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[Nobilis/E:FF] Überlegungen...
Monkey McPants:
--- Zitat von: Imiri am 22.03.2005 | 08:02 ---Also wenn ihr das nicht braucht, dann mach ich das eben...und bei der Gelegenheit, kann ich auch noch Elemente aus FairFolk einfließen lassen (z.b. Jadeborn). Mögen die Regeln auch nicht für ein Forenspiel geeignet sein, so ist der Hintergrund es doch, denke ich.
--- Ende Zitat ---
Im Prinzip schon, hier passt er aber nur bedingt.
--- Zitat ---Wie wird es sein: Was haltet ihr von einer Göttlichen Hirarchie, in der kleine Geister für allles in der Welt zuständig sind. Ein Geist für die Wegkreuzung einer für den Baum...
[snip]
--- Ende Zitat ---
Najaaaaaaaaa...
In Nobilis funktioniert das so: Es gibt zwei "Seiten" der Welt, die mundane und die mythische. Die Mundane ist die Realität die wir kennen, die mythische funktioniert nach animistischen Prinzipien. Was in der mundanen Welt ein Stein ist, ist in der mythischen ein, möglicherweise humanoider, Steingeist, genauso wie die zB. ein Engel ist und so weiter.
Das wirklich interessante daran ist daß die mundane Realität der mythischen übergeordnet ist, sie hat quasi "Vorrang". Wenn auf der mythischen Ebene Veränderungen stattfindet, weil man zB. den Geist eines Hügels überredet hat mal Ins Tal zu gehen, dann wird die Mundane Ebene so hingebogen das es "Sinn macht", zB. durch einen Bergrutsch oder ähnliches. Dort funktioniert Schwerkraft weil an jedem Ding hunderte kleine Geister hängen die das Ding an der Erde festhalten, und so weiter.
Die mythische Realität ist quasi "Wie die Welt wirklich funktioniert", was man aber nur dann sehen kann wenn "den Vorhang beiseite schieben kann". Menschen können das im allgemeinen nicht, und wenn man sie zwanghaft drauf stürzt dann drehen sie durch und können nicht mehr zwischen der mythischen Realität und der Mundanen unterscheiden. ("Dementia Animus".) Die "Hirarchie" die du ansprichst gibt es in gewisser Weise bereits, denn kleine Geister sind schwächer als große und über allen stehen die Charaktere. (In Standard Nobilis stehen über den charakteren noch die Imperatoren, aber die gibt´s hier nicht.)
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...
Imri, ich sags einmal frei heraus, korrigier mich wenn ich mich irre: Ich hab das Gefühl du möchtest eigentlich Exalted spielen. Was ich mir vorstelle ist aber nicht wirklich wie Exalted (tatsächlich eigentlich überhaupt nicht) und darum hab ich was dagegen zuviel aus Exalted einfließen zu lassen.
Sprich, ich möchte nicht "Exalted Setting mit Nobilis Regeln" leiten. :-\
Wahrscheinlich interpretiere ich ziviel in deinen post hinein, aber ich wollte halt nur mal nachfragen. Im Allgemeinen hab ich nichts dagegen wenn Inspiratonen aus Exalted (oder jedem anderem Setting) gezogen werden, aber das sollten halt wirklich nur Inspirationen sein, keine Kopien.
Ich stelle mir ein "mundaneres", humanozentrischeres Setting, aber das beschreibts auch nur ungenügend. Ich hab schon angefangen zusammen zu tippen wie ich mir das vorstelle und werde das heute posten, dann sollte das etwas klarer werden. Also bitte etwas Geduld. :-\
M
PS: Was deine letzte Frage angeht: In Nobilis gibt es etwas das ich "Kanzel" nennt, quasi ein kleines, von der normalen Realität getrenntes Reich, eine "Pocket Dimension" über die ihr herscht. In Standard Nobilis würden die Charaktere gemeinsam über die Kanzel ihres Imperators herrschen (während der in der Spirit World Excrutians prügelt) aber da es hier keine Imperatoren gibt und ihr ja quasi Götter seid könntet ihr auch eigene Kanzeln haben. Oder auch nicht, ist euch überlassen.
Monkey McPants:
So, hier mal mein inkoherentes Gebrabbel zum Setting:
Was ich mir vorstelle geht eigentlich fast schon in die Richtung Low Fantasy. Ein Setting ohne große Konflikte, ohne Drachen und Elementaren an jeder Ecke und ohne allzu unmenschliche Rassen. Kaum große Magie und wenn dann nicht sonderlich flashig. Kultur und Religion sind wichtigere Merkmale als die Frage ob jemand spitze Ohren hat oder nicht. In gewisser Weise könnte man es fast humanozentrisch nennen, wenn man davon absieht daß es die Unterscheidung "Mensch vs. Alles andere" nicht gibt.
