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D&D (3.5?) mit hohen Levelunterschieden?

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Koenn:

--- Zitat ---Wie lösen die "Wir sind alle ein Level"-Leute das Problem?
--- Ende Zitat ---

Bei uns: Gegenstände kosten keine XP, dafür das Doppelte an Gold. Sorgt obendrein dafür, dass der Charakter sich nicht über seine Gegenstände definiert, sondern tatsächlich auch selbst nachdenken muss, wie er sich in welche Bedrohung reinstürzt (weil er eben nicht bis an die Zähne ausgerüstet ist).

6:

--- Zitat von: Karsten am 12.08.2010 | 09:59 ---Wie lösen die "Wir sind alle ein Level"-Leute das Problem?

--- Ende Zitat ---
Ich glaube im Webenhancement für Complete Mage gibt es eine optionale Regel, nach der auch andere Charaktere XPs zu den XP-Kosten für Gegenstände zusteuern können.
Bei uns haben also immer diejenigen die XPs ausgegeben, für die die Gegenstände waren.

Adrian:
Da die Diskussion ja auf meinen zuletzt veröffentlicheten Blogeintrag basiert möchte ich mich auch mal kurz zu Wort melden.
Zu der Fragestellung ob man das System damit nicht gänzlich ignoriert - ich wüsste schlicht und einfach nicht wieso das System ignoriert wird wenn Stufenunterschiede in der Gruppe vorherschen. Als wir noch die XP-Verteilung nach 3.0 genutzt hatten war ein angleichen der Stufen weitaus schwieriger zu erreichen als bei der Vergabe von 3.5 (wie Selganor beschrieben hat).
Ich gebe gerne zu das momentan die Unterschiede noch recht groß sind, vor 4 Spielabende war es aber noch schlimmer da kam der Hexenmeister auf Stufe 1 neu hinzu!
Zur Handhabung der Herausvorderungen - um die so zu stellen das alle Charaktere ihren "5 Minuten Ruhm" bekommen muss man schon ein bischen genauer hinschauen. Wichtiger ist aber eher das alle Spieler ihren Spass an dem Spielabend haben. Auch ist es notwendig das die Gruppe entsprechend reagiert und zusammenarbeitet.
An den ersten Spielabenden kommt es, wenn überhaupt, nur zu Kämpfen die die Gruppe ohne den "Frischling" problemloser bewältigen kann.
-> So kam es bei der Runde in der ersten Nacht im freien zu einem kleinen Scharmützel mit einem verderbten Baummenschen und ein paar kleineren Minions um die sich auch der Hexenmeister kümmern konnte. Als der Tempuskleriker im Kampf eingriff wars recht schnell vorbei, aber durch den unbedarften Einsatz einer Klingenbarriere zerstörte er auch das eigene Lager.
Bei homogenen Gruppenkonstellationen hab ich dagegen viel häufiger das Problem gehabt das Kampfbegegnungen zu einem TPK geführt haben - aber das ist eine andere Geschichte.

Zu den eigentlichen Fragen:
- Wie kann sowas überhaupt funktionieren?
Indem die Gruppe zusammen arbeitet - also die Chars aufeinander aufpassen und Vorkehrungen treffen wie zum Beispiel Ausrüsten des neuen mit Schutzgegenständen.
Man darf D&D (oder anderes Rollenspiel) nicht nur als reine Anreihung von Kampf-Encountern verstehen. Es sollten genügend Wege vorhanden sein die zum Ziel führen und ohne Kämpfe funktionieren.
Wichtig ist noch das der SL auf die Charaktere eingeht, also die Flaggen beachtet. Hilfreich ist es auch bei der Zusammenstellung der Runde auf die Nischenabdeckung zu achten. Wenn alle anderen Chars besser in dem sind was der neue als Nische ausfüllen soll klappt es nicht.

- Welches Mindset muss man als Spieler dazu besitzen?
und wie kommt man überhaupt auf so eine Idee und was soll man davon halten?
Die Frage weiß ich nicht so recht zu beantworten. Es klingt dabei durch das unsere Runde gegen das "wahre RollenspielTM" Paradigma verstößt. Das möchte ich dann doch entschieden verneinen  ;)

afbeer:

--- Zitat von: Selganor am 11.08.2010 | 18:08 ---@afbeer: Erinnert mich an den "Character Tree" den es bei Dark Sun in AD&D 2nd gab.

Da hatte iirc jeder Spieler 4 Charaktere. Jedesmal wenn der aktive Charakter eine Stufe aufstieg durfte auch einer der "inaktiven" Charaktere aufsteigen (fragt mich jetzt aber nicht mehr nach irgendwelchen Details, es ist knapp 20 Jahre her als ich damit was zu tun hatte)

--- Ende Zitat ---
Das ist etwas anderes.

Bei uns