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Ist D&D 4 "back to the roots"?

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6:
Aber natürlich! ;)

Enpeze:

--- Zitat von: Grimtooth's Little Sister am  5.04.2010 | 13:24 ---Auf der einen Seite soll es keine Skills geben und auf der anderen kann nur der Dieb einen Salto? Das widerspricht sich doch.
--- Ende Zitat ---

Widerspricht sich gar nicht. Ist nämlich im Dieb informell und serienmäßig eingebaut (daß es nirgendwo steht macht nichts - hier zählt die freie Interpretation und gesundes Schubladendenken ist bei "rootigem" Oldschool Spiel Dein Freund), oder kannst Du Dir einen Magic-User vorstellen der wie ein Osterhase rumhüpft? Ich nicht. Da fällt ihm der spitze Hut vom Kopf. :)

Dafür darf der Magier z.b. eben für das Wissen, politische Quereleien fremder Nationen,  arkane Kulte oder alchemistische Rituale einen Wurf machen. Etwas das anderen Charakterklassen verwehrt (oder stark erschwert mit hohem Malus) ist, obwohl sie vielleicht auch eine hohe INT besitzen. Schublade eben.


--- Zitat von: Grimtooth's Little Sister am  5.04.2010 | 13:24 ---Jedenfalls brauche ich kein Regelwerk (und keinen definierten SC) wenn es keine Skills und Feats gibt. Da kann ich dann gleich Freeform-RPG machen (was ich oft genug tue) und brauch gar keine Regeln.

--- Ende Zitat ---

Tja und das ist ist der Unterschied zu Spiel mit oder ohne Charakterklassen. In BECM ist jede Klasse eine Art imaginäres Skillpaket welches man aber nirgendswo genau definieren muß da es jedem der über gesunden Menschenverstand und genügend Vorurteile verfügt KLAR ist, welche Klasse WAS kann und dann im Spiel einsetzen darf.  

Die meisten dieser "skills" werden über direkte Beschreibung und wie man das gerade vor einem liegende Problem angeht, abgehandelt. Da wurde oft mal gar nicht gewürfelt z.b. für das finden einer Falle, sondern einfach nur beschrieben wie man gedenkt sie zu finden und sie zu umgehen. Andere Situationen wiederum wurden schubladisiert (Dieb kann Stunts, Magier kann arkanes Wissen, Priester kann die Religionen und Kämpfer kann Streitwagen fahren) und dann über einen einfachen der Situation passenden Attributswurf abgehandelt. Fertig. Nächster.


BECM hatte sowenige Regeln, daß man dieses Spiel heute vielfach als Freeform verstehen würde. Damals war dieses Wenige ausreichend und das normales Rollenspiel für Millionen. Was ich allerdings zugebe ist, daß es auch schon Anfang der 80iger irgendwelche Regelfans gab, die MEHR wollten und damit die Spirale des Schreckens und der vielen Regeln begannen die mit der 3rd edition ihren, für den typischen DnD casual, kaum bespielbaren ultrakomplexen Höhepunkt erreichte. Nämlich AD&D. (womit ich nicht sage, daß bereits AD&D überkomplex war, aber die Ansätze zur Verkomplexifierung sind bereits dort vorhanden) Zu meinem Unvergnügen ist dann AD&D erfolgreich und zum Konkurrenten und letztendlich wahrscheinlich Sargnagel von BECM geworden. Das hab ich dann nicht mehr schnuffig gefunden, da es mir einiges über die wahren Bedürfnisse von Rollenspiel(er)n verraten hat. Ist aber eine andere Geschichte.


--- Zitat von: der oger am  5.04.2010 | 13:24 ---Da verstehst Du mich falsch. Ich handhabe das ähnlich, nur bemühe ich mich, diese Regel auch in ähnlichen Situationen bezubehalten, damit sich die Spieler drauf verlassen können.

Das meine ich, unter anderem, mit Konsistenz.
--- Ende Zitat ---

Ok, dann entschuldige ich mich für die Reaktion. Aber ich denke, dann hast Du mich falsch verstanden. Ich habe der Authentizität, der Konsistenz und der Anwendung der gleichen Freeformregeln in ähnlichen Situationen nicht widersprochen. Im Gegenteil. Ich bin dafür und in meinen Spielen wird das so gehandhabt. Dh. wenn ein Dieb einen Wurf macht um einen Salto über irgendwas zu schaffen um irgendeinen Bonus zu kriegen, so wird das in jedem Falle stets über DEX gehandhabt und nicht einmal über DEX und ein andermal weils lustig ist, über Charisma. :) ich denke aber, das versteht sich doch von selbst, oder? (meine Spieler würden mir wenn ichs anders machen täte, zu Recht, die Ohren lang ziehen)

Trotzdem ist das Thema "ist 4e back to the roots" und deshalb sollte man überhaupt mal klären was "roots" sind. Für mich sind es die Punkte, die ich in meinem vorigen Punkt aufgeführt habe.

 Ich habe aber absichtlich keine Wertung abgegeben ob "Roots" für mich nun positiv belegt sind oder nicht. Wenn "roots" (und das von Crimson angesprochene Freeform) so uneingeschränkt positiv wären würde ich ja ausschließlich BECM spielen und nix anderes. Tu ich aber nicht, sondern ich spiele zu 80% Savage Worlds, was nun bereits über 20 skills und exakte taktische Bewegung mit Battlemap hat und gar nicht mehr so freeformig ist.

