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Kapitel 5 1/2 alte Rechnungen
Joerg.D:
Zwei Tage nach der Schlacht um die Zitadelle brechen die Kameraden wieder auf. Es hatte aller Überedungeskunst Djegos bedurft, Feja die Kapitänin der Francesca zu Überzeugen das Sie auf der Reise nach Kirk einen Schlenker über Tyconel macht. Letzten Endes war es überraschenderweise Anselm gewesen, der das Eis gebrochen hatte. Er hatte ein Empfehlungsschreiben eines Fortunato Vestini vorweisen können. Dieser hatte Anselm und einen großen Trupp Sölner zur Befiedung eines von Räubern geplagten Landstriches angeheuert.Für gute Dienste hatte dieser ein Empfehlungschreiben aufgesetzt. Nach dem Schreiben, war nur kurz genickt worden und die Überfahrt plus Schlenker sollten stattfinden. Doch dieser Schlenker wurde teuer bezahlt. 200 Gulden für zwei Tage Umweg.
Die Francesca ist dafür aber auch ein Schoner wie aus dem Bilderbuch. Ein langezogenes aber schmales Schiff mit einer gewaltigen Segelfläche und nur spärlichen Kanonen. Die Segel waren es, die Djegos Interesse geweckt haben. Aus dem fernen Catei importiert sollten sie Schiffen angeblich zu einer Rasanten Höchstgeschwindigkeit verhelfen. Ja dachte Er das war es ein schnelles Schiff, ein Schnellfrachter mit teurer Ladung und einer eingespielten Manschaft. Eher ein Rennpferd als ein Lastgaul.
Feja Morgen hatte einen ausgezeichneten Ruf als Kapitänin und war nicht nur umwerfend schön, sondern auch stark wie ein Stier wenn man den Geschichten glauben durfte. Sie war meisstens in Begleitung eines hünenhaften Ussurers zu sehen, Andrej. Von diesem kannten die Piraten nur Gerüchte über eine warhaft märchenhafte Stärke und seine legendäre Wildheit im Kampf.
Aber jetzt legte das Schiff ab, eine perfekt eingespielte Mannschaft brachte das Schiff auf Kurs und Der Hafen verschwand in erschreckend kleinen Zeit.
Anselm stand am Heck und grübelt über das Erlebte nach. Auch Er hatte noch viel zu erledigen. Den Gesandten Seines Neffen hatte Er nicht getroffen. Das Duell mit Juan auch auf die Zeit nach Tyconel verschoben. Zu wichtig erschien Ihm die Aufgabe Jasons. Oder war es eine erneute Flucht vor der Entgültigkeit der Begegnung mit dem Sohn Seines Bruders? Dem baldigen Graf von Thurau?
Anselm wusste nicht, was die nächsten Wochen bringen würden. Aber Er war sich sicher, das Sie turbulent werden würden.
Andreas:
Jason steht am Bug des Schiffes, das mit hoher Geschwindigkeit durch die See pflügt.
Endlich, nach 20 langen jahren war er wieder auf dem Weg nach Tyrconnel. Seine Rache war erfüllt, nun hies es für ihn, die Herrschaft über Tyrconnel zu übernehmen.
Aber seine Freude wird getrübt.
Die Angst um Caytleen und seine - er vermochte es kaum zu glauben - Tochter Ayleen machte ihm das Herz schwer.
Würden sie Tyrconnel noch rechtzeitig erreichen?
Oder würde er wieder zu spät kommen?
Würde er wieder seine Familie zu Grabe tragen? Eine Familie, von der er bis vor kurzem noch nichts wusste.
Ob Caytleen wohl geheiratet hatte?
Als er sich umwandte, sah er Anselm.
Den Eisenländer, den er erst einige Tage, turbulente Tage kannte und schon Freund nannte.
Der Mann schien Sorgen zu haben.
Jason ging zu ihm, und legte ihm die Hand auf die Schulter.
" Anselm, mein Freund. Ich ahne eure Sorgen und bitte glaubt mir: es wird auch der Tag eurer Genugtuung kommen. Ich verspreche euch, das ich euch bis dahin begleite."
Dash Bannon:
Anselm dachte über die Dinge nach die in den letzten Tagen geschehen waren, mit ihm geschehen waren. Er hätte sich mit dem Gesandten seines Neffens treffen können und hatte es nicht getan. Wozu auch, niemand glaubte ihm seine Geschichte und dieser Gesandte sicherlich auch nicht.
