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[Tag 3] Raumstation Bazaar
Elisabeth Hawkwood:
Dank jahrelanger Uebung hielt sie dem stechenden Blick stand und gab mit keinem Wimpernzucken zu erkennen wie unangenehm er ihr war. Gerade jetzt, nachdem sie kurz zuvor noch so tief in Gedanken bei Unangenehmem war. Ein Teil ihres Bewusstseins fragte sich wieviel der Priester sehen konnte von ihrem Innersten, ob er ueberhaupt etwas sah. Dann jedoch wurde sie wieder vom verschmutzten Äusseren des Priesters abgelenkt.
"Sehr erfreut!" sie liess die entsprechende Verbeugung folgen und gab Lisa einen Wink sie vorzustellen.
Mit leiser und etwas unsicherer Stimme kam die junge Dienerin dem Wunsch nach, wobei sie versuchte dem Blick des Priesters auszuweichen.
Sir Lars Trusnikon:
Langsam bewegte er sich von Stand zu Stand, genoss dabei den Platz, den Freya ihm dabei verschaffte. Er legte wenig Lust darauf sich seine teure Robe von irgendwelchen schweissstinkenden Pilgern verschmutzen zu lassen. Er war sich der Tatsache bewusst, dass die Stationssicherheit ihn mehr als genau im Auge behielt, doch jedesmal wenn er sich vergewissernd umblickte trottete Freya gleichmeutig neben ihm her und wirkte ruhig.
Ruhiger als vorhin an der Wand, sehr merkwuerdig. Aber vielleicht ist sie auch einfach nur muede und hat eingesehen, dass man hier leider um Menschen nicht drum herum kommt.
Es gelang ihm trotz des Gedränges den Ueberblick zu behalten wo er sich bereits umgesehen hatte. An den meisten Ständen gab es wirklich nur Ramsch, nicht einmal geschmackvollen Schmuck konnte er entdecken. Doch dann erregte ein kleinerer Stand mit farbenprächtigen Stoffen seine Aufmerksamkeit.
Der Händler gefällt mir nicht, er hat so etwas Schmieriges, er sieht mehr anch einem Kopfgeldjäger aus, als nach einem Händler..., aber seine Stoffe sind trotzdem fantastisch. Dieser dort, der von gelb ueber orange in rot uebergeht wuerde doch zur Baroness passen. Feinste Seide, ich möchte lieber nicht wissen wo er den her hat. Aber der erscheint mir genau richtig. Also ignorieren wir das unschöne Angesicht dieser Händlerkreatur und handeln mal ein bisschen.
Erstaunlicherweise wirkte der Händler recht uninteressiert an einem guten Preis. Schon nach einer Viertelstunde konnte er den Stoff fuer einen Bruchteil seines Wertes kaufen. Er versteckte sein Erstaunen hinter der Maske des unberuehrten und unbeeindruckten Käufers, merkte sich jedoch Stand und Verkäufer. Irgend etwas ist hier komisch... . Diesen Kerl hier behalte ich mal im Gedächtnis. Wer weiss wozu es einmal nuetzt. Und wenn es ist um die Stationssicherheit von mir abzulenken.
Wenig später sass Sir Lars in seinem Quartier. Er schrieb der Baroness ein kleines Billet mit guten Besserungswuenschen, fuegte ein paar Sätze hinzu, dass er hoffe sie bald wieder gesund zu sehen, sowie, dass der Stoff ihn an sie erinnert habe; und liess beides in ihr Quartier bringen.
Während Freya in einer Ecke des Zimmers schlief wanderte er auf und ab und gruebelte ueber den seltsamen Händler nach.
Bazaar:
Ein ehrlich guetiges und einnehmendes Lächeln schimmerte durch den grauen Bart.
"Ich freue mich, werte Baronin, Euch und Euer Gefolge so zahlreich zu Ehren unseres Allschöpfers versammelt zu sehen." Er musterte die Versammlung.
"Bestehen eventuelle Wuensche zur Vorbereitung auf den kommenden Feiertag, werte Baronin?"
Posting of Managarmr
Elisabeth Hawkwood:
Sie konnte es nicht ganz verhindern, dass ein Ausdruck von ehrlicher Ueberraschung auf ihren Zuegen erschien.
Selbst Eskatoniker sollten doch nicht so verwirrt sein, oder? Oder will er wirklich jetzt noch fuer heute etwas vorbereiten?
"Das ist sehr freundlich von Euch, Vater, vielen Dank fuer dieses grosszuegige Angebot, doch ich nehme an, dass es mit besonderen Wuneschen zur Vorbereitung nun etwas spät ist, da hätte ich Euch ja spätestens gestern aufsuchen muessen. Kurzfristige Hektik nun möchte ich Euch gerne ersparen. Zumal Brunder Erland ja so freundlich war die Beerdigungsfeierlichkeiten fuer zwei Leute aus meiner Gefolgschaft zu uebernehmen, darueber bin ich wirklich sehr dankbar und möchte nun ungern diese Freundlichkeit uebersprapazieren. Sowohl mir als auch meinem Gefolge steht in Anbetracht dieser traurigen Feier auch eher der Sinn nach einem sehr ruhigen und besinnlichen Begehen des heutigen Feiertages."
Alejandro Dulcinea:
Der Geruch von Kaffee stieg verlockend empor und schmeichelte um seine Nase. Die rote Beleuchtung wurde gleichsam geschluckt von dem dunklen Spiegel in seinem Becher, ebenso wie die gelegentlich aufblitzenden Lichter auf den Konsolen.
Einen Augenblick später war er draussen, dem verhaltenen Gemurmel des Kommunikationsoffiziers entronnen, der Nachhall von 'da ist etwas in Gange, wir
bekommen wahrscheinlich Besuch' noch in seinem Ohr. Der Becher sandte Dampfschwaden nach oben, die sich schnell zum aufsteigenden Fruehnebel gesellten. Er
wanderte den improvisierten Graben entlang, der Nebel topfte von den Stacheldrahtrollen und Geschuetzrohren. Es war immer noch Zwielicht, die Sonne war
jedoch bereits als hellerer Fleck in Horizontnähe zu ahnen, bald wuerde sie durch- und ein neuer gnadenlos heisser Tag anbrechen. Ein paar Vögel zwitscherten
munter im Hintergrund. Er hielt bei Geschuetzleutnant de Ocampo.
"Sie kommen. Macht Euch berrreit."
"Don, welche Art von Angriff haben wir zu erwarten, Don?"
Alejandro schnaubte kurz und verächtlich.
"Unserre Kommunikation ist bedauerrlicherrweise immerrr noch gestörrt"
Interessiert beobachtete er, wie der Kaffeespiegel in seinem Becher zunächst unmerklich, nun aber deutlicher Ringe zeichnete. Seine Hand jedoch war ruhig.
Die Vögel verstummten.
"Alle Mann auf Gefechtsstation!!"
Eine Menge Gestalten tauchte auf dem Nebel auf, warfen ihre Helme ueber, und griffen sich mit Präzision ihre unterschiedlichen Waffen und nahmen ihre
Positionen ein. Alejandro lächelte zufrieden. Aus dem Faltbunker tauchte Don Ramón auf, sein Stirn unter den schwarzen Locken in Falten.
"Was gibts?"
"Etwas Neues. Die Aufklärrrung könnte rrrecht gehabt haben."
Im selben Moment wurde das Vibrieren des Bodens spuerbar. Alejandro griff sich widerwillig ebenfalls einen Helm, setzte ihn aber noch nicht auf.
"Das wirrrd interrressant."
Mit einemmal wurde ein neues Pfeifen und Zwitschern hörbar, diesmal jedoch deutlich ernsthafter.
"Deeeckung. Feuer errrst auf Befehl"
Sekunden später schlugen die ersten Mörsergranaten in der Nähe ein, Leuchtspurfahnen fegten durch den Nebel. Er lauschte dem Strom von Statusmeldungen aus
seinem Headset.
"Keine Rrraketen hierr, sie haben unserrre Abwehrr also ebenfalls nicht gebrrrochen."
Der Boden vibierte deutlicher, sein Kaffee tanzte im Becher. Er wollte ihn gerade hinunterstuerzen, als eine Lawine aus Lärm Staub ueber sie hinwegfegte.
Im Hintergrund gellte es "Sanitäääter".
Bedauernd kippte er den Becher aus. Er zwinkerte Don Ramón zu.
"Werr sie zuerrrst positiv identifizierrrt, darrrf heute abend neben Bernadita sitzen..."
Gleichzeitig rannten sie beide los, zu den Abstellplätzen der Schweber. "Feuerrr frrrei, sobald Meldung, oder auf Sicht" rief er ueber die Schulter.
Mit schnellen Griffen die Identifizierung abschliessend und Kontrollen aktivierend, heulten die Antigravturbinen auf wie grollende Bären, prostestierend ob dieser gegen die Vorschriften verstossenden Startmethode. Die beiden Schweber schossen ueber die Stellung hinweg, begleitet von ein paar Fluechen der Geschuetzbesatzungen und den sich duckenden Soldaten.
Die ECM/ECCM Anzeigen piepsten wild und gruen in sein Gesicht, und die rote Geschwindigkeitswarnung blinkte frenetisch in seinem HUD. Er ignorierte diese
gewissenhaft, während er in eine Abfangkurve dicht hinter Ramón schwang.
Die Klingenspitzen der Schweber teilten den physischen Nebel, während die Bordkanone in ihrer Halterung immer noch im elektronischen Nebel nach etwas eindeutigem suchte.
Mit einem wilden Lachen löste Alejandro eine Hand von den Kontrollen, und winkte Ramón, als er an ihm vorbeizog. Die Feuchte flog nur so ueber die lächerlich kleine Windschutzscheibe, sie in einem irren Strahlenmuster mit Tropfen ueberziehend. Die Kontrollen hatten nun doch etwas erfasst. Er ging in eine steile Abwärtskurve, ueberrascht wahrnehmend, dass Ramón, dieses Aas, ihn gerade wieder ueberholte.
"Meine Guete, was ein Behemoth!" entfuhr es ihm, als er durch einen Riss im Nebel unter ihm zwei riesenhafte Kampfpanzer des Kurgantrupps erspähte. Diese eine Sekunde war zuviel, und die Ausweichkurve vor dem nächsten Hinderniss misslang. In hohem Bogen flog er von seinem Schweber, und schlug hart auf.
Alejandro öffnete verwirrt die Augen. Um ihn herum war es trocken, ein leises, typisches Summen von Stationsventilatoren, der Geruch von Kaffee.
Er lachte laut auf. Dann schuettelte er seinen Kopf und damit die Reste des Traumes fort, stieg aus seiner liegenden Position neben dem Bett auf, und ging hinueber zu Balthasar.
Wenig später nach einem kargen Fruehstueck, und einer halben Stunde Morgentraining in noch leeren Hallen, informierte ihn Balthasar ueber seinen Terminkalender, während er Alejandros schwarze Festtagsstiefel buerstete.
"Feiertag, hmm ja. Ich werrde mich in den Kirrchlichen Sektor begeben, Du hast den Vormittag frei."
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