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Neue Fantasyromane völliger Bullshit?

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Blutschrei:
Aloha!
Nachdem ich jetzt die meisten Regelwerke durch hab, die ich so im Regal hab, wurds mal wieder Zeit für einen Roman, es sollte klassischer Fantasy-Stuff sein. Also ab zum Buchhändler meines Vertrauens und... was zur Hölle... Fantasy und Science Fiction wurden querbeet in einem Regal vermischt, das Regal, das früher die Fantasy-Romane enthielt hatte eine neue Überschrift: "Vampirwelt"
Der Schock saß tief und ich war kurz davor, lieber doch bei Amazon zu bestellen, da jedoch noch 30 Minuten Zeit bis zur Zugfahrt waren, habe ich mich doch mal rangewagt.
"Die Rückkehr des Dunkelelf" (Forgotten Realms) war auf den ersten Blick tatsächlich das ernst zu nehmendste (und ich finde D&D generell nicht so ernst zu nehmen, meiner PERSÖNLICHEN MEINUNG nach). Ansonsten 20.000 Titel, mit dermaßen unkreativen Titeln.. "Die Meisterin" "Die Assassine" "Die Magier" "Der Blut-Prinz/Ork/Papagai" die Cover sind entweder sehr unübersichtlich oder "auf Schlicht getrimmt" wobei übermäßige silberne Gravuren auch das schöne an der "Schlichtheit" versaun. Die Klappentexte schildern irgendwie immer das gleiche, der Tellerwäscher/Böse, der sich über die Welt hinwegsetzt und Millionär/der exotische "Gute" wird. Das ist seit Drizzt do Urden schon sowas von ausgelutscht.

Bin ich zu wählerisch, oder sind die aktuellen Titel tatsächlich scheiße?

Xemides:
Ich habe schon lange keine Romane mehr gekauft, was aber mehr an meiner Zeit denn an den Titeln liegt.

Wenn, dann orientiere ich mich aber nicht an Titeln oder Covern, erstere sind ja Übersetzungen, die gut oder schlecht sein können und nichts über die Qualität des Inhalts auszusagen brauchen; zweitere haben aus Tradition nicht unbedingt etwas mit dem Inhalt zu tun.

Gut gegen Böse ist nicht erst seit Drizzt ausgelutscht, sondern seit Tolkien und Shanara.

Aber es gibt immer mal wieder gute Romane dazwischen, in denen es weniger um Gut gegen Böse sondern um Konflikte zwischen Menschen geht.

Allen voran immer wieder genannt: George R.R. Martins Lied von Eis und Feuer, die dich lange beschäftigen können.

Auch die Romane des Polen Andrzej Sapkowski sollen lesenswert sein.

Einen recht guten Überblick bekommst du nach Lesen der Amazon-Rezensionen oder hier:

http://www.phantastik-couch.de/



Imion:
Bin in letzter Zeit nicht wirklich viel zum Lesen gekommen aber bei jedem Boom kommt eben auch eine Menge an qualitativ Fragwürdigem auf den Markt. Dass die wenigen gutenTM Bücher in dieser bald verschwinden ist leider eine Tatsache. Die guten wurden längst übersetzt, das was jetzt kommt sind eben die anderen. Dazu noch die schnell, einzig zum Aufspringen auf den Zug, Heruntergeschriebenen.

Ob die Qualität früher höher war, möchte ich nicht beurteilen. Es wurden eben nur diejenigen Bücher übersetzt/herausgegeben, die einen gewissen Erfolg versprachen. Seit HdR/Twilight kommen auch die in den Handel die früher in die runde Ablage gewandert wären.

Ich würde mir ehrlich gesagt auch Sorgen machen, wenn 'Vampirecke' bei meinem Dealer irgendwo an die Wand geschrieben stünde. Ich meine, OK, jeder muss sehen, wo er sein Geld herbekommt, aber das wäre (für mich) ein Zeichen, dass die Apokalypse naht. (Oder zumindest der Untergang des Abendlandes ;).)

Genug des Geschwafels: Qualität gibt es auch heute noch zu finden, man muss nur ein bisschen länger suchen, da mehr Schund auf den Markt geworfen wird. Wenn dein Händler dein Vertrauen geniesst dann wende dich an ihn und frage nach Empfehlungen (wenn dann allerdings eine Vampir-Schmonzette bei rauskommt, würde ich mir das mit dem 'Vertrauen' noch mal überlegen ;)). Persönlich kann ich die Gentlemen Bastards Reihe von Scott Lynch empfehlen (ist aber nicht unbedingt aktuell, siehe oben).

Haukrinn:
Generell würde ich ja behaupten, dass die alten Fantasyschinken auch schon Scheiße waren. Man wächst da einfach irgendwann raus - und "erwachsene" Fantasy gibt es in der Tat nur wenig.

Empfehlenswert finde ich die Sachen von Sapkowski (Hexer-Zyklus, beginnt mit "Der letzte Wunsch") und Steven Erikson (Malazan/Spiel der Götter, beginnt mit "Gärten des Mondes"). Codex Alera von Jim Butcher ist ebenfalls sehr nett (und wenn's Urban Fantasy sein darf dann natürlich auf jeden Fall die Dresden Files/Die unheimlichen Fälle des Harry Dresden vom selben Autor). First Law von Joe Abercombie soll auch toll sein (beginnt mit "Kriegsklingen"), habe ich aber selbst noch nicht gelesen.

Callisto:
Karl Edward Wagner mit "Kane, der Verfluchte"
Eric Van Lustbader mit "Daisan" und "Moichi"

Ältere Fantasy, aber empfehlenswert. Keine Ahnung wie verfügbar.

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