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Kein Abenteuer überlebt den Erstkontakt mit den Spielern - Wahrheit?

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Namo:
Weil ich gerade wieder über eine ähnliche Aussage gestolpert bin und ich sie ständig lese brauche ich mal wieder eine empirische - oder eher tanelornische - Studie. Es ist so etwas wie der running gag. Der SL bereitet akribisch sein Abenteuer oder seine Kampagne vor und dann erscheinen die Spielercharaktere auf der Bildfläche und alles verläuft anders wie vom SL geplant. Da ist er wieder - der Erstkontakt mit den Spielercharakteren der zu totalem Chaos führt. Meistens lustig, spannend, bereichernd oder frustrierend - doch selten so geplant. Wenn man im Netz quer liest, scheint das der Standardfall zu sein. Aber ist er das tatsächlich? Oder sind es einfach nur diese entgleisenden Momente die uns allen am ehesten in Erinnerung bleiben, wir feiern und am häufigsten von erzählen? Bei der Masse an D&D Spielern die massenhaft die D&D Kampagnenbücher spielen oder in Dungeons herum fallen die recht linear sind, kann ich mir das eigentlich kaum vorstellen.

Aber auch bei meiner eigenen Kampagne/meinen eigenen Abenteuern passiert so eine Extremsituation doch recht selten. Aus meinem Mund ist eigentlich noch nie heraus gekommen "Das könnt ihr nicht machen, da ich das nicht vorbereitet habe bzw. steht nicht im Abenteuer!". Aber meistens ist die Zielvorgabe je Abenteuer ja doch recht klar. Meistens hat die Gruppe ein Ziel und die Spieler marschieren - auf welchem Weg auch immer - darauf zu. Auf diesem Weg mag durchaus ungeplantes entstehen, aber im großen und ganzen ist es doch meistens so wie geplant. Liegt das daran, dass dort draußen so viele Gruppen versuchen das Abenteuer ihres SL zu torpedieren? Oder ist die Normalität dann doch eher, dass der Erstkontakt meistens ganz vorsichtig und vernünftig läuft? Oder liegt es an einer relativ groben Vorbereitung durch die Spielleitung die einfach mal machen lässt und schaut wohin das führt? Wenn kein definiertes Ziel existiert, kann alles chaotisch werden.

Wie ist es bei euch? Die Fragestellung bzw. Antworten sind etwas schwammig gefasst, da es erstmal nur um ein allgemeines Bild geht. Ob denn tatsächlich meistens Unvorhergesehenes, das Abenteuer auf den Kopf stellendes geschieht? Die Frage ist ja auch, wann genau sind wir beim derailing und wann nicht? Ist nur eine kleine Änderung in der geplanten Handlung schon ein Entgleisen? Oder ist es doch erst ein komplett anderer Ausgang des Abenteuers? Eine Frage der Definition.

Streunendes Monster:
Trifft aktuell noch manchmal zu.
Früher traf es immer und grundsätzlich zu.

Bei uns hat sich, im Zuge weniger Sessions pro Jahr, eine andere Abenteuer-Disziplin eingeschlichen.

Als wir noch viel gespielt haben und die Spieler viele tolle Ideen auch abseits des Plots hatten, mussten wir als SL grundsätzlich ultra-flexibel und dynamisch re-/agieren. Da kamen Kehrtwendungen und neue Ansätze geradezu stündlich.

Heute ist das, in Anbetracht von wenigen Sessions pro Jahr, sehr viel gradliniger, konzentrierter und eben: disziplinierter.
Manch eine/r würde uns Leistungsrollenspiel unterstellen  >;D hat damit aber nichts zu tun.

unicum:
Mir ist es als SL noch nie passiert.

Als Mitspieler auf einem Conabenteuer haben wir mal einen NSC vorgeschickt (so nach dem Motto "Ihr da! Ihr könnt doch sicher XYZ-Zauber" - "Ja" - "dann geht hin und macht!") welcher recht zu beginn das ganze Abenteuer zerlegte in dem er den Aufhänger negierte. Der SL stand dann auf und meinte er brauche mal eine halbe Stunde Zeit um zu überlegen wie es jezt weitergeht.

Ja und dann gab es noch den SL der mal aus dem Rollenspielkeller hochgekommen ist und meinte "Jezt sind sie an dem Abenteuer vorbeigelaufen,..." sprachs und verlies das Rollenspiel-Vereinsheim.

Also in der Hinsicht: Ja es kann passieren und wenn es passiert bleibt es sicherlich sehr "in erinnerung".

unicum:
Vieleicht nachgeschoben: Ich leite in der Regel selten Kaufabenteuer. Probleme der Sache mit dem Erstkontakt mit spielern sehe ich hauptsächlich darin das man als Autor eines solchen Abenteuers in der Seitenzahl beschränkt ist und nicht alle Unwegbarkeiten abfangen kann.

ghoul:
Verstehe die Frage nicht.
Man bereitet dich Material vor, egal ob gekauft oder DIY, damit die Spieler damit interagieren. Veränderung ist doch gewollt?!
Blöd wäre nur, wenn sie das komplette vorbereitete Material links liegen lassen.

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