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[SR 4.01D] Mob War 2070

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KelDawn:
Session 10 / Auf den Straßen von Seattle

Es war am Sonntag wiedermal soweit, einige Spieler hatten sich eingefunden und wollten den Mob War weiter vorantreiben. Auch ein neuer Charakter, als Vertreter von Homerun, hatte sich eingefunden. Den Spielern ist er als Darkface bekannt.

Darkface, Elf, anscheinend Italiener, KI-Magier und Anhänger des Finsteren Herrschers, spezialisiert auf Infiltration und ähnliches. Ausgestattet mit Kampflähmung und einem gemeingefährlichen italienischen Akzent  >;D

Cast:
Omicron
Big Brother
Geysir
Darkface

Seattle, Montag, 20. Januar 2070, 15 Uhr
Settler Zentralfriedhof. "Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, so fürchte ich kein Unglück, denn dein Stecken und Stab trösten mich. Amen." Mit den Klängen einiger Dudelsäcke wird der Sarg von Matthew Mark "Homerun" O'Mulligan hinab in die Tiefe gelassen. Nur wenige haben sich im strömenden Regen versammelt, um Abschied zu nehmen. Omicron und sein Bruder Big Brother, Geysir, der Schuldeneintreiber und Edward Montana, der sich aus dem Krankenhaus abseilen konnte. Man führt ein wenig Small Talk, bevor Omicron einen Anruf erhält. Ein Mann namens Tim Pinkerton, der sich als Privatdetektiv vorstellt, berichtet, dass er von Albert Cavalieri beauftragt wurde, Sergeij Malenkin zu beobachten, den mutmaßlichen Statthalter der Superkillerorganisation Chimera in Seattle. Mr. Malenkin scheint vorzuhaben, das Land zu verlassen. Laut dem Detektiv hat er eine Eskorte von Knight Errant bestellt, die ihn um 18.30 heute Abend abholen und dann zu einem Terminal am SeaTac bringen soll.

Das bedeutet Zeitdruck. Malenkin ist wahrscheinlich neben dem Killer der Einzige, der höchstwahrscheinlich den Auftraggeber des Mordes an Don James O'Malley kennt. Nach kurzem Gespräch mit Ed heuert man auch Geysir an, der sofort in den Mercedes der beiden Zwerge steigt. Erste Station ist die Crime Mall in Puyallup, wo innerhalb kürzester Zeit ein Trollangepasstes Ares Alpha mit Explosivmunition erworben wird - zusammen mit dem passenden Granatwerfer. Schließlich meldet sich noch Ed, der einen weiteren Experten empfehlen kann - eigentlich für Infiltrationsaufgaben, aber vielleicht könnte er ja nützlich sein. Dieser steigt kurz darauf zu. Eine heiße Diskussion entbrennt im Wagen über die Fähigkeiten des "Neuen", gefolgt von einem Duell der Unsichtbarkeitszauber der beiden Magier - bei beiden nicht besonders erfolgreich. Schließlich erreicht man das Appartmenthaus von Malenkin. Es ist bereits 18.26, und Knight Errant rauscht die Straße heran. Zwei Nissan Patrol, mit insgesamt 5 Cops. Zwei betreten das Haus, um Malenkin abzuholen. Draußen versucht Big Brother, die Bordsysteme der Wagen zu hacken - was misslingt, als die im Wagen sitzende Spinne das Eindringen bemerkt. Dennoch gelingt es Big Brother, das Signal des Wagens zu scannen und damit demnächst zu orten. Doch die Knight Errant Cops sind vorgewarnt. Während die Mafiosi davonrauschen, verschwinden auch die Knights mit ihrem Passagier in Richtung Interstate zum Sea Tac. Und sie sind schneller. Während der Verfolgungsjagd gelingt es der Knight Errant Spinne auch das Kommlink des Hackers zu knacken, bevor dieser ihn aus dem System werfen kann.

