch in Phantásien Menschen nur alle Jubeljahre vorbeikommen, gehen wir als Changelings hier regelmäßig ein und aus. Exakt einmal in der Kalenderwoche, um genau zu sein! Aber wir sind ebenfalls selten geworden, hat man mir gesagt.“
„Vielleicht sind Du und Deinesgleichen trotzdem der Schlüssel.“
Fuchur fragt, „Auch, wenn wir jetzt nicht mehr auf der Großen Suche sind, mein kleiner Herr?“
Atréju schweigt, ratlos.
„Verlasst Euch auf mich, ich kann Euch bestimmt aushelfen“, sagt Til tröstend, „Ich und meine Freunde!“
„Aber Du scheinst in jeden Satz eine Flunkerei einzubauen!“, rügt der Krieger.
„Aber nicht in jeden!“
„Wie können wir Dir vertrauen?“
„Hm, ja, in gewisser Weise seid Ihr beiden die Antithese von so Pooka wie meinen Kids und mir. Ihr seid beide sehr wahrhaftig. Aber es beunruhigt mich irgendwie ein klein wenig, dass Ihr Euer Heimatreich verlassen habt … dass das überhaupt möglich war. Da stimmt doch was nicht?“
„Das lass‘ unsere Sache sein, Hasenmann.“
„Til Haselberger.“
„Oh? Nun, es ist mir eine Freude. Unsere Namen kennst Du ja schon.“
„Hört zu, Jungs, ich kann Euch wahrscheinlich helfen. Ich habe Freunde in mehreren der Grimm‘schen Märchen! Die wissen vielleicht was darüber, was Ihr zu tun habt!“
„Was sind Grimm‘sche Märchen?“, fragt der Junge skeptisch.
„Ich sag‘ Euch was, Ihr beiden: Ihr fliegt mich zurück zu der Barbaren-Horde aus Ériu, damit ich die beschwatzen kann. Ich habe jede Menge in der Hand gegen die, jede Menge! Ein Versuch lohnt sich. Na ja, und danach zeige ich Euch den Weg zum Schloss der Goldenen Sonne. Fürst Ūrohso und Zusje die Seherin werden Euch garantiert helfen können.“
Atréju und Fuchur sehen sich gegenseitig an.


Evolution: Und da auch diese neue Bekanntschaft äußerst nützlich sein könnte, kaufe ich Til die beiden Helden als neuen Kontakte-Hintergrund. Das erhöht sein Kontakte-Netzwerk im Träumen auf zwei, und macht es umso effektiver.


Fuchurs Gestalt züngelt über den Abendhimmel wie ein flammender Blitz. Nach kurzem Flug geht er tiefer, und Til entdeckt tatsächlich die Ödland-Gegend, die er heute früh durchwandert hat. In einem laublosen Baumgrüppchen liegen zwischen entwurzelten Bäumen und Ackerfurchen tatsächlich die Knochenhaufen der Fluchscharen. Die schwarzen Reiter sind mit dieser Schimäre fertig geworden. Und dann …?

Die Orakelwürfel entscheiden: Wir finden hier das neue Kriegslager der Fir-Bholg!

Auf der dunklen Ebene geht Fuchur herunter, und lässt die beiden absteigen.
„… Es sieht nicht so aus, als wären die beiden Streitkräfte noch einmal zusammengeprallt!“, stellt Til fest, „Die schwarzen Reiter waren offensichtlich zu beschäftigt mit dem Knochenpflug und meinem Abtransport, um ihre Angriffspläne umzusetzen. Wartet hier, ich hüpfe in das Lager der Barbaren, ich bin im Handumdrehen zurück.“
„Ich werde natürlich mit Dir gehen“, sagt Atréju entschlossen, „Du bist unser einziger Ansatzpunkt in den Ewigen Wäldern, in die es uns verschlagen hat. Sollte Dir dort etwas zustoßen, stehen wir wieder ganz ohne Orientierungsmöglichkeit da.“
„Okay …?“
„Außerdem scheint Dein Vorhaben nobel.“
„Meine Vorhaben sind immer nobel.“
„Das glaube ich Dir nicht, Til Haselberger, denn Du bist ein Lügner.“
„Das ändert nichts an der Wahrheit meiner Aussagen!“
„Das ändert alles an der Wahrheit Deiner Aussagen. Aber …“
„Ganz schön vorlaut …!“
„… aber Du bist dennoch ein würdiger Verbündeter. Wenn auch ein Seltsamer. Jetzt jedenfalls gehen wir zu der Verhandlung! Fuchur, ich bitte Dich, Dich versteckt zu halten. Ich rufe nach Dir, sollte es schlecht laufen.“
„So sei‘ es“, nickt der Glücksdrache.

Also nähern die beiden sich vorsichtig dem Lager der Finsteren Feen und der Plünderer aus Ériu.
Atréju bewegt sich völlig lautlos auf dem Kies, mit den geschmeidigen Bewegungen eines Meisters der Wildnis. Sein Jägerauge ist hochkonzentriert, und er verzieht nur leicht angewidert das Gesicht, als er den gehörnten, leichenhaften Fratzen der Fir-Bholg ansichtig wird.

Also werde ich einen Compel-Move machen müssen, um die Barbaren zum Kleinbeigeben und Abreisen zu bringen:

Til zeigt die Glyphe vor, die Brannóin ihm ins Pfotenpolster geschnitten hatte, und bittet um eine Unterredung mit Häuptling Erûnar Réodraige.
Vor dessen Lagerfeuer geführt, begrüßt er die Schreckensgestalten.
„Du bist also zurück, Angeber!“, schnarrt der Heerführer, man weiß nicht, ob sein Ton amüsiert klingen soll, oder nur einschüchternd.
„… Wie ich angekündigt hatte, und ohne jegliche Umwege! Ich bringe Kunde aus dem Westen, Häuptling. Ihr selbst habt gesehen, dass die Truppen von Grimgoromn immer noch hinter Euch her sind! Fast wäre es heute früh zu einem Aufeinanderprallen Eurer Nachhut mit ihnen gekommen!“
„Und meine Krieger dauert es, dass es nicht dazu kam! Sie gieren nach Grimgoromn-Blut!“, grient Erûnar.
„Ja, gewiss. Aber sie werden ihren Spaß schon noch bekommen, Herr, denn weitere Truppen des Alleinherrschers nahen ja.“
„Dann bestätigst Du uns in unserem Ansinnen, Pooka?“, ruft der Häuptling, „Dann willst Du sagen, wir sollten den Rest unserer Clans von Ériu hierher rufen, auf dass der Krieg und die Verheerung richtig beginnen können?“
„Nein, Herr!“, sagt Til ängstlich, „Denn sie sind ja nicht die einzigen Gegner für Dich! Habt Ihr von der Herzkönigin gehört? Sie ist der eigentliche Grund, warum die Grimgoriminatori uns in den Ewigen Wäldern heimsuchen kommen. Ihre Armee ist bereit, aus den Tiefen des Wunderlandes hinaus zu marschieren! Die Fir-Bholg würden zwischen diesen beiden riesigen Streitmächten zermahlen werden, wenn sie in größerer Zahl von Ériu herkämen! Stattdessen muss unbedingt ein Kräftegleichgewicht herbeigeführt werden.“
„Und dafür hast Du uns das Geheimnis der Grimgoriminatori zusammengesetzt, in nur etwas mehr als zwei Tagen und zwei Nächten?“, fragt der Häuptling herausfordernd.
„Ihr vielerorts gesuchtes Geheimnis liegt nicht in ihrer Erschaffung, wie bisher geglaubt, sondern in ihrem Ziel!", lügt Til, „Sie wollen das Wunderland überfallen, und sich die Macht der legendären Herzkönigin einverleiben, oh Häuptling! Ein Konflikt wird sich entspinnen, in dem Ériu nur verlieren kann.“

Das soll mal die Grundlage sein für den Compel-Move. Na, ob die Unterwelt-Feen Til seinen Bluff glauben werden? Er würfelt Geistesschärfe+Überzeugen, und ich fürchte, keine Aspekt-Boni passen so richtig zu dieser Situation. Der zweite Wurf ist ein Misserfolg, den rette ich mit einem Reroll. Sieben Erfolge sind’s dann unterm Strich. Daraus wird laut Challenge Dice ein Weak Hit! Darauf hatte ich insgeheim gehofft, denn das bedeutet einen Sieg, aber mit weiteren interessanten Konsequenzen:

„Obschon ein Angeber, scheinst Du guten Rat zu haben für meine Horde!“, sagt Häuptling Erûnar, „Nun, wir hatten eine Absprache, und ich bin in Stimmung, ihr nachzukommen.“
„Das müsst Ihr auch! Wir sind Kithain, und Absprachen sind bindend!“, empört sich Til, „Hast Du selbst gesagt, Herr!“
„Was ich Dir sagte, Pooka, war, dass wir Fir-Bholg nicht zu dem Lichten oder Finsteren Hofe gehören, und uns nur unsere eigenen Regeln kümmern! Schweig‘ also still. Aber wir nehmen nun unsere bisherige Beute, und packen uns, und segeln zurück gen Ériu. Denn Du hast mir einen sehr wichtigen Hinweis geliefert, fürwahr!“
Nun ist es an Atréju, sich zu straffen, und zu rufen, „Welchen Hinweis meint Ihr, Erûnar Réodraige?“
Til wirft seinem neuen Begleiter einen Seitenblick zu. Das olivgrüne Gesicht des Jungen verrät, dass er bereits eine Hinterlist wittert!
„Das braucht niemanden in den Ewigen Wäldern zu kümmern, Junge! Dieses Reich Eurer Heimat soll künftig vor uns sicher sein, wie ausgehandelt!“

Atréju würfelt (als regulärer Wurf, ohne Move) Geistesschärfe+Aufmerksamkeit, um zu sehen, ob er derartigen Reden auf die Schliche kommt. Mächtige fünf Erfolge!

„… Du hast es auf Grimgoromn selber abgesehen, Häuptling!“, bringt Atréju bestürzt hervor, „Du denkst Dir jetzt: Wenn die Herzkönigin tatsächlich so mächtig ist, dann wird der Punkt kommen, wo der Alleinherrscher Grimgoromns ihr fast all seine Truppen entgegengeschickt hat! Und dann, das denkst Du Dir, werden die Tore von Grimgoromn selbst unbewacht sein!“
Häuptling Erûnar schreitet am Feuerlodern vorbei, und bleibt genau vor Til und Atréju stehen. Er stinkt nach Rauch, Blut, und den unergründlichen Gefielden der Unterwelt von Anwyn. In gedämpfter Stimme grollt er Til zu, „Und Du, Kithain, Du hast seit neuestem eine Blutschuld bei meiner Dienerin Brannóin! Wann immer sie es befiehlt, wirst Du Blut vergießen müssen, von jemandem, den sie dafür wählt. … Wir werden uns also im dunklen Herrscherreich wiedersehen, Fremder, noch ehe dieser Krieg, an dem wir uns ergötzen dürfen, vorüber ist!“

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