Pen & Paper - Spielsysteme > Savage Worlds Settings

Savage Worlds: Hellfrost [Smalltalk]

<< < (90/112) > >>

Sphärenwanderer:
In Solomon Kane finden sich besser balancierte Werte für fernöstliche Waffen als das OP Katana aus dem GRW, falls das deine Bedenken sind. Ich würde ein Katana sonst einfach als Bastardschwert abwickeln, also ST+W8, wenn zweihändig geführt +1 Schaden.

Spielweltmäßig kann sich solch eine Waffe als Einzelstück ja durchaus einen Weg aus abgelegenen Gestaden nach Rassilon gebahnt haben. Wäre zwar ein Stilbruch für das Setting, aber mMn kein einschneidender.

Soweit ich weiß, gibt es auch in Hellfrost einen Asien-Ostkontinent, der aber noch nicht beschrieben wurde.

Jeordam:
Wenn ich jetzt mal bösartig-realitätsnah sein darf, würde ich das Katana eher bei W6, W6+1 zweihändig geführt ansetzen. Die Dinger sind/waren technisch und vom Material her ein ganzes Stück hinter den indischen, persischen, levantinischen und europäischen Zeitgenossen, an denen sich die Waffen von Rassilon und Al-Sharkur anlehnen.

Kardohan:

--- Zitat von: SalieriC am  2.01.2017 | 10:23 ---Es haben sich indes weitere Fragen aufgetan. Ich weiß nicht, ob das an mir liegt oder daran, dass der Gazetteer an manchen Stellen einfach zu oberflächlich ist.
--- Ende Zitat ---

That's not a bug, it's a feature!

Hellfrost ist als Offenes Setting konzipiert worden, wo der SL bis zum Startdatum 500 IR mit Informationen versorgt wird, er dort die Fäden aufnimmt und von dort weiterspinnt. Dadurch ist KEINE Hellfrost-Runde wie die andere, da jede Runde sie ihren Wünschen gemäß abändern und erspielen kann.

Der Gazetteer hat die Aufgabe über den kurzen Anriß im Players Handbook hinaus denm SL mit Informationen über die Welt, ihre Bewohner, die Kriege, Schicksale und Konflikte, sowie einen äußerst vagen (und widersprüchlichen) Ausblick zu versorgen.
Im Laufe der Jahre kam der Wunsch der SL und Spieler nach noch mehr Details auf und so folgten auf die Region Guides schließlich der Atlas of the North und eben die City Guides. Wie weit man sich darin einarbeiten mag und kann bleibt jedem SL selbst überlassen. Angesichts dessen das lange Kampagnen heutzutage nicht en vogue sind und eher kürzere Abenteuer und One-Shots bevorzugt werden, reichen die "vagen" Infos des Gazetteer für den Großteil mehr als locker aus. Erfahrungsgemäß erfassen die Spieler davon vieleicht dann noch nur ein Viertel.

Ziel war es nie DSA-artig jede Milchkanne zu beschreiben und in starren Metaplots einzugiessen. Es sollten nur die Zutaten und Teile von Rezepten (etwa den Großen Geheimnissen um den Ursprung des Hellfrosts, das Verschwinden von Sigel und Kenaz oder eben den Siphoning) präsentiert werden, die der SL mit seiner Gruppe je nach Wunsch zu einem schmackhaften Menu verarbeiten kann. Ihnen sollte es obliegen, ob es Fast Food oder ein deliziöses 5-Gänge-Menü gibt. Alles sollte erlaubt sein und Änderungen ausdrücklich erwünscht. Wiggy und zum Teil auch mir obliegt es nur die offizielle Darstellung und Interpretation des Hintergrundes bis zum Startdatum darzulegen. Daran kann man sich halten oder nicht.

Immer dran denken: Es ist euer Spiel! Habt Spaß damit und erzählt darüber. :D


--- Zitat von: SalieriC am  2.01.2017 | 10:23 ---1. Ist es richtig, dass diejenigen Adligen, die gerade keinen Master Staff haben (verloren, gestohlen, was-auch-immer) keine Mage-Princes mehr sein können, im Rang um eine Stufe fallen und somit zwar noch zum Council elect gehören, aber nicht mehr zum König gewählt werden können?
--- Ende Zitat ---

Ja, beides ist korrekt.


