:T: Koops > Der okkulte Untergrund
Ein paar meiner liebsten Dinge
wjassula:
Ich überlege, "A few of my favorite things" als Einstieg für meine neue Kampagne zu nehmen. Nun ist das ja sehr spezifisch amerikanisch, und ich glaube, ich passe ein bisschen an das Setting in Berlin an...
The gun - Waffen und Gewalt sind ziemlich universell, kann also bleiben, oder?
The bible - stattdessen "Das Kapital" ? Und der Typ kleistert einen Mauerrest zu und redet mit sächsischem Akzent?
The flag - das finde ich am haarigsten, zumal sich mir der Symbolismus hier auch nicht so ganz deutlich erschliesst. O.k., es dreht sich irgendwie um Nationalität und Schuld --> Flagge am Haus der Veteranen der Kriege im Ausland. So weit so gut, ist ja nicht so, dass Deutschland da nichts hergeben würde. Aber was soll die Sache mit den Leichen an den Haaren? Hat da jemand eine plausible Deutung und einen Vorschlag, wie man das in eine "deutsche" Symbolik umsetzen könnte?
The car - Joa, wenn es Mercedesse und Trabbis sind...
Ich suche auch noch Ideen, wie man den Penner vom Anfang später noch wieder einbringen kann. Ist das ein Urbanomant, Wahrer König, Kliomant...oder was ganz anderes?
Jestocost:
Für mich war der Penner immer die personifizierte Seele der Stadt.
Die Sache mit "Do you have some change" habe ich, als ich das Abenteuer geleitet habe, mit "Hast du was übrig?" übersetzt - da wurde aus dieser Traumversion eine Art Echo, Eindrücke, die sich irgendwie in die Realität eingegraben haben...
Gast:
Hab' das Abenteuer auch geleitet und es kam weder bei meiner Gruppe noch mir gut an.
Das Abenteuer ist so einduetig Railroading, dass es eindeutiger nicht mehr geht. Die Spieler werden von einer "irren" Szene zur nächsten "irren" Szene geführt ohne, dass Ihnen sich dabei wirklich erschließt, was das alles soll.
Und am Ende ist alles so als wäre nichts passiert. Fand' ich persönlich auch sehr schwach.
Wie gesagt hat keinem wirklich Freude gemacht.
Kann aber auch daran liegen, dass ich nicht gerade einen "5 Sterne" - Tag hatte...
Jestocost:
Ich habe das Abenteuer zwar in eine Kampagne eingebaut (Garden full of Weeds aus WEEP), aber die Episode war dann echt nicht der Hit...
Railroading ist ja nicht das Problem, wenn es zur richtigen Zeit kommt (wir wollen von A nach B und müssen deswegen ein paar surreale Szenen ertragen - funktioniert auch bei der Odyssee), aber mir fehlen selbst ein wenig die Konsequenzen: Im Endefffekt können die Spieler nicht viel tun... Coole Szenen, wenig Story...
wjassula:
Das mit dem railroading stimmt natürlich. Ich glaube, als one shot geht das AB deshalb auch nicht so gut, denn dann ist es wirklich ein bunter Bilderbogen, den die Spieler nur anstaunen können. Deshalb ja auch mein Kampagnengedanke: da muss noch was nachkommen. Ähnlich wie "Swap meet" oder "Drink to that" ist's wohl eher ein Szenariosplitter... Und ausserdem wollte ich es auch nicht lang ausdehnen, es soll als kurze Einführung in die Themen und Bilder dienen, die die Spieler in der Berlin-Kampagne erwarten.
In meiner Berlin Geschichte soll es um Berlin als Stadt des mystischen Hermaphroditen gehen. Die Stadt selbst soll dabei die wild gewucherte Hülle eines Avatars sein, der paradoxerweise als Stadt und Mensch zugleich nicht mehr in den unsichtbaren Rat aufsteigen kann, obwohl grade die Doppelnatur ihn zur perfekten Verkörperung des Prinzips macht, was ihn wiederum auf ewig zwischen unserer Welt und der Stratosphäre schweben lässt... also ein Zwitter par excellance. Die magsiche Spannung, die dadurch ensteht entlädt sich in der ganzen Stadt (dem Körper des Avatars) auf merkwürdigste Weise...Stoff für viele Spielabende.
Ideen: Ich mache aus dem Typen am Anfang (den ich auch als Verkörperung der Stadt sehe) zwei, die beide äusserlich zwischen der verwahrlosten Ausgabe von Marilyn Manson/David Bowie schweben. Ich übernehme Bitpickers Idee mit dem DM-Schein.
Statt dem Bibeltypen gibt es wiederum zwei, die auf einer Mauer herumturnen, die aus den Überresten eines abgerissenen Hauses herausragt. Einer ist äusserlich ein Wessi-Altlinker, der andere ein Sachse, und beide streiten sich um die Seiten aus dem Kapital, mit denen der eine eine Brücke, der andere einen Tunnel konstruieren will (obwohl man auch einfach um die Mauer rumgehen könnte...), bis sie beide von der Mauer fallen...
Für ganz Schlaue liegt in den Trümmern des Hauses vielleicht noch eine Büste vom alten Fritz..."all the king's horses and all the king's men couldn't put them back again".
Aus "He-soos" im Krankenwagen wird vielleicht Mohammed.
Jetzt aber die Sache mit der Flagge: Nazikram drängt sich auf, aber wie macht man das Unpeinlich?
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