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Machtverhältnis SL zu Spieler

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Ludovico:
Der SL ist ein Spieler, genau wie die anderen Spieler auch, oder?
Nicht ganz, denn er besitzt eine Schlüsselposition, die in jeder Runde einzigartig ist und die ihn auch nicht so ohne weiteres austauschbar macht, zumal viele Spieler grundsätzlich lieber spielen als leiten.

Kann sich hieraus nicht ein Herrschaftsanspruch des SL ableiten? Sind in Wirklichkeit die Spieler nicht diejenigen, die das Spiel kontrollieren, sondern der SL?

Edorian:
Mal ganz davon ab, dass dieses Thema schon etliche Male mit teilweise erstaunlichen Ergebnissen behandelt wurde...  ;D  8)

Der SL ist der SL und kein Spieler. Wie heißt es so schön? Wir können alle Indianer sein, aber nur einer darf Häuptliing spielen. Das heißt (und erklärt, warum viele lieber spielen als leiten):
- der SL stellt die Umwelt und die NSC
- der SL beurteilt die Handlungen der Spieler und entscheidet über die Reaktionen der Spielwelt
- der SL sorgt für die Grundlagen (und je nach Gusto auch mehr) für einen unterhaltsamen Abend und ein spannendes Abenteuer (Idealfall)

Was tun die Spieler?
- sie stellen die Hauptakteure mit all ihren Macken und Fähigkeiten
- sie entscheiden zu einem guten Teil über den Verlauf des Abends und des Abenteuers

Wer daraus jetzt einen Herrschaftsanspruch ableiten will, der kann auch noch ganz andere Dinge... ::) Da aber normalerweise SL und Spieler miteinander und gegeneinander spielen, sollte es (wenn denn unbedingt nötig) folgendermassen lauten:
Der SL ist weisungsbefugt und seine Entscheidungen sind nicht permanent anzweifelbar.

Wenn die Spieler nicht mitmachen, kann ich als SL mich auf den Kopf stellen und es wird nichts draus. Umgekehrt kann ich als Spieler mich noch so sehr einbringen, ohne einen geneigten SL wird das nur leeres Geschwalle. -> Für mehr Kooperation und die Akzeptanz der meisterlichen Authorität, ohne die es imo einfach nicht geht.
Ich weiß, ich weiß. All ihr Freeformer/ Alternativen spielt sowieso völlig ohne alles und diskutiert auch das Wetter aus, wenn es dem Komitee nicht in den Kram passt. Es gibt auch keinen "Meister" weil das ganz ganz pöse ist ::)

Edorian:

--- Zitat --- erst lesen, dann posten!
--- Ende Zitat ---
Auf derlei Formulierung bitte verzichten -> unnötig. Danke

Einfluß kann jeder nehmen und da ist es jedem selbst überlassen, ob und wie sich das äußert. Der SL hat, wie ich oben angeführt habe, mehr Möglichkeiten, da er für die Grundlagen zuständig ist. Mehr aber auch nicht.

hexe:
Vielleicht war ich deshalb so lange die einzige Frau, die SL, der erfahrenste Spieler und Gastgeber auf einmal.  ~;D

Lord Verminaard:
Ich hatte die Antwort auf den Eingangspost schon geschrieben und wurde dann abgelenkt, ich poste sie mal trotzdem, ungeachtet der zwischenzeitlichen Diskussion:

Der erste Teil deiner Frage ist ganz einfach: Das Spiel kann nur stattfinden, wenn alle Beteiligten mitmachen. Verweigert sich einer, muss man ihn entweder überzeugen, von seiner Verweigerungshaltung abzurücken, oder man muss ihn vom Spiel ausschließen. Jeder einzelne Mitspieler hat, solange er Mitspieler ist, die Macht, das Spiel jederzeit zu blockieren.

Die Besonderheit beim SL besteht aber darin, dass man ihn nicht ausschließen und einfach ohne ihn weiterspielen kann. Einen einzelnen Spieler auszuschließen und weiterzuspielen, funktioniert hingegen (außer beim 1-on-1), wenn es auch manchmal das Spiel erheblich beeinträchtigt.

Ob der SL deshalb nun – auch außerhalb der ihm vom Regelwerk zugewiesenen Befugnisse – eine Führungsrolle einfordert („ohne mich könnt ihr nicht und ich hab eigentlich gar keinen Bock zu leiten, dann macht wenigstens, was ich sage“), hängt von der Persönlichkeitsstruktur des SL ab. Der zweite Teil deiner Frage, nämlich ob er einen Anspruch darauf hat, ist knifflig. Ich würde sagen, nur wenn es explizit oder implizit so vereinbart ist. Das ist das Wesen des Gruppenvertrages. Pacta sund servanda, und so.

Ich persönlich denke, eine Führungsrolle muss man sich verdienen. Wenn jemand in der Gruppe eine (soziale) Führungsrolle einnimmt, sollte er dies tun, weil es die gesamte Gruppe weiterbringt. Weil er es gut macht, im Interesse aller. Und nicht als Entschädigung für die Mühe des Leitens.

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