--- Zitat von: SalieriC am  2.01.2017 | 10:23 ---2. Dartuk hat gerade zwei Stäbe und dort heißt es, dass jeder Stab sofort dem Mage-King übergeben werden muss, damit dieser einen neuen Mage-Prince ernennen kann. Gilt das nur wenn jemand einen zweiten Stab hat? Denn anderswo heißt es, dass jeder der einen solchen Stab findet automatisch zum Mage-Prince wird.
--- Ende Zitat ---

Nur Häuser mit einem Master Staff können einen Mage-Prince haben (die sog. Höheren Häuser), aus deren Kreis alle 10 Jahre der Mage-King gewählt wird.
Gelingt es einem Niederen Haus in den Besitz eines (verlorenen) Master Staff zu gelangen wird es dadurch zu einem Höheren Haus, mit all seinen Folgen.
Ein Höheres Haus das in den Besitz eines weiteren Stabes gelangt, kann direkt nichts damit anfangen. Damit es es nicht ein "willfähriges" Niederes Haus zu einem Höheren machen kann und am Ende ein Haus alle anderen dominiert, wurde schon vor langer Zeit erlassen, dass Master Staff sofort an den Mage-King abzugeben sind. Aus dem Grund darf der Mage-King auch keinen dieser Stäbe führen.

Warum Dartuk den zweiten Master Staff heimlich hortet bleibt absichtlich unklar. Er ist ein paranoider Tyrann, der aus gutem Grund niemandem traut. Am allerwenigsten wohl sich selbst und seiner Familie. Er lässt sich Düsteres ins Ohr flüstern, nichtsahnend das Fardulf sein Geheimnis kennt, seine gesamte Familie ausmerzen und sich an ihrer Statt beerben lassen will.
Gibt es diesen Kult der Gestaltwandler wirklich? Arbeitet Fardulf auf eigene Rechnung oder sympathisiert er  mit dem Order of Twelve? Ist er vielleicht unter den zersetzenden Einfluß der Puppeteers geraten oder  Brückenkopf für die Sister of Mercy? Und wie kommen die Golems und Nargrats Orks ins Spiel?!? Wer weiss!
Wer auf GoT-artiges Intrigenspiel kann und soll sich hier voll austoben.


--- Zitat von: SalieriC am  2.01.2017 | 10:23 ---3. Es wird im Gazetteer zwar mehrmals erwähnt, dass eine Untersuchung des Siphoning Effektes von den letzten Königen abgelehnt wurde, aber steht auch irgendwo warum? Für mich klingt das nach etwas, was man sofort untersuchen würde, wenn es die gesamte Regierungsform gefährden könnte. Das führt mich zu der Annahme, dass da wieder irgendwas hoch interessantes dahinter steckt. Gibt es dazu irgendwas genaueres oder ist das nur wieder etwas worüber sich jeder GM selbst Gedanken drüber machen kann?
--- Ende Zitat ---

Warum Adolphus V und Adolphus VI Untersuchungen über das Siphoning durch den Council Elect durch ihr Veto verhindert haben, wird nirgendwo begründet. Muss es nicht, denn auch wenn man es wüsste wäre es nicht sicher ob es überhaupt der Wahrheit entspräche. Es mag in der der Natur des Siphoning begründet sein (von dem nur der jeweils herrschende Mage-King bei Amtseinführung einen Teileinblick bekommen haben mag) oder nur ein weiteres Teil des großen Intrigenspiels darstellen, in dem sich die Herrscher nicht das Schwarze unter den Fingernägeln gönnen.
Das Siphoning und alles drumherum ist eben eines der Großen Geheimnisse des Settings, wo zwar vage Hinweise quer über alle Bücher verstreut sind, aber jeder SL sich seine Gedanken machen darf und soll. Das das Siphoning irgendwie mit dem Fluch zusammenhängt, der über den Herrschern der Magocracy und insbesondere ihren Königen hängt ist allerdings unbestritten.
Allerdings sollte man bedenken, das in der Magocracy die magische Macht weniger zählt als die soziale. Der mächtigste Heahwisard des höchstens Zirkels zählt nichts, wenn er nur ein niederer Mage-Knight ist.
Das die Mage-Kings durch ihr Veto in den letzten Jahrzehnten gründliche Nachforschungen verhindert haben, bedeutet allerdings nicht das nichts in dieser Richtung unternommen wird. Nur eben nicht offiziell im Namen des Rates.
Das College of Advanced Magical Study in Kingshall forscht ganz offiziell im Namen des Mage-King danach und wird dabei u.a. durch das Duelists' College (auch in Kingshall) unterstützt. So hat der Mage-King ständig die Kontrolle darüber und kann filtern was an die Öffentlichkeit dringt. Da in diese Institutionen von Mitgliedern aller Häuser besucht werden, ist davon auszugehen, dass diese stillschweigend diesem Vorgehen zustimmen. Wie gesagt, der Erhalt der politischen Macht ist alles und in ihren Augen ist es eine Methode den nicht-magisch begabten Pöbel weiter von den Fleischtöpfen der Macht fernzuhalten.


