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[Umfrage/Brainstorming] Checkliste für Settingdesign
Ruinenbaumeister:
Hier beißen sich dann zwei Prinzipien. Einerseits will man, daß jedes Element seine Daseinsberechtigung hat und nicht einfach ein Versatzstück ist, andererseits will man seinen Spielern Fantasy-Archetypen und Klischees bieten, mit denen sie vertraut sind.
Da ich mein Setting nur für den Hausgebrauch entwerfe, gebe ich dem ersten Prinzip immer den Vorzug.
Cyberdance:
--- Zitat von: Magister Alrik Galgenhöfer am 10.04.2007 | 11:43 ---Hier beißen sich dann zwei Prinzipien. Einerseits will man, daß jedes Element seine Daseinsberechtigung hat und nicht einfach ein Versatzstück ist, andererseits will man seinen Spielern Fantasy-Archetypen und Klischees bieten, mit denen sie vertraut sind.
Da ich mein Setting nur für den Hausgebrauch entwerfe, gebe ich dem ersten Prinzip immer den Vorzug.
--- Ende Zitat ---
Naja, um bei dem Beispiel zu bleiben - wenn ich unbedingt Zwerge haben will, dann muss ich mir halt was einfallen lassen, wieso es sie gibt. Irgendwas wird sich da schon finden, muss man ja auch nicht überstürzen - dann brainstormt man halt ein paar Tage, bis einem was gutes einfällt. :) Ich meine halt nur dass man schlecht in der Welt verankerten Elementen anmerkt, das sie eigentich nicht hineinpassen. Mich würde das stören und ich glaube, ich wäre damit nicht alleine.
Man muss es ja nicht übertreiben - also eine komplette Evolutionsgeschichte für jede Rasse wäre IMHO ziemlicher Overkill. Aber eine Funktion sollte die entsprechende Rasse schon haben und es sollte einen Schöpfungsmythos für sie geben, der mit den Schöpfungsmythen der anderen Rassen harmoniert und sich nicht beißt oder mit dem Setting widerspricht.
Mein Lieblings-Fauxpas ist die Elfengeschichte aus den Forgotten Realms - da sind sie quasi Außerirdische oder Extraplanare Siedler, die erst später kamen und Faerun besiedelt haben. Mit dem Hintergrund könnte man sich direkt fragen, ob die Autoren überhaupt Elfen in ihrem Setting wollten. Nicht nur, das es den gesammten Nimbus um Elfen demystifiziert (was an sich schon schrecklich in einem Setting wäre, das mit klassischer Fantasy-Atmo arbeitet), es beißt sich auch mit den Geschichten der meisten anderen Rassen und wirkt wie eine Erzählkrücke (was wohl auch korrekt ist). Das Problem war halt ihr Schöpferrassen-Mythos, der die Reptilienwesen als älteste Kreaturen definiert - was ein uraltes Volk wie die Elfen in den Schatten der Echsen stellen würde und das hätte sich wieder mit ihrer eigenen Definition der Elfen gebissen. Den Realms merkt man ganz besonders an, das sie ein über die Jahre gewachsenes Patchwork aus Ideen und Elementen sind, das keinerlei redaktionelle Kontrolle erfahren hat, bezüglich der Integrität der einzelnen Bestandteile.
Das ist ein sehr gutes Beispiel dafür, was passiert, wenn die Einzelkomponenten nicht an einer gemeinsamen Linie ausgerichtet werden.
Persönlich finde ich, das man Elfen ohnehin nicht auf eine Ebene mit normalsterblichen Völkern stellen sollte, da sie den Nimbus magischer Wesen und Feenvolks nicht verlieren sollten. Ein Punkt, in dem bisher jedes D&D-Setting für mich versagt hat. Aber das lasse ich gerne auch unter "Geschmackssache" durchgehen.
Ich finde einen stimmigen Gesamtzusammenhang sowohl für Hausgebrauch als auch für kommerzielle Nutzung relevant.
Ein:
Was verstehst du unter Funktion. Welche Funktion hat die Menschheit oder bestimmte Völker?
In der Realität kongruieren Schöpfungsmythen von Völkern selten, warum sollten sie also also in einer Fantasywelt? Ich finde es vollkommen passend, wenn die Elfen und die Reptilien unterschiedliche Schöpfungsmythen haben, sofern diese Völker lange nicht miteinander in Kontakt kamen.
alexandro:
Aber in den VR ist dieser Schöpfungsmythos explizit als Realität ausgewiesen. Das ist nicht nur ein Mythos und damit das, was einige Charaktere oder NSC denken, sondern es ist "so wie es wirklich war"(TM).
Ich persönlich finde es übrigens nicht so wild, dass die Elfen aus einer anderen Welt kommen (kommt ziemlich nah an das irische "Book of Invasions" ran und ist damit nicht wirklich weit hergeholt).
Was mich stört ist, dass der so groß ausgebreitete Schöpfungsmythos über die Reptilien fast keinen Bezug zu den modernen Charakteren hat, weil man die althergebrachten Klischees nicht zerstören wollte.
Hätte man den Rassen (besonders den alten) einen gewissen "Touch" verpasst (etwa Elfen mit Reptilienaugen oder Zwerge mit Hitzeresistenz), dann wäre da ein Bezug da und man hätte gleich einen Bezug bei dem jeder dran erinnert wird, wo diese herkommen.
Was ansonsten da ist, sind einige unbedeutende reptilische Rassen (Kobolde etc.) ohne großartige Mythologie und halt die seltenen Drachen und Halbdrachen.
Wozu dann der ganze Aufriss, diesen großartigen Schöpfungsmythos zu schreiben?, frage ich mich.
Ein:
--- Zitat ---Wozu dann der ganze Aufriss, diesen großartigen Schöpfungsmythos zu schreiben?, frage ich mich.
--- Ende Zitat ---
Die Antwort ist wohl Howards Conan, Burroughs Pellucidar und generell der Lemuria- und Dinosauriermythos. Ergo, es war einfach zu verlockend, um es nicht einzubauen.
Im übrigen denkt heute noch ein Großteil der Menschheit, dass ihre Auffassung der Schöpfung, ob nun Bigbang, Schöpfung in 7 Tagen (um nur zwei zu nennen), die Richtige(TM) ist.
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