Die Jagd führt die Charaktere auf den Highway. Big Brother hackt das Steuersystem eines Lastwagens, um ihn auf Kollision mit Malenkins Fahrzeug zu bringen, es gelingt jedoch den Knight Errant Fahrern auszuweichen. Dafür haben sie aber zu wenig magischen Backup, was sich gegen den beschworeren Geist des Magiers Omicron rächt. Der stoppt den Wagen von Malenkin. Dann kommt es zum Feuergefecht gegen die zwei schwergepanzerten Knight Errant Gardisten im ersten Fahrzeug. Omicron wird von einer Salve Explosivmunition getroffen, nimmt aber nur geistigen Schaden zu sich. Der Fahrer wird von Geysir mit einer Salve umgelegt, während der zweite Mann hinter dem Wagen lange Salven auf den Troll im Fahrzeug abgibt, der auch leicht verletzt wird. Schließlich kommen auch der zweite Wagen von Knight Errant zurück, mit feuernden Waffen. Der Geist des Magiers nimmt sich ihrer an, zusammen mit einem zweiten, von Darkface beschworen. Schließlich versucht auch Malenkin zu fliehen, wird aber ebenfalls von einem Geist gestoppt. Dann gibt Big Brother Gas, der Troll greift sich Malenkin und das Team verschwindet. Ein Anruf bei Ed empfiehlt ihnen ein abrissreifes Hotel in Puyallup, wo sie Malenkin befragen können...

Off-Topic:
Kurz, knackig und mit viel Würfelei. Und meine Helden entschlossen sich wiedereinmal, den direkten Weg mit viel Gewalt zu nehmen. Deshalb konnte auch Darkface nicht besonders viel zum Abenteur beitragen. Vielleicht hätte ich doch ein anderes Abenteuer spielen sollen. Na gut, jetzt ist eh zu spät.
Und beim nächsten Mal erleben sie: OVERKILL.

(Verschwörungstheorie des Tages zum Mob War: Stagger der Waffenhändler, der die Tatwaffe verkaufte, hat früher für Ares Waffen verschoben. Jetzt wird Knight Errant seinen Kunden Malenkin beschützen. Und dann werden dieses Jahr wieder die Polizeiverträge in Seattle verteilt...)

KelDawn:
Session 11 / Overkill

Nach zwei Wochen ist es mal wieder soweit gewesen.

Charaktere:
Omicron
Darkface
Big Brother
Rico

Seattle, Montag 20. Januar 2070, 19.54
Wir beginnen das Abenteuer mit einem Flashback zum 15. Januar. Im strömenden Regen verlässt Rico das Flugzeug der Mafia. Mit einem Schirm und einer Tüte Chips in der Hand wartet Ed auf Rico. Er bietet dem Waffenexperten eine Mifahrgelegenheit an. Rico sagt zu und steigt in den zugemüllten Ford Americar. Bei der Fahrt unterhalten sich beide. Ed empfiehlt eine Wohnung, im Gegenzug solle er doch ihm oder Al hin und wieder aushelfen, wenn die Kacke am Dampfen ist. Die Wohnung befindet sich über einem Bordell der Mafia, indem sich Rico auch gut einlebt...

Puyallup, Gegenwart - Der beschädigte Mercedes der Mafiosi steuert auf den Hinterhof eines Hotels in Puyallup zu. Es ist eine alte Bruchbude, das oberste Stockwerk ist eingestürzt, die Fenster mit Brettern vernagelt. Dank der Einsicht seines finsteren Herren erfährt Darkface von einigen Personen in dem oberen Stockwerk. Trotz dessen betreten die Mafiosi das Hotel, allerdings beendet Geysir sein Dienstverhältnis, nachdem er seine Bezahlung erhalten hat und stapft davon.

Währenddessen informiert Ed Rico über die Situation mit Sergeij Malenkin. Vielleicht hätte Omicron noch Hilfe nötig. Rico macht sich mit einem Arsenal auf den Weg und erreicht auch zeitig das Hotel.