--- Zitat von: SalieriC am  2.01.2017 | 10:23 ---Und noch eine ganz andere Frage: Wie denkt ihr über Katanas? Im Players Guide wird keines erwähnt und ich persönlich würde wohl auch sagen, dass diese nicht rein passen, aber ein Spieler will unbedingt ein Katana haben, sonst will er lieber einen anderen Charakter spielen. In meinem Bestreben es allen irgendwie recht machen zu wollen und weil ich seine ursprüngliche Charakteridee einzigartig und spannend finde, bin ich auf der Suche nach Argumenten die dafür oder dagegen sprechen.
--- Ende Zitat ---

Die Katana im Grundregelbuch ist die "verklärte" Version aus Film und Fernsehen, passend für Wuxia-Abenteuer. Hellfrost und seine Subsettings sind vornehmlich heroische Fantasy, keine Superhelden-Geschichten. Eher Beowulf, Edda, 1001 Nacht und die Rebellen von Liang Shan Po, weniger Tiger & Drache, The Great Wall, Hero oder Chinese Ghost Story. Solche Geschichte kommen zwar vor, erhalten aber einige Abstriche, dass sie nicht zu überkandidelt rüberkommen. Solche Sachen gab es früher und jetzt geht alles aus diversesten Gründen den Bach runter.

Plausiblerweise sollte man eine Katana/Dao eher als Anderthalbhänder einordnen. Details wie geschwungene Klinge, Handschutz, Parierstange, langer Griff etc sind schlichtweg Ausprägungen der gleichen Waffenkategorie, zu der eben auch das europäische Bastardschwert, japanische Tachi, die orientalischen Säbel und die chinesischen Dao Varianten gehören.
DAS Schwert gibt es eh nirgendwo, nicht in Rassilon, nicht in Al-Shirkuh, und nicht im Fernen Osten des Jade Empire. Es gibt stets lokale und kulturelle Varianten, sowie die Anpassungen an die individuellen Wünsche und Bedürfnisse ihrer Besitzer. So tendieren etwa Schwerter in der Hrosmark in Richtung Säbel schlichtweg deswegen, weil sie vom Pferderücken aus besser anzuwenden sind. Das kristallisierte sich ganz ohne Hilfe aus Al-Shirkuh heraus. In den Spielwerten schlagen sich diese Ausprägungen allerdings nicht nieder. Selbiges gilt übrigens auch für die Scimitar aus Al-Shirkuh selbst. Anderer Name, selbe Spielwerte! Ausprägungen eben!

Folgend die Spielwerte aus dem Fantasy Companion angepasst auf Hellfrost:

Weapon: Katana/Miao Dao (Bastard sword)
Damage: Str+d8
Weight: 10
Cost: 350
Notes: Parry –1, can be wielded in two hands for +1 damage
Availability: T (Jade Empire); S (Rassilon/Al-Shirkuh)

Es ist eher unwahrscheinlich, dass der Held deines Spielers eine "richtige" Katana führt. Es wird wohl eher ein Säbel aus der Veermark sein.
Das Jade Empire unterhält entlang der Ostküsten von Rassilon und Al-Shirkuh vielleicht eine Handvoll hermetisch abgeschotteter Enklaven aus denen eigentlich nix herauskommt, weder Infos, Leute, noch Ausrüstung. Die wenigen besonderen Gegenstände sind "Geschenke" an die lokalen Herrscher und werden von denen wie Augäpfel gehütet.
Die Soldaten der Mandarine sind handverlesen und fanatisch treu dem Empire ergeben. Sie werden so gut bezahlt, dass Bestechung keinen Erfolg hat und wenn sie ihre Enklave verlassen tun sie es in Truppenstärke, dass Überfalle ebenfalls außer Frage stehen. Dazu kommt noch eine gewisse Arroganz der eigenen Überlegenheit gegenüber den Barbaren. Wer sich mit den "Gästen aus dem Fernen Osten" anlegt kann mit einer schnellen und extrem harschen Behandlung rechnen, nicht nur durch sie selber, sondern insbesondere durch die lokalen Herrscher.
Da der Landweg via Al-Shirkuh seit über 150 Jahren durch die Iron City der Scavengers versperrt ist, ist es extrem unwahrscheinlich, dass ein fernöstlicher Krieger mit seinen Waffen den Weg nach Westen über die Seidenstrasse fand.
Also wenn du eine Katana in deinem Spiel zulässt, insbesondere in den Händen eines langnäsigen Barbaren aus dem Westen, dann nur mit einer KNACKIGEN Hintergrundgeschichte, wo sie ihm - aus welchen Gründen auch sonst noch - ständig auf den Fersen sind.

Übrigens gab und gibt es in Ost wie West seit Beginn des Handwerks vor Tausenden Jahren Massen- und Qualitätsware. Man muss auch den Kontext betrachten, unter dem solche Produkte gefertigt werden.
Wenn ich tausende Krieger möglichst preiswert ausrüsten will gibt es unweigerlich Massenproduktion, die die Reiche in Al-Shirkuh und im Osten schon lange vor den Einwohnern Rassilons perfektioniert hatten.
Man kann eigentlich immer voraussetzen das ein Schmied angesichts der Umstände sein Bestes gibt, denn schließlich will er ja im Geschäft bleiben. Er hat einen Ruf zu verteidigen.
Allerdings gab es eben auch Zeiten wo in Waffen zwar einsatzfähig sein mussten, aber vornehmlich nur als Zierrat oder Statussymbol verstanden werden wollten. Da hatte eine Klinge vornehmlich hübsch auszusehen und die Qualität des Stahls zählte weniger.

Abschließend noch ein Beitrag zur leidigen Diskussion welches Schwert besser sei:

https://youtu.be/9qJBGlChcXU

SalieriC:
Bei dem Katana ging es mir in erster Linie um die Verfügbarkeit in Rasillon. Aber gut, dass ihr das mit den Werten nochmal angesprochen habt. Dankeschön.


--- Zitat von: Kardohan am  3.01.2017 | 03:26 ---That's not a bug, it's a feature![...]
--- Ende Zitat ---
Dessen bin ich mir durchaus bewusst, weshalb ich das extra so geschrieben hatte. Das war in keiner Weise abwertend gemeint. Aber weil ich das große Handicap Neugierig habe, muss ich manchmal einfach nachfragen. :D


--- Zitat von: Kardohan am  3.01.2017 | 03:26 ---Ja, beides ist korrekt. [...]
--- Ende Zitat ---
Danke.


--- Zitat von: Kardohan am  3.01.2017 | 03:26 ---Das College of Advanced Magical Study in Kingshall forscht ganz offiziell im Namen des Mage-King danach und wird dabei u.a. durch das Duelists' College (auch in Kingshall) unterstützt. So hat der Mage-King ständig die Kontrolle darüber und kann filtern was an die Öffentlichkeit dringt. Da in diese Institutionen von Mitgliedern aller Häuser besucht werden, ist davon auszugehen, dass diese stillschweigend diesem Vorgehen zustimmen. Wie gesagt, der Erhalt der politischen Macht ist alles und in ihren Augen ist es eine Methode den nicht-magisch begabten Pöbel weiter von den Fleischtöpfen der Macht fernzuhalten.
--- Ende Zitat ---
Sind die Versammlungen des Council Elect öffentlich? Denn ansonsten macht es doch keinen Sinn im Council die Nachforschungen abzulehnen und trotzdem offiziell Nachforschungen anzustellen. Ich hätte jetzt eher gedacht, dass die Colleges dann inoffiziell darüber nachforschen. Aber wie kann ich mir das vorstellen? Dass zu beiden Colleges nur die höchsten Adligen Zugang haben und darüber bescheid wissen, oder wie? Denn bei mehr als keiner Person wird es mit der Geheimhaltung ja schon schwierig, da müsste zwangsläufig irgendwann was nach außen dringen.


--- Zitat von: Kardohan am  3.01.2017 | 03:26 ---Folgend die Spielwerte aus dem Fantasy Companion angepasst auf Hellfrost:

Weapon: Katana/Miao Dao (Bastard sword)
Damage: Str+d8
Weight: 10
Cost: 350
Notes: Parry –1, can be wielded in two hands for +1 damage
Availability: T (Jade Empire); S (Rassilon/Al-Shirkuh)
[...]
Also wenn du eine Katana in deinem Spiel zulässt, insbesondere in den Händen eines langnäsigen Barbaren aus dem Westen, dann nur mit einer KNACKIGEN Hintergrundgeschichte, wo sie ihm - aus welchen Gründen auch sonst noch - ständig auf den Fersen sind.
--- Ende Zitat ---
Klingt gut. Danke.

@all: Was ich beim Bastardschwert noch nie so ganz verstanden habe: Warum gibt es den Abzug auf Parieren, selbst wenn man es einhändig führt?

Sphärenwanderer:

--- Zitat ---Was ich beim Bastardschwert noch nie so ganz verstanden habe: Warum gibt es den Abzug auf Parieren, selbst wenn man es einhändig führt?
--- Ende Zitat ---
Wahrscheinlich, damit Langschwerter nicht obsolet werden, man also nicht 2 perfekte Waffen zum Gewicht von einer mit sich schleppen kann. Zweihändig ist das Ding schon besser als ein Zweihandschwert (minimal höherer Durchschnittsschaden, zudem schon ab St W8 ohne Abzüge zu verwenden), da muss es ja wenigstens einen kleinen Nachteil geben.  ;D

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln