Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
Wozu überhaupt Fudge Dice?
Funktionalist:
Funktionieren wird es schon irgendwie. Wundere Dich dann aber nicht, wenn einige Boni sehr klein ausfallen und das Spiel dann sehr zufällig wirkt.
Das kann dann tatsächlich an den Würfeln liegen.
FATE ist zwar etwas robuster als SW, aber die Würfel haben schon noch Einfluss.
Zornhau:
--- Zitat von: Destruktive_Kritik am 9.04.2010 | 17:27 ---Funktionieren wird es schon irgendwie. Wundere Dich dann aber nicht, wenn einige Boni sehr klein ausfallen und das Spiel dann sehr zufällig wirkt.
Das kann dann tatsächlich an den Würfeln liegen.
--- Ende Zitat ---
Aber - zumindest in der Papierform und in den Diskussionen wird ja mit teilweise REICHLICH additiven +2 Boni herumgeworfen!
Da ist doch der Zufallseinfluß eher verschwindend. +2 ist bei einer Spanne von -5/+5 (nach 2W6-Substitutionssystem) schon ein HEFTIGER Bonus, und +4 erlaubt kaum noch ein "unerwartet" schlechtes Ergebnis.
Kommen in der PRAXIS die hier in diversen Threads aufgeführten additiven +2 Boni doch viel seltener vor, als ich das jetzt erwarten würde?
(Für mich ist Fate gerade ein echter NEBEL. Vielleicht ergibt sich ja angelegentlich der RPC was ERHELLENDES, d.h. Gelegenheit das mal aktiv auszuprobieren, um nicht ständig wie der Blinde nach Farbeindrücken zu fragen.)
Funktionalist:
Es gibt normale Proben, die gewürfelt und hingenommen werden und es gibt entscheidende Proben, die so wichtig sind, dass man mit Fatepunkten pusht, bis geht nicht mehr. Boni nutzen ist teuer und man hat nicht so viele Fatepunkte, die man vor Allem auch anders sehr gut einsetzen kann.
man startet z.B. mit 6 Fatepunkten... das ist nicht allzuviel.
Wenn man nun so spielt, dass die 4er Fertigkeit nur noch in 1/81 aller Fälle einen Fehlschlag produziert, hat man mehr Fatepunkte für andere spaßige Dinge übrig. SotC ist so gedacht.
Wenn man nun mit seiner zweier Fertigkeit immer nur einen Münzwurf bekommt, wandern hier wieder viele Fatepunkte hin und es gibt weniger Spielerbeteiligung beim Faktenkaufen. Das Spiel wird dann etwas lahmer/langweiliger/undynamischer.
Die ganzen +2 Boni entstammen größtenteils aus Manövern, die vorher meist normal erwärfelt wurden. Gefühlt hat man bei SBA +4 auf jeden dritten Wurf und +-0 auf die Würfe, dazwischen. die +2 Boni erfordern halt immer eine (erfolgreiche) Aktion Vorbereitung, also einen contested Roll i.d.R. den man gewinnt, oder einen Fatepunkt UND einen passenden Aspekt. Man muss schon etwas arbeiten, bis man richtig rumrotzen kann, aber dann sind die Ergebnisse auch verheerend.
Auf die Würfe dazwischen kommt es dafür auch an. SBA ist dort spürbar zufälliger als Fate2.
sers,
Alex
oliof:
Wenn Du an den Würfeln rumschraubst, kannst Du 3W6 gegen Zielzahl 11 statt 0 nehmen, und dann weiter die normalen Ergebniswerte, Boni und Mali anwenden. Die Leiter geht ja auch von -8 bis +8 (oder so), man hat also etwa gleich viele konkrete Werte auf die es ankommt. Die Verteilung der Ergebnisse ist dann auch recht ähnlich, wobei die Extreme etwas seltener vorkommen.
Fudge-Würfel sind ganz sicher ein historisches Artefakt, das zu seiner Zeit für den Designer extrem wichtig war: Ziel war es, den Fokus von den Zahlwerten weg auf die adjective ladder zu richten.
Man kann jetzt streiten, ob das tatsächlich funktioniert etc., aber daher kommen die Fudge-Würfel, die eben bei der Anwendung erlauben, einfach nur die Leiter zu nehmen und entsprechend der Würfelergebnisse hoch- und runterzurutschen.
Wisdom-of-Wombats:
Fudge Dice haben die bessere Ergebniskurve. Mit Fudge Dice liegen die meisten Würfe zwischen -1 und +1.
D.h. der Charakter ist in etwa so gut wie seine eingesetzte Fähigkeit. Jedenfalls bevor Aspekte ins Spiel kommen.
Mit der SBA-Methode: W6-W6 streuen die Ergebnise erheblich mehr als bei 4W Fudge.
Das sieht man der Slideshow auch sehr gut.
Nach unserer SBA Spielerfahrung liegen die Werte dann in der Regel zwischen -3 und +3.
Dadurch werden die hohen Fertigkeitswerte extrem relativiert. Das macht den Spielern keinen Spass mehr, die mit entsprechend hohen Fertigkeitswerten (Great +4/Superb +5) ständig gegen Opposition mit Fair +2 abloosen.
Wir haben am Anfang SBA immer mit Fudge Würfeln gespielt, dann hatte ich am Free RPG Day 2009 keine dabei und wir haben W6-W6 benutzt. Nach etwa der Hälfte des Spielabends haben die Spieler gemeutert und eine Spielerin hat die letzte/einzige Packung Fudge Würfel, die es im Laden gab, gekauft. Danach waren die Spieler wieder zufrieden.
Für SBA kann ich W6-W6 noch verstehen, weil es überlebensgroßes Spielen ist. Gerade bei DFRPG fällt man mit W6-W6 einfach auf die Nase, weil es den Unterschied zwischen den "Pure Mortals" und den "Supernaturals" ziemlich aufheben wird. Das hat dann entweder zur Folge, dass die übernatürlichen Gegner Papiertiger sind, oder umgekehrt bei einem richtig guten Wurf den Spielercharakter richtig schnell schrottet.
Fazit: Fudge Würfel machen das Würfelergebnis vorhersehbarer, während W6-W6 die Ergebnisse viel zufälliger macht. Das ist dann einfach nicht mehr FATE.
(Randbemerkung: Ich mag die Fudge Würfel von GreyGhost. Ich finde die haben was besonderes.)
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