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kamica:
Marc Miller - Agent of the Imperium
Jonathan Bland is a Decider, empowered by the Emperor himself to deal with the inevitable crises of empire. In the service of the Empire, he has killed more people than anyone in the history of Humanity, to save a hundred times as many. He died centuries ago, but they re-activate his recorded personality whenever a new threat appears. When the crisis is over, they expect he will meekly return to oblivion.
He has other ideas.
Ich will das Dritte Imperium des Traveller Universums mit Savage Worlds spielen. Um mich in das Setting einzulesen, dachte ich, dass der Roman vom Erfinder des Settings selbst eine gute Quelle sei. Der Roman ist im Ich Erzähler geschrieben, was ab und zu problematisch ist, denn der Erzähler wechselt manchmal, ohne dass das dem Leser deutlich mitgeteilt wird. Grundsätzlich geht es darum, dass der Hauptcharakter auf einem Datenstick gespeichert ist und wenn jemand entscheidet, dass hier eine problematische Situation ist, dann schiebt sich einer diesen Datenstick rein und der Agent übernimmt dessen Körper. Dadurch wird der ganze Roman ziemlich episodenhaft und die ganzen interessanten Sachen (was ist da genau los? Lasst uns mal nachschauen) ist schon vorbei, wenn die Story in der Szene einsetzt. Zudem ist nicht klar, was genau die Story des Romans ist. Es wird manchmal dem Leser nicht mitgeteilt, warum der Agent die verschiedenen Dinge macht und das ist schon verwirrend. Und so, wie der Roman anfängt, so endet er auch.
Meine Meinung über die Einzelheiten der Geschichte pack ich mal in den Spoiler:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Der Hauptcharakter ist ein Arsch und ein gutes Beispiel dafür, warum niemand unbegrenzte Macht haben sollte. In der ersten Episode des Romans wacht der Agent auf, ihm wird die Situation geschildert, warum der Computer entschieden hat, das der Agent geweckt werden muss. Der Agent schätzt die Situation ein, der Admiral widerspricht dem Agenten. Dem Admiral wird dafür ins Knie geschossen und bekommt gegen seinen Willen eine Datenbuchse und der Agent übernimmt den Körper des Admirals.
Begründung: Nach dem Edikt 97 spricht er mit der Stimme des Imperators und deswegen müssen ihm alle gehorchen. Das wird so häufig in dem Roman wiederholt, dass ich irgendwann nur noch mit den Augen gerollt habe.
Der Agent ist der Meinung, dass auf dem Planet eine Seuche ausgebrochen ist, und er deswegen für die Sicherheit der Galaxie die beste Lösung befielt, nämlich den kompletten Planeten mit allen Einwohner komplett solange platt zu bomben, bis er sterilisiert ist.
Später stellt er fest, dass die Crew der beteiligten Schiffe, damit massive psychische Probleme bekommen hat. Aber da hat er für das nächste Mal eine gute Lösung: Jeder aus der Crew der Schiffe an der Sterilisierung des Planeten beteiligt sind, müssen sich mit einem Bolzenschneider den kleinen Finger der nicht dominanten Hand abschneiden. "Durch die Verstümmelung werden sie ein Gefühl für den Schmerz haben und sich immer erinnern, dass sie dem Imperium bei dieser wichtigen Mission gedient haben... " :o
Dann ist da die Mission, in der das Imperium erfährt, dass der Stern, um den der betroffene Planeten kreist, in sechs Monaten zur Supernova wird (irgendwie scheint das Imperium die bevorstehende Supernova vorher nicht bemerkt zu haben, anscheinend sind die mit der Technik nicht soweit). Alle evakuieren geht nicht, dafür reicht der Platz auf den Schiffen nicht. Also geht der Agent das logisch an: Wer die möglichen Plätze auf den Schiffen bekommt wird völlig zufällig ausgelost. Wenn aber irgendein Bürger (oder die Regierung des betroffenen Planeten...) auf die Idee kommen sollte, sich einzumischen oder Fragen zu stellen, dann wird er erschossen. Das spart Zeit.
Dann geht irgendwas schief, und der Agent (der übrigens in vielen verschiedenen Körpern gleichzeitig aktiviert werden kann) findet sich in einem Körper wieder, denn er mal bei einer vorherigen Mission innehatte. Die Frau, die neben ihm aufwacht, merkt natürlich, dass es nicht mehr ihr Ehemann ist. Sie geht mit ihm auf Reise ins Universum (warum er genau reisen will, war irgendwie unklar, er sucht irgendwas um das Universum zu retten) und verliebt sich natürlich ihn ihn...
Und in dem Stil geht es weiter.
Lyonesse:
Erster Fall für Cecilia Barghini, die, 1779 nach einer geplatzten Hochzeit, von ihrer Großmutter von Florenz in das beschauliche Städtchen Montecatini geschickt wird, um daselbst dem städtischen Richter - einem entfernten Verwandten der Oma - bei der Erziehung seines Töchterchens zur Hand zu gehen.
Lyonesse:
Toskana 1781 im kleinen Städtchen Montecatini, wo Cecilia Barghini sich in ihrem zweiten Fall als Detektivin betätigt. Glaesener erschafft mit Montecatini einen eigenen Mikrokosmos, und würzt das ganze mit zeitgemäßem, häufig trocken-sarkastischen Humor, ohne dass es zu irgendeinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise in die heutzutage ach so beliebte Krimikomödie abrutscht.
ghoul:
Der Bann der Magie (Diebeswelt)
Um Herzen des Lichts (Diebeswelt)
KhornedBeef:
Tim Powers - Last Call
Powers empfehle ich jedem Phantasten erstmal pauschal. Die meisten seiner Bücher holen mich direkt ab obwohl die Hauptfigur schon wieder ein latent unsympathischer Ignorant ist, der in okkulte Dinge über seiner Gewichtsklasse stolpert. Aber was Powers spannend macht ist das, was jemand "magical realism" getauft hat. Die Welt ist wie wir sie kennen aber durch seine Protagonisten erahnen wir nach und nach eine verborgene Welt, die eigenen Regeln folgt, so bizarr und verstreut und okkult sie auch sein mögen. Für mich der Unknown Armies - Stilverwandte schlechthin, und nirgendwo deutlicher als in hier, zwischen Poker, Magie und Avataren mystischer Rollen.
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