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Der SL als höchste Instanz
Nightsky:
Ich hab folgende Mechanismen, die sich wirklich gut durchgesetzt haben:
1. einen Zettel, der über meinem Platz hängt, auf dem die goldene Regel geschrieben steht.
2. einen gelben Gegenstand, meist ein Feuerzeug, welches ich nur noch anheben muß und der betreffende Spieler weiß, daß er gerade eine gelbe Karte kassiert und somit es 1 Minute vor 12 ist.
3. einmal anpflaumen in der richtigen Situation, was aber recht selten vorkommt.
Damit funktioniert meine Gruppe ganz gut und wenn nicht, was aber bislang noch nie vorgekommen ist, denke ich, daß Hinweise:
a) der Hinweis darauf, daß es zwar nirgend steht aber ich es gemacht habe und somit okay ist und
b) das die Beugung der Regeln meist den Spielern zugute kommt, also sie sich überlegen sollten ob sie sich beschweren.
Gast:
Hm,
eigentlich geht es nur mit SL und entsprechenden Befugnissen weil der SL alle Elemente der Story kennt. Der verwundete Ork im Tempel des niederträchtigen Bösen der plötzlich trotz gebrochener Füße einen Sturmangriff macht mag gegen die Regeln sein -
aber der Spieler weiß eben nicht daß jeder der in diesem Tempel stirbt, automatisch zum Untoten unter der Kontrolle des Oberfieslings wird.
Also macht es m.E. keinen Sinn einem Spieler so viel Mistpracherecht zu geben, daß er die Story mitbestimmt... weil er eben Informationen nicht hat, die der SL aber hat. Der SL muß also die letzte Instanz sein.
Natürlich gibt es Formen wo der SL einfach alle Infos an die Helden 'rausgibt... aber dann ist es kein SL mehr. Davon abgesehen würde ich persönlich keine stundenlangen Vorbereitungen für einen Spielabend machen wollen, wenn danach ein Spieler in 5 Minuten den gesamten Plot killen kann.
L.
Arkam:
Hallo zusammen,
also eigentlich will ich noch mal was zum Anfangsproblem loswerden.
Also was tue ich als Spielleiter wenn meine Spieler nicht meinem Urteil trauen sondern erst mal in den Regeln nachschlagen?
Als erstes sollte man sich fragen ob man selbst diesen Spielstil gefördet hat. Das passiert leicht wenn man seine Abenteuer auf einen einzelnen Punkt aufbaut und diesen dann mit allen Mitteln verteidigt. Sollte das der Fall sein so hilft etwas Flexibilität und ein wenig mehr Vorrausplanung meistens schon sehr. Nach ein paar Spielen im neuen Stil sollte das Nachblättern aufhöhren.
Dann sollte man sich überlegen ob man vielleicht sehr viele Fehlinterpretationen von Regeln vorgenommen hat. In einem solchen Fall werden die Spieler sehr schnell mißtrauisch. In diesem Falle einfach noch mal das Regelwerk durchlesen und Unklarheiten in der Gruppe absprechen.
Sollte deine Gruppe aus Regelfetischisten bestehen die überhaupt keine kurzfristige Spielleiterentscheidung akzeptieren so würde ich einfach mal einen anderen Spieler bitten zu spielleitern. Gemeinsamer Leidensdruck sorgt manchmal für überraschende Einsichten.
Sollten die Hinweise in die ganz falsche Richtung gehen so schildere doch bitte dein Problem noch mal genauer.
Zum Thema Stellung des Spielleiters habe ich natürlich auch noch etwas zu sagen.
Da für mich als Spielleiter die Geschichte im Mittelpunkt steht möchte ich Teile der Geschichte ungerne in Spielerhand geben.
Bevor Mißverständnisse aufkommen natürlich benötigt man als Spielleiter ein hohes Maß an Flexibilität und sollte auf die Ideen und Vorschläge seiner Spieler eingehen. Aber ich binde solche Sachen lieber in den Rahmen meiner Geschichte ein als davon überrascht zu werden.
Gruß Jochen
Cycronos:
ah ja, die berühmte Frage..........
Ich denke der generelle Konsens ist, dass der SL das letzte Wort hat. Das Problem ergibt sich dann, wenns "Regelfetischisten" in der Gruppe gibt.
Wie setz ich mich da als SL durch?
Ich muss dazu sagen, ich bin ein ziemlicher Hungerhaken, und auch sonst nicht gerade die beeindruckendste Gestalt. Wenn ich autoritär werde, weil die Spieler es mal wieder auf die Spitze treiben, gelte ich schnell als Arschloch, weil mir bei meiner Gestalt einfach keiner abnimmt, dass ich die Autorität repräsentiere.
Andererseits will ich auch nicht von vornherein Autoritär sein, um die Spieler zu "konditionieren"
Daraus ergibt sich eine ziemliche Zwickmühle.
Kann mir da einer weiterhelfen?
Noch eine Frage: Wie haltet ihr Spieler davon ab sich Regelwerke zu kaufen, die sie partout nichts angehen?
Das hab ich nämlich auch schon ätzend viele Male erlebt.
Gast:
Vorab, in den Kreisen wo ich Rollenspiele hat 'beeindruckende Kröpergrösse' höchstens In-Spiel einen Effekt auf die Autorität. :) Selbstsicherheit, Bestimmtheit und die Bereitschaft der Anderen die SL-Macht zu anerkennen sind es, was meine Autorität als SL ausmachen.
Regelfetischisten sind ein Problem ja, ich habe auch so einen in meiner Runde. Am Besten bespricht man sowas mit der ganzen Spielrunde, schaut mal auf den Spielstil wo jeder spielen möchte und versucht einen Kompromiss zu finden. Wenn die Mehrheit der Runde mit spontan vom SL verbogenen Regeln leben kann, muss dies der Regelfetischist schlucken. Wenn die Mehrheit der Spieler alles nach den Regeln haben will, hast du eine ganze Runde voll Regeltreuem - und damit möglicherweise die falschen Spieler für dich... Falls der Regelfetischist ein Spieler ist wo aus "Liebe zu den Regeln" so ist, und nicht wegen des persönlichen Machtgewinns: ernenn ihn einfach zum Co-Spielleiter der zuständig für den Regelkram ist und konsultiere ihn bei den Regelentscheidungen.
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