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[D&D3.5] Im Auftrag der Bärenkrone
Der Kunich:
Zeit: 26. Frigun/561 JdB
Ort: Kenderport/Die Grafschaft Kreuzweg
Mit langsamer Fahrt steuerte die Impalator die nahegelegene (Steil)küste in der Höhe Kenderports an. Das Schiff drohte zunächst vollzulaufen, doch die Schäden konnten notdürftig geflickt werden. Durch Zufall erfuhren die Gefährten von der Kapitänin, daß im Bauch des Schiffes, im Zellentrakt, Braxius von Eleos einsaß. Dieser hatte Nafir Sturmgreif in seinem Gepäck, nachdem er zusammen mit Snagul Zarrazanghi in das Gefängnis Al Kataaraz auf Paria eingebrochen war. Aus der dem Gefängnis angrenzenden Zollbehörde stahl Braxius zusammen mit zwei weiteren Gefährten den Greifenstab aus der Asservatenkammer. Als sie dabei entdeckt wurden, mußten sie durch ein unterirdisches Tunnelsystem fliehen und verloren sich aus den Augen. Braxius sprang ins Hafenbecken und wurde von einer Jolle der Impalator herausgefischt. So wurde er Teil der Mannschaft.
Kora Halkenstrang, die Kapitänin, entdeckte am Horizont das Kriegsschiff von Derestan Belsagor, dem obersten Hextor-Paladin von Paria. Er hatte direkten Kurs auf die Impalator genommen und schien Jagd auf sie zu machen. Halkenstrangs Plan, ihn in die Untiefen vor der Küste locken zu wollen, ging nur zum Teil auf. Die Impalator setzte 1000 Meter vor dem rettenden Sandstrand selbst auf Grund. Sogleich begann man alle Jollen zu Wasser zu lassen. Die Mannschaft verließ das Schiff. Die Kapitänin wollte zuletzt gehen. In Zielreichweite begann das Kriegsschiff mit Katapultbeschuß, mehrere der brennenden Geschosse krachten auf das Deck, setzten das Schiff in Brand. Schließlich erhob sich noch ein junger blauer Drache vom Deck des feindlichen Schiffes in die Lüfte, auch er setzte zum Sturzflug auf das Schiff an. Derweil schoßen jedoch die Schiffe der kunichlichen Flotte das parianische Kriegsschiff zu Klump. Es sank, der Drache drehte ab und verschwand am Horizont.
Die Gefährten waren bereits an Land, als dies Geschah. Sie erfuhren nicht mehr, was mit der Kapitänin geschah, die noch an Bord war als die Angriffe begannen. Doch es gab zunächst wichtigeres. Die Steilküste erklommen, kauften sie dem Leuchtturmwärter von Kenderport einen alten Karren ab, vor den sie Nafir Sturmgreif spannten. Nach einem achtstündigen Flug waren sie Sicher im Heerlager gelandet und erstatteten Graf Frowin, Zoltan Drax und Naimodias Salindor Bericht.
Von diesen erfuhren sie dann auch, daß der "falsche" Kunich in der Krypta neutralisiert wurde, Laraxa Hoffenstein war vom Banne Draios Beruls befreit - er wollte sie zum Attentat an Albins Familie zwingen. Berul selbst entkam zwar, man verfolgte seine Spuren jedoch bis in die Grafschaft Kreuzweg, ein Lehen, daß einstmals dem Valanthischen Kaiser geschenkt wurde. Nachdem Sieben Grafenfamilien dem Wahnsinn verfallen waren, hielt man die Grafschaft für Verflucht. Und tatsächlich gab es in der Vergangenheit belegte Beweise über Kultisten, die einen Dämon beschworen. Jener soll bei seiner Vernichtung die Sieben Grafengeschlechter verflucht haben und auch heute noch, so glauben die Leute Albarons, ist der Ort vom Bösen beseelt, weshalb kein Adeliger an einer Schenkung dieser Grafschaft interessiert ist. Also gabs man den Valanthern. Der Kaiser widerum schenkte es seiner Frau, die gab es einer ihrer Töchter und diese Wiederum gab sie Lund von Sterzelwacht, einem unermeßlich reichen Handelsfürst, Artefaktsammler und Galan, dessen Leben aus rauschenden Festen und königlichen Empfängen bestehe, in denen er seine listigen Intrigen spinnt und dubiose Geschäfte tätigt, die Hauptsächlich auf Betrug und Erpressung fußen. Nach außen hin ist Lunds Ruf jedoch unantastbar, er genießt die Gunst des valanthischen Kaisers. Es ist zu Vermuten, daß Lund die Schenkung anläßlich einer Affäre mit der Tochter der Kaiserin erhielt. Entweder aus Liebe oder der Angst, schändliche Details könnten die Valanthische Oberschicht erschüttern.
