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Musik aus dem Mittelalter hören

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korknadel:

--- Zitat von: Trichter am 21.11.2025 | 13:27 ---Von Mittelaltermärkten sind mir immer die nervigen Dudelsäcke in Erinnerung geblieben. ... Ja, da klingt irgendwie jeder Song gleich. :D
Ob das authentisch ist, weiß ich nicht.

--- Ende Zitat ---

Doch, das ist schon authentisch. Es gab tatsächlich etliche Dudelsackarten, und das klingt eben schon allein deswegen einigermaßen "gleich", weil da eben immer derselbe Bordunton drunterliegt. Und solche Borduntöne wurden im Mittelalter (auch noch in der Renaissance und als Zitat immer wieder auch im Barock oder sogar in der Klassik) sehr häufig benutzt. Zum Beispiel anscheinend auch bei der Orgelmusik. Auch Streichinstrumente hatten oft eine Bordunsaite, die mitgestrichen wurde. Derlei gibt es auch heute noch in allerlei Volksmusiken rund um die Welt.

Luxferre:
Wir hören beim HârnMaster spielen meist
Wardruna, Heilung und Sowulo.
Einiges davon basiert auf authentischen, allerdings nordischen, Musik-Überbleibseln.

Vielleicht trifft das Deinen Nerv  :d

korknadel:

--- Zitat von: Luxferre am 21.11.2025 | 13:57 ---Einiges davon basiert auf authentischen, allerdings nordischen, Musik-Überbleibseln.

--- Ende Zitat ---

Was gibt es denn für Quellen für diese mittelalterlichen nordischen Musiken? Ich glaube, mir ist noch keine begegnet.

Aber wo wir es von Quellen haben, eine sehr ausgiebige ist ja die große Sammlung von vor allem Marienliedern von Alfonso X el Sabio aus dem 13. Jahrhundert, "Cantigas de Santa Maria". Dieser Sammlung hat sich natürlich auch Jordi Savall angenommen. Die 400 Lieder zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie viele lange Strophen haben. Deswegen gibt es eigentlich immer nur Auswahleinspielungen. Eduardo Paniagua allerdings hat über zig CDs verteilt eine Gesamteinspielung geleistet, leider nicht ganz auf dem Niveau Savalls und seiner Mitstreitenden. Dieser Musik merkt man an, dass sich die Monodien rund ums Mittelmeer gar nicht so wahnsinnig voneinander unterschieden. Musikalisch bewegen sich Orient und Okzident erst in der Renaissance so grundsätzlich auseinander. Ich bin leider noch nie dazu gekommen, mich mal eingehender mit diesen Marienliedern zu beschäftigen.

KWÜTEG GRÄÜWÖLF:

--- Zitat von: Luxferre am 21.11.2025 | 13:57 ---Wir hören beim HârnMaster spielen meist
Wardruna, Heilung und Sowulo.
Einiges davon basiert auf authentischen, allerdings nordischen, Musik-Überbleibseln.

Vielleicht trifft das Deinen Nerv  :d

--- Ende Zitat ---

Leider hat Korknadel da recht, was nordische Musiküberbleibsel angeht. Heilung und Wardruna (die ich beide sehr mag) basieren nicht auf irgendwelchen Überlieferungen, sondern versuchen mehr, etwas zu basteln, das sich für den modernen Hörer so "anfühlt". Da ist es wie mit Tribal Tatoos - der moderne Mensch empfindet es als archaisch, dabei ist es eine moderne Neuschöpfung, die auf sein Empfinden von Archaik zugeschneidert wurde.
Was eine völlig legitime Herangehensweise ist. Nur sollte man es nicht fälschlicherweise als etwas tatsächlich Archaisches betrachten.  ;)

Luxferre:
Originale Instrumente und altnordische Poesie sind doch die Basis für deren Musik. Worüber diskutiert Ihr gerade?

Und jaaaaaa, okaaaaaay, die haben jetzt keine Notenzettel aus der Zeit ausgegraben  ~;D
Für mich ist das original genug.

War nur‘n Tipp …

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