Drinnen beginnt das Verhör. Malenkin behauptet, das Opfer einer Verwechslung zu sein und in Wirklichkeit als einfacher Kunsthändler zu arbeiten. Gegen diese Theorie spricht allerdings der Peilsender, der irgendwo in seinem Körper angebracht ist und unregelmäßig ein Signal sendet, welches Big Brother ohne richtiges Equipment nicht stören kann. Verschiedene Überzeugungsversuche zeigen an Malenkin keine Wirkung, erst als der Hacker ihm in den Arm schießt und die Charaktere mit der Ermordung seiner Familie drohen, erwidert Malenkin, dass er aufgrund eines Gedächtnisfilters in seinem Schädel nichts über die Kunden von Chimera und die Attentäter wisse.
Und dann hören wir von draußen einen lauten Motor...

Die Eingangstür geht in Flammen auf, Bretter an einem Fenster splittern und kurz darauf suchen Darkface, Big Brother und Omicron hinter dem Hoteltresen Deckung, während Rico mit seinem Ares Alpha an der Tür des Treppenhauses Deckung sucht.
Durch einen Feuerwall tritt ein Troll, fast so groß wie Geysir, vollständig in einen silbernen Feuerschutzanzug gekleidet, mit einem rauchenden Flammenwerfer in der Hand. Sein erstes Ziel ist der blutende Malenkin, der sich laut schreiend in einen rauchenden Klumpen Fleisch verwandelt. Derweil feuert Rico auf den Troll, der allerdings überaus geschickt ausweicht. Omicron beschwört einen Geist, Darkface feuert mit seinem Taser daneben und Big Brother Schrotflinte jagt Kugeln in die Decke. Ein weiterer Troll, der mit einem riesigen Katana durch das Fenster stürmt, wird vom Geist verscheucht. Eine Tränengasgranate des Feuertrolls schaltet einige Mafiosi hinter dem Tresen aus, bevor es Rico endlich gelingt, ihn mit einer langen Salve zu killen...

Man macht sich in guter Shadowrunnermanier schnell vom Acker. Aus dem Van der Trolle werden einige Chips mitgenommen, bevor jedoch der zweite Troll zurückkehrt. Rico stellt sich ihm zum Zweikampf mit seinem Katana, wird dann aber vom Troll mit einem geglückten Hieb schwer verletzt. Ein Betäubungsblitz von Omicron schaltet den Troll schließlich aus. Erste Station ist ein Schattenarzt, der Rico versorgt, danach kehren alle Charaktere nach Hause zurück. Als der Mercedes der Gebrüder Urbani vor ihrer Wohnung stoppt, bemerken sie einen schwarzen Geländewagen. Mit Regierungskennzeichen. Aus ihm steigt Agent Grant, den Omicron noch aus dem Krankenhaus kennt. Er nähert sich dem Mercedes und bittet beide doch noch kurz zum Essen in ein aztlanisches Restaurant runter die Straße. Ohne eine wirkliche Wahl stimmen beide Brüder zu...

Drinnen werden sie an einen Tisch für Vier geleitet. Ein Farbiger in einem grauen Anzug mit einer Vielzahl von Goldketten setzt sich ebenfalls zu den Dreien. Big Brother hat nichts besseres zu tun, als einfach mal die gesamte Speisekarte zu bestellen - auf Kosten des FBI - und bevor das Essen geliefert wird, auf die Toilette zu verschwinden. Ohne irgendeinen Bewacher.
Grant kommt auf den Zweck seines Besuches zu sprechen. Er hat hieb- und stichfeste Beweise, in Form von Video und Sensoraufzeichnungen, sowie einer nachgewiesenen magischen Signatur, dass Omicron an der Ermordung von zwei Knight Errant Angestellten und der Entführung des Geschäftsmannes Sergeij Malenkin am heutigen Abend beteiligt war. Das bedeutet fünfzig Jahre, Minimum, gefangen in einer Zelle zu klein zum Ausstrecken, mit einem Chip im Hirn, der jegliches konzentriertes Denken unmöglich macht und den Magier in ein geistloses Wrack verwandeln wird. Ebenso lange Haft für seinen Bruder. Doch das FBI kennt einen Ausweg. Sie wollen Albert Cavalieri, den Consigleri der Finnigans und das Gehirn der Westküstenmafia. Ebenso verlangen sie Edward Montana, dem Grant etwa zwei Dutzend Morde und Aufträge zuschiebt, und eine Schwäche für kleine Jungs. Omicron stimmt schließlich zu, als Spitzel für das FBI zu arbeiten, ebenso wie sein Bruder. Grant nimmt noch Haare von jedem Zwerg - man ahnt wofür - und verabschiedet sich erst einmal.

Später am Abend werden die Chips der Trolle ausgewertet. Einige BTLs, aber auch eine interessante Fotostrecke mit einem Geschäftsmann, der verprügelt wird, dann die Gliedmaßen abgenommen werden und schließlich in Feuer aufgeht. Ein kurzer Matrixabgleich bringt folgende Schlagzeile: "Italienischer Geschäftsmann grausam ermordet." Ein wenig später meldet sich Al. Er kennt die Trolle, die die Helden angegriffen haben, und auch den Geschäftsmann. Es ist ein Capo der Ciarnellos gewesen, und die Trolle haben ihn im Auftrag von Don "Numbers" Ciarnello umgebracht. Steckt vielleicht Numbers hinter dem Mord an James O'Malley, und versucht, seine Spuren zu verwischen? Al sieht nur eine Möglichkeit: Einen Einbruch in Ciarnellos Villa...

Und den Charakteren steht ein fast paranoider Don gegenüber, der seit der Beerdigung des Dons seine Festung nicht mehr verlassen hat.
Geschützt von 20 Wächtern
Einem Magier und einem Beschwörer
Einem Netz aus Ultraschalldetektoren
diverse Sicherheitsdrohnen
Einer vollständigen WiFi-Abschirmung
Einem SotA-Matrixsystem mit zwei Sicherheitshackern
und als besondere Krönung ein sekundäres Matrixsystem im Haus für Backups und sensible Daten, das nur dreizehn Minuten täglich, zu wechselnden Zeiten, an das Hauptsystem angschlossen wird...

Fortsetzung folgt

Off-Topic:
Jetzt, wo ich drüber nachdenke, hätte ich den Angriff auf das hotel doch mit mehr gegnern ausfüllen sollen. Dafür war die unterhaltung mit Grant wirklich gut. Bin gespannt, wie das ausgeht, und ob der Spieler von Omicron einen guten Plan aushecken kann... jedenfalls wirkte es auf mich so, als hätte er einen.
Apropos Plan: Meine Spieler haben keinen für die Infiltration der Villa, trotz fast anderthalbstündiger Beratung am Spielabend. Vielleicht fällt ja jemandem hier einer ein...

KelDawn:
Session 12 / Big Trouble with Little China

Charaktere
Omicron
Darkface
Geysir

Man siehts, es waren nur wenige Spieler, und kaum die Richtigen, um den Einbruch zu spielen. Also sog ich mir was aus den Fingern. Und voila!

Es war ein kalter, feuchter Abend in Seattle. Geysir, der Troll-Problemlöser, hatte sich den ganzen Tag schon auf die Übertragung des heutigen Urban-Brawl Spiels gefreut. Er saß nun in seinem Sessel, das Spiel verlief spannend, als in der Wohnung über ihm es laut wurde. Ein schwerer Gegenstand, ein Schrank wahrscheinlich, fiel auf den Boden. Und dann hörte man noch laute, schreiende Stimmen. Genervt entschloss sich der Troll, für Ruhe zu sorgen. Er erhob sich aus seinem Sessel und verließ die Wohnung. Am Absatz der Treppe wartete ein Ork, anscheinend asiatischer Herkunf, mit verschränkten Armen. Ein kurzer Dialog entwickelte sich, der Ork forderte den Troll auf, sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern... als plötzlich der dröhnende Knall einer Schrotflinte aus der oberen Wohnung zu hören war. Das war für unseren Troll dann zuviel. Mit einer unnachahmlichen Rechten zerschmetterte er das Gesicht des Orks und stieg die Treppe herauf. Ihm kam jemand entgegen – ein junges, asiatisches Mädchen in einem weißem Nachthemd mit tränenverschmiertem Gesicht, verfolgt von einem weiteren Asiaten mit Schrotflinte. Geysir zog seine Predator (OP: Da es eigentlich unwahrscheinlich war, das der Troll seine Predator dabei hatte, ließ ich auf Intuition würfeln. Zwei Erfolge bei drei Würfeln kamen heraus, und voila, er hatte dran gedacht) Der Troll verfehlte mit dem ersten Schuss den Asiaten, der das Feuer erwiderte und den Troll aus kurzer Distanz schwer verletzte, bevor Geysir ihn umlegen konnte. Von oben waren weitere Stimmen zu hören, und schnelle Schritte, sodass Geysir sich das junge Mädchen unter den Arm nahm und aus dem Appartmentgebäude floh.

Er schaffte es geradenoch rechtzeitig, in eine Monorail zu springen und den ihn verfolgenden Asiaten nachzuwinken. Sein Ziel war die Wohnung der Gebrüder Urbani, die ihm doch tatsächlich öffneten. Die Kleine wurde mit einer Decke umwickelt und kurz ausgefragt. Ihre Antworten waren kryptisch und verwirrt, kein Wunder. „Mama, Papa, tot. Männer wollten mich holen, Mama wollte nicht mich gehenlassen.“  Lee, so nannte sie sich, wurde dann behutsam schlafen gelegt, während der Troll einen Anruf bekam. „Hier ist Officer Charlene Twofeather von Lone Star.“ Und Geysir berichtete von der Situation und forderte doch glatt einige Officer an, die sich um die kleine Zeugin kümmer sollten.

Kurz darauf brach dann Chaos aus. Aus dem Zimmer der kleinen Lee war ein lauter Schmerzenschrei zu hören. Als Omicron in das Zimmer stüzte, schwebte Lee etwa einen Meter über dem Bett und war über und über mit chinesischen Schriftzeichen überzogen. Omicron konzentrierte sich und versuchte die Magie, die hier anscheinend am Werk war, zu bannen. Und es gelang ihm, was aber zu sofortiger Ohnmacht führte.

Dann kamen die Cops, und nicht nur Lee, sondern auch die schwerveletzten Homerun und Omicron wurden in einen DocWagon Transporter geladen. Omcron erwachte kurz darauf wieder, bevor der Transporter in arge Turbulenzen geriet und Warnsirenen ertönten. Der Pilot rief noch: „Versuchen eine Notlandung!“, bevor er kreischend auf einem Dach aufsetzte und funkensprühend auf den Rand des Daches zusteuerte. Hier ragte gut die Hälfte des Transporters über den Rand und schwang unheilverkündend. Schnell reagierte Twofeathers, die die hintere Luke öffnete und Lee heraus warf, gefolgt von Omicron und dem Troll. Ohne die dreihundert Kilo jedoch stürzte die Maschine in die Tiefe. Heroisch rettete Omicron mit einem Levitationszauber Officer Twofeathers, als plötzlich ein Windgeist erschien, sich Lee griff und in die Luft davon startete. Omicron blaffte Twofeathers an, die daraufhin schnippte und einen weiteren Luftgeist erscheinen ließ, der die Verfolgung aufnahm.

Die beiden Mafiosi verschwanden danach, nur um am nächsten Morgen Besuch von Officer Towfeather zu bekommen. In Zivil. Anscheinend wäre Lee auf eine Baustelle von Wuxing Inc. gebracht worden – extraterritoriales Gelände, auf das LoneStar keinen Zugriff hat. Man müsste da eine „Schattenoperation“ durchführen. Omicron hatte inzwischen recherchiert. Das Symbol, das auf Lees Körper erschienen war, bedeutete soviel wie „Erneuerung“, und sein Bruder hatte herausgefunden, dass Lee’s Eltern kurz nach ihrer Geburt rüber nach Seattle waren. Lee’s Großvater war anscheinend ein chinesischer General gewesen, der exukutiert worden war. Ganz schön verwirrend. Omcron und der Troll sagten zu, im Gegensatz würde LoneStar auf eine Untersuchung einiger Waffen in Geysirs Wohnung verzichten und Omicron hätte bei Twofeathers einen Gefallen gut. Sie riefen auch noch Darkface an, der bei so einer Infiltration vielleicht hilfreich sein könnte. Und, nachdem er Twofeathers vorgestellt wurde, das Haus verließ.

Nachdem sich Omicron größte Mühe gegeben hatte, Darkface zu überreden, beobachteten sie die Baustelle und beschlossen schließlich, abends zuzuschlagen. Man überkletterte die Zäune, schickte Geister los, um die Wachhunde zu verteiben und bemerkte schließlich, dass eine Limousine mit zwei scharzgekleideten „Ninjas“ und einem Schlipsträger vor der Baracke, in der Lee gefangengehalten wurde, stoppte. Lee wurde zu der Skelettkonstruktion des neuen Appartmenthauses getragen, das astral ziemlich aktiv war: Die Stahlträger wiesen alle auf einen Punkt im obersten Stock zu, der im Astralraum stark pulsierte. Die Charaktere griffen daraufhin an und schafften es, Lee zu befreien und die Ninjas auszuschalten. Sie rannten zu ihrem Van und bemerkten in einiger Entfernung einen alten, chinesischen zauberer, dessen safrangelbe Gewänder im Wind flatterten. Und der auf die Charaktere zuflog und Blitze schleuderte. Nur knapp konnte sich Geysir auf den Beinen halten und im Fluchtwagen Gas geben. Sie hatten Lee gerettet...

KelDawn:
Session 13/ Chimera Showdown

Charaktere
Omicron
Darkface
Big Brother
Geysir
(Rico)

Ein tragischer Abend für die Charaktere

Seattle, 3. Februar 2070
Abends
Auf allen Kommlinks die gleiche Nachricht von Ed. Ein einzelnes Wort: Chimera. Ed reagiert auf keine Anrufe oder Mails. Schnell trifft sich die Crew und besucht Ed's haus. Das liegt im Dunkeln. Ein Einbruchversuch scheitert an der verbesserten Matrixsicherheit der Hütte, sodass man vor dem benachrichtigten Patroullienfahrzeug fliehen muss. Also bleibt nur noch das Aufspüren von Eds Kommlink. Das hat sich das letzte Mal am Rand von Glowtown eingeklinkt. Nichts wie hin, aber vorher wird noch Rico der Waffenexperte eingesammelt und ein kleiner Teil seines Arsenals.

Glowtown ist der dreckigste Teil der Redmond Barrens. Vor ein paar Jahrzehnten ging hier ein Shiwase-AKW in die Luft und verstrahlte die Umgebung. Nun kann man die Ergebnisse zweier Generationen von Mutationen und stetig sinkenden Grundstückspreisen erkennen. Ratten, mit Tumoren so groß wie Tennisbällen und Squatter, die sie humpelnde zu fangen versuchen. Und hier steht am Rande einer Seitenstraße Eds Ford Americar, die Scheiben eingeschlagen und die Elektronik ausgerissen. Ohne besseren Plan entschließt man sich in die Seitenstraße zu fahren. Links und rechts ragen mehrstöckige Ruinen in die Luft, und Schutthaufen so groß wie Schulbusse zwingen den Merceds, großzügige Kurven zu fahren. Am Ende der Straße ist ein etwas freieres Gelände mit einem seit fünfzig Jahren im Bau befindlichen Hochhaus zu erkennen. Die Stahlstruktur und einzelne Etagen stehen, aber die Vorderfront ist komplett ohne Wände.

Dann geht in der fünften Etage ein Scheinwerfer an. (2 Wahrnehmungsproben waren fällig. Eine leichte, und eine unheimlich schwere.)
Angestrahlt wird Ed. Der ist an einen Stahlträger gefesselt und wankt im Wind. Die zweite anwesende Person mit dem Barret 121 wird nicht bemerkt. Und diese feuert. Der Schuss durchschlägt mit der Gewalt der Faust Gottes die Frontscheibe des Mercedes und trifft Big Brother in die Brust. (bringt ihn sieben Kästchen tiefer.)

Dann folgt Initiative. Der Scharfschütze beginnt, feuert einmal auf Omicron auf dem Beifahrersitz, verletzt ihn mittelschwer (5 Kästchen, und dann ein zweites Mal (was er runterwürfeln kann.) (jede Schadenswiderstandsprobe mit Edge gewürfelt.) Dann dreht der Hacker den Wagen schnell und versucht zurückzufahren, während Darkface den Fahrer unsichtbar macht (?) und Omicron sich selbst (?). Natürlich wird dann die Heckscheibe des Wagens zum lohnenswerten Ziel für den Chimera-Killer. Ein Schuss auf den Troll und einer auf Rico bringt beiden mittlere Verletzungen ein. Rico springt aus dem Wagen hinter einen Schutthaufen in Deckung, der Troll versucht dies ebenfalls, vergeigt seine Probe aber und bleibt im Schussfeld des Killers liegen. Der feuert noch zweimal auf den Troll, verursacht 11 Kästchen und lässt das Blut nur so spritzen. Zwei weitere Kugeln zerfetzen die Hinterreifen des Mercedes.

Situation: Blankes Entsetzen, gepaart mit Fatalismus und Wut auf den Spielleiter herrscht bei den Spielern vor.

Zeit für die zweite Kampfrunde. Der Killer versucht Rico durch den Schutthaufen zu erwischen, trifft ihn auch, verursacht aber minimal Schaden. Big Brother steuert den Wagen hinter einen größeren Haufen Schutt in Sicherheit und stoppt. Der Troll Geysir spurtet ebenfalls zu ihnen. Für einige Sekunden herrscht Ruhe. Niemand entwickelt einen Plan, einzig und allein Geysir entschließt sich einen Weg durch die Ruinen auf der linken Seite auf das Gebäude mit Ed zu suchen. Big Brother bleibt stumpf im Auto sitzen, ebenso wie die beiden Magier. Denen macht die Hintergrundstrahlung zu schaffen (3). Dann gibt es ein Zischen, ein Jaulen geht durch die Luft und eine Granate explodiert einige Meter hinter dem Mercedes, verletzt aber niemanden. Rico reicht es, lädt seinen Granatwerfer durch und feuert blind auf das Gebäude (würfelt verdammt gut, und zwingt den Chimerakiller, seine Position aufzugeben.) Der feuert danach eine zweite Granate auf Ricos Position, und bringt ihn beinahe um (Überzähliger Schaden, 1 Kampfrunde vor Tod. Darkface sprintet heroisch zu seiner Position und klatscht ein Traumapatch auf Ricos Kopf.

Zu diesem Zeitpunkt hatte noch kein Charakter den Killer gesehen.

Wieder herrschte Ruhe. Die Gebrüder Urbani taten immer noch nichts und saßen in ihrem Wagen. Geysir indes erreichte den Rand des Hochhauses und versuchte, irgendjemanden zu bemerken. Schließlich sprintete Omicron auch zu Darkfaces Position, der sich einen neuerworbenen Edge-Punkt für Rettung seines Chummers sogleich in einen Unsichtbarkeitszauber investierte. Geysir hatte sich einen Überblick verschafft und steuerte, schwerverletzt, mit einer riesigen Ares Alpha im Arm auf die Trppe in die höheren Stockwerke zu. Er sah es nicht kommen. Eine Gestalt, nicht ganz unsichtbar, aber in der Wahrnehmung verzehrt, richtete ein Sturmgewehr auf den ungedeckten Rücken des Trolls und drückte ab. Fünf Kugeln durchtrennten das untere Rückenmark des Trolls und ließen ihn zusammenbrechen. Langsam verließ ihn das Leben.

Darkface hörte jemanden umfallen, und sogar das Flüstern schallunterdrückter Schüsse (ne zweistellige Anzahl Würfel für Audio-Proben und ein Richtungsdetektor!) Hätte eigentlich helfen können... Darkface entschloss sich, aus seinem Versteck in Richtung der Schüsse zu schleichen, durch eine Ruine hindurch. Omicron folgte ihm langsam, und zwar unsichtbar, als wäre er absolut nicht in Gefahr. Darkface blickte um die Ecke, und sah der Troll auf der Treppe liegen. Er bemerkte niemanden, und schlich vorsichtig auf ihn zu.

Auch Omicron nicht. Der Killer hatte beide von der anderen Seite umrundet und stand in Omicrons Rücken. Ultraschall, leider. Er drückte ab. Das Sichtfeld des Magiers verengte sich, der Boden kam langsam näher, und dann wurde es schwarz.

Darkface schluckte, griff seinen Taser, und machte sich bereit, endlich das Königreich seines Herrens aufsuchen zu können. Und der Chimerakiller legte an, zielte und feuerte. Die Kugeln trafen Darkface direkt in den Kopf und ließen ihn neben den Troll fallen.

Da war es nur noch einer. Big Brother hatte sich entschlossen, etwas zu tun, einen Wifi-Scan durchzuführen. Vielleicht hatte der Killer ja doch ein Kommlink. Kurz bevor er den Scan abschließen konnte, hörte er schnell laufende Schritte. Er drehte sich vorsichtig um - und es war ED! Er sprang zu dem vollkommen perplexen Big Brother ins Auto. Interessanterweise hatte er sogar seinen Revolver.

ED: Die anderen sind alle tot!
BB: Oh.
ED: Dann hat mein Plan funktioniert.

Er richtete seine Knarre auf den Kopf von Big Brother, und die gesamte Spielerschaft war sprachlos.

ED: Tja, weißt du, ich war von Anfang an dabei. Habe die Sicherheit des Dons ausgekundschaftet, weißt du. Wenn es einen neuen Don gibt, der Butcher wird's sein, dann werd ich belohnt. Wir werden Rowena zurückschicken und Al in die Rente. Dann wird Jimmy Mac neuer Boss der Finniganns, und ich werde endlich, nach 35 Jahren, Consigleri der Finniganns. Mary Finnigann niete ich um, dann hält mich auch Jimmy Mac nicht auf. Vielleicht wird das sogar meine Familie werden.
Und ihr habt echt nichts geahnt? Wie die Trollkiller so schnell Malenkin umnieten konnten, da ich ihnen doch gesagt habe, wo ihr Malenkin hinbringt? Wer überhaupt Malenkin gewarnt hat, dass ihr ihm auf den Fersen wart? All die Fragen...
BB: Du hast gerade einen ziemlich großen Fehler gemacht, das Kommlink sendet die ganze Zeit...
ED: Nee, tuts nicht. Ich geh jetzt essen.
Und er drückte ab.

ENDE

Off-Topic
Manchmal hat man als Spielleiter ja eine Ahnung, wie die Spieler mit einer Situation umgehen. Eigentlich sogar recht häufig. Ich hatte die Ahnung, dass es mit einem totalen TPK enden würde - da Spieler bei mir generell nicht nachdenken zu scheinen. Kein Plan, obwohl es wieder einmal nach einem totalen Hinterhalt roch. Der dritte Hinterhalt in der Kampagne übrigens (Stagger, die Finniganns beim Treffen in Redmond und nun Chimera.) und irgendwann denkt man als SL, dass da ein Lerneffekt eintritt. Anscheinend nicht.
Ich für meinen Teil habe den Killer so gespielt, wie er beschrieben wurde. Eiskalt, ohne Skrupel, übermenschliche Werte und erstklassige Ausrüstung, mit dem Vorteil des ausgesuchten Terrains.
Und die Spieler? Naja, fahren wir mal los, lassen uns überraschen, nutzen keine taktischen Möglichkeiten, nutzen nicht unsere Überzahl/ Verstärkungen/ magische Möglichkeiten/ Geister/ Deckung/ Häuserkampf/ Aufklärung durch Astralprojektion...
Gut, dann sind alle tot. Meine Spieler haben das auch eingesehen. Shadowrun ist nunmal nicht Friede, Freude, Eierkuchen, sondern, Tod, Verrat und Blei.

Aber genug. Anscheinend hatten die Spieler den größten Teil der Zeit Spaß, was doch das wichtigste ist. Im Übrigen haben wir beschlossen, weiter Shadowrun zu spielen. Ich bleibe Meister, und präsentiere demnächst:

Die nicht ganz legalen Abenteuer der noch unbenannten Treasure Hunter (Arbeitstitel  ;D )

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