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D&D kann keine Diplomatie ! Wirklich ?

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Irian:

--- Zitat von: flaschengeist am 16.02.2025 | 10:18 ---Kennt denn hier jemand ein System mit 15+ Seiten eigenen Regeln für soziale Konflikte (exklusive Regeln für zugehörige Charakterfähigkeiten)? Und wer hätte da warum Bock drauf?
--- Ende Zitat ---

*hust* GURPS Social Engineering hat 88 Seiten, dazu gibt es mind. drei Ergänzungsbände ("Back to School", "Keeping in Contact" und "Pulling Rank"). Würde ich jetzt nicht bei jeder Runde im Detail nutzen, aber wenn ein Setting was davon gebrauchen kann, sicherlich.

Ich würde insgesamt aber auch sagen, dass "Kampf" offensichtlich bei den meisten Systemen vom Design her mehr Priorität genossen hat als soziales - ja, auch bei GURPS, die Bände für Martial Arts, etc. sind deutlich umfangreicher. Ist halt so. Wäre es umgekehrt, gäbe es seitenweise Klassen, Talente, etc. für soziale Sachen und im Kampf würde man halt sagen "Macht halt nen Stärke Check. Ok, du haust ihn. Er ist tot.". Dann könnte man auch behaupten "Was willst du denn? Kampf geht doch.", aber es wäre auffällig, dass es Unterschiede bei den Prioritäten gab.

Dementsprechend unterschreibe ich klar, dass D&D ein sehr... minimales soziales System hat. Ich finde Rollenspiel als Unterstützung von sozialen Sachen gut (bei D&D 5e kann DM ja Inspiration geben für gutes Rollenspiel), aber letzten Endes kommt es auf die Werte an, das ist einfach fair für alle. Sonst kann jemand, der halt nicht besonders sozial drauf ist, nie das Face geben und das fände ich doof. Wie das schon dutzend Male iteriert wurde, verlangen wir ja von den Kämpfer-Spielern auch keine SCA Erfahrung.

Arldwulf:

--- Zitat von: Tudor the Traveller am 16.02.2025 | 08:58 ---Die Liste finde ich schon ganz gut. Aber für mich ist der wesentliche Punkt, dass in einem Klassensystem jede Klasse eine Regelanbindung für Soziales hat, die über Charisma und 3 Skillwerte hinaus geht. Damit eben Asgar der Barbar und nicht Holger der Wortgewandte entscheidend ist.

Also Klassenfähigkeiten für den sozialen Bereich. So wie sich bspw. der Ranger in D&D auf ein Gelände spezialisiert, spezialisiert sich der Barde auf soziales "Gelände". Militärs spielen im RL bei Diplomatie auch immerschon mit, das könnte man aufgreifen z.B. über eine Art Reputationssystem mit Auszeichnungen. Dafür braucht es auf der NSC Seite dann aber auch Mechanik, mit der das Wechselwirken kann.

Gib Charakteren soziale "Kampfwerte", Resistenzen, Schwächen. "Resistenz gegen Drohungen und Bestechungen, Schwäche gegen Einschmeichelung und Reputation" oder so.

--- Ende Zitat ---

Ja, und natürlich ist es ja auch in der 4e nicht allein mit Skillchallenges getan, auch dort kommen mit den Utility und Skill Powers, Änderungen am Fertigkeitssystem, Zauberanpassungen, Fettigkeitsimprovisation und dergleichen eine ganze Latte an weiteren Änderungen hinzu welche das ganze Unterstützen. Welche dann teilweise genau solche von dir genannten Punkte abbilden. Aus dem gleichen Grund ist es auch nicht so leicht einfach nur Skillchallenges oder ein vergleichbares System in die 5e zu übernehmen, die ganzen begleitenden Änderungen würden fehlen.

La Cipolla:
Für mich ist D&D5 praktisch ein perfektes soziales System, zumindest für genau dieses Gesamtspiel.
Bei 3 und 3.5 und 4 und Pathfinder hatte ich überall so meine kleinen Praxisprobleme, aber die 5e flutscht einfach einwandfrei und hat mit seinen drei+ sozialen Skills und einem guten Mittelweg aus Festem und Richtlinien genau die Balance getroffen, die mich da abholt.

Selbiges gilt auch FAST für das gesamte Skill-System, aber da muss ich dann gewisse Varianten benutzen (u.a. Attribute auswürfeln, flexiblere Inspiration) und eine Menge kleinere Einschränkungen für Bereiche machen, die mich nicht ganz so sehr abholen ... was dann aber ein anderes Thema ist. ^^

Schön auf jeden Fall, wieder mal zu sehen, dass es da viele verschiedene Meinungen gibt! 8D

nobody@home:
Wenn ich die Ausgangsfrage mal ein bißchen wörtlicher nehme, dann hat D&D tatsächlich nicht viel für Diplomatie-mit-großem-D zu bieten. Denn bei so etwas wie einem Versuch, bei wochen- oder monatelangen Verhandlungen ein möglichst gutes Ergebnis für "ihr" jeweiliges Reich herauszuschlagen, unterstützen die Regeln eine Delegation aus Spielercharakteren wirklich nicht besonders -- den kann man zwar prinzipiell als eigenes Abenteuer aufziehen und dann Gewinnbedingungen und vielleicht ein Punktsystem freihändig speziell für dieses maßschneidern, aber das ist dann eben in erster Linie SL-Extraarbeit, weil das System an sich so was noch nicht hergibt. ;)

caranfang:

--- Zitat von: Runenstahl am 16.02.2025 | 11:57 ---Welche Systeme können denn Diplomatie und was/wie machen sie es besser als D&D ?

--- Ende Zitat ---
Splittermond wäre ein Beispiel. Soziale Interaktion wird hier als eine Art von Kampf geschrieben. Es gibt für jeden Zweck (Feilschen, Lügen, Überreden, usw.) bestimmte offensive Fertigkeiten und defensive Fertigkeiten. Es gibt vier Arten von sozialen Konflikten: Attacke, Schlagabtausch, Manipulation und Duell. Die genauen Regeln findet man im frei erhältlichen Regelwerk S. 145ff.
Dune wäre das nächste Rollenspiel mit detaillierten Regeln zur Diplomatie, denn Intrige ist eine der fünf verregelten Konfliktarten (die anderen sind Duell, Spionage, Scharmützel und Krieg).
Häufig genügt aber schon ein mächtigeres Fertigkeitssystem, um Diplomatie besser machen zu können. Auch wenn es keine festen Regeln für Soziale konflikmte gibt, sind Rollenspiel wie Cyberpunk RED, DSA, Midgard usw. allein schon durch ihre mächtigeren Fertigkeitsysteme D&d in Sachen Diplomatie überlegen.

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