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Was sonst außer Wushu kann das?

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Mann ohne Zähne:
Vorwarnung:
Dieser Thread ist eine Ode an Wushu. Wer Lobhudeleien im Allgemeinen und Fanboy-Hymnen im Besonderen nicht leiden kann, der lese diesen Beitrag nicht.

Auf rpg.net stellte Kiero eine folgenschwere Frage: Welches System würdet Ihr verwenden, um diese Filmszenen nachzuspielen? (guckstu hier: http://forum.rpg.net/showthread.php?t=270173)

Die Szenen waren aus einem Actionfilm mit Dacascos, also alle sehr akrobatisch mit relativ wenig Wirework. Kein Problem, dachte ich, mit meinem neuen Liebling TSOY (traditionelles Feeling und trotzdem umgesetzte Rollenspieltheorie drin) dürfte das doch machbar sein. Eine Szene war zum Beispiel eine Ballerei in einem Zementwerk. Der Held und sein Sidekick turnen zwischen Rohren und Gerüsten herum, dabei schießend und beschossen werdend. Mit TSOY konnte ich diesen Kampf nachstellen. ABER...

... es fühlte sich träge und lahmarschig an. Obwohl TSOY ohnehin kein würfelintensives Spiel ist, konnte es die Spannung dieser Szene einfach nicht transportieren. Ich grübelte darüber nach: Was steckt in den Regeln, dass dieser Eindruck entsteht? Die Antwort war ernüchternd: Obwohl TSOY so viel Gutes hat (Keys, Flag Framing), steckt es doch in einem Denkgerüst fest, das schon Feng Shui plagte: Es orientiert sich am wirklichen Leben, was die Bandbreite der (Spezial-)Fähigkeiten angeht. Das heißt zum Beispiel, dass ein Zauberer mehr Pool-Punkte bezahlen muss, wenn er seinen Zauber nicht auf ein Ziel, sondern auf mehrere spricht. Das heißt auch, dass es Waffen-Boni und Rüstungs-Boni gibt. Alles Dinge, die sich an unserer physikalischen Wirklichkeit orientieren. Alles Dinge, die es in Wushu einfach nicht gibt.

Und so wurde mir klar, dass es tatsächlich nur ein einziges Rollenspiel gibt, dass wirklich jedes Genre emulieren kann: Wushu. In Wushu ist es egal, ob es die Schrecken aus dem Dunkel der Zeit oder Hundertschaften von pistolenschießenden Triaden sind -- was zählt, ist die Beschreibung, jedes stimmungsvolle Detail ist einen Würfel wert. Egal, woher er kommt. "Ich mähe meinen Gegner mit einem Lowkick ans Knie nieder, und während er noch zu Boden fällt, fange ich seine Pistole" sind zwei Würfel, "Ich springe von der Brüstung aus mit einem Spagat auf die zwei Gangster, die zehn Meter weiter unten stehen -- und trete ihnen die Lichter aus" sind auch zwei Würfel. Es hätten auch zehn Gangster sein können. Was zählt, ist die Beschreibung. Und Rollenspiel ist ein Spiel der Beschreibung. Somit ist Wushu gewissermaßen die Essenz des Rollenspiels. Wieder mal: Geil, geil, geil.

**
edit: Typos

Monkey McPants:
Wow, dieser Thread rockt... ;D

"asdf"?

Timo:
heisst das nicht awsd?

Mann ohne Zähne:
Mann oh Mann, Jungs! Bin irgendwo gegen gekommen...  ~;D

Monkey McPants:
Also, wie ich schon in Kieros Thread geschrieben hab: Machen können das andere Spiele auch. Mache "besser", andere "schlechter" und sie alle machen das auf unterschiedliche Art und Weise, aber generell können abstraktere Spiele wie Wushu sowas besser als konkretere Spiele wie, was weiß ich was, Gurps.

Aber ob Wushu das "am Besten" kann ist wohl Geschmackssache. Für mich ist die Antwort ganz klar, ich steh auf Wushu, aber ich versteh auch jeden dem der Wushu Ansatz (Auch nur einer von vielen.) nicht so zusagt.

M

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