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[Dragonbane] Das Lied der Schwarzen Flut
Raven Nash:
Drei weitere Tage verbringen sie im Gästehaus. Überraschenderweise teilt ihnen ein Bote mit, dass ihre Lederrüstungen zwei Tage früher als erwartet fertig sind, also gehen sie sie abholen. Auf dem Rückweg beschließen sie, einen Blick auf die Fliegende Wolke und ihre Mannschaft zu werfen, also machen sie einen Abstecher zum Hafen.
Zu ihrer Überraschung ist die Dschunke verschwunden. Als sie einige Leute am Pier fragen, erfahren sie, dass ihr Schiff auf Anordnung des Rates aus dem Hafen gesegelt wurde. Aina ist wütend und marschiert sofort zum Ratsgebäude. Sie will wissen, was mit ihrem Schiff passiert ist - und warum es niemand für nötig befunden hat, sie zu informieren.
Während sie sich durch die Stadt bewegen, beginnt die Erde unter ihren Füßen zu beben - ein Erdbeben! Menschen rennen aus ihren Häusern, Schindeln fallen von den Dächern, aber die Leute scheinen es mit Gleichmut zu ertragen. Die Zerschmetterten Inseln sind bekannt für Erdbeben, heftige Stürme und sogar Vulkanausbrüche. Nach einigen Augenblicken lassen die Beben nach, und die Menschen kehren zu ihrem normalen Alltag zurück.
Es bedarf einiger Einschüchterung der Wachen an den Türen, aber dann stürmen die Riesenblütige und ihre Freunde in die Halle - und direkt in eine Besprechung zwischen dem Rat und Athanasios, dem Nekromanten.
Chok Van Leng teilt ihnen mit, dass die Fliegende Wolke auf die Leeseite einer kleinen Insel verlegt wurde, weil es viele Gerüchte gab und sie es bedenklich fanden, ein königliches Kriegsschiff in ihrem Hafen zu haben.
Doch das ist nicht alles, was sie vor den Rat bringen müssen. Sie verlangen eine Antwort darauf, warum sich niemand darum zu kümmern scheint, dass sie von Schwarze-Flut-Kultisten und einigen Untoten auf den Straßen angegriffen wurden. Athanasios erklärt, dass es immer ein Risiko gibt, wenn man Lebende Tote als Arbeitskräfte einsetzt. Dies führt dazu, dass die Gruppe ihn beschuldigt, mit den Kultisten zusammenzuarbeiten, und dem Rat vom Kampf bei den Ruinen erzählt.
All dies bringt einen tiefen Riss zum Vorschein, der durch den Rat verläuft. Lang Cham Suraya stellt sich auf die Seite des Nekromanten und bestreitet jegliche Verbindungen zum Kult. Chok Van Leng scheint daran interessiert zu sein, die ganze Angelegenheit unter Verschluss zu halten, während Kapitän Le kaum seine Beherrschung bewahren kann. Das vierte Mitglied, Gulang Raj, scheint unentschlossen. Doch Hsui Bai meldet sich zu Wort und stellt sich deutlich gegen Suraya.
Zwischen den beiden Frauen herrscht keine Liebe, Suraya wirft Bai vor, Wahnvorstellungen zu haben, wie wenn sie Geschichten von vor hundert Jahren erzählt, als wäre sie persönlich dabei gewesen. Die Gruppe lauscht mit erneutem Interesse.
Suraya beschuldigt in ihrer Wut die Gruppe und Bai, Spione des Königs zu sein - und das bringt Le auf die Beine. Die Gruppe hat sein Leben und sein Schiff gerettet, und er wird nicht zulassen, dass sie als Spione beschuldigt werden. Nicht ohne Beweise.
Als der Streit außer Kontrolle zu geraten droht, werden die Doppeltüren aufgerissen, aus den Angeln gerissen von einer Wasserwelle. Das Wasser formt sich zu etwas vage Menschenähnlichem und lässt Tentakel aus mit Seepocken gefülltem Meerwasser sprießen. Zwei rote Augen glühen vor Bosheit und Hass, als die Kreatur angreift.
Als Kapitän Le durch den Wasserdämon ohne jede Wirkung hindurchschlägt, wird klar, dass gewöhnliche Waffen hier nicht helfen werden. Aina zieht das legendäre Schwert an ihrer Seite, wird aber von einem wässrigen Tentakel erfasst. Boran muss zugeben, dass seine Feuerzauber ihm nichts gegen eine aus Wasser geformte Kreatur nützen werden. Aber Demetrios' weißer Bogen fügt der Kreatur Schaden zu - und beschert ihm einen Treffer durch eine Wasserlanze, die den Bogenschützen direkt durch die hölzerne Hauswand schleudert.
Die Kreatur verwandelt sich in eine Flutwelle und rauscht durch die Ratshalle, reißt Leng, Suraya und Athanasios von den Füßen und zerquetscht sie an der Wand. Sie überleben den Aufprall nicht.
Mit Nephilis Hilfe befreit sich Aina, muss sich aber mit ihrem magischen Schild gegen hämmernde Wasserfäuste und peitschende Tentakel verteidigen. Ab und zu gelingt ihr ein Schwung mit ihrer Klinge.
Demetrios ist wieder aufgestanden und betritt das Gebäude erneut, wobei er einen geflügelten Pfeil auf den Wasserdämon schießt. Dieser verwandelt sich wieder in eine Flutwelle, aber diesmal schaffen es Le, Aina und Demetrios, dem Wasser auszuweichen. Bai hingegen stampft nur mit den Füßen auf und steht fest. Eine beeindruckende Leistung für eine kleine Frau.
Schließlich schickt ein weiterer magischer Pfeil die Kreatur dorthin zurück, wo sie herkam. Der Rat hat im Handumdrehen zwei Mitglieder verloren. Le und Raj richten ihre Aufmerksamkeit auf den Hafen, wo ein Tsunami heranrollt, ausgelöst von dem vorangegangenen Erdbeben.
Als die Zerstörung hereinbricht, enthüllt Bai widerwillig, was sie ist: ein Gasdrache. Sie verwandelt sich in ihre wahre Gestalt, einen massiven, uralten Drachen mit smaragdgrünen Schuppen. Auf ihren Rücken kletternd, werden die Gruppe, Le und Raj in den Himmel getragen.
Der Drache bringt sie zu einer kleinen Insel südlich von Chamui, aber noch in Sichtweite. Dort verwandelt sie sich zurück in ihre menschliche Gestalt.
Bai hat jahrhundertelang unter Menschen gelebt und ist weitergezogen, wenn ihre Nachbarn entdeckten, dass sie nicht altert. Altern ist ein ungewöhnliches Konzept für einen Drachen, wie es scheint. Sie kann auch den Wasserdämon identifizieren. Es ist ein Agranash, ein Leerengezücht, eine Art dämonisches Elementarwesen.
Sie weiß über die Schwarze Flut und die Herrin der Tiefe Bescheid. Und sie erzählt der Gruppe, dass sie vier von fünf legendären Artefakten erlangt haben, die angeblich in alten Zeiten gegen die Herrin eingesetzt wurden. Das Schwert, geschmiedet und geführt von Alkanazar, das Silberne Vlies, getragen von seinem Magierfreund, und der Schlangen-Schild, den sein Leibwächter trug. Der Wellenkammbogen wurde von einem Mann benutzt, der anfangs für die Herrin kämpfte, aber die Seiten wechselte.
Und dann gibt es das fünfte Artefakt, den Dolch der Lamia. Der Held, der ihn führte, fiel den Verlockungen der Herrin zum Opfer und verriet Alkanazar, heißt es. Bai sagt dazu nichts weiter.
Sie weiß nicht, wo der Dolch zu finden ist, aber zumindest seinen Hersteller. Sie hat von einem Dorf auf einer Insel im Südosten gehört, wo Kinder verschwinden. Für sie klingt das nach etwas, dem man nachgehen sollte.
Sie finden auch die Fliegende Wolke vor Anker kurz vor der Insel, zu der der Drache sie gebracht hat. Und ein Boot voller Kultisten, die darauf aus sind, sie zur Strecke zu bringen. Fast genervt tötet Bai sie mit einer Giftwolke.
Sie muss wohl einen anderen Unterschlupf finden, scheint es, jetzt wo ihre Tarnung aufgeflogen ist. Aber vielleicht wird sie ein Auge auf die Freunde werfen, da sie sie wirklich unterhaltsam findet.
Als die Gruppe ihre Dschunke erreicht, finden sie nur noch Purnama und die Astrologin an Bord. Der Rest der Mannschaft hat Landgang erhalten, das Schiff wurde mit Seeleuten auf Anordnung des Rates bemannt, hierher gesegelt und dann verlassen.
Sie wissen nicht, wie sie das Schiff segeln sollen, da es schwer sein wird, eine Mannschaft zu finden, jetzt wo die Hälfte von Chamui zerstört ist und wieder aufgebaut werden muss. Und sie müssen aufbrechen.
Kapitän Le macht ihnen ein Angebot. Er gibt ihnen sein eigenes Schiff, die Seeschlange, die schnellste Patak auf den Inseln. Sie ist voll bemannt und segelfertig. Er wird für einige Zeit an Ratsgeschäfte gebunden sein, aber er glaubt, dass ihre Angelegenheit dringend ist.
Und so segelt innerhalb eines Tages die Seeschlange südwärts unter dem Kommando von Aina und ihren Freunden, mit Purnama am Ruder.
Raven Nash:
Fünf Tage lang segelt die Seeschlange nach Südsüdost und passiert kleine und winzige Inseln, manche nicht größer als ein großes Haus. Über Riffe und dunkle Tiefen hinweg macht die Patak gute Fahrt, selbst mit Winden die aus dem Süden wehen. Die Gruppe nutzt die Zeit, um sich zu erholen, zu trainieren und zu studieren.
Endlich erreichen sie eine Region größerer Inseln, wo es wahrscheinlicher ist, das Ziel ihrer Suche zu finden. Dokmai und Boran erzählen ihren Freunden die Geschichte der Lamia: „Es heißt, dass einst vor langer Zeit eine wunderschöne Frau lebte, die nur einen einzigen Wunsch hatte - Kinder zu gebären. Sie liebte Kinder mehr als alles andere. Doch ein Nekromant verliebte sich in sie, und als sie seine Avancen zurückwies, verfluchte er sie. Er verfluchte sie zu ewigem Leben als Untote, die töten muss was sie am meisten liebt - sie lechzt nach dem Blut von Kindern und kann nicht anders, als sie auszusaugen, um ihre eigene Existenz aufrechtzuerhalten."
Demetrios erkundet die Inseln durch sein Fernrohr. Auf der größten kann er ein Dorf erkennen, und auf einer kleineren, felsigen einen Schwarm großer Vögel, die in der Luft kreisen. Sie beschließen, sich zuerst die kleinere Insel anzusehen und setzen ihren Kurs. Als sie näher kommen, können die Vögel identifiziert werden - es sind Harpyien! Sie steuern die Patak schnell von der Insel weg und auf das Dorf zu.
Als sie ihr Beiboot am Strand anlanden, sehen sie ein kleines Fischerdorf vor sich. Kleine Fischerboote sind hoch auf den Strand gezogen, und die Fischer erwarten ihre Ankunft vorsichtig. Dokmai grüßt sie und erklärt, wie sie einige Vorräte benötigen und bereit sind zu handeln.
Wie sich herausstellt, entführt etwas Kinder im Dorf. Dies scheint der richtige Ort zu sein. Sie bieten ihre Hilfe an den Schuldigen zu finden, und untersuchen die Hütte aus der das letzte Kind gestohlen wurde. Sie finden winzige Kratzspuren am Fenster, aber nicht mehr.
Die Dorfbewohner haben die Gegend durchsucht, aber es gibt Höhlen oben in den Klippen, wo Späher verschwunden sind. Die Gruppe beschließt, ihre Ermittlungen dort am Morgen zu beginnen.
In der Nacht hören sie ein gespenstisches Lied im Wind, sanft und leise, und Boran fällt in einen tiefen Schlummer, aus dem er nicht geweckt werden kann - genau wie es die Eltern der entführten Kinder beschrieben haben. Da der Rest der Gruppe der Magie des Liedes widerstehen kann, sind sie umso wachsamer.
Am Morgen klettern sie hinauf in die felsigen Klippen über dem Dorf. Mit seinem Möwen-Gefährten als Ausguck führt Demetrios sie durch Schluchten, über Felsvorsprünge und durch Rinnen, bis sie einen Höhleneingang erreichen, der etwas zugänglicher ist als jene höher oben in den Klippen.
