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Rant: Wie schlecht sind eigentlich Bücher von WoTC?
Visionär:
Wie schlecht sind eigentlich Bücher von WoTC?
Ich habe heute mal die Nase in einige Regelbücher von WotC gesteckt, namentlich Frostburn, Sandstorm, Races of Wild und Heroes of Battle. Dabei habe ich eine Sache gleich festgestellt: Die Bücher sind schlecht und zwar so richtig schlecht. Dann bin ich durch mein Regal gegangen und habe Unearthed Arcana und Libris Mortis unter die gleiche schwarze Lupe genommen und bin zum selben Ergebnis gekommen.
Was ist denn nun schlecht an den Büchern, sie haben ein hübsches Cover, haben ein schönes Layout, Vollfarbe und Comic-bilder?
Ja, stimmt, das haben sie. Aber hat jemand mal den Inhalt gelesen? Richtig gelesen und nicht nur überflogen, sich über die hübschen Bildchen gefreut und es ins Regal zu den anderen gestellt, damit das Komplettistenherz nun höher schlägt über die Sammlung?
Und wenn gelesen, dann auch Gedanken über den Sinn gemacht, wie man das ins Spiel integrieren kann? Ob das Quellbuch denn ein spannenderes und für alle besseres Spiel macht? Jeden Monat neue Prestigeklassen, Feats, Monster, Gegenstände, magische Gegenstände und Zauber machen mein Spiel nicht besser.
=Gefrierbrand, Sandkorn, ...=
Vor allen Dingen lächerliche Monster oder die Eis- respektive Wüstenvariante des Trolls. Wenn ich einen Troll im Eis will, dann nehme ich einen normalen Troll. Vielleicht packe ich dann noch die eine oder andere Sonderfertigkeit drauf, das kostet mich keine 5 Minuten. Aber scheinbar verdient eine solche innovative nie dagewesene Idee 1 Seite. Schön sind auch die tollen SL - Tips: In Eis - Dungeons gibt es Eiswände oder Eissäulen. Und dazu natürlich Regeln und Tabellen. Das ist irgendwie sinnlos, denn die wenigsten nehmen sich bei der Dungeonerschaffung den DMG und die Klimazonenerweiterung zur Hand und konstruieren ihre Dungeons nach den Elementen und Einrichtungsgegenständen in diesem Buch. Man denkt sie sich einfach aus, so einfach ist das. Dafür braucht man auch keine Regeln. Man braucht keine Regeln für das Denken und für Kreativität gibt es erst recht keine Regeln... vielleicht sollte man das den anglophonen Mitmenschen unseres Planeten mal mitteilen.
Gut. Jetzt streiche ich also die unzähligen Regeloptionen, die nur die Permutation des schon vorhandenen sind, raus, es bleiben meist um die 40 Seiten. Die sind also gefüllt mich schlechten Tips die ich nich brauche. Hinten gibt es dann noch, und das finde ich besonders schön, Tabellen für Zufallsbegegnungen. Wer braucht die?
=Libris Mortis=
Noch nicht dagewesen: Untote Charaktere, Untote Psychologie (ca. 20 Seiten von 200)
Rest: Prestigeklassen, neue Zauber, Feats, magische Gegenstände, neue Monster, 5 Seiten Werte für Zombiekategorien (vom Pudel zum Elefanten), dito für Skelette.
Gut sind auch immer die beschriebenen Orte, die so generisch sind, dass man sie schon fast als langweilig bezeichnen darf.
=Unearthed Arcana=
Tolle neue Regeln! Für Kontakte (schöne Idee, nur völlig unpraktikabel, weil sich Kontakte im Spiel ergeben und gepflegt werden oder eben nicht. Und für Anforderungen reicht der Diplomacy-Skill aus.), für Wahnsinn (aus Cthulhu abgeschrieben, wer will Wahnsinn in D&D bei den ganzen Monstern sind die Abenteurer nach dem ersten Abenteuer schon in der Klapse), dümmliche Variationen des Magiesystems, die volkommen unausgegoren sind, Variationen des HP-Systems, die schon besser sind, doch müssen dann alle Monster aus den entsprechenden Regelwerken umgearbeitet werden, und Variationen der Klassen (sic!). Das Nachteilskapitel bleib dann leider auf 10 Stück beschränkt mit dem Hinweis man könne sich ja selbst etwas ausdenken (ach wirklich?!). Schade, denn das hätte D&D nötig, ein gutes Vor- und Nachteilssystem!
=Races of Kotz=
Genau das, was D&D braucht: Noch eine Rasse pro Buch, die keine Wurzeln im Kampagnenset hat. Noch mehr magische Gegenstände, Prestigeklassen und generische "Rassenpsychologie", die einem keinen Wirklichen Einblick bietet. Noch nie habe ich in einem solchen Buch einfache Tipps gelesen wie "Wenn sie einen Ork spielen, benehmen sie sich so, so und so." Stereotyp sagen die einen? Leider treffen Stereotypen häufig zu!
=Heroes of Battle=
Complete Warrior, nur mit einem anderen Cover. So kann man auch Geld verdienen.
Was ich vermisse:
Kreative Ideen, Inspirationen, Beschreibungen, einfach Fantastisches. Man bekommt langweilige Wertewüsten, die man nicht braucht.
Warum aus Frostburn nicht einen Abenteuerband machen oder eine Beschreibung im Stile eines Reise- und Abenteuerberichtes, daraus zieht man sichlerlich mehr.
Warum sind im Libris Mortis soviele Werte und so wenige Informationen über Untote, wie Mythen ihres Daseins (Oh ja, neue Götter gab es auch), Verhalten untereinander, Fraktionen, Beschreibungen des Rituals, wie man zum Lich wird, Geschichten, wie die Normalpopulation Untote wahrnimmt, etc. Ich halte mich schon länger, an die Bücher, die zu gut sind, als dass Hasbro/WotC sie dem Massenmarkt zutraut, nämlich die der kleineres Verlage, in denen doch der eine oder andere intelligente Kopf sitzt!
ragnar:
--- Zitat von: Sohn des Äthers am 1.07.2005 | 01:21 ---Wie schlecht sind eigentlich Bücher von WoTC?
--- Ende Zitat ---
Sie sind nicht schlecht, sie sind nur reichlich unnütz (Jedenfalls für Spieler die selbständig genug sind).
Das ganze hat wohl was mit dem Stichwort "Zielgruppe" und "Marketing" zu tun. Wotc produziert viel Unnötiges für Regeljunkies, WW produziert(e?) viel unnötiges Zeug für Metaplotjunkies (beide Junkie-sorten finde ich als Mitspieler reichlich unbequem aber das wäre ein anderer Rant(Kann man das Wort nicht mal eindeutschen!?)). Damit wäre die Zielgruppe von WOTC wohl genannt.
Warum da kein Abenteuerband drunter ist? Ganz einfache Rechnung: Pro Spielgruppe gibt es nur einen SL, aber im durchschnitt bis zu 4 potenzielle Spieler. Abenteuer werden für gewöhnlich nur vom SL gekauft, Regelerweiterungen von jedem Spieler der sich was davon verspricht(1 potenzieller Kunde vs. 5 Potenziellen Kunden). Zu wenig Informationen über Untote und deren Mythen? Geht auch gar nicht anders weil man generische Bücher verkauft. Das Buch heißt nicht "The Undead of Greyhawk", sondern versucht allabdeckend zu sein(und was für die Lichs Greyhawks stimmt muß noch lange nicht für die aus den Realms gilt). Genauso ergeht es den Heroes of ... und den Races of XXX,man tarnt diese zwar in Weltspezifischen Covern(IIRC die Realms!?) aber man versucht generisch zu bleiben. Und warum macht man so einen Scheiß? Die gleiche Rechnung mit etwas anderen Worten: Ein gewisser Teil der Spieler spielt in den Realms, aber alle Spielen D&D(x% potenzielle Kunden vs. 100% Potenzielle Kunden). Das wars auch schon zum Thema Marketing. Generell halte ich sehr wenig von generischem. Weder von Systemen, noch von Quellenbüchern. Im Allgemeinen kommt dabei nichts Kreatives/Herausragendes sondern nur der kleinste gemeinsame Nenner zu Tage und darüber das dieser nahezu immer ein fader Kompromiss ist ... nun darüber brauchen wir uns kaum zu streiten.
Für dich ist das ganze kaum interessant, so gehörst du wohl nicht zur Zielgruppe, SEHR SEHR schön für deine Spieler! Ob du's glaubst oder nicht ich kannte einen SL der diese Bücher, aufgrund einer Mischung aus Unsicherheit, Regelgläubigkeit und Unkreativität, wirklich BRAUCHTE(Wenn Situationen aufkommen die nicht in Regeln gefasst sind war er wie gelähmt! "Regeljunkie" also Regelabhänig ist in diesem Fall wirklich wörtlich gemeint).
Asdrubael:
Unkreative und Büchergläubige zahlen. So war das schon immer ;D :korvin:
Muss man mehr dazu sagen?
8t88:
Es gibt viele Bücher, die keinen Sinn machen, aber einige, wie eben:
Das PLanar Handbook, die "Complete" und zB das Book of Wile Darkness/Exalted Deeds
biten eine Menge Stoff für Ideen.
MIt den neuen BAsis und restige klassen aus den Completes, erschliesst sich der Grundstock für viele neue Ideen des Spielleiters.
Also: nur schlechtes gibt es da nicht, sondern, aufgrund der Masse Gemischte Qualität, aber auch eben sehr gute und sehr schlechte...
Wer Ganz andere und gute Ideen sucht, der Kauft übrigens Bücher von Malvahoc! ;)
Thalamus Grondak:
So ist D&D so war D&D und so wird D&D auch immer sein.
In 2-3 Jahren wird D&D 4 rauskommen und mit jeder Version wird sich die Geschwindigkeit mit der sich D&D selbst überholt steigen.
TSR wurde nicht umsonst immer T$R geschrieben, und die Wizards stehen dem in nichts nach.
Wenn man D&D spielt muss man ganz genau abwägen welche Bücher man wirklich braucht. Die meisten D&D Bücher sind eben eher schmückendes Beiwerk, das man überfliegen kann.
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