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Ebook-Lesegeräte
Jürgen Hubert:
Seit Mitte letzten Jahres besitze ich ein Amazon Kindle, und ich denke, daß solche Lesegeräte für elektronische Bücher mittel- und langfristig einen größeren Einfluss auf Rollenspielbücher und -verläge haben werden.
Leider ist das Kindle für die Darstellung von Rollenspielbüchern wenig geeignet, da es PDFs nicht darstellen kann. Es ist zwar möglich, PDFs mit kostenloser Software zu konvertieren, aber das Endresultat ist nicht immer gut. Reine Textabschnitte sind zwar im Allgemeinen in Ordnung, aber Tabellen werden nicht richtig umgesetzt, und komplexere Layouttricks werden auch nicht immer richtig erkannt. Zur Zeit gibt es nur ein Lesegerät, das PDFs in Originalgröße darstellen kann - das iLiad, welches aber leider ziemlich teuer ist. Nächstes Jahr soll allerdings ein billigeres Gerät von Plastic Logic herauskommen, was ich mir wahrscheinlich zulegen werde.
Das heisst allerdings nicht, daß das Kindle nutzlos für meine Rollenspielaktivitäten wäre. Ich habe ein paar Perl-skripte entwickelt, mit denen ich es geschafft habe, diverse Webseiten (vor allem Wikis) in Ebooks umzuwandeln, die vom Kindle gelesen werden können - inklusive funktionierender interner Hyperlinks. Neben der TV Tropes Wiki habe ich das unter anderem mit der Wiki meiner Kampagnenwelt gemacht. Dies ist für die Entwicklung dieser Welt sehr nützlich - ich kann sie überall mit hin schleppen, und mit der Tastatur des Kindles Kommentare einfügen, falls mir spontane Ideen kommen - und diese Ideen dann später genauer ins Wiki eintragen (ich mache mir damit auch Notizen in anderen Büchern, die ich auf dem Gerät habe - und inzwischen sind da über 150 einzelne Dokumente drauf...).
Aber das sind erst einmal Spielereien, die nicht wirklich im größeren Umfang übertragbar sind. Interessant wird das Ganze dann, wenn PDF-kompatible Lesegeräte erst einmal billig genug sind, um von der breiten Masse akzeptiert zu werden (sagen wir mal, so um die €100).
Dann werden solche Geräte auch unter Rollenspielern sehr populär werden. Klar, das Grundregelwerk kauft man sich lieber in der gedruckten Version, da man es häufiger am Tisch herumreicht. Aber mit solchen Geräten kann man getrost die meisten Quellenbücher auch in elektronischer Form kaufen. Meine gesammelten Exalted-Quellenbücher z.B. passen schon lange nicht mehr in meinen Rucksack...
Ein typisches Quellenbuch hat in PDF-Form einen Umfang von 10 MB oder weniger. Und es gibt bereits heute SD-Speicherkarten für 16 GB. Das heißt, das man in so ein Lesegerät leicht 1600 Rollenspielbücher packen könnte - und sowohl beim Rollenspiel als auch beim Urlaub könnte man sie immer mit dabei haben!
In den USA bieten fast alle Rollenspielverlage ihre Bücher auch in elektronischer Form an. Manche bringen inzwischen sogar die Mehrheit ihrer Veröffentlichungen als PDFs heraus (z.B. Steve Jackson Games). Ich beobachte die deutsche Rollenspielszene zwar nicht so genau, aber hier scheinen die deutschen Verlage etwas hinterher zu hinken (ich würde sehr gerne die deutschen Call of Cthulhu-Publikationen als PDFs haben...). Langfristig wird sich aber auch hier der Drang zu Ebooks verstärken.
Was meint Ihr dazu? Haben unter Euch auch einige vor, sich solche Lesegeräte zuzulegen (sobald sie in Deutschland erhältlich sind)?
Merlin Emrys:
--- Zitat von: Jürgen Hubert am 9.02.2009 | 17:01 ---Haben unter Euch auch einige vor, sich solche Lesegeräte zuzulegen (sobald sie in Deutschland erhältlich sind)?
--- Ende Zitat ---
Bis auf weiteres werde ich mit Sicherheit bei Laptops bleiben. Sie sind einfach vielseitiger, und die Speicherkapazität ist ja auch ok :-) .
sir_paul:
Ich werde mir so ein Gerät zulegen wenn es folgende Kriterien erfüllt:
1) Betankbar als USB Massenspeicher (Keine synchronisationssoftware nötig).
2) Unterstützung von PDF-Dateien
3) Günstiger Preis (eher unter 100 EUR)
Gruß
sir_paul
Uebelator:
Hab neulich mal drüber nachgedacht, das so ein kleines, handliches Gerät praktisch wäre, mit dem man seine gesammelten PDFs auch mal Abends im Bett lesen, oder - wie Du schon sagtest - einfach mal bei nem Rollenspielabend rumreichen kann.
Allerdings scheint mir der Funktionsumfang und damit der Preis der von Dir genannten Geräte für diesen Zweck einfach zu hoch. Ich würde mit dem Teil nicht ins Internet gehen, Emails schreiben, oder sonst irgendwas anderes wollen als PDFs angezeigt zu bekommen. Und dafür geb ich halt nicht 500 Euro aus. (Zumal die Teile eh nur ein Schwarz-weiss Display haben). Wenn man irgendwann aber seine PDFs für 100 Euro überall lesen kann, dann werd ich mir sowas mal zulegen.
Gimkin:
Also ich habe einen EBook Reader, weil es angenehmer ist auf EPaper zu lesen als auf dem Bildschirm... Zumindest für mich. Auf dem Gerät lese ich gerne Fachliteratur oder Romane , aber für Regelwerke halte ich es für unpraktisch.
1) Sind die Seiten von Regelwerken oft mit farbigen Grafiken illustriert, dass geht schon mal gar nicht auf den derzeitigen Geräten.
2) Sind die meisten Regelwerke nicht für so kleine Ansichten gelayoutet und damit unleserlich, weil zu klein, oder man muss auf dem Gerät immer wieder scrollen, was meistens nicht intuitiv ist und auch den Lesefluss stört.
3) Das Blättern geht nicht schnell genug. Also zum lesen schon, aber zum durchblättern, wenn man was bestimmtes sucht, sind die Geräte noch zu langsam.
4) Das aufsuchen von Informationen dauert zu lang. Also zum einen das durchblättern ala ich suche die Tabelle XXX die war unten links auf einer Seite so in der Mitte des Buches geht nicht sehr gut. Okay, Inhaltsverzeichnis mit Links haben inzwischen die meisten PDFs, aber oftmals kein Stichwortverzeichnis... Und ne Suchfunktion habe ich zumindest bei meinem Gerät noch nicht gefunden...
So bleibe ich da doch bei Pen & Paper & Hardcover und nicht bei Laptop und Ebookreader...
Ach ja, und der Iliad ist so teuer, weil der einen der größeren Screens hat und der Bildschirm ein Touchscreen ist.
Ansonsten würde er 1. als Massenspeicher durchgehen und 2. PDFs unterstützen.
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