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[Eberron] Warforged & der Letzte Krieg - Auswirkungen danach

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Visionär:
Da ich nun eine Kampagne im Jahre 992 begonnen habe, also noch im Krieg haben sich mir plötzlich ein paar Fragen gestellt.

Die Rolle der Warforged
In der späten Phase des Krieges wurden die Warforged massiv als Soldaten an der Front eingesetzt, weil es einfach an Menschen fehlte. Andere versuchten ihre Reihen mit Zombies wiederaufzufüllen. Das heißt auch, das Warforged Truppen sind, die in Masse eingesetzt wurden.
Es muss also sehr einfach und billig sein, Warforged herzustellen, ansonsten hätte man sie gar nicht in dieser Menge nutzen können. Auch wenn sich andere Nationen aus moralischen Gründen geweigert haben, Zombies zu nutzen, so können Warforged nicht viel teurer gewesen sein, als diese.

Das Jahr 998 und die Dauer des Krieges
Die Kampagne beginnt offiziell 2 Jahre nach Kriegsende und die Welt die sich einem bietet ist eine bunte ohne viele Sorgen. Zumindest hat man das Geld und die Ressourcen ganze Städte mit magischen Laternen und anderem Firlefanz auszurüsten, Tavernen und Gaststätten bieten einem exostischste Speisen an und die Exploration fremder Kontinente läuft seit jeher. Im ECS findet man außer den Mournlands kaum verwüstete Ruinenstädte oder Dörfer, auch vermisse ich Beschreibungen von Kriegsverwüstungen und den Auswirkungen auf die Wirtschaft, die floriert nämlich.
Wenn man nun bedenkt, dass der Krieg 100 Jahre lang ging, und man nun 2 Jahre nach Friedensschluß spielt, so ist mir die Lage viel zu rosig. Ich würde schätzen der Krieg ist mindestens 10 - 15 Jahre vorbei. Man braucht sich doch einfach mal nur die Lage in Europa nach dem 30jährigen Krieg anschauen oder die Nachkriegszeit in Deutschland und Resteuropa. 1947 sah das hier ziemlich übel aus.
Khorvaire fühlt sich einfach nicht wie kurz nach 100 Jahren Krieg mit Massenvernichtung an, dazu gibt es zuviel Wohlstand, zu wenige politische Probleme, die allgemein unter diesem Begriff mal erwähnt, nie jedoch ausgeführt wurden, und zu wenige Unruhen.

K!aus:
Nun, deine Beschreibung mag sehr gut auf die zentrale Nation Breland  passen. Denn im ECS selbst steht geschrieben, dass kaum eine feindliche Macht weit hinter die Grenzen in das Land eindringen konnte. Mit anderen Worten das Landesinnere hat kaum Schäden davongetragen und der Wiederaufbau geht hier schnell voran.
Auf der anderen Seite entsandte jedes Dorf tapfere Recken an die Front, sodass in nahezu jedem Dorf (und aufwärts) Gedenksteine stehen.

Mag sein, dass also die Gegend äußerlich noch sehr intakt wirkt. Allerdings finde ich den Gedanken sehr betrübend in jedem noch so kleinen Städtchen an den Krieg und seine Opfer erinnert zu werden, indem ich an den ihnen gewidmeten Gedenksteinen vorbeigehe.

Wenn ich mich weiter auf Breland beziehen darf, so steht im ECS ebfalls, dass gewisse Grenzregionen sehr gebeutelt wurden. Ich persönlich kann mir vorstellen, dass König Boranel alle Ressourcen genutzt hat, um die großen Handelsstraßen sowie die bedeutenden Städte wieder aufgebaut zu haben. Mit Magie alles sehr schnell und ohne großen Aufwand möglich. Allerdings (mMn) dürfte es sehr viel trister aussehen, sobald man sich vom strahlenden Zentrum fortbewegt.

Gerade im Osten, wo die Überlebenden von Cyre ihr Neu Cyre gegründet haben dürfte sich ebenfalls ein Hexenkessel befinden. Denn einerseits werden die Breländer von ihrem König dazu angehalten den Überlebenden Unterkunft und Zuflucht zu gewähren, doch andererseits ist der Schmerz noch nicht vergessen. Es gibt laut ECS Extremisten, die jene Zerstörung von Cyre am liebsten an den Überlebenden fortführen würden. Warum soll also nicht in Dörfen und sogar kleineren Städten eine sehr gespannte Stimmung herrschen. Breländer und Ex-Cyraner gehen voller Argwohn aneinander vorbei und es kommt bei den kleinesten Vorkommnissen zu Straßenschlägereien.

Das war jetzt natürlich nur anhand von Breland. Ich denke so ähnlich lässt sich das auf jedes andere der Fünf Nationen übertragen. Von anderen exotischen Landstrichen mal ganz abgesehen...

So denke ich, um alles noch einmal zusammenzufassen, dass der Luxus und die Bequemlichkeit abnimmt, je weiter sich Abenteurer von bedeutenden Städten entfernen. In welchem Maße, sei natürlich jedem DM selbst überlassen.

Ich persönlich finde aber so eine Reise zu Fuß oder Pferd sehr prickelnd, da sie die Abenteurer immer wieder an den Krieg und dessen Überreste erinnern kann. Die Straßen in das nächste Dorf sind eben doch noch nicht so sicher, wie es Haus Orien versucht allen klar zu machen...

Ebenso bezog sich das nur auf die Äußerlichkeiten. Gerade jetzt in der Nachkriegszeit denke ich, dass ebenfalls noch ein sehr großes Gefahrenpotential vorherrscht. Gewissen Gruppierungen, die durch den Krieg sehr gut als z.B. Schmuggler verdient haben, wollen das Ende noch nicht wahrhaben. Nach dem Krieg wird um jedes Kuchenstück gerungen. Grenzstreiterein werden in hohen politischen Etagen ausgeführt. Jeder Quadratmeter wird hart umkämpft. Haus Orien ist schwer damit beschäftigt die Handelsstraßen wieder zu sichern. Überfälle durch Monster und andere streunende Söldnereinheiten gefährden einen sicheren Verkehr. Und während die Abenteurer gerade zu ihrem Auftraggeber zurückkehren, um sich ihren Lohn abzuholen, werden die nächsten beauftragt, mit den Helden als Ziel...
Politisch und wirtschaftlich muss ich sagen, dass ich bei Eberron auf etwas SR Atmosphäre abziele. Meiner Meinung nach trifft es das auch sehr gut. Die Konzerne sind eben die großen Häuser und in den Schatten lauern dunkle Schergen der Emeraldenen Klaue...

Cheers, Evil DM

Visionär:
Naja, also ich finde, dass die Passagen, die du jetzt zitiert hast, eher untergehen.

Ich erinnere mich da an Beschreibungen der exzellenten Weine aus Aundair, sowie des Käses und Bieres aus Karrnath. Die Tatsache, dass man schon zwei Jahre nach dem Krieg Denkmäler gebaut hat, finde ich auch seltsam. Bisher sind auch nur die großen und wichtigen Ortschaften genannt und beschrieben worden, vielleicht liegt mein Eindruck daran und das kommende Five Nations wird es ändern. Für meinen Geschmack wurde man aber im ECS nicht zu sehr darauf hingewiesen.
Im Gegenteil: Die meisten Lightning - Express - Linien sind intakt und die Flugschiffe Haus Lyrandars mehren sich am Himmel. Natürlich haben die Häuser durch den Krieg nur gewonnen, aber wer kann sich ihren Service leisten. Vor allen Dingen in der offiziellen Abenteuer Tetralogie wurden die Implikationen des Krieges nur wenig bedacht.

Ich will auf das folgende hinaus: Man muss als SL schon darauf achten, nicht zu sehr den bunten Aspekt der Welt zu betonen, was sehr leicht geschehen kann. Es gilt Keith Bakers Dragonshard über "The Last War" zu beherzigen.

Was meinst du zu den Warforged? Ich finde es seltsam, dass an einigen von ihnen sogar Magie beigebracht hat. Das passt nicht wirklich, zumal arkane Magie als Zauberer eine Lernsache ist, die nicht so schnell geht. Warforged müssen billig sein, sonst lohnt sicht der Einsatz nicht, es kann daher nicht viel Sinn machen sie Jahre lang in arkaner Magie zu trainieren.

K!aus:
Zu deinem ersten Abschnitt muss ich dir zustimmen. Viel zu viele Städte und Plätze, die auf der Karte eingezeichnet sind, werden im ECS nicht beschrieben.
Aber natürlich kann in einem Buch nicht alles beschrieben werden. Jedoch stellt sich auch die Frage, wieviel es einem SL ausmacht, dass es nicht erklärt wird - oder ob es als Chance gesehen wird, selbst aktiv zu werden.
Der Thread überSetting Sklaven ist irgendwo hier im Board zu finden, deshalb möchte ich ihn nicht weiter betrachten.


--- Zitat ---Man muss als SL schon darauf achten, nicht zu sehr den bunten Aspekt der Welt zu betonen, was sehr leicht geschehen kann.

--- Ende Zitat ---
Also da muss ich leider gestehen, dass ich nicht genau weiß was du meinst. Sicherlich sieht die Welt von Eberron jeder etwas anders (was ja zum Glück auch gut so ist... ;) ), aber bisher halte ich die Stimmung bei meiner Runde doch eher düster. Sie haben bisher die Radikalität der Silbernen Flamme erlebt, die Korruptheit innerhalb der Reihen der Obersten Heerscharen, die aggressive Vorgehensweise der Smaragden Klaue Probleme zu lösen...

Auf der anderen Seite erleben sie natürlich auch den technischen Fortschritt durch Magie, z.B. anhand der Straßenlaternen, die Luftschiffe oder den Warforged in ihrer Gruppe selbst.  Aber ich behaupte mal, dass keiner meiner Leute aus der Gruppe die Welt bisher als bunt  bezeichnen würde. Da müsstest du vielleicht noch etwas genauer werden in deiner Bezeichnung....

Und was das letzte angeht. Hey, it's DnD. Wenn einer Charakter einfach bei einem Stufenanstieg einen Level Wizard nehmen kann, während ein Zauberer der ersten Stunde laut Hintergrundgeschichte jahrelang in einer Akademie verbrachte, dann kann irgendwas nicht stimmen.
Zumal ich das bei dem Warforged selbst auch gar nicht so schlimm sehe. Ich meine, wie ich das bisher sehe, so hat Haus Cannith die Technologie in Xen'drik selbst nur gefunden und sie zum Laufen gebracht. Mit anderen Worten, die Ingenieure von Haus Cannith wissen wohl selbst nicht 100% wie es funktioniert. Aber scheinbar sind sie nun in der Lage dem Warforged bei seiner Entstehung ein Verständnis für die Magie einzuprogrammieren. Er muss also nicht lange die Schulbank drücken, sondern kennt die Basics seit seiner Erschaffung.
Das wäre jetzt eine Erklärung die mir genügen würde, natürlich muss sie von keinen anderen geteilt werden.

Cheers, Evil DM.

Visionär:
Als ich das Eberron Kampagnenset zum ersten Mal gelesen habe, sind mir eher die vielen "bunten" Aspekte aufgefallen, die da wären:
* Die Gnome von Zilargo mit ihrem venedighaften Trolanport und ihren Bällen
* Das lebhafte Sharn voller Restaurants, Theatern und kleinen Läden
* Lightning Rail und Luftschiffe
...
Mit dem Adjektiv "bunt" meine ich also die ungewöhnlichen, exotischen Aspekte des Kampagnensets, vor allen Dingen auch Sharn als Melting Pot, in dem man viel zu sehen bekommt. Im Allgemeinen aber auch Dinge, die ich mit Lebensfreude und Fröhlichkeit verbinde. Die Distrikte Firefly und Torchlight zum Beispiel, oder auch mysteriöse Artefakte asu Xen'Drik.

Das mag natürlich auch daran liegen, dass mein Kampagnenschwerpunkt die SC bisher nicht in ehemalige Krisengebiete (okay, bis auf den Abstecher in die Mournlands  ::)) gebracht hat und sie in Sharn für die Universität arbeiten. SIe sind also recht behütet vor den Auswirkungen des Krieges. Vielleicht hat mich jetzt auch nur meine eigene Wahrnehmung getäuscht, und ich bin jetzt überrascht, wie düster ich andere Landstriche der Kampagnenwelt gestalten muss, wenn ich woanders spiele.

Was die Warforged - Magier angeht, so kommt es wahrscheinlich auf die Herangehensweise des SLs an. In meinen Runden z.B. braucht Multiclassing Zeit, nämlich soviel Zeit, wie auf das Alter bei Charaktererschaffung draufaddiert wird. Das kann dazu führen, dass der Kämpfer, der jetzt Magier werden will plötzlich 12 Jahre in der Kampagne ausfällt, bis er Magier ist. Er könnte aber Pausen in seiner Lehre machen, um auf Abenteuer zu gehen, und da ich viel Downtime zwischen den Episoden lasse, wird es sogar machbar. Daher habe ich auch Probleme mit Warforged - Magiern, die 1-4 Jahre alt sind. Wobei Programme von Geburt an natürlich eine gute Erklärung sind, die ich sogar übernehmen werde.

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