Die meisten Fantasy Settings sind geprägt von einer starken Trennung zwischen den einzelnen Spieler-Rassen/Völkern. Das schürt Konflikte, und obwohl Konflikt natürlich sehr interessant sein kann ist so eine starke Trennung Nicht wirklich notwendig. Konflikte zwischen Völkern, Rassen und Kulturen kommt meist von unterschiedlichen kultuellen und ideologischen Grundprinzipien. Tatsächliche "Rassen"-Vorstellungen sind aber recht selten der eigentliche Grund.
(Mal ganz davon abgesehen das der Begriff "Rasse" in Fantasyrollenspielen oft furchtbar unpassend gebraucht wird.)
Es wäre alsoe igentlich nicht wirklich abwegig sich eine Welt vorzustellen, in der unterschiedliche Völker (und Rassen) eine gemeinsame Kultur und darauf aufbauend eine gemeinsames Reich bilden. Das wird natürlich umso schwieriger je größer die Unterschiede in Lebensweise und Physiologie zwischen den Völkern sind, und umso einfacher je geringer sie sind.
Darum ist es wahrscheinlich am besten von besondern unmenschlichen Völkern abzusehen und ein etwas "menschlicheres" Setting zu verwenden. Als mögliches Beispiel hätte man da zum Beispiel das "Dune" Setting: Keine Monster, keinen "Überfeind", kein objektives Böse. Der Fokus liegt ganz auf der Menschheit, es sind ihre Entscheidungen die das Setting verändern und die Geschichte vorrantreiben. (Sie haben also quasi niemanden, auf den sie sich ausreden können.) Und dennoch gibt es eine starke Vielfalt innerhalb des Settings, mit einer Vielzahl von Kulturen und Volksgruppen die das Setting beleben.
Ungefähr so stelle ich mir das auch vor. Ein Setting in dem es eher verschiedene Völker als verschiedene Rassen gibt, die aber dennoch unter einer gemeinsamen "Kultur" zusammengefaßt sind und so einander, über die Grenzen von Volk und Rasse hinaus, als "Brüder" sehen.
Beispiel: Innerhalb des Reiches gibt es viele Bevölkerungsgruppen. Manche dieser Völker unterscheiden sich nur in Lebensweise von einander während sie völlig gleich aussehen wie ihre Nachbarn. Andere wieder sehen unterschiedlich aus, haben aber die gleichen Riten und Bräuche wie ihre Nachbarn. All diese Gruppen werden durch eine gemeinsame Kultur zusammengehalten und vor allem durch eine gemeinsame Religion. Wir wissen die Charaktere sind die Götter dieses Reiches, die sie vermutlich schon beschützen seit es dieses Reich gibt. (Sagen wir mal.) Jetzt könnte doch die zentrale Aussage der Reichsreligion sein "Wir sind alle Kinder der Götter.". Die meisten Religionen haben so was ähnliches, aber hier in dieser Kampagne ist es war, und die Götter zeigen sich um es zu bestätigen.
Was für eine mächtige Aussage! Stellt euch ein Setting vor in dem es Götter gibt die es gut mit den Völkern des Reiches meinen, die ihnen helfen und dafür sorgen das es dem Reich gut geht. Und dieselben Götter erscheinen den Sterblichen regenmäßig (Vielleicht an einem bestimmten Feiertag.) um ihnen wieder zu versichern das sie alle ihre Kinder sind. Und das gilt für alle Völker des Reiches. Die Bewohner mögen sich also denken "Klar, dieser Kerl sieht anders aus als ich und hat komische Essgewohnheiten, aber wir sind beide Mitglieder des Reiches! Wir alle haben die selben Götter und wir sind alle deren Kinder, also behandle ich ihn wie einen Bruder."
Ich denke, daß daraus ein sehr starkes Reich entstehen kann, dessen verschiedene Bevölkerungsgruppen sich gegenseitig tolerieren und vertrage, trotz möglicher Unterschiede in Lebensweise und Aussehen.
Hier noch ein paar zusätzliche Gedanken:
Völker: ich denke die unterschiedlichen Völker sollten sich eher durch ihre Lebensweise und ihre Riten unterscheiden als durch ihre "coolen powers" und ihre Physiologie. Also vielleicht eher oberflächliche Variationen im Aussehen als völlig inkompatible Spezies.
So könnten die Völker der Steppen des Südwesten vielleicht groß und schlank sein, mit gelben Augen, dunkler Haut und spitzen Zähnen. Sie tätowieren sich ihre Wangen mit dem Saft einer lokalen Pflanze die eine blaue Farbe ergibt und sie sind berühmt für ihre engen Wickelgewänder. In ihren Dörfern, die abbauen sobald der Mond voll ist um für ein Monat weiter zu ziehen, haben traditionell die Männer das Sagen, während es auf dem Weg zur nächsten Lagerstelle die Frauen sind. Für Besucher aus den Städten des Zentrums of ungewöhnlich erscheint, daß die Gewänder der Frauen immer eine Brust frei lassen, die Rechte für verheiratete Frauen und die linke für ledige Frauen. Nur Witwen und Mädchen die noch nicht ihre erste Blutung hatten bedecken ihre Brüste.
