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[Qin] Der Erbe der Zhou
der.hobbit:
enthält Spoiler für die Spieler (Ausnahme: Claudia)
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Sie hatten sie eingeholt und in einer engen Gasse gestellt. Ihr Blick fiel auf die eng beieinander stehenden Hauswände – nein, nach oben gab es kein Entkommen. Vor ihr waren sie zu dritt, hinter ihr hörte sie die Schritte von mindestens zweien.
„Wen haben wir denn da?“ lachte der Anführer sie an, sie erkannte ihn: der Streich, den sie ihm vor wenigen Wochen versetzt hatte, leuchtete immer noch rot auf seiner Wange. Ihre Hände glitten zu den beiden Kurzschwertern an ihrer Seite. Er sah die Bewegung, und unwillkürlich fuhr seine Hand zu seinem Gesicht, so als ob er den Schnitt noch einmal spüren würde. Hastig machte er einen Schritt rückwärts, während er „schnappt sie euch“ zischte.
An ihren Bewegungen erkannte sie, dass die Schläger erfahren waren. Sie glitten vorsichtig auf sie zu, abmessend, prüfend. Schon klirrte Stahl auf Stahl. Sie warf sich zu Boden, über ihr zischte eine Klinge durch die Luft, von hinten geführt. Ein Sprung zur Seite, sie stand mit dem Rücken zur Wand, hatte aber wenigstens alle Angreifer im Blick. Sie standen ruhig, lauernd, ihre Haltung, ihre Stellung – sie wußten was sie taten, nicht so wie der lächerliche Aufseher des Bordells, der ein gutes Dutzend Schritte entfernt stand und mit gierigen Blicken den Kampf verfolgte.
Wieder sprangen sie vorwärts, die Frau parierte, stach zu, ein Schnitt durchtrennte Seide und Fleisch an ihrem Arm, fast hätte sie ihr Schwert verloren, aber ihr Griff blieb gerade fest genug, sie sprang wieder zur Seite, direkt in einen Tritt, der ihr die Luft aus den Lungen zwang.
Ihre Beine zitterten, sie wusste, es war vorbei, aber lieber sterben – ein Pfeilschaft ragte plötzlich aus dem Arm eines ihrer Angreifer, ein zweiter bohrte sich in das Bein eines zweiten. Sie drehten sich alle um, drei junge Kerle mit eng geschnürten Hosen stürmten in die Gasse, ließen gerade ihre kurzen Bögen fallen und zogen Schwerter. Laut gellten ihre schrillen Rufe die Häuserwände entlang, und Sekunden später war der Spuk vorbei.
„Ich weiß nicht, wie ich euch danken soll“ verneigte sich die Gerette vor den Burschen, die den Kampf für einen Spaß zu halten schienen. „Ihr seid uns keinen Dank schuldig!“ lachte ihr hagerer Anführer, während er ein Tuch auf einen Schnitt in seinem Arm presste. „Die Schurken haben ihre Abreibung verdient.“
„Dennoch will ich euch meine Dankbarkeit erweisen.“
„Dann dankt nicht uns, sondern Zhanzhe Mohe – er hat uns gelehrt, dass wir für unsere Freiheit und die unserer Freunde einstehen müssen!“ erwiderte einer mit weit auseinander stehenden Augen. Es war wohl im Spaß gemeint, aber es war, als hätte er damit eine wichtige Saite im Inneren der Frau angeschlagen. Für die eigene Freiheit einstehen, das wollte auch sie!
Wenige Tage später erreichte sie spät abends ein Gasthaus, das würde das Longpo sein, in dem sich Zhanzhe Mohe aufhalten sollte. Würde er auch ihr einen Weg in die Freiheit weisen?
Nocturama:
厉害,厉害!有葫芦是应该的。
Dann bin ich ja mal gespannt, was noch so kommt. Aber haben die Zhou nicht das Tianming verloren? Darf man da gegen den Himmel...?
der.hobbit:
谢谢你!当然了有一个人有葫芦。这是游戏者的前言,故事没有开始呢!
Wir haben bisher drei Abende gespielt, ich werde mal schauen, bis wann ich das alles zusammengetippelt habe. Wahrscheinlich kommt's Häppchenweise. Die Zhou haben natürlich das Mandat verloren, aber wenn einer von ihnen ehrenhaft genug ist, es wieder zu erringen? Meine Zweifel sind eher, ob zu dieser Zeit noch irgend jemand etwas auf den Namen der Zhou gegeben hätte ... Die waren ja schon seit einigen hundert Jahren kaum noch Marionetten. Aber das sagen wir einfach niemandem :)
der.hobbit:
Das Long Po füllte sich auch an diesem Abend wieder gemächlich. Einen großen Teil der Gäste machten die Reisenden aus: Ein lautstarker Offizier der Armee von Zhao saß an einem Tisch, zusammen mit zwei Soldaten. Sicherlich waren auch diese hochdekoriert, denn der Offizier scherzte und redete mit ihnen, als ob sie gleichgestellte wären. Seine befehlsgewohnte Stimme machte eine Unterhaltung an den Nachbartischen unmöglich, und selbst auf der Ballustrade im oberen Stock konnte niemandem die Auflistung der Heldentaten der mächtigen Kavallerie von Zhao entgehen.
Neben dem Offizier lehnten zwei mächtige Hämmer am Tisch, er hatte schon in den vergangenen Tagen manchen der Bauern herausgefordert, diese zu schwingen. Wem es gelänge, auch nur einen Streich damit zu führen, der bekäme von ihm ein Tael Silber. Viele hatten ihr Glück und ihre Kraft versucht, aber einzig Feng Tuibi war es gelungen, einen halbherzigen Schwung auszuführen. Dem kräftigen Bauern aus der Region, der schon manchen Ringkampf durch seine schiere Kraft zu seinen Gunsten entscheiden konnte, hatte der Offizier redlich ausbezahlt. Lachend schenkte er ihm neben dem Silber auch das Essen und den Wein für den gesamten Abend - und bot ihm ebenfalls an, in der mächtigen Armee von Zhao im Range eines Gruppenführers aufgenommen zu werden.
Auch weniger illustre Reisende hatten sich eingefunden: Ein Krieger aus dem Norden hatte an einem Tisch Platz genommen, von seinem Äußeren her schien er kein Chinese zu sein. Die Bauern in der Gaststätte musterten ihn mit unruhigen Blicken. Ein junger Krieger, der nach seinem staubigen Äußeren zu schließen eine lange Reise hinter sich hatte, ließ sich im oberen Stock nieder, während unten eine reisende Heilerin ihren Platz fand - und sich sogleich nach der Gesundheit von Wirt und Familie erkundigte. Ein junger, reisender Mönch beeindruckte den Wirt mit einer sehr umfangreichen Bestellung, die für eine Familie gereicht hatte. Eine hübsche Dame, die wenig später eintraf, wurde von ihm genauso eingeladen wie auch der Krieger aus dem Norden, der mit seiner eigenen Bestellung wohl nicht so recht zufrieden war.
Wieder öffnete sich die Türe, und neben der abendlichen Kühle kam ein hochaufgeschossener Mann herein, an dessen Seite sofort zwei Soldaten aufschlossen. Mit schnellen Blicken hatte der Neuankömmling den Raum gemustert, jede seiner Bewegungen verriet den geübten Kämpfer. Kein Detail entging ihm, während er jeden einzelnen musterte, und angesichts des Offiziers aus Zhao stutzte. Aber es schien zu spät: Umringt von weiteren sechs Soldaten betrat ein feister, in edle Seide gehüllter Mann das Long Po, schnalzte genüsslich mit der Zunge während er seinen von der Reise schmerzenden Rücken streckte.
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