Es gilt als Sicher - doch nicht beweisbar - das Sterzelwacht in irgendeiner Form mit dem Feind, den Albinisten oder sogar dem grauen Prinzen - kollaboriert. So soll er eine Söldnerarmee gedungen haben und es geschafft haben, diese unbemerkt über die albaronische Reichsgrenze zu schmuggeln und sie nahe der Hauptstadt in Stellung zu bringen. Doch wo sind die mindestens 3000 Mann?
Die Gefährten sollen es Herausfinden. Gelegenheit dazu gibt sich in einem Sieben Tage währenden Festes, das Graf Lund abzuhalten gedenkt. Er hat hierzu alle Aristokraten Albarons (und der übrigen drei Königreiche) persönlich Eingeladen. Offiziell dient das Fest der Stärkung des politischen Bündnises zwischen den Königreichen, inoffiziell wird Heimtücke und Niedertracht vermutet.
Zeitgleich mit der Einladung erhalten die Gefährten einen Brief. Darin: ein mit Blut auf Menschenhaut geschriebene Todesbotschaft und eine rote Feder. In rätselhaften Reimen getextet und unterschrieben von Karmina von Strahken, einer Dienerin Blutrabes. Eine Attentäterin. Nach exakt 7 Tagen sollen die Gefährten sterben. So lange dauert es, bis ein finsteres Ritual vollzogen ist, bei dem die tödlichen Pfeile, welche von Strahken mit ihrer magischen Armbrust abschießt, treffen über Kilometer sicher ihr Ziel und keine Rüstung noch Magie soll davor schützen.
Die Gefährten erhielten festliche Gewänder und reisten mit einem kunichlichen Sechsspänner in die Grafschaft Kreuzweg. Kurz vorm Ziel machten sie an einem kleinen, halb verfallenen Cherubia-Tempel halt. Obwohl Kling in den umliegenden Wäldnern unheilvolle Schatten zu sehen glaubte, strahlte der Ort Frieden aus. Im Tempelinnern fand sich ein 10jähriges blondes Mädchen aus einem nahegelegenen Dorf - Lugor und Kling glaubten das Mädchen wiederzuerkennen, daß sie bei ihrem Zukunftstrip in jenem Dorf angetroffen haben. Die Kleine selbst verkündete in kindlichem Ton, daß Böses in den Wäldern (und der Burg?) sei. Aus ihrer Nase krabbelte ein Insekt daß sich in einen Schmetterling verwandelte. Auch sonst ließ ihr kindliches Gemüt nicht alle Zweifel der Gruppe zerstreuen, daß dieses Kind womöglich nicht das war, was es zu sein schien.
Nach dem Besuch im Tempel erreichte man die Kreuzwegfeste, auf einem hohen Felsplateau gelegen, daß zunächst erklommen werden mußte. Die Kutsche ließ man im Hof der trutzigen Burg, wo der Herold von Sterzelwacht, Ismael Krauser, die Ankömmlinge begrüßte und sie zum Garten der Feuerlilien, dem Lustgarten und Ort der Feierlichkeiten nahe der Burg, geleitete. Sterzelwacht hatte keine Mühen und Kosten gescheut, die prunkvollste Gartenanlage zu gestalten, die sogar die kaiserlichen Gärten von Auritania, der Hauptstadt Valanths in den Schatten zu stellen schien. Ein barockes Palais, riesige Figurenbrunnen, labyrinthische Parkanlagen, ein Xaiane-Tempel und überall aufwändig gestaltete Statuen - viele von ihnen zeigten das Wappentier der Sterzelwachts, ein Betrachter. Die meisten der Gäste zeigten sich von all dem Pomp überwältigt, einige Wenige wiederte jedoch die materielle Zurschaustellung an.
