Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielberichte

[D&D 3.0] "Einsteigerrunde" für unsere 10-jährigen Tochter

(1/4) > >>

Caralywhynn:
Haukrinn und ich haben es jetzt "ernsthaft" in Angriff genommen, das Laurakind in die Welt des Rollenspiels zu schicken...
Nach einiger Überlegung haben wir uns für D&D 3.0 entschieden.
Die Spielleitung übernehmen Haukrinn und ich im Wechsel, der Char des jeweiligen SL läuft dann als NPC in der Runde mit.
Geplant ist das Ganze vorerst als Episoden-Rollenspiel, möglichst so, dass je Spielsitzung eine Episode zum Abschluss gebracht wird.

Ort: ein großes Dorf drei Tagesreisen von der nächsten Stadt entfernt; Marktflecken und wichtigster Treffpunkt in der Gegend.

Die Charaktere:

Thybald, Mensch, Schmiedegeselle, 16 Jahre alt, pflichtbewußt, fromm, aufbrausend, aber eigentlich sehr "lieb",
Spieler: Haukrinn

Angelina, Mensch, Tochter des Schmieds, Hexenmeisterin in Lehre, 14 Jahre alt, aufbrausend, abenteuerlustig
Spieler: Laura

Margarete, Halbelf, Lehrling des Försters (Waldläufer), 15 Jahre alt, ruhig, zurückhaltend, mit Thybald und Angelina befreundet
Spieler: Cara


SL der ersten Episode: Cara

Spielverlauf:

Den Charakteren fällt zunächst auf, dass einige Katzen des Dorfes ungewöhnlich aggressiv sind.
Am Abend auf dem Dorfplatz beim Treffen mit anderen Jugendlichen, entdecken Thybald und Angelina Eichhörnchen, die aus dem Fenster Bäckerei geflitzt kommen. Sie gehen dem nach und stellen fest, dass 5 Nusshörchen geklaut wurden. Die Bäckersfrau ist ein wenig übberrascht, da sie den Diebstahl nicht bemerkte, weil sie gerade am Saubermachen war.
Die beiden  untersuchen das Fenster und den Garten der Bäckerei und finden neben den Pfotenabdrücken von Eichhörnchen überall hinter der Gartenhecke auch kleine (humanoide) Lederstiefelspuren, die sie bis zu einer Wiese am Dorfrand verfolgen.

Am nächsten Morgen fehlt im Vorrat von Angelinas Mutter merklich Mehl.

Angelina und Thybald hören sich im Dorf um, und tatsächlich, es wurde noch mehr geklaut!
Verschiedene Lebensmittel und Rauchkraut, jedoch scheinbar noch keine "Getränke".
Außerdem finden die beiden heraus, dass immer nur da, wo die Katzen "ruhig" (also nicht außergewöhnlich aggressiv) waren, auch was geklaut wurde.
Das bringt sie auf die Idee, sich am Abend beim Wirt auf die Lauer zu legen und darauf zu hoffen, dass die Diebe sich eventuell noch mit einem trefflichen Schlucken Bier versorgen wollen.
Und tatsächlich, in der Dämmerung taucht ein Trupp von 5 großen Eichhörnchen auf und verschwindet in der Vorratskammer des Gasthofes.
Angelina stellt fest, dass die Tiere eine magische Aura haben und sperrt sie in der Vorratskammer ein.
Währenddessen ist Tybald über den Hof zur Mauer des Gasthauses geschlichen und erspäht hinter selbiger einen Gnom, den er nach kurzem Gerangel dingfest macht (ohne ihn dabei zu verletzen).
Es stellt sich heraus, dass der Gnom, Wilhelm von Ansgert, neu in der Gegend ist und sich im Wald niedergelassen hat
und die Eichhörnchen "überredete, nützliche Dinge für ihn zu finden".
Da Thybald und Angelina recht höflich mit dem Gnom umgehen, kooperiert der Gnom nach kurzer Diskussion und verspricht,  die beiden zu seinem Baumhaus im Wald zu führen und den entstandenen Schaden zu bezahlen.
Da Thybald Angelina um 10.00 Uhr abends nach Hause bringen muss, drängt die Zeit und die beiden beschließen , die Eichhörnchen im Sack und den Gnom verschnürt mit zur Schmiede zu nehmen und da übernacht zu "lagern", damit Angelina keinen Ärger bekommt.
Auch hierbei gehen die beiden recht freundlich vor, die Eichhörnchen und auch der Gnom bekommen noch ein "Abendbrot" kredenzt und ein recht bequemes Lager für die Nacht.
Daher hält der Gnom sich an die Absprache und führt die beiden am nächsten Morgen zu seiner Wohnung in einem großen hohlen Baum im Wald und bezahlt auch für die geraubten Lebensmittel.
Thybald und Angelina versprechen dem Gnom, ihn im Dorf vorzustellen, damit  er demnächst seine Lebensmittel ohne Probleme einkaufen kann, ohne dass er wegen seines ungewöhnlichen Aussehens Schwierigkeiten bekommt.
Denn diese Schwierigkeiten waren der Grund, warum er die Eichhörnchen lossgeschickt hat. Man wollte ihm nichts Anständiges verkaufen, oder versuchte ihn über´s Ohr zu hauen;  hielt ihn für ein Kind, eine Missgeburt und so weiter und behandelte ihn auch entsprechend ...

EP: 450/SC
neuer Verbündeter: Wilhelm von Ansgert, Gnom, Druide (mehr wissen die Charaktere noch nicht von ihm)


Bemerkungen:
Kommentar Lauras: "Das ist wie Barbiespielen ohne Barbies!" und "Macht echt Spaß!" und "Wann spielen wir wieder?"

Zwei kleinere Startschwierigkeiten, bei denen ich SL-technisch ein wenig eingreifen musste, waren:

1.) Laura hat immer mal wieder versucht, durch das Erschaffen von Tatsachen den Plot zu beschleunigen oder zu "lösen".
Jedoch haben wir ihr dann nochmal erklärt, dass dafür das Würfeln da ist - um Vorhaben gelingen zu lassen oder auch nicht - und auf diese Weise die "möglichen Tatsachen" zu bestätigen oder auch nicht.
Das hat sie relativ schnell verstanden und auch versucht umzusetzen.

Der Vorteil an dieser kleinen "Schwierigkeit" war jedoch, dass sie durch das eigenständige Erschaffen von Zuständen das Spiel bereichert hat und dadurch mir als SL unglaublich viele Anreize im Allgemeinen und Hinweise im Speziellen darauf gegeben hat, was sie sich als Spieler jetzt für die Situation und Umgebung vorstellt und welche Schwerpunkte sie gerade für sich im Spiel setzt.



2.) "Teamarbeit"

Hier musste ich sie zwischendurch mehrfach darauf hinweisen, dass sie und Thybald ein Team sind, und dass sie nicht alles im Alleingang klären sollte, sondern dass Teamarbeit besser ist.
...  Was zum Ende der Episode dann schon ganz gut funktionierte.  :D


Alles in Allem ein sehr gelungener Start!

Sir Mythos:
Klingt auf jeden Fall gut, und ist sicher für alle, die ihr Kind ins Rollenspiel einführen wollen als Lektüre zu empfehlen. Ich bin jedenfalls schon gespannt auf mehr.

Btw. wann kriegt die Laura denn ihren eigenen Foren-Account?  ;D

Jens:
Naja die Barbies werden ja wohl noch kommen, wenn ihr schon D&D spielt ;D

der.hobbit:

--- Zitat von: Caralywhynn am  3.08.2008 | 14:42 ---1.) Laura hat immer mal wieder versucht, durch das Erschaffen von Tatsachen den Plot zu beschleunigen oder zu "lösen".
Jedoch haben wir ihr dann nochmal erklärt, dass dafür das Würfeln da ist - um Vorhaben gelingen zu lassen oder auch nicht - und auf diese Weise die "möglichen Tatsachen" zu bestätigen oder auch nicht.

--- Ende Zitat ---

Das ist m.E. ein übliches "Problem", wenn man mit Rollenspielanfängern spielt. Die erfinden einfach gerne etwas dazu. Seitdem nehme ich meist Wushu für den Einstieg, da ist das Problem Teil des Konzepts. Allerdings fürchte ich, dass damit die ganzen Anfänger versaut werden  >;D

Pilger:
Liest sich interessant.
Sowas nenne ich vorbildliche Nachwuchsförderung :d

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln