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[Hard SF] Langlebigkeit vs Unsterblichkeit

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Feuersänger:
Habe jetzt mal grob eine Demografie entworfen - natürlich Schätzwerte:

20% Kinder und Jugendliche, in Ausbildung (bis ca 20-25)
15% materiell-wertschöpfend (Industrie, Bau, Tech, Agrar etc)
25% sozial-wertschöpfend (Pflege, Bildung, Kultur, Umwelt, Gesundheit usw.)
20% nicht (direkt) erwerbstätig (Sabbatical, arbeitslos, arbeitsunfähig, kleinere Ehrenämter...)
20% Ruhestand

Wobei ich jetzt zB nicht ganz sicher bin, ob öffentliche Infrastruktur wie zB Eisenbahn oder Wasserversorgung in "materiell" oder "sozial" gehört. Aber das sind Nuancen.
Denkbar dabei auch ein System à la "social credit", also dass zB sowohl Ehrenamt als auch das Aufziehen eigener Kinder über das BGE hinaus vergütet wird.

Der Knackpunkt:
Selbst wenn wir sagen, das gesamte BSP wird von den 15% in durchschnittlich 24h-Wochen erwirtschaftet und dann nur noch umverteilt. Dann haben wir schon pro 100 Personen Gesamtbevölkerung eine Wertschöpfung von 225 Vollzeitjobs auf 1975er-Niveau. Nun hat aber 1975 wie gesagt schon 1 Vollzeitjob gereicht um ca 4-5 Personen (eigene Familie) zu versorgen. Insgesamt erwirtschaften also diese 15 Leute ca 1000 "1975er Basispunkte".
Wir können also davon erstmal 20% hernehmen, um jedem, vom Baby bis zum Greis, einen Lebensstandard von "200% 1975" zu garantieren (2 Basispunkte), das wäre aufgrund des Productivity Pay Gap etwa 25% über unserem heutigen (Durchschnitts-)Lebensstandard.*
Dann können sich die 15% klassisch Erwerbstätigen darüber hinaus meinetwegen nochmal weitere 300 Punkte einbehalten, d.h. jeder von diesen kriegt im Schnitt das 11fache Grundeinkommen netto (22 Basispunkte). Damit keiner behaupten kann, Arbeiten würde sich nicht lohnen.
Die Sozial-Wertschöpfenden erhalten auch nochmal 250 Punkte obendrauf, also sechsfaches Grundeinkommen (12 Basispunkte).
Ein kleineres Budget gibt es dann noch zur Vergütung weiterer Tätigkeiten die irgendeinen Sinn für die Gemeinschaft haben, zB 100 Punkte.
Und schließlich noch eine Bonus-Rentenkasse, lass es nochmal 100 Punkte sein.
und dann bleibt immer noch eine Reserve von 50 Punkten.

Falls das so nicht aufgeht, muss man halt noch bissl optimieren, ist ja alles nur ein Modell. Vor allem will ich damit zeigen, was Produktivitätssteigerung _und_ gerechte Verteilung zusammen so alles ermöglicht.

*) Um das Productivity Pay Gap unserer Zeit mal mit Zahlen zu unterfüttern:
Im Jahr 1975 war zB das Durchschnittseinkommen [von Männern] ca 1000€ (also 2000DM) brutto.
Von 1975 bis 2025 beträgt die Inflation ca 327%, und die Produktivitätssteigerung ca 210%.
Diese Zahlen miteinander multipliziert, müsste also das Durchschnittssalär 1000*3,27*2,1 = 6874€ betragen.
Es beträgt aber laut Statistik "nur" ca 5000€.
Das ist also eine Differenz von 37%.

(Andere Rechnungen kommen sogar auf 60% Differenz, ka ob das dann die Nettos vergleicht)

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