Und so weiter...
Nur im ersten Satz stehen kurz ein paar physiologische Merkmale, während der größte Teil der Beschreibung eher die Gebräuche des Volkes beschreiben.
Magie: Die mächtigste Quelle für übernatürliche Fähigkeiten sind die Charaktere selbst. Sie sind Götter und führen mächtige Kräfte. Die Menschen sind da nicht so großartig ausgestattet, obwohl auch sie kleinere Tricks lernen können.
Einerseits gibt es mal "Weltliche Magie", eine Sammlung von Tricks und Fähigkeiten die im Prinzip einfach wie Werkzeuge funktionieren. Ein weltlicher Heilzauber wirkt also ähnlich wie gute Medizin. Ein Weltlicher Schadenszauber könnte das selbe erreichen wie Gift im Essen oder ein Pfeil und so weiter. Weltliche Magie ist ein ermüdender (und teilweise langsamer) Prozeß, aber jeder kann sie lernen wenn er sich Mühe gibt. Ich stelle mir vor das es verschiedene Gruppen gibt die Weltliche Magie zu verschiedenen Zwecken einsetzen. Ein Heiler wird also ein Paar Zauber kennen die ihm helfen leute zu kurieren und so weiter.
Eine weitere Quelle wären "Mystery Cults". In Standard Nobilis, solche Kulte forschen über Imperatoren und versuchen so Macht zu erhalten. Manche erhalten dadurch Fähigkeiten ähnlich wie Noble, aber auf deutlich kleinerer Basis und mit deutlich schlimmeren Konsequenzen wenn sie Fehler machen. Die meisten Mystery Cults stehen zumindest teilweise unter der Kontrolle oder zumindest Überwachung von Imperatoren oder Noblen, aber es können schon mal abtrünnige Gruppen entstehen. In dieser Kampagne könnten bestimmte Gruppen innerhalb der Priesterschaft als solche Kulte fungieren und dadurch kleinere Fähigeiten erhalten die den jeweiligen Charakter nachahmen.
Auch die Charaktere selbst könnten anderen Sterblichen Gaben und Fähigkeiten verleihen, sei es als Geschenk oder weil ihre Großmutter mal ein Gschpusi mit "Farg, dem Gott des Feuers" hatte.
Technologie: Ich denke Standard-Fantasy Technologielevel sollte passen, also Pseudo-Mittelalter, Stahl ist "in", obwohl ich nichts gegen Fantasymaterialien hab. Haupttransportmittel sind die eigenen Füße und diverse Reittiere.
Kommentare? Anregungen?
M
Imiri:
Ich will nicht lieber Exalted spielen ich kenne nur Exalted und nicht nobilis. Da du selbst beide Systeme am anfang genannt hast stütze ich mich halt jetzt mehr, auf das was ich kenne. Und euren Beschreibungen hab ich halt bis jetzt vieles entnommen zu dem ich Paralellen zu Exalted finde (wenn auch sicher etwas "abgeschwächt"). Wenn mir also so was auffällt, dann nenne ich es und ihr habt dann die Möglichkeit auf die Unterschiede zu Nobilis hinzuweisen. Ich meine, die Imperatoren bei Noboilis sind so was wie die "Götter" bei Exalted...die einen sind auf dem Schlachtfeld (wenn ich das richtig verstanden habe) und die anderen spielen ihre Göttlichen Spiele....Endresultat....Beide sind "abwesend".
Somit halte ich es erstmal nicht für so falsch, wenn ich mich ein wenig an Exalted orientiere und davon inspirieren lasse, bis ich ein Gefühl führ das modifizierte Nobilis entwickle.
Monkey McPants:
--- Zitat von: Imiri am 22.03.2005 | 17:40 ---Somit halte ich es erstmal nicht für so falsch, wenn ich mich ein wenig an Exalted orientiere und davon inspirieren lasse, bis ich ein Gefühl führ das modifizierte Nobilis entwickle.
--- Ende Zitat ---
Jaja, dagegen spricht ja auch nichts. Ich wollte nur sichergehen daß wir uns nicht falsch verstehen. Und der anfängliche "Vergleich" war eher die Frage "Wollt ihr lieber Exalted:FF oder Nobilis spielen", nicht "Lasst und Exalted und Nobilis mischen".
Aber egal, ich denke wir verstehen uns da eh schon recht gut. Hat der letzte Post von mir geholfen? Kommt rüber wie ich mir das vorstelle?
M
Imiri:
Ich denke so grob kommt schon rüber was du dir vorstellst...
Vorallem der Absatz über die Völker hat mir sehr gefallen...
Das man da nicht alles an den Äußerlichkeiten festmacht, sondern sehr auf deren Verhaltensweisen eingeht hat sicher einen großen Reiz..stell ich mir halt aber manchmal auch recht schwierig vor... aber sehen wir halt mal...
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