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Das Präludium
Haukrinn:
--- Zitat von: 1of3 am 7.06.2007 | 23:02 ---Präludium ist eine Einzelszene, die der SL mit jedem Spieler macht, um ihn mit dem Charakter vertraut zu machen.
--- Ende Zitat ---
Einzelszene? Stehe ich da jetzt gerade auf dem Schlauch? Ich würde ja aufstehen und die zwei Meter zum Regel gehen und nachschlagen, wenn es hier nicht so fürchterlich schwül wäre, aber ist das Präludium nicht eher eine Einzelsession?
Ich habe, zugegebenermaßen, bisher auch noch nie vom Präludium Gebrauch gemacht. Werde das aber bei meiner nächsten Kampagne tun und mit jedem Spieler fünf bis sechs Szenen alleine Spielen, damit die guten einen Einblick ins Setting bekommen, die Fähigkeiten ihrer Charaktere kennen lernen und sich vielleicht schon die ersten Konfliktpotentiale offenbaren.
Problematisch bei der ganzen Sache ist natürlich, wie 1of3 das schon heraus gestellt hat, dass das Ganze in den Regelbüchern nur extrem schwammig rübergebracht wird, obwohl man sich nicht zu schade dafür ist, ständig darauf hinzuweisen, wie toll doch so ein Präludium ist. Es gibt da diverse Spiele, die machen das besser. Dogs in the Vineyard zum Beispiel (auch wenn's da nur um einen einzigen Konflikt geht, wenn der richtig ausgespielt wird, hast Du das komplette System als Spieler im Griff und der Spielleiter hat einen Berg Anhaltspunkte, was er Dir so vorsetzen kann) oder, noch besser, Don't rest your head, wo Du als Spieler die erste Spielszene Deines Charakters in die Hand nimmst und so schilderst, wie und warum es bei dem Charakter Klick gemacht hat und dieser bemerkt, dass mit der Welt um ihn herum etwas nicht mehr in Ordnung ist.
Eulenspiegel:
Ich habe bisher drei Präludien hinter mir. (Naja, OK, wenn ich die Dog Chars, mitzähle ein paar mehr.)
Das 1. Präludium war bei Exalted:
Vom regeltechnischen her haben wir exakt die gleichen Regeln verwendet, wie im eigentlichen Spiel. Einziger Unterschied, dass wir noch keine besonderen Kräfte hatten.
Dann hat der SL eine Szene gespielt, in der wir "über uns selbst hinausgewachsen sind" und sehr heldenhaftes geleistet haben. (Halt mit den Standard-Regeln. Nur ohne Kräfte.)
Danach hatten wir die Kräfte bekommenund noch ein bißchen ausgepsielt, wie wir uns selber zurechtfinden, wie wir langsam herausfinden, dass wir Kräfte besitzen.
Die Charaktere wurden erst nach dem Präludium auf der Flucht vor der Wilden Jagd zusammengeführt.
Das 2. Präludium war bei Demon - The Fallen:
Hier sollte sich jeder Spieler einen Grund ausdenken, wieso sein SC stirbt.
Die anderen Mitspieler haben währenddessen NSC Rollen übernommen.
Bis zum Tod hat es etwa 2 Szenen gedauert.
Nach dem Tod gab es noch 1-2 Szenen, in denen der Dämon sich in seinem neuen Körper zurechtfinden musste. (Und wie erklärte er dem Gerichtsmediziner, der ihn gerade für tot befunden hatte, dass er doch noch lebt?)
Das 3. Präludium war bei Vampire - The Reqiuem:
Hier hatten wir uns erst ganz gewöhnliche Sterbliche nach den Basisregeln erschaffen und 3 Spielabende gewöhnliche Sterbliche gespielt.
Am Ende des 3. Spielabends gerieten wir in eine Schlägerei mit einigen Vampiren, die nicht so glimpflich abgelaufen ist. Naja und anschließend waren wir halt selber Vampire.
Dies war das einzige Präludium, wo sich die Chars während des Präludiums kennengelernt haben. (Wenn man bei 3 Abenden überhaupt von Präludium sprechen darf.)
alexandro:
Das Problem ist wirklich die fehlende Verbindung zur Charaktererschaffung.
Entweder man hat bereits einen fertigen Charakter, dann hat man aber in der Regel auch schon eine konkrete Vorstellung von diesem und das Präludium ist im Besten Falle uninteressant, im Schlimmsten nervig...
...oder man spielt erst das Präludium und baut dann den Charakter, hat dann aber möglicherweise das Problem dass man plötzlich feststellt, dass man gar nicht genug Punkte für die Fähigkeiten, welche der Charakter laut Präludium haben müsste besitzt--> zurück ans Reißbrett, Frustrationslevel steigt um +1
Die Alternative von Eulenspiegel (erst Sterbliche erschaffen, dann übernatürlich werden lassen) ist da sicher besser und wird durch die nWoD auch sehr gut unterstützt.
Magnus Eriksson:
--- Zitat von: alexandro am 8.06.2007 | 14:10 ---Das Problem ist wirklich die fehlende Verbindung zur Charaktererschaffung.
Entweder man hat bereits einen fertigen Charakter, dann hat man aber in der Regel auch schon eine konkrete Vorstellung von diesem und das Präludium ist im Besten Falle uninteressant, im Schlimmsten nervig...
--- Ende Zitat ---
Nö. Ich spiele immer Präludien. Die Charaktere sind dabei bereits fertig und von den Werten abgeschlossen.
Gewürfelt wird bei mir in einem Präludium eigentlich nicht.
In der WoD, wo die Charaktere starken Verwandlungen unterliegen, z.B. bei Vampire oder Wraith, mache ich es manchmal so, dass erst ein Sterblicher Charakter erschaffen wird und Freebies und Besonderheiten werden nach dem Präludium passend verteilt.
Ansonsten dient das Präludium als Trockenübung für die Spieler, um sich mit dem Charakter vertraut zu machen und z.B. die Auswirkungen von Vor- und Nachteilen auszutesten.
Als SL benutze ich das Präludium um schonmal ein paar Plothooks zu streuen oder Infos zu verteilen, die es den Charakteren später erleichtert sich in einer Gruppe zusammen zu finden.
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