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Matrix, Pokemon und Weltenbau

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Jestocost:
Ich würde auch einen Cultural Studies Ansatz wählen: Kultur ist das, was da ist, was gemacht wird, egal von wem, egal warum, egal ob Kohle oder nicht.

Klar sehe ich auch, dass kommerzielle Weltenbauprojekte potenziell andere Möglichkeiten, eigene Welten zu erschaffen verdrängen könnten - aber glauben mag ich nicht dran. Schau dir das Rollenspiel als Beispiel an: Es gibt Tonnen von veröffentlichtem Material - aber nach einiger Zeit erschaffen die meisten SL und Spieler ihr eigenes Zeug, ihre eigene Welt. Klar nehmen sie auch wieder vieles von kommerziellen oder anderen Sachen wieder auf, münzen und deuten es um, schaffen aber - mehr oder weniger - etwas neues dabei.

Und das ganze Problem mit dem Geld ist halt, dass man es braucht, wenn man etwas Großes machen will. Und wenn man Geld ausgibt, will man wieder welches reinbekommen, um damit auch das nächste Projekte durchführen zu können (und ein tolles Auto zu fahren und sein Geld mit Bikini-Mädchen zu verprassen).

Das Spielchen kennen wir alle - mit einem Hobby anfangen und versuchen, mit dem Traum Geld zu machen. Wenn es dann klappt, hat man sich "verkauft". Wenn es nicht klappt, ist man ein Traumtänzer... Irgendwie seltsam, nicht?

Anguirel:
Hmm, das mit der Geldmacherei kann man nicht bei allen anwenden, aber naja, Ausnahmen bestätigen die Regel  ;)
Bei Matrix 2 und 3 kann ich sagen: Das Ganze war schon von vornherein ale 3-Teiler geplant und es gab die gesamte Geschichte schon bevor der erste Teil gedreht wurde.

MfG, Anguirel

Xiang:
@Anguirel:
Jetzt redest du bei Matrix aber doch wieder von "Geschichte" und nicht von "Welt" ;-)

Ich denke es ist etwas wahres dran, an dem Weltenbau. Aber der ist nicht neu, sondern war immer so in dem entsprechenden Genre. Jede SF-Story baut gleichzeitig eine SF-Welt, sonst könnte sie gar nicht funktionieren. Und wenn ich mir Filme wie "Demolition Man" angucke (der mir  gut gefällt), dann ist es nicht die Story die fasziniert, sondern die Welt, die Details am Rand.

Und neben Story und Welt gibt es noch einen ganz wichtigen Punkt: die Stimmung. Ein Film wie "Blade Runner" oder "Alien" zeigt nur eine grobe Welt, hat nur eine dünne Story. Aber die Athmosphäre ist umwerfend und DAS macht diese Filme aus. So gibt es also neben "Geschichten-erzählenden Filmen" und "Welten-bauenden Filmen" auch "Stimmung-zeigende Filme".

Matrix hatte IMHO eine etwas abgedrehte und unlogische Welt, dafür aber tolle, neuartige Actionszenen und eine unglaublich gute Bildersprache. Auch dort stand für mich die Stimmung noch vor dem Weltenbau und der Story.
In "Matrix Reloaded" hingegen wird viel Story erzählt, die nur leider wirklich schlecht ist. Über die Welt erfährt man wenig neues, sie wird lediglich etwas logischer und die Bildersprache war nur noch durchschnitt.
DAS ist es, was diese Fortsetzung in meinen Augen schlecht macht.

Jestocost:
@Xiang

Ich würde dir teilweise wiedersprechen: Stimmungserzeugende und weltenerschaffende Filme sind kaum zu trennen: Du unterscheidest dabei zwischen haten und weichen Fakten: Harte Fakten sind die, die explizit genannt werden, weiche Fakten jene, die nur angedeutet werden.

Grade in Bladerunner oder Alien kannst du sehr viel aus der Stimmungsebene herauslesen: Bei Bladerunner hast du künstliche Tiere (echte sind praktisch ausgestorben), eine Film Noir Atmosphäre, Straßengangs (die im Original Deutsch reden), Kolonien außerhalb der Erde etc... Aus dem Visuellen allein kann man sich genügend für eine ganze Welt zusammenbauen

Bei Alien hast du mindestens 2 Fremdrassen (das ALien und die Viecher, die es transportiert haben), die Company, Androiden, eine dreckige SF, die Anspielungen auf Joseph Conrad etc...

Aber bei Matrix II gebe ich dir Recht...

Xiang:
@Jestocost

Ich denke schon, dass es einen Unterschied zwischen Stimmung und Welt gibt. Du nennst ein super Beispiel dazu sogar selber: Film Noir. Die so bezeichneten Filme spielen in unserer Welt! Es kann sich bei dieser Stimmung also nicht um Weltenbau handeln.

Dass ein Film vor allem von der Stimmung lebt heisst ja auch nicht, dass es überhaupt keinen Weltenbau gibt. Genauso hat ja auch jeder Weltenbau-Film eine Story. Nur der Schwerpunkt liegt eben anders.

Und das ist auch der Punkt in meinen RSP-Welten. Es ist natürlich Weltenbau, aber die Stimmung soll in den Vordergrund. Das findet sich leider viel zu selten in RSP-Weltenbüchern.

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