Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielleiterthemen

Umgang mit dem SC des abwesenden Spielers

(1/17) > >>

Weltengeist:
Wir hatten unlängst diesen Thread hier, in dem es darum ging, wie man mit Problemen bei der Terminsuche bzw. -einhaltung umgeht. Und da schimmerte bei vielen durch, dass man eben auch spielt, wenn jemand ausfällt.

Wir wollen das jetzt ab dem Sommer auch wieder tun, aber ein Teil von mir tut sich extrem schwer damit. Denn da ist ja das Problem, was mit dem SC des fehlenden Spielers passieren soll. Alle Lösungen, die mir dazu einfallen, sind irgendwie ätzend:

* Man kann den SC für die Sitzung "rausskripten". Das kann in manchen Szenarien (z.B. Stadtabenteuer) ganz gut klappen, in anderen (z.B. Reise durch die Wildnis, Erkundung eines Dungeons) ist es aber komplett hanebüchen. Und auch in halbwegs sinnvollen Umgebungen wird es irgendwann lächerlich, wenn quasi jedesmal irgendein SC fehlt.
* Man kann den Char mitschleppen, was aber einen ganzen Beutel voll neuer Probleme mitbringt:

* Irgendjemand muss den ja spielen. Entweder der Spielleiter, aber hey - der hat ja auch sonst nichts zu tun, der spielt jetzt gerne auch noch die SC. Oder einer der Spieler, aber der würde sich häufig auch lieber auf seine eigene Figur konzentrieren. Man kann ihn auch ein Stückweit mit einem GM Emulator "spielen", aber auch das muss jemand machen (und es stößt schnell an Grenzen).
* Was ist, wenn der SC jetzt etwas tut, was sein abwesender Erschaffer so nie gewollt hätte? Oder wenn er gar Geheimnisse hat, von denen die Mitspieler gar nichts wissen sollten?
* Was ist, wenn dem SC etwas passiert? Muss man dem jetzt eine "dir und allem was dir wichtig ist kann nichts passieren"-Karte geben? Oder wollen wir ernsthaft einem abwesenden Spieler mitteilen: "Hey, dein über drei Jahre liebevoll hochgespielter Held mit der aufwändigen Hintergrundgeschichte ist gestern plötzlich und unerwartet in deiner Abwesenheit verstorben. War übrigens voll episch, schade dass du nicht dabei warst..."Für meine eigene, altmodische Vorstellung von Rollenspiel (Jeder Spieler spielt seine Figur und hat die volle Kontrolle darüber, der Spielleiter spielt den Rest der Welt und kümmert sich um eine möglichst stimmige Darstellung derselben) und für meine Spielvorlieben (Kampagne, gerne Exploration, gerne auf Hintergründe der SC abgestellt) ist eigentlich beides absoluter Mist.

Daher die Frage: Habt ihr noch andere (bessere?) Lösungen für das Abwesende-Spieler-Dilemma? Also abgesehen von "dann musst du halt deine Spielvorlieben abändern"?

tanolov:
Wir ignorieren den einfach. Dafür bauen wir auch keine ingame Erklärung ein oder so, sondern wir sind einfach als Gruppe übereingekommen, dass in solchen Fällen die Charaktere von allen ignoriert werden. Gruppenkonsequenzen erleiden sie dann mit, einzelkonsequenzen aber nicht.

Raven Nash:
Bei uns gibt's zwei Varianten, die sich bewährt haben.

1. Jemand anders übernimmt den SC: Im Prinzip wird der SC zum Hireling. Er hat praktisch keine Stimme, wird in Kämpfen als Verstärkung verwendet, bringt sich aber nicht übermäßig in Gefahr. Klar könnte der Spieler im Nachhinein mit Gruppenentscheidungen nicht einverstanden sein - aber hey, wäre er eben da gewesen!
2. Der SC wird "geparkt": Hab ich derzeit, weil ein Spieler aufgrund von FOMO wohl auf nicht absehbare Zeit ausfällt. Also wurde sein Char in der Homebase geparkt. Funktioniert nicht besonders bei Level-Systemen, weil der Char den Anschluss verliert, aber bei stufenlosen Systemen geht das recht gut.

nobody@home:
Irgendwo, ich komme nur nicht mehr auf die Quelle, ist mir auch mal der Ansatz untergekommen, die gelegentliche Abwesenheit von SC buchstäblich über "Puff, der is weg/puff, der ist wieder da" in der Spielwelt zu lösen. Wohin diese Leute verschwinden (wohl in eine nicht näher beschreibbare "Auszeitdimension") und was darüber entscheidet, wem es wann passiert, darüber rätseln die Gelehrten halt schon seit Jahrhunderten...funktioniert halt am besten mit einer entsprechenden Dosis Augenzwinkern in klassischer D&D-esker Fantasy, wo Magie ohnehin schon als Erklärung für alles Mögliche und Unmögliche herhalten muß.

Torsten (Donnerhaus):
Wenn jemand nicht kann, spielen wir nicht. Außer es ist langfristig vorhersehbar. Dann kann ich den Plot dergestalt lenken, dass der Charakter glaubhaft und organisch ausgebaut wird und zurückkommt, wenn der Spieler wieder da ist.

Spontan geht das nicht. Nicht in Kampagnen, die über viele Monate oder Jahre laufen.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln