Das Tanelorn spielt > Asche und Blut

[A&B Kapitel 1]Die Einladung

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Imiri:
Auf einem seiner weiteren Wege kam der Wirt an Medin´s Tisch und wischte mit einem Tuch, das auch schon ein paar Flecken aufwies über den Tisch, wobei er auch den Käfer erwischte. Dieser rettete sich mit einem kurzen Flugsprung auf die Schulter des Wirtes, der ihn gar nicht zu bemerken schien.

"Darf ich euch etwas bringen, Fremder? Ihr seht mir hungrig aus. Oder wollt ihr nur etwas Trinken. Ihr habt sicher eine weite Reise hinter euch. Was führt euch denn so in die Gegend?"

Gabriel:
Mit nachdenklichem Blick folgte Medin der Hand des Wirtes, die mit einem dreckigen Lumpen bestückt über seinen Tisch wischte. Wie soll bei solch einem dreckigen Lumpen nur der Tisch sauber werden? Fragte sich der Pynier und kam nach kurzer Zeit zu dem Schluss das dies wohl eines der vielen Geheimnisse dieser Gegend sein mussten. Erst als ihn der Wirt ansprach hob Medin den Kopf und sah dem rotgesichtigen Mann direkt in die Augen.

„Danke, ich bin nicht hungrig.“ Antwortete Medin auf dessen Frage hin. Abschätzend beobachtete er die Gesichtszüge des Wirtes. Ja, eigentlich wollte er gar nichts bestellen, aber andererseits wollte er auch nicht unhöflich erscheinen. Darum versuchte er zu lächeln und sagte dann. „Vielleicht hättet ihr nur einen Becher Wasser für mich?“ Die restlichen Fragen ignorierte er einfach und hoffte den Mann damit zufrieden zu stellen und er hoffte auch dass er sich das bestellte auch leisten konnte, denn er hatte nur noch wenige Groschen in der Tasche.

Imiri:
Medin bemerkte auch bald, das der Wirt nicht wirklich auf das achte, was er tat. Der blick war fast schon starr auf ihn gerichtet und fixierte ihn. Das Wischen des Tisches erfolgte in einer verspannten und automatisierten Bewegung und diente ihm wohl mehr als Stütze, denn als Reinigung der Einrichtung.

Naja, er hatte was bestellt. Ein Wasser...nun gut. Eigentlich sah er aus, als ob er sich mehr leisten konnte. Aber wer wusste schon, wo der Typ herkam und bis jetzt hatte er sich auch nicht störend verhalten.

Medin konnte bemerken, wie das Verhalten des Wirtes die Aufmerksamkeit einer Gruppe junger Männer auf ihn zog. Die hatten sich wohl schon gut in Stimmung getrunken, denn eben stand einer der Drei auf und machte sich immer wieder mit einem schmierigen Lächeln an seine beiden Kumpels wendend, schwankend auf den Weg.
Gekleidet war er in eine einfache Hose. Das Hemd hing ihm rechts halb au der Hose und beide Ärmel waren zurückgekrempeöt, damit sie ihm nicht in die Suppe hingen. Teile der selben hingen ihm noch in dem wenig gepfelgten Vollbart und er wischte sie sich mit dem Handrüken aus dem Gesicht.

Der Wirt war bereits gegangen als er an Medin´s Tisch ankam und er seinen Massigen Oberkörper mit den beiden Händen auf demselben abstützte. Dabei rann ihm der Rest der Suppe von seinem Handrücken auf den eben noch frisch gewischten Tisch.

"Na Bübchen, was führt dich zartes Geschöpf denn hier her? Willst du mir und meinem Freunden da drüben nicht was ausgeben. Kannst dich auch zu uns setzen. dann bist du hier nicht mehr so allein."

Dabei konnte Medin genau beobachten, wie die Augen des Typen es nicht wirklich schafften sich auf ihn zu fokusieren. Allerdings entnahm er der Stimme auch, das es nicht wirklich um eine höfliche Frage handelte. Wohl eher schon um eine Aufforderung.

Gabriel:
Ein wenig beunruhigt registrierte Medin wie sich an einem der Tische etwas regte. Es gab ein wenig Gemurmel und schließlich stand einer der Männer wankend auf und kam sehr langsam auf den Tisch des Pyniers zu. Der Wirt war inzwischen wieder in die Küche verschwunden und hatte, sehr zu Medins Erleichterung, nicht auf ein Gespräch nach seiner Herkunft bestanden. Doch war es wohl der Wirt gewesen, der überhaupt erst die Aufmerksamkeit der Männer auf ihn gelenkt hatte, denn vorher schien niemand wirklich Notiz von ihm zu nehmen.

Der Mann der auf ihn zukam war groß und breitschultrig und unter seinem Hemd, das zu einer Seite aus der Hose hinaus hing, zeichnete sich ein massiger Bauch ab. Seine Haare uns sein Vollbart waren ungepflegt und der Bart war mit Suppe verschmiert. Dem Geruch nach zu Urteilen hatte dieser Mensch schon seit mindestens einem halben Jahr kein Wasser mehr aus der Nähe gesehen.

Als sich der Fremde weit über den Tisch beugte und ihn mit lauter Stimme ansprach wich der junge Pynier unwillkürlich ein wenig mit dem Oberkörper zurück. Gendo hatte ihm die Sprache der Menschen hier beigebracht und so verstand er alles was der Mann sagte und er hatte auch genug Erfahrung um zu wissen das dieser hier eigentlich nur Streit wollte. In einem fairen Kampf, das wusste der Gelehrte, würde er nicht den geringsten Hauch einer Chance gegen diesen Bären haben.

Medin versuchte ruhig zu Atmen und besann sich auf seine Stärken, wobei ihm auch das Messer, welches er unter seiner Robe versteckt trug, Sicherheit gab. Er hatte Mühe den Blick des Fremden zu treffen, denn dieser wich ihm immer wieder aus. „Hat dir deine Mutter keine Manieren beigebracht du ungehobeltes stück Vieh.“ Sagte Medin schließlich auf Tanari und er betonte die Worte gekonnt so, das es nicht wie eine Beleidigung klang. Vielleicht würde ihn der Fremde ja in Ruhe lassen wenn er ihn in dem Glauben lies ihn nicht zu verstehen.

Imiri:
Etwas verwirrt blickte sich der Typ nun nach seinen Freunden um.

Was hatte das Bübchen gerade gesagt?

Dann wandte er sich wieder dem Bübchen zu, ein fast schon fies zu nennendes Lächeln auf seinem Gesicht.

Das Bübchen verstand also seine Sprache nicht. Um so besser. Das würde zumindest garantiren, das ich und die Jungs heute hier ohne eine Große Zeche das Wirtshaus verlassen konnten.

Mit einer ausholdenden Bewegung des Armes winkte er seine beiden Kumpels zu sich an den Tisch wärend sich sein breiter Hintern auf dem noch freinen Stuhl neben Medin niederließ.

"Kömmt rüber Jungs, unser neuer Freund hier hat uns eingeladen. Wir sollen es uns auf seine Kosten gut gehen lassen. Er ist ja ein gar so gütiger Mann." So hallte es nun durch den Schankraum, das alles es hören konnten.
"Wirt! Bring uns vieren doch noch eine Runde."

Die beiden anderen erhoben sich von ihren Plätzen und kamen wesentlich sicherer als noch der erste zuvor an Medins Tisch. Mit einem bedankenden Nicken ließen sie sich an dem Tisch nieder. Einer der beiden war deutlich hagerer als die anderen beiden. Adfür jedoch recht groß. Zwei Träger hielten die ansonsten viel zu weite Hose, die wohl eher dem anderen gepasst hätte an ihrem Ort. Ein paar dunkleblonde Stoppeln verrieten, das seine letzte Rasur auch schon ein wenig zurück lag, jedoch bei weitem nicht so lange wie die des ersten. Der dritte im Bunde war ein Kerl dessen Gesicht ein schwarzer Vollbart zierte und der auch ansonsten den gepflegtesten Eindruck der drei hinterließ. Nur der stechende Blick aus seinen schmalen Augen ließ einem seine Anwesenheit unangenehm erscheinen. Aber konnte man immer noch solcherlei Äußerlichekeiten gehen?

Ein Stück entfernt der Szene beobachte Gunjad das Treiben.

Warum hatte es der Wirt immer nur mit ihm und nicht mit diesen wahren Saufbolden. Naja, wenn man nicht wie er ein Zugereister war, sondern Sohn eines der größten und alteingessensten Bauern des Ortes, dann konnte man sich hier einfach viel mehr erlauben. Sicher war auch nicht ganz unbedeutend, das Wilhemina, die Frau des Wirtes, auch die Tante des Suffkopfs war. Sie und seein Vater waren nunmal Geschwister. Und Blut war da ja schon immer dicker als Wasser...

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