Als sie vorsichtig die Höhle betreten, empfängt sie der Geruch des Todes. Er liegt schwer in der Luft, und sie gehen langsam voran. Geräusche führen sie zu einer kleinen Nische, wo ein Haufen verwesender Leichen drei Ghule angelockt hat, die verschlingen, was von den Kadavern übrig ist. Sie werden schnell erledigt, aber der Lärm lockt drei weitere an, und Dokmai wird fast von einem überwältigt. Als die Untoten vernichtet sind, sind sie alle erschüttert und so fliehen sie aus der Höhle und schöpfen draußen Atem.
Als sie sie wieder betreten, sind sie entschlossener denn je, die Insel von dem zu befreien, was die Kinder tötet. Sie erreichen eine Kammer, in der eine Art provisorisches Grab errichtet wurde. Ein Sarkophag wurde hierher gestellt und zwei Truhen aus Eisenholz. Doch zuerst müssen sie sich mit ihrem Bewohner befassen, einer Kreatur, die sich auf Aina stürzt, sobald die Kriegerin die Kammer betritt.
Es ist eine Untote, bleichhäutig mit brennend roten Augen, in purpurne Roben gekleidet. Dokmai wirkt einen Bannzauber auf sie, aber das scheint sie nur stärker zu machen. Die Kreatur springt über Aina hinweg und tritt die Heilerin zu Boden.
Dies ist der Moment, als Boran sie als das, was sie ist erkennt: eine Jiangshi, eine Art Vampir, der sich von Lebenskraft ernährt. Zauber des Grüns machen sie nur stärker. Im folgenden Kampf verbiegt Aina versehentlich das Schwert von Alkanazar. Sie müssen all ihre Kräfte einsetzen, um die Jiangshi endlich zur Ruhe zu betten.
Als die Untote zu einem Haufen Asche zerfällt, grübelt Boran über die Tatsache, dass ihre Roben purpurn waren - und diese Farbe ist der königlichen Familie vorbehalten. Als sie das Grab untersuchen, können sie keinen Hinweis auf die Identität der Jiangshi finden, keine Inschriften oder Symbole geben einen Hinweis darauf, wer diese Kreatur zu Lebzeiten gewesen sein mag. Sie finden nur etwas Gold und Juwelen - und einen juwelenbesetzten Stahldolch, der verzaubert ist.
Die Gruppe kann den Eltern nur mitteilen, dass der Mörder erledigt wurde, als sie ins Dorf zurückkehren. Einige der Fischer sprechen offen davon zu gehen. Es gibt zu viel Trauer hier.
Die Freunde fügen eine plausible Geschichte zusammen, warum die Jiangshi erst vor einigen Monaten erschien. Vielleicht waren die Ghule schiffbrüchige Seeleute, die sich dem Kannibalismus zuwandten und sich in Untote verwandelten. Vielleicht landeten sie hier und öffneten auf der Suche nach Nahrung den Eingang zur Höhle. Und vielleicht war die Jiangshi einst eine königliche Prinzessin - hier begraben als besonderes „Geschenk" an die Dissidenten des Königreichs. Aber dies wird am Ende reine Spekulation bleiben müssen.
Aina findet einen Schmied, der in der Lage ist ihr Schwert zu reparieren, sie holen Vorräte und kehren zu ihrem Schiff zurück. Die Suche nach der Lamia muss weitergehen.
Raven Nash:
Nachdem sie gesalzenen Fisch und Süßwasser an Bord der Seeschlange gebracht haben, überlegt die Gruppe, welchen Kurs sie einschlagen soll. Die Insel der Harpyien scheint zu gefährlich zum Erkunden, und Demetrios wirft einen Blick durch sein Fernrohr auf eine andere, bewaldete Insel im Südwesten. Er kann auch eine Schafherde entdecken - und etwas, das wie Zäune aussieht. Als sie die Fischer danach fragen, raten diese ihnen sich davon fernzuhalten. Dort lebt etwas das keine Gesellschaft mag - und das schon seit jeher dort lebt, soweit sie wissen.
Das weckt ihr Interesse. Vielleicht ist es ein Monster, dann stimmt Aina dafür es zu erschlagen, aber vielleicht gibt es auch Informationen zu gewinnen. Also machen sie einen weiten Bogen um die Insel der Harpyien und steuern auf die andere Insel zu. Demetrios schickt Weißflügel, seinen Möwengefährten, zum Erkunden aus, und durch einige Ja-oder-Nein-Fragen teilt ihm der Vogel mit, dass es eine Art Humanoiden auf der Insel gibt, der in einer Höhle lebt.