Zu der Handverlesenen Gästeschar gehörten neben Albaronischen und Valanthischen (und auch einigen Raquianischen) Adeligen auch die Geschäftspartner Lunds. Zahlreiche Gaukler, Tänzer und Magie-Dilettanten hatten sich auf dem weitläufigen Gelände eingefunden, um die Prominenz während der kommenden Tage zu unterhalten. Sogar die berühmten Gebrüder Farelli waren gekommen. Auffällig war eine große Anzahl von Harlekinen (Die Schattentänzer), die scheinbar überall auf dem Gelände präsent waren. Eine kleinere Gruppe von ihnen hielt sich immer in der Nähe von Lund von Sterzelwacht und dessen beiden Frauen auf, eine elfische Prinzessin namens Akiko und Luxana, seine Konkubine.
Nachdem sich die Gefährten ein wenig in den Gärten umgesehen hatte (sie fanden heraus, das einige Statuen mit einem magischen Schutzfeld umgeben waren), nahmen sie am Bankett und der anschließenden Führung des Grafen in seine "Kammer der Spiegel" teil, wo er einige ausgewählte Stücke seiner Sammlung präsentierte. Unter den Exponaten erregte ein mumifizierter Betrachter und eine Magierhand das Aufsehen der Gefährten. Die Hand war die eines Elfen und trug einen Verständigungsring. War dies möglicherweise die Hand von Silberian vom Dunkelbach, jenem elfischen Magier, der am Tazzelwyrmpass auf mysteriöse Weise verschwand?
In der kommenden Nacht wurden die Gefährten geweckt. Im Atrium nahe ihrer Schlafgemächer brach einer der Gäste, Graf Karolus von den Kornwaldauen, tot zusammen. Er wurde Vergiftet. In seinem Tagebuch, welches Myrana auf seinem Zimmer fand, war zu lesen, daß er sich eine Stunde zuvor vor dem Palais mit einer Person getroffen hatte.
Man informierte sofort Krauser, Lunds Herold. Der Graf bat die Gefährten um Stillschweigen und wollte über Verdächtiges Verhalten der Gäste informiert werden. Tagsdarauf entschloß man sich die Ruine der alten Burg, die rückseitig an die Gärten angrenzte, zu erforschen. Das trutzige Gemäuer war einst die Heimstätte jener sieben Grafen, die dem Wahnsinn anheimfielen.
Am Eingang angelangt, war dieser Zugemauert. Man erklomm die eingefallene Turmspitze, nachdem aus dem Inneren des Turmes schreckliche Laute erklangen. Durch eingestürzte Decken und Wandteile bahnte man sich seinen Weg bis zur Basis des Turmes und über eine intakte Wendeltreppe weiter in die Tiefen. Über einen natürlich entstandenen Felsspalt in den Katakomben des Turmes gelangte man in ein weitläufiges Gewölbe, daß zwei Ausgänge aufwies. Eien verschlossene Stahltür und ein Durchgang in einen weiteren Raum. Der andere Raum hatte ebenfalls einen Ausgang, welcher von einem gewaltigen Steinportal verschlossen war. In den Ecken des Raumes waren Statuen täuschend echt wirkender Betrachter. Kurz nach Betreten des Raumes verschloß sich der offene Zugang. Wargon war so kurzzeitig in dem Raum gefangen, bis Kling mittels eines Steinerweichenden Zaubers in dem Portal einen Durchgang formte. Während Wargon jedoch alleine war, hörte er die Stimme Karmina von Strahkens. Sie schlug einen Deal vor - bei der Übergabe der Splitter-Artefakte würde sie den Gefährten einen schnellen Tod ohne Verdammnis ihrer Seelen gewähren. Das geschlossene Portal im Betrachter-Raum war mit einem Kombinations-Schloß gesichert. Die richtige Kombination sollte nur der erfahren, der das Rästel des Dämons löste, der einst den Fluch über die sieben Grafengeschlechter sprach - auch wenn der Fluch längst keinen Bestand mehr hatte, so funktionierte das Rätsel dennoch. Angeblich sollte kein Mensch in der Lage sein es zu lösen.
Die Gefährten beschloßen zunächst zum Garten zurückzukehren. Sie öffneten die verschlossene Metalltüre, die zu einem Gang führte, der wiederum an einer Metalltüre endete. Sie war magisch gesichert - ein Blitzzauber, von Wargon ausgeführt - traf ihn selbst. Kling versetzte sich in gasförmige Gestalt und drang unter der Türe durch auf die andere Seite. Sie führte in die Kammer der Spiegel. Da es nicht möglich war, die Türe von dieser Seite zu öffnen, kehrten die Gefährten in das Gewölbe zurück um auf dem selben Wege zurückzukehren, auf dem sie gekommen waren...
Der Kunich:
Die Beratung:
Auf dem Zimmer des barocken Anwesens beschloß man in die Gewölbe unter der Burg zurückzukehren. Zuvor wollte man jedoch der Bibliothek des Grafen einen Besuch abstatten, in der Hoffnung, mehr Informationen über die Geschichte der alten Burg und seiner Bewohner zu erlangen.
In der selben Nacht wurde einer der Gäste aus seinem Zimmer entführt. Graf Lund zeigte sich anderentages bestürzt und garantierte eine schnelle Auflösung des Falles.
Die Bibliothek:
Myrana gelang es vom Grafen den Bibliotheksschlüssel zu erbitten. Dort entdeckte man ein Geheimfach mit einer Truhe. Mittels Klopfen-Zauber wurde diese geöffnet. Der Inhalt: die Siegel der Sieben verfluchten Grafen. Anhand von Gemälden, die ebenfalls in der Bibliothek hingen, konnte man die Siegel den einzelnen Personen zuordnen.
Das Portal:
Sogleich begab man sich zum Turm, erklomm diesen und stieg hinab bis zur großen Säulenhalle, wo sie den Gauth vermuteten. Doch der Betrachter zeigte sich nicht. In der Kammer nebenan lösten die Helden dann mit Hilfe der Siegel das Rätsel der Grafen und durchschritten das nun geöffnete Portal.
Die Kaverne:
Jenseits des Portals erstreckte sich eine riesige, natürlich geformte Tropfsteinhöhle. Rechts erstreckte sich ein brennender See, über den jedoch ein Steg führte, links wurde die Kaverne durch ein Palisadenwall begrenzt. Die Gefährten erspähten einen Krieger in einer Drachenrüstung, der offenbar patroullierte, sie aber nicht bemerkte. Sie lauerten ihm auf und setzten ihn außer Gefecht. Wargon schlüpfte in dessen Rüstung und erspähte den Teil der Höhle mit dem See. Über den Steg gelangte er auf die andere Seite, wo er das Lager eines gewaltigen blauen Drachen fand. Es waren auch noch weitere Drachenkrieger dort, grund genug rasch umzukehren.
Das Lager:
Die Gefährten beschlossen hinter den Palisadenwall zu gelangen. Mittels Luftelementar stellten sie zuvor fest, daß das mehrere Tausend Krieger fassende Lager bis auf wenige Bewacher geräumt war. Unsichtbar tastete man sich bis zu einem der Zelte vor. Vom Lager aus gab es einen Zugang zum Turm.
Die Gefährten schnappten sich einen der Bewachter der Zeltstadt, einen albinistischen Krieger, der behauptete aus Rauhfirn zu stammen und von dort mit vielen anderen Kameraden via Teleport direkt in dieses Lager gelangte. Ein Septagramm vor dem Eingang des Turmes belegte dessen Theorie. Vor Tagen seien die Krieger jedoch alle fort, sie gingen in den Turm und kamen nicht wieder. Die Gefährten beschlossen der Sache auf den Grund zu gehen und Myrana verwandelte das Äußere der Gruppe in Drachenkrieger und Albinisten. Dann betraten sie den Turm.
Der Turm:
Leise um die Wachen nicht aufzuscheuchen erkundeten die Gefährten das Turminnere. Im Zentrum fand sich ein geöffnetes Sphärenportal, durch das man den Zielort erkennen konnte: der Tempelberg war zu sehen und ein Heerwurm des Feindes, der sich darauf zubewegt. Auf der Spitze des Berges wehten die Banner der Kunichlichen.
Der Ritualraum:
Hinter verschlossener und mit Runenmagie geschützter Pforte befand sich die Kammer in der Draios Berul sein finsteres Ritual abhielt. Die Gefährten stürmten den Raum und es kam zur Konfrontation mit Berul und Karmina von Strahken. Zu ihrer Überraschungen erblickten sie auch den Kunich und seinen Sohn, die beide Gefangene des finsteren Zauberers waren - sie sollten für das Ritual, das zur Aufladung der Todespfeile diente, geopfert werden. Die Gefährten erledigten die Handlanger Beruls, der sein Ritual nun abbrechen musste, töteten ihn und nahmen von Strahken, nach kurzem aber blutigen Gefecht, gefangen.
Die Rückkehr:
Die Gefährten brachten die Gefangene aus dem Turm, kehrten zum Feldherrnhügel nach Brandergart zurück und übergaben sie Graf Frowin. Nachdem sie Bericht erstattet hatten, bat sie Graf Frowin, sich sofort zum Tempelberg zu begeben: der Feind setzte jetzt alles auf eine Karte, da seine bisherigen Pläne von den Gefährten vereitelt wurden. Angeführt von Blutrabe versuchten die Armeen des Grauen Prinzen nun die Cherubiten daran zu hindern, die Macht der Schreine zu entfesseln. Doch dies war nicht ihr eigentliches Ziel: sie wollten den Tempelberg selbst, einem Ort von großer arkaner Kraft. Mittels derer planten sie Marchaculs Schatten heraufzubeschwören - eine infernalische Massenvernichtungswaffe wider das Gute. Dieser Plan B des Feindes könnte das Blatt am Ende doch noch zu seinen Gunsten wenden, sollte er Erfolg haben. Da man diese Entwicklung voraussah, entsandte Frowin bereits einige der besten Bannerschaften zum Tempelberg - denn dort würde sich in den kommenden Stunden das Schicksal eines ganzen Königreiches, wennichtgar ganz Pagerias, entscheiden...
Der Kunich:
Das Grande Finale...
... aber nicht das Ende ;D
Zeit: 30. Frigun/1. Bragun 561 im Jahr des Bären
Ort: Der Tempelberg, nahe der Festung Dreigreifenstein, an der Reichsgrenze Albarons
Ein Tag blieb den Helden um sich auf die große Schlacht vorzubereiten. Diesen Tag verbrachte man mit einer großen Feier - denn es könnte womöglich die Letzte sein. Ganz Brandergart erging sich in ausschweifenden Festivitäten. Wein, Weib und Gesang bis zum Morgengrauen...
Wargon hatte in der Nacht eine Vision, in der (Cherubia?) in rätselhaften Worten zu ihm sprach. Der vieldeutige Inhalt des Gesagten gab zunächst wenig Aufschluß.
Dann folgte der große Tag. Vor den Toren Brandergarts warteten Greifen darauf, die Helden auf ihren Rücken zum Tempelberg zu fliegen. Alle Auserwählen Cherubias waren Anwesend. Wargon und Selene gehörten zu ihnen, ebenso wie der Kunichson Arnulf, Hegdan, der goldene Streiter, Beschützer der Kunichin und ein paar neue Gesichter: Valeria, die Freifrau von Silberbingen, Eliara vom fahrenden Volk der Zulamier, Tori Schleichzehe vom Volk der Halblinge, Sermonius Salbader, ein Gelehrter aus Lycrea und Igbur, Sohn des Talur vom Volk der Silberzwerge. Sie hörten den Ruf Cherubias...
Nach achtstündigem Flug erblickte man ein Szenario des Grauens. Der Tempelberg wurde von den Truppen des Grauen Prinzen belagert. Unablässig drängten kleinere Verbände die schmalen, steilen Flanken bis zum Plateau hinauf. Ein blitzdurchzuckter Wolkenstrudel verdunkelte den Tafelberg, hüllte den dort stehenden Cherubia-Tempel in unheilvolle Schatten. Über 500 Kunichliche Streiter hatten sich bereits auf dem Plateau versammelt, um den Feindmassen zu trotzen. Noch war es zu keinen Kampfhandlungen gekommen - Freund und Feind standen sich auf dem Plateau gegenüber, in geschlossenen Reihen. Sie wussten, das es ein fürchterliches Blutbad geben würde. Der Feind formierte sich noch immer und er war zahlenmässig überlegen. Zudem gab es für die Kunichlichen kein Entrinnen, kein Zurück. Um sie herum gähnte nur der Abgrund... sie würden kämpfen, bis zum letzten Mann und das mussten sie auch - denn sonst würde der Feind den Tempel Cherubias erreichen und den Steinkreis, der dahinter lag, an der Spitze des Plateaus. Dort bereiteten die Kleriker des cherubinen Auges ein Ritual zur Anrufung der Göttin vor. Nur mit ihrer Unterstützung gab es eine Chance, den Horden des Bösen die Stirn zu bieten. Alyssara vom Eschenstein, Hochklerikerin der Cherubiten, leitete das Ritual zur Entfesselung der neun Schreine der Tugendenden - zu dem die Auserwählten nun angekommen waren. Dann würde sie das cherubine Auge rufen, eine Waffe, aufbewahrt in einem Tabernakelschrein, getragen von vier Klerikern. Das Auge war die mächtigste von den Götter den Menschen gegebene Waffe, ein Artefakt, daß ganze Armeen vom Angesicht Pagerias fegen konnte - wie dies schon einmal, vor vielen Generationen geschah.
Doch der Feind war willens, den Tempelberg einzunehmen, denn er wusste um die spirituelle Bedeutung dieses Ortes. Er würde ihn korrumpieren um seinerseits ein Ritual durchzuführen. Der Graue Prinz wollte um jeden Preis die Macht Marchaculs entfesseln - und da er ihn nun nicht mehr kontrollieren konnte, so würde er ihn wenigstens als Massenvernichtungswaffe gebrauchen. Dazu bot er seine letzten Kräfte auf, und die waren nicht gering:
Blutrabe selbst führte des Prinzen Armee an, unterstüzt von seinen verbliebenen Dienern: Xadora und einer Horde dämonischer Fleischformerwesen, Ezramon Khadrazi, dessen Seele in seiner Schöpfung, dem Zyprioten, einem gigantischen Golem aus Fleisch und Eisen, steckte; Arkastos von Thyrinnis, der Drachenreiter. Er kreiste über dem Tempelberg, zusammen mit vier blauen Drachen. Darüber hinaus war auch Nozzara Yl’Akkat, eine der Töchter des Grauen Prinzen, mit der Skorpiongarde, anwesend. Drogar Adlerschwinge, Bruder des Bolokar. mit einer Hammeriten-Legion; Damien Van Gruuda mit einer Hundertschaft Untoter; Mograr Schädelmalmer und Garok Schwarzpfeil, mit orkischen Kriegern; Restwin von Sterzelwacht, der Neffe Lunds; Ludowig Schleifeyssen, Eusebia Plotzinger und Hextonia Hufdonner... Albinisten, unterstürzt von schier zahllosen Söldnern. Aber es war auch noch ein kleines, in Lumpen gehülltes Mädchen da... Machachuls Schatten. Obwohl sie keiner lenkte, war sie doch die größte Gefahr. Und es gab noch eine Überraschung: Silberian vom Dunkelbach führte ebenfalls ein Banner Söldner an.