'Verdammt soll er sein', murmelt Anselm und sieht dann am anderen Ende des Schiffes Juan entlanggehen, noch so eine unerledigte Aufgabe. Juan und er waren sich irgendwie aus dem Weg gegangen, so als ob beide das Duell vermeiden wollten, nur bei der Abreise hatten sie kurz ein paar Spitzen gewechselt, aber an Deck waren keine Duelle erlaubt, also musste das warten.
Dann bemerkt er Jason neben sich, ein Mann den er schneller zu respektieren lernte als viele andere. Ausserdem hat er ähnliche Probleme, wie er selbst sie hat.
'Danke, Freund. Mein Tag wird kommen, aber ich habe so lange auf meine Rache gewartet, ich kann auch noch einige Tage länger warten.'
Er seufzt und blickt übers Meer in die Richtung in die er seine Heimat vermutet, 'wisst ihr, manchmal vermisse ich die Eisenlande, die bewaldeten Hügel meiner Heimat, ihre Flüsse und Seen. Auch wenn meine Heimat nicht immer freundlich zu mir ist.'
Doc Letterwood:
Ah, endlich. Das leichte Schwanken der Decksplanken. Kaum zu glauben, aber er hatte es vermisst - zumal er in den ersten Tagen Landurlaub durch die Gegend gestürzt war wie ein Betrunkener. Sein Hirn gewöhnte sich schnell an das Schlingern und Stampfen eines Schiffsleibes, aber die Rückkehr an Land war immer von einigen unfreiwilligen Stürzen begleitet gewesen.
Diego klettert die steilen Stiegen hinauf an Deck und saugt mit einem tiefen Seufzer die salzige Luft in seine Lungen.
Herrlich. Diese Weite, begrenzt nur von geblähten Segeln. Hier war sein eigentliches Zuhause - wo auch immer ihn das Schicksal hin verschlagen würde, seine Heimat war das Meer.
Doch seine Gedanken schweifen wieder ab. Dunkel erinnert er sich an den kurzen Traum, der ihn umfing, als er in der Zitadelle der Angels bewusstlos zu Boden ging. Sein Vater, der ihn rief. Hatte das etwas zu bedeuten? Oder war es lediglich eine schwache Erinnerung?
Die Sonne strahlt hell auf das dunkelblaue, sich leicht kräuselnde Meer hinab und blendet ihn. Diego strafft sich und beschirmt seine Augen.
Jason und Anselm am Heck. Juan lehnt an der Reeling.
Seltsame Truppe. Aber er mag sie. Es war nicht das, was er zuvor kennen gelernt hatte. Keine oberflächlichen Trinkkumpane, sondern echte Kampfgefährten, die mehr aufeinander Acht gaben als selbst Seamus es in nüchternem Zustand tun könnte.
Der gute Seamus. Diego muss lächeln.
"Pass auf deinen castilischen Weiberarsch auf.", hatte er ihm zugerufen, als er mit Sack und Pack noch einmal die Planken der "Fürchtenichts" überquerte. Und sich verstohlen die Augen wischte.
Er mochte ihn trotz alledem, diesen inischen Dickkopf, Trunken- und Raufbold. Ein ehrlicher Kerl auf einem Schiff voller Halsabschneider. Und er verließ es.
Ironfist war nicht erbaut darüber. Diego war in Deckung gegangen, als der Hüne mit einem lauten Wutschrei einen Tisch nach ihm warf. "Aus meinen Auuuuugen!!", schrie er. Seine Art, Lebewohl zu sagen. Diego kannte ihn und wusste, dass er jederzeit zu ihm zurückkehren konnte. Dafür war er viel zu wertvoll, und Ironfist schätzte ihn.
Vielleicht würde er die Fürchtenichts irgendwann in irgend einem Hafen wieder sehen. Vielleicht hieß sie dann immer noch "Seejungfrau".
Mit einem fachmännischen Blick streift er das stramme Hinterteil von Käpt'n Feja und gesellt sich dann zu Juan. Lehnt sich über die Reeling und blickt sinnend in das rauschende Kielwasser. Seine Wunde in der Seite schmerzt noch immer...aber nur, wenn er lachte.
Andreas:
" Ich war noch nie in Eisen. Daher freut es mich auf eine bestimmte Art, dieses Land einmal zu sehen.
Ich hörte viel gutes über das Essen und die Waffenschmiede. Ausserdem schien jeder Eisenländer den ich traf so zu denken wie ihr.
Es ist nur schade, das ihr so mit dem jungen Juan aneinandergeraten seid.
Ich glaube, der Mann ist in Ordnung, auch wenn er manchmal Züge eines Gecken hat."
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