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Mit Tieren und Pflanzen sprechen - Tipps sammeln [D&D5 und neuer]

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PayThan:
Interessante Diskussion mit vielen guten Ansätzen!

Einige der Antworten bereiten mir jedoch etwas Bauchschmerzen. Ich möchte kurz erklären, warum.

Wenn ich mich in einen Spieler hineinversetze, der sich darauf gefreut hat, die Fähigkeit zu nutzen, mit Pflanzen und Tieren zu sprechen — vielleicht war das sogar einer der Hauptgründe, diese Klasse zu wählen —, wäre ich frustriert, wenn diese Fähigkeit unnötig kompliziert oder nutzlos gemacht wird. Antworten wie „Der Baum hat nichts gesehen, weil er keine Augen hat“ oder „Die Pflanze oder das Tier weiß nicht, was Menschen sind“ entwerten diese Fähigkeit und könnten den Spieler verärgern und seinen Spielspaß extrem mindern.

Zu viel Realismus in einem Fantasy-Spiel kann kontraproduktiv sein.

Wenn wir uns darüber Gedanken machen, ob ein Baum ohne Augen sehen kann — wo fangen wir dann an und wo hören wir auf? Hat ein Baum ein Gehirn? Wie denken Pflanzen ohne eines? Solche Überlegungen führen uns schnell weg von dem, worum es eigentlich geht.

Wir dürfen nicht vergessen, dass die Fähigkeit, mit Pflanzen und Tieren zu sprechen, vor allem eines ermöglicht: Rollenspiel!
Jedes mal wenn ein SC ankündigt er will mit Pflanzen & Tieren sprechen, kündigt er im Prinzip an, Ich möchte Rollenspiel, ich möchte Soziale Interaktion !

Noch wichtiger: Der Spieler hat diese Klasse und Fähigkeit bewusst gewählt. Das ist wie ein Signal an den Spielleiter: „Schau her, darauf habe ich Lust, das möchte ich mit meinem Charakter erleben!“ Diesen Spaß sollten wir nicht schmälern.

Eine gute Faustregel wäre, dass der Einsatz dieser besonderen Fähigkeit immer etwas Interessantes oder Nützliches ans Licht bringt. Selbst wenn die ursprüngliche Frage nicht direkt beantwortet wird, sollte der Spieler für den Einsatz belohnt werden — vielleicht erfährt er, dass die Gruppe verfolgt wird, sich ein Eulenbär in der Nähe herumtreibt oder es im Norden nach Feuer riecht.

Oder der Baum erzählt erst dann etwas, wenn die SCs sich um die Goblinbande gekümmert haben, die jede Nacht die Blumen auf der Lichtung zertrampelt...

Natürlich kann man die Intelligenz der Pflanze oder des Tieres als Anhaltspunkt nehmen, aber beim Ausspielen würde ich mich eher an die Darstellung aus Disney-Filmen orientieren — mit sprechenden Tieren, die dennoch ihre tierischen Instinkte und Logiken bewahren. Das baut Atmosphäre auf.

Alternativ kann man, wie im vorherigen Post beschrieben, das Spotlight auf einen anderen Charakter lenken, der die Szene von außen betrachtet.

Denkt beim Einsatz dieser Fähigkeit an die Spielleiter-Tipps, die ihr sicher schon einmal gehört habt — zum Beispiel das Konzept des "Fail Forward".

Fragt euch: Bleibt die "Tür" wirklich verschlossen, nur weil der Spieler den Wurf nicht geschafft hat? Oder öffnet sie sich vielleicht trotzdem — aber löst dabei einen Alarm aus?

Wenn ein Spieler diese Fähigkeit einsetzt und dafür weder Informationen noch eine kleine Belohnung oder Wendung erhält, bleibt die "Tür" sprichwörtlich verschlossen und führt in eine Sackgasse. Das sollte vermieden werden.


Ein paar Beispiele, die mir bei dieser Fähigkeit spontan in den Sinn kommen:

Die uralte Eiche erzählt, wie die Welt aussah, als sie noch jung war.

„Der Wind (oder die Vögel) haben mir davon berichtet…“

Der Druide, der jeden Tag mit den Raben spricht, sie mit Brotkrumen füttert und so bestens über den gesamten Wald oder eine nahe Stadt informiert ist.

Letztlich geht es darum, gemeinsam spannende Geschichten zu erzählen — und diese Fähigkeit ist ein wunderbares Werkzeug dafür!

Runenstahl:
+1

Es sollte nicht darum gehen die Spieler bzw deren Charaktere klein zu halten. Wenn jemand solche Zauber nimmt sollten sie nützliche Infos bringen (können). Genau wie beim "ich höre mich mal in der Stadt um" muss das nicht immer Erfolgreich sein, aber es sollte den Umständen entsprechend eine gute Chance dafür bestehen.

Die Tatsache das man hier "nur" mit Tieren / Pflanzen redet ist (wie PayThan) schon sagte eine prima Rollenspiel Gelegenheit und mMn kein Grund den Zauber zu entwerten.

Gerade nochmal geguckt: In der Zauberbeschreibung steht bei "Speak with Plants" sogar drin das man dem Grünzeug mit dem Zauber "limited sentience" verpaßt und man Informationen über Kreaturen, Wetter und andere Dinge bekommen kann die innerhalb des letzten Tages passiert sind.

Wer da als SL regelt das die Pflanze nichts weiß weil sie ja kein Gehirn und keine Sinnesorgane hat verstößt also gegen die Regeln und wird Besuch von der Rollenspielpolizei bekommen  ;)

SigmundFloyd:
Selbst wenn es "realistisch" bleiben soll, sollte man nicht unterschätzen, was Bäume so alles wissen könnten. Die kommunizieren schließlich nicht nur untereinander über Duftstoffe, um sich z.B. vor Schädlingen zu warnen, sondern stehen auch im Kontakt mit Myzelnetzwerken, die alle möglichen Infos über chemische Prozesse und Erschütterungen im Boden liefern können.

flaschengeist:

--- Zitat von: PayThan am  2.03.2025 | 09:59 ---Einige der Antworten bereiten mir jedoch etwas Bauchschmerzen. Ich möchte kurz erklären, warum.

Wenn ich mich in einen Spieler hineinversetze, der sich darauf gefreut hat, die Fähigkeit zu nutzen, mit Pflanzen und Tieren zu sprechen — vielleicht war das sogar einer der Hauptgründe, diese Klasse zu wählen —, wäre ich frustriert, wenn diese Fähigkeit unnötig kompliziert oder nutzlos gemacht wird. Antworten wie „Der Baum hat nichts gesehen, weil er keine Augen hat“ oder „Die Pflanze oder das Tier weiß nicht, was Menschen sind“ entwerten diese Fähigkeit und könnten den Spieler verärgern und seinen Spielspaß extrem mindern.

Zu viel Realismus in einem Fantasy-Spiel kann kontraproduktiv sein.

--- Ende Zitat ---

Das bringt auch meine Perspektive zum Thema exakt auf den Punkt :d.

PayThan:

--- Zitat von: Fillus am  1.03.2025 | 17:09 ---Da schoss es mir eben durch den Kopf, wir könnten hier doch mal Tipps und weiteres sammeln.

--- Ende Zitat ---

...in diesem Sinne !

Dreh die Situation komplett um und nutze die Szene, um daraus eine unerwartete und unterhaltsame Wendung zu machen.
Zum Beispiel könnte das Tier so oder ähnlich reagieren:

Das Tier blinzelt dich an, kippt den Kopf schief und seine Augen weiten sich plötzlich.
"Du... du kannst mich verstehen?" fragt es ungläubig.
Ein kurzer Moment des Schweigens. Dann bricht es in hektisches, aufgeregtes Gestikulieren aus — so gut es mit Pfoten, Hufen oder Flügeln eben kann.
"Du verstehst tatsächlich, was ich sage? Oh! Herrje! Das ist... das ist verrückt!"
Es hüpft auf und ab, dreht sich einmal im Kreis und ruft dann laut:
"Hey Leute! Schaut alle her! Es hat endlich geklappt! Ich habe es endlich geschafft und die Sprache der Menschen gelernt! Ich spreche Mensch!"
Ein paar andere Tiere, die sich in der Nähe befinden, heben verwundert die Köpfe und starren euch an. Ein Vogel plustert sich auf, ein Hase bleibt mitten im Hoppeln stehen.
Das sprechende Tier fährt fort:
"Das wird ein völlig neues Zeitalter der Freundschaft und Bündnisse zwischen Wiederkäuern und Menschen! Das ist der Beginn einer großartigen Freundschaft und eines neuen Zeitalters!"
Ein Eichhörnchen klatscht begeistert mit den kleinen Pfoten, und irgendwo ertönt ein zustimmendes Quieken.
Die Szene kippt von seltsamer Überraschung zu einem beinahe festlichen Moment — als hätte das Tier monatelang daran gearbeitet und nun endlich seinen Durchbruch erzielt. Es wirkt, als sei für die Tiere in diesem Moment eine neue Ära angebrochen.
Was wirst du tun?

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