Sie landen am felsigen Strand und bahnen sich ihren Weg durch unwegsames Gelände und Dornenbüsche. Bald finden sie sich auf einem viel begangenen Pfad wieder, der zu den Schafspferchen führt. Die Holzzäune sind gut gebaut, mit Bronzenägeln und präzise geschnittenem Holz. Wer sich um die Schafe kümmert, ist ein talentierter Handwerker.
Der Pfad führt sie zu einer großen Höhlenöffnung, die aussieht, als hätte jemand sie im Laufe der Zeit verfeinert und die Felsen drumherum geglättet. Der Geruch von Holzrauch deutet auf eine Feuerstelle im Inneren hin. Nachdem sie gerufen haben und keine Antwort erhalten, beschließen sie, vor der Höhle zu warten.
Nach einer Weile spüren sie ein leichtes Beben im Boden, und hören schwere Schritte näherkommen. Und dann sehen sie den Bewohner der Höhle. Ein Riese, etwa doppelt so groß wie Aina, gekleidet in einen bronzenen Brustpanzer und mit einem Bronzehelm, eine Streitaxt im Gürtel und einen Schild auf dem Rücken. Er trägt einen Hai über der Schulter. Und er hat nur ein Auge auf seiner Stirn.
Zu ihrer großen Überraschung spricht er. Boran identifiziert seine Sprache als eine Art sehr altes Imperial und übersetzt. Zunächst ist der Zyklop misstrauisch und will, dass sie sofort verschwinden. Aber sie bieten ihm Schiffszwieback an und versuchen sich bei ihm beliebt zu machen, und er lässt sie einfach stehen und betritt seine Höhle.
Später beginnt es zu regnen, und plötzlich lädt der Zyklop sie herein. Ein Schaf brät am Spieß über einer Feuerstelle, und in einer Bratpfanne brutzeln Haisteaks. Sie werden zum Abendessen eingeladen, und während sie die Mahlzeit teilen, öffnet sich der Zyklop ein wenig. Er mag keine Gesellschaft, scheint es, aber er ist nicht böse. Und er kann ihnen sagen, dass die Lamia auf einer Insel weiter südlich Zuflucht gefunden hat, in einer Gegend, die weit weniger Inseln hat als hier. Es scheint, sie hat sich selbst isoliert.
Als sie den Zyklopen verlassen, haben sie zumindest eine neue Spur. Aber Purnama und der Bootsmann sind beide gegen diesen neuen Kurs, da er sie in eine Region führen würde, die allen Seefahrern der Zerschmetterten Inseln nur als das "Meer der Monster" bekannt ist.
Nach einiger Diskussion einigen sie sich darauf, direkt nach Osten zu segeln, bis sie die Küste von Maltabir erreichen, dann entlang der Küste nach Süden zu segeln. So können sie das "Meer der Monster" vielleicht umgehen.
Mehr als eine Woche segeln sie direkt nach Osten. Es regnet etwas, aber meistens ist das Wetter so gut, wie man es im Herbst erwarten kann. Demetrios sieht einen riesigen Raubvogel, und erst als er die Entfernung berechnet, erkennt er, dass er enorm groß sein muss. Und dann beobachtet er staunend, wie der Vogel hinabstürzt und einen Buckelwal packt wie ein Seeadler einen Lachs fängt.
Boran und Dokmai kennen einige Legenden über einen Riesenvogel namens Roch. Es scheint mehr dahinterzustecken als nur Gutenachtgeschichten.
Ein paar Tage später sitzt Nepheli auf der Rah des Großsegels, als sie einen riesigen Schatten unter dem Schiff hindurchziehen sieht. Er glitzert, als Sonnenlicht auf die Kreatur fällt, und die Diebin ruft eine Warnung. Nicht zu früh, denn eine enorme Seeschlange taucht auf und greift die Patak an.
Demetrios ertrinkt fast, Aina wird fast zerquetscht, und das Schiff hält gerade noch zusammen, als ein Roch herabstößt und die schwer verletzte Seeschlange davonträgt. Es ist ein bitterer Sieg - aber zumindest haben sie noch ein Schiff. Die Seeschlange humpelt weiter, auf die blaugrüne Linie zu, die die Küste von Maltabir und die unbewohnten Wälder dort markiert.
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