Kaum waren die Helden auf dem Plateau abgesetzt, erhoben sich die Greifen wieder in die Lüfte um den blauen Drachen entgegenzutreten. Sie bekamen unerwartet Unterstürtzung durch einen goldenen Drachen, der unvermittelt aus den Wolkentürmen hervorbrach. Der Name des goldenen Drachen war Urchulak und auf seinem Rücken trug er einen Helden, der zurückgekehrt war: Nektus von Ilshannor - dieser war losgezogen, um in seine Heimat zurückzukehren um nach seinem Vater zu suchen. Nun hatte er ihn gefunden! Während in den Lüften ein heftiges Gefecht entbrannte, spitzte sich die Lage auf dem Plateau ebenfalls zu.
Die Auserwählten betraten den Steinkreis, wo sie bis zur Vollendung des Rituales ausharren und an keinerlei Kampfhandlungen teilhaben durften. Nun war es an den Reihen der mutigen Streiter des Reiches, den Feindmassen stand zu halten.
Diese waren:
Zoltan Drax mit der Faust Pelors
Naimodias Salindor mit den Croninger Magiern
Fürstherzogin Olorande von Hauenstech mit den Grimmelsterzer Kettenrasslern und den Bickelbeurer Eisenstiefel
Valk von Strahken mit den Kaiserlichen Diamantfalken (aus Valanth)
Ardilac de Valingbeaux mit den Silberlanzen Chevalieren (aus Valanth)
Randegulf Kalthenheyser mit den Wachensteiner Sturmschilden und den Donnersturzer Panzerschreitern
Hedda vom Glimmerstein mit den Eulenwälder Schildtrommlern
Ernesto Cavalcanti mit den Raquianischen Schildbucklern
Volkator Baumreisser mit den Chorraiischen Dreschfleglern
sowie die Honnerbächer Ogerstecher
Bevor es losging, richtete Wargon sein Wort an die tapferen Männer und Frauen, die bereit waren für das Gute zu kämpfen und zu sterben - er stachelte ihren Mut mit einer feurigen Rede an die er noch mit einer theadralischen Geste unterstützte - und die Wirkung verfehlte ihr Ziel nicht. Auch Arnulf, der Sohn des Kunichs, Zoltan Drax und Naimodias Salindor erhitzten die Gemüter mit verbalen Gewittern weiter an.
Dann rückte der Feind nach vorne. Welle um Welle rannte gegen die Verteidigungslinien der Kunichlichen. Bald bedeckten Ströme von Blut und tote Leiber den felsigen Untergrund. Die größte Verheerung richteten dabei Blutrabe und der Zypriot an, die sich zunächst im Hintergrund hielten, dann aber nach vorne drangen. Dennoch gelang es dem Feind nicht, die Linien zu durchbrechen.
Das Blatt begann sich zu wenden, als die Macht der Schreine entfesselt war - gestärkt durch die Kraft Cherubias, schlugen die Kunichlichen nun mit übermenschlichen Kräften zurück und dezimierte den Feind mehr und mehr. Nach und nach wurden alle Einheiten des Gegners aufgerieben und sogar der Zypriot wurde besiegt. Auch Blutrabe fiel - kehrte jedoch sogleich wieder vollständig regeneriert zurück. Möglich machte dies ein dunkler Pakt mit dem Spaltfürsten Belerashor, dem Herrn der Rache. Nun war es an der Zeit, Blutrabe persönlich gegenüber zu treten:
Wargon, Myrana, Lugor und Kling forderten ihn nun heraus - und mussten feststellen, daß dieser ein tödlicher Gegner war. Während Myrana von der Ferne Blitzzauber auf den finsteren Streiter schickte, tat Kling dies aus der Nähe - durch einen Zauber Unsichtbar gemacht. Wargon und Lugor hingegen suchten den direkten Nahkampf. Sie kämpften wie noch nie zuvor in ihrem Leben - dennoch gelang es Blutrabe Lugor den Kopf abzuschlagen und Wargon beinahe zu töten. Erst im letzten Moment und durch die Gunst der Göttin gelang es Wargon, Blutrabes Lebenslicht durch Cherubias Zornschlag auszulöschen. Seine sterbliche Hülle verging im himmlischen Flammeninferno. Hernach brach Wargon tot zusammen.
Die Schlacht am Himmel war derweil ebenfalls entschieden: die Greifen und blauen Drachen erwiesen sich als gleich stark und zerfetzten sich gegenseitig in der Luft und zuletzt duellierten sich nur noch Nektus und Arkastos auf dem Rücken ihrer Echsen sitzend. Der Kampf dauerte lange und beide erlitten schwere Verwundungen - bis sie schließlich auf den Boden zustürzten. Doch nur einer zerschmetterte am felsigen Grund: Valanghi, der blaue Staubdrachen erlitt seinen Verletzungen - und mit ihm starb Arkastos. Urchulak und Nektus jedoch legten eine halbwegs geglückte Bruchlandung hin, waren jedoch am Leben!
Wieder auf dem Plateau:
Kling erweckte zunächst Wargon wieder zum Leben - dank eines mächtigen klerikalen Zaubers und eines Diamanten, den er zu diesem Zweck bei sich trug. Lugor selbst konnte nur durch ein viel mächtigeres Ritual wieder ins Leben zurückgeführt werden. Glücklicherweise waren die Kleriker des cherubinen Auges ja vor Ort und es war Cherubias Schatten, ein kleines 10jähriges Mädchen mit Blonden Haaren, das Lugors Leben rettete.
Die Bilanz: (aufgelistet ist die Zahl der Toten)
Randegulf Kalthenheysser war tot.
Chorraiische Dreschflegler: 37
Eulenwälder Schildtrommler: 23
Grimmelsterzer Kettenrassler: 26
Honnerbächer Ogerstecher: 29
Bickelbeurer Eisenstiefel: 31
Raquianische Schildbuckler: 38
Wachensteiner Sturmschilde: 30
Donnersturzer Panzerschreiter: 50
Silberlanzen Chevaliere: 25
Kaiserliche Diamantfalken: 34
Die Faust Pelors: 19
Magier: 4
Gesamt: 344 (von 562)
Der Feind:
Blutrabe
Arkastos von Thyrinnis
Mograr Schädelmalmer
Garok Schwarzpfeil
Drogar Adlerschwinge
Ludowig Schleifeisen
Restwin von Sterzelwacht
Silberian vom Dunkelbach
Damien Van Gruuda
Xadora
Nozzara Yl’Akkat
Der Zypriot
ca. 550 auf dem Plateau, weitere 700 im Lager am Fuß des Tempelberges, durch die Macht des Auges.
Rückkehr nach Brandergart:
Die Schlacht war entschieden, der Feind war besiegt - die Truppen des grauen Prinzen waren vernichtet! Graf Arnegasts Truppen vor den Toren der Reichshauptstadt Brandergart kapitulierten schließlich - Graf Arnegast selbst flüchtete aus dem Lager, wurde jedoch von Graf Frowins Mannen gestellt und eingekerkert.
Nachdem die Helden sich erholt hatten, wurden sie reich belohnt:
sie erhielten die Grafschaft Kreuzweg, nebst Festung, Turm und drei Dörfern.
Der 2. Bragun sollte ein Feiertag werden, zum Gedenken an die ruhmreiche Schlacht und den Sieg über den Feind!
Das Vorhaben des Grauen Prinzen, an die Macht eines uralten Drachengottes zu gelangen, war auf ganzer Linie gescheitert - dank einiger Wenigen!
Dies ist das Ende dieser Geschichte.
Oder etwa doch nicht... >;D
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