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Gibt es bei euch manchmal Abenteuernachlese?

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Namo:
Wieder mal ein bißchen seltsam anmutender Betreff. Aber auf die Schnelle fällt mir nichts besseres für die kleine Frage ein. Worum geht es?

Normalerweise spielt man ein Abenteuer, besucht einen Abenteuerschauplatz und dann zieht die Gruppe weiter zum nächsten Abenteuer. Wir haben gestern gespielt und im Prinzip drehte sich alles um die Erkundung einer Villa mit unterliegendem Dungeon und Bosskampf. Allerdings ist das alles quasi von Minute eins an etwas derailed. Wir hatten zwar einen coolen, intensiven und spannenden Abend. Aber es blieb dann manches offen. Die Gruppe war aufgrund der Umstände getrieben und ist deshalb manchen Hinweisen nicht nach, hat nicht allen Personen geholfen denen sie helfen wollten und haben auch "Schätze" liegen lassen. Das Hauptziel wurde zwar erreicht. Der Oberdämon der das Haus verflucht hatte wurde besiegt, aber seine Diener und Gefangene oder dort lebende Sklavenkinder blieben zurück.

Nun kam am Ende des Abends von den Spielern der Gedanke auf, da das nächste Mal nochmal mit Verstärkung rein zu gehen und "aufzuräumen".

Was nun? Hatten wir in der Form noch nicht und ich frage mich wie ich damit umgehen soll. Dem nachkommen und sie einfach noch alles in Ruhe machen lassen und sich so Belohnungen ohne Müh und Not in Form von Schätzen und tieferen Informationen holen lassen? Oder das Haus verschwinden bzw. zerstören lassen durch die übrigen Dämonen?

Ist ja vergleichbar mit einem Dungeon in dem Mann den Boss gekillt hat, aber später nochmal kommen will um die restlichen Räume zu cleanen. Ist das nicht antiklimatisch? Kennt ihr das? Wie steht ihr dazu? Was ist das Beste im Sinne eines tollen Abends/Abenteuers?

KhornedBeef:
Ich glaube es gibt die OSR-Redensart "give them the moon, let them Work for the sun". Sie können also dort einiges raustragen, aber interessant sind die Hinweise auf eine größere Nummer. Du kannst auch stattdessen die Stakes erhöhen, d.h. es wird klar, dass sie durch den zweiten Besuch etwas Größeres losgetreten haben, was Ärger bedeutet. Generell würde ich das nicht als erste Option verbauen

Edit: oder es stellt sich heraus, dass sie beim ersten Mal zu schlampig waren und alles ins Rollen gebracht haben, aber ihr kluges Zurückkehren gibt ihnen eine Chance!

Katakombenkriecher:
Klar würde ich das so machen lassen. Ich nehme meine Spieler, deren Figuren und das Kampagnenmilieu ernst und deswegen würde ich da nichts anderes innerhalb oder Kampagne durchgehen lassen.

nobody@home:
Ich würde sagen, kommt drauf an. Es kann ja prinzipiell Dungeons geben, in denen sich praktisch nie etwas verändert, so daß man im Prinzip immer mal eine Weile Pause machen und dann wiederkommen kann. Nur nennt man das in der Realität halt eher "archäologische Ausgrabung"... 8]

Aber ein mehr oder weniger aktiver Komplex, dem einfach nur durch Eindringlinge von außen der Boß abhanden gekommen ist? Da werden sich die verbliebenen Bewohner schon überlegen, was zu tun ist, sei das nun heimliches Verschwinden, bevor die wiederkommen, stärkeres Verschanzen in der eigenen Wohnung, schlichte Ernennung eines neuen Bosses und Weitermachen wie bisher...je nach den Umständen. Im Fall eines verfluchten Hauses würde ich noch am ehesten erwarten, daß die ehemaligen Diener sich erst mal möglichst unter Vernichtung aller Spuren aus dem Staub machen und dann entweder versuchen, ihren verflossenen Obermotz zu rächen, oder aber eine ähnliche Kult-oder-so-Operation einfach an anderer Stelle wieder zu etablieren, aber vielleicht liege ich da im konkreten Einzelfall auch völlig falsch.

Haukrinn:
Das muss überhauptnicht antiklimatisch sein. Investiere einfach ein bisschen Arbeit und mache es spannend. Bei dem konkreten Szenario würden sich da zum Beispiel anbieten:

- Geiseln/Gefangene umverteilen um die "Offiziere" und Schätze zu schützen
- Neue Barrikaden und Fallen um Plünderer (wie die Abenteurer) fern zu halten
- Schätze gegen angeworbene/beschworene Monster und Söldner tauschen

und dann entkommt vielleicht auch noch einer der dämonischen Diener mit dem wertvollsten Stück.

Das einzige was fehlt ist ein (IMHO meist doch eher dröger) Bosskampf. Aber für Action und Abenteuer ist auch in einem schon besuchten Dungeon noch jede Menge Platz.

Es ist halt einfach eine Fehlannahme, dass die Antagonisten einfach in Zeitstarre verfallen wenn man den Dungeon verlässt. Ich mein, die sind ja auch nicht blöd...

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