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Frage insbesondere an Nicht-Eingreifende*: Was bestimmen die Regeln, was Ihr?

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Zed:
Dies ist eine Folgefrage an *diejenigen, die in dem Umfragethread "Wie häufig greift Ihr als SLs in die LP oder Würfelergebnisse ein?" mit "wirklich  n i e" geantwortet haben.

Wenn das System Eurer Wahl Wetter-, Moral- und/oder Mercenaryregeln hat, nutzt Ihr diese dann no-matter-what? Wenn nicht, warum ignoriert Ihr diese Regeln, während Ihr Euch zB an die Regeln zu Lebenspunkten genau haltet?

Wenn es im Regelsystem ein Vorwort gäbe nach dem Motto "Traut Euch, diese Regeln an Eure Bedürfnisse anzupassen", wäre es dann für Euch "okayer", nicht immer alle Regeln anzuwenden?

Kurz: Wo verläuft bei Euch die Linie, wo Ihr die Regeln ignoriert und unabhängig von ihnen gestaltet?

Fillus:

--- Zitat von: Zed am 10.03.2025 | 19:48 ---Dies ist eine Folgefrage an *diejenigen, die in dem Umfragethread "Wie häufig greift Ihr als SLs in die LP oder Würfelergebnisse ein?" mit "wirklich  n i e" geantwortet haben.

Wenn das System Eurer Wahl Wetter-, Moral- und/oder Mercenaryregeln hat, nutzt Ihr diese dann no-matter-what? Wenn nicht, warum ignoriert Ihr diese Regeln, während Ihr Euch zB an die Regeln zu Lebenspunkten genau haltet?

Wenn es im Regelsystem ein Vorwort gäbe nach dem Motto "Traut Euch, diese Regeln an Eure Bedürfnisse anzupassen", wäre es dann für Euch "okayer", nicht immer alle Regeln anzuwenden?

Kurz: Wo verläuft bei Euch die Linie, wo Ihr die Regeln ignoriert und unabhängig von ihnen gestaltet?


--- Ende Zitat ---

Wenn so eine Regel nicht vorhanden ist, reagieren die NPCs für mich doch trotzdem logisch. Die wenigsten wollen sterben, also fliehen sie auch. Also entweder ich denke mir dazu selber eine Regel aus, oder die Logik der Situation entscheidet.
Aber, erstens kündige ich Hausregeln vor einer Runde an. Zweitens ist der Posten der SL für nur ein weiterer Platz am Tisch. Heißt die Spielenden sollen mir gerne sagen, falls ich einen Fehler mache, etwas unfähr beurteile. Es ist ein gemeinsames Spiel und alle wollen und sollen Spaß haben.

chad vader:

--- Zitat von: chad vader am 10.03.2025 | 23:11 ---Ich greife ein, BEVOR gewürfelt wird.

Ist die Entscheidung gefallen, dass die Würfel Fakten schaffen, dann bleibt es auch dabei.
--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: Zed am 10.03.2025 | 19:48 ---Kurz: Wo verläuft bei Euch die Linie, wo Ihr die Regeln ignoriert und unabhängig von ihnen gestaltet?
--- Ende Zitat ---
Gruppenabsprache.

Die Frage im anderen Thread war aber auch nicht: "Erlaubt ihr euch die Nutzung von Interpretationsspielräumen und Hausregeln in euren Systemen und Modulen?" sondern sehr konkret "Wann greift ihr bei WürfelERGEBNISSEN und LEBENSPUNKTEN ein?"

"Ergebnis" impliziert für mich, dass wir uns alle einig sind und waren, dass und wofür hier ein Zufallswert ermittelt wurde. Korrektur von Missverständnissen und Regelfehler schließe ich da mal aus. Das ist natürlich was anderes.

"Eingriff bei Lebenspunkten" verstehe ich als "Nachträgliche Veränderung bereits etablierter Spielwerte ohne Ingame-Erklärung." Natürlich denke ich mir Spielwerte für selbst entworfene Monster aus und NSCs können im Spiel Lebenspunkte verlieren.

Beides sind aus meiner Sicht leicht vermeidbare Situationen.

Spannender wäre wahrscheinlich die Frage: Passt ihr durch NSC-Verhalten die Schwierigkeit eurer Abenteuer ad hoc an?

Zielt ab auf: Wie legt ihr fest, ab wann und wie lange Gegner angreifen / fliehen / verhandeln etc.?)

Das finde ich sehr viel weniger offentsichtlich vermeidbar und da kann sich wahrscheinlich tatsächlich keiner völlig davon frei sprechen, dass eigene Interessen/Sorgen/Metawissen das Verhalten der dargestellten NSC beeinflussen kann.

EDIT: Hab die Antwort aus dem anderen Thread noch ergänzt.

Zed:
Das sind in der Tat auch interessante Fragen. Machst Du einen Thread dazu auf?

Mir geht es in diesem Thread um eine Ausweitung der Fragen aus dem Umfragethread: Dort waren "Würfelergebnisse und Lebenspunkte" das Thema, hier geht es mir um die Ausweitung der Frage auf andere Regeln eines Systems, wie Wetter-, Moral- und/oder Mercenaryregeln.

Runenstahl:

--- Zitat von: Zed am 10.03.2025 | 19:48 ---Wenn das System Eurer Wahl Wetter-, Moral- und/oder Mercenaryregeln hat, nutzt Ihr diese dann no-matter-what? Wenn nicht, warum ignoriert Ihr diese Regeln, während Ihr Euch zB an die Regeln zu Lebenspunkten genau haltet?

Wenn es im Regelsystem ein Vorwort gäbe nach dem Motto "Traut Euch, diese Regeln an Eure Bedürfnisse anzupassen", wäre es dann für Euch "okayer", nicht immer alle Regeln anzuwenden?

Kurz: Wo verläuft bei Euch die Linie, wo Ihr die Regeln ignoriert und unabhängig von ihnen gestaltet?

--- Ende Zitat ---

Wenn das System Regeln hat verwende ich die auch. Wenn ich das aus irgendwelchen Gründen nicht will, dann spreche ich das mit der Gruppe ab.

Unabhängig davon (und unabhängig davon was im Vorwort eines Regelwerkes steht) gilt bei mir am Tisch stets das der gesunde Menschenverstand wichtiger ist als Regeln. Damit sind solche Dinge wie die Peasant Railgun gleich vom Tisch.

Wo ignoriere ich Regeln ?
Ich möchte das meine Spieler die Möglichkeit haben zu tun oder zumindest zu versuchen was ein Held in einer gleichartigen Geschichte tun könnte. Wenn die Spieler coole Ideen haben gebe ich ihnen die Möglichkeit bestehende Regeln unter bestimmten Umständen zu brechen. Dafür habe ich aber quasi auch Regeln (selbst wenn die dann improvisiert sind).

Beispiele:

"Ich versuche mich durch die Orks durchzudrängen um zum Anführer zu gelangen !". Normalerweise kann man nicht einfach durch Feinde hindurch und müßte die erst mit einer "Shove" Aktion wegschubsen. Da improvisiere ich dann schon das man je nach Beschreibung mit guten Akrobatik oder Athletikwürfen durchkommen kann.

"Ich klettere am Drachen hoch und versuche ihm meine Klinge in den Hals zu rammen !". Es ist wenig heroisch aber bei D&D greift man (realistisch betrachtet) nur den linken Fuß von großen Gegnern an. Ich erlaube meinen Charakteren in solchen Fällen als Aktion am Gegner hochzuklettern (meist wird dabei auch ein Athletik oder Akrobatikwurf gefordert). In Folgerunden haben sie dafür dann die Wahl: Sie bekommen einen Vorteil auf ihre Angriffe oder sie greifen normal an aber jeder Treffer ist automatisch ein kritischer Treffer.

"Ich mache einen Sturmangriff auf den Oger." Wenn man nun feststellt das 5ft Bewegung fehlen damit man ankommt erlaube ich dem Charakter mit einem Wurf (Athletik) 5ft weiterzukommen und dann noch die Angriffsaktion zu machen. Schlägt der Wurf fehlt so kommt der Charakter auch an, muß dafür aber seine Aktion opfern und kann nicht mehr Angreifen (in der Erzählung macht er dann einen Angriff der aber fehlschlägt).

"Ich erhitze das Objekt mit wiederholten Feuerzaubern. Danach werfe ich dann einen Frostzauber und hoffe das der Temperaturunterschied das Objekt zerstört." Dafür gibt es keine Regeln bei D&D. Laut den Regeln haben Zauber nicht derartige Wirkungen. Aber wenn das für mich plausibel erscheint kann das wirken. Bei mir kann man mit Frostzaubern auch die Oberfläche eines Flusses für kurze Zeit einfrieren um damit eine provisorische Brücke zu erschaffen. Auch das ist ein Effekt den die Regeln nicht explizit hergeben. Aber wenn mir das logisch erscheint dann flunzt das.

Kurz: Die "Rule of Cool" und die "Regel der Logik" stehen bei mir über den Regeltexten (sofern es zum Setting passt).

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