Der Oger (Im Exil):
Was ich mich letztens mal beim Vergleich von AD&D 1 zu 3E und 4E einmal gefragt habe:

Ist AD&D absichtlich so aufgebaut, das vom Spielleiter gewisse Qualitäten gefordert werden (namentlich, den Willen und das Vermögen, sich durch die Regeln zu kämpfen, sowie eine gehörige Portion Fleiß?), unter der Annahme, das nicht jeder sich zum SL eignet, während 3E und 4E eher "kommunistisch" verfasst sind (jeder kann Spielleiten)?

Also eine unterschiedliche "Weltsicht" auf die Rolle des SL?

Enpeze:

--- Zitat von: Der Oger am  6.04.2010 | 23:13 ---Was ich mich letztens mal beim Vergleich von AD&D 1 zu 3E und 4E einmal gefragt habe:

Ist AD&D absichtlich so aufgebaut, das vom Spielleiter gewisse Qualitäten gefordert werden (namentlich, den Willen und das Vermögen, sich durch die Regeln zu kämpfen, sowie eine gehörige Portion Fleiß?), unter der Annahme, das nicht jeder sich zum SL eignet, während 3E und 4E eher "kommunistisch" verfasst sind (jeder kann Spielleiten)?

Also eine unterschiedliche "Weltsicht" auf die Rolle des SL?

--- Ende Zitat ---

Absichtlich glaub ich nicht. AD&D ist einfach dem Wunsch entsprungen etwas komplizierter gestalten zu wollen und den Spielern mehr Optionen zu geben als die paar die in BECM drinnen waren. Aber absichtlich solche Qualitäten zu fördern? Das eher nicht.

Ich bin der Meinung, gute Spiele zu leiten, ist generell eine Talentsache. Man kann sich im laufe der Jahre verbessern und man kann einige Routinen einüben, aber letztendlich gilt "man hat Talent oder nicht". Und das ist systemunabhängig. Damit meine ich daß, wenn einer in AD&D als SL unfähig ist (und glaube mir von solchen hab ich damals eine ganze Reihe gekannt), dies auch in den Nachfolgeeditionen so sein wird. (und auch in anderen Systemen)

ragnar:
Ohne den Thread gelesen zu haben: Jain. Es ist schon BTTR aber eben nicht vollständig und in einiger Hinsicht sicherlich auch weit weg davon, aber an mir wichtigen Stellen:

Die Welt ist nur in sehr groben Zügen definiert und lädt mich mehr als AD&D2 oder 3.X zum selberbasteln ein. Ebenso wie früher jede Kampagne anders war, es aber dennoch irgendwo den "Temple of Elemental Evil" oder ein Platz für die Barrier Peaks gab, werden auch D&D4-Kampagnen anderen unterscheiden, auch wenn es nahezu überall das "Shadowfell" gibt und das letzte große Menschenimperium (wenn auch aus ganz anderen Gründen und zu anderen Zeiten) untergegangen sein wird.

Das Klassensystem ist wieder ziemlich altbacken, d.h. außer im Kampf ziemlich undefiniert und frei. Erklärungen/Cleverness der Spieler sind wieder mehr Wert als mit den Skillsystemen von AD&D2+, denn das Skillsystem ist so offen und frei, das man sich fast "wie damals" fühlt, als es noch gar keine Skills gab - einfach dem SL erklären wie man etwas versucht und (wenn man keinen 100%-Schwachmaten vor sich hat) gibt er eine Schwierigkeit entsprechend der Beschreibung vor (mit dem Unterschied zu damals das der SL sich nicht mehr den Kopf darum machen muss wie Attribute, Klassen, und Hintegründe in die Wahrscheinlichkeit spielen, das erledigt das Skillsystem glücklicherweise ganz gut).

Aber selbst im Kampf ist es freier als die durchschnittliche (A)D&D Runde die ich zwischen 1985 und 2005 erleben durfte (da sah es für interessante Eingriffe in den Kampf für gewöhnlich so aus: Man rannte metaphorisch gesehen gegen die Wand ohne einen Mehrwert zu erfahren und nach einer halben Stunde Spiel hatte jeder Newbie raus das man mit Standardtaktiken ("Ich greife an") langweilig aber wenigstens überhaupt voran kam).

Wenn auch auf völlig andere Art ist die Rolle des SL als "unparteiischer Gegenspieler" wieder "In" aber im Gegensatz zu früher auch greifbar und nicht mehr so einschüchternd. Talent zum SL und einiges an Mühe wird man immer noch brauchen, nur ist seine Funktion nicht mehr ganz so nebulös und die Ergebnisse der "Ausbildung" wahrscheinlich nicht mehr ganz so zufällig (Ich glaube ja schon das es ein paar SL gab die zu ähnlichen Ergebnissen wie Matt Finch in seinem RosaBrille-OldSchoolPrimer gekommen sind, aber diese Ergebnisse waren IMHO eher Zufallsbedingt/Talent als das die SL-Handbücher was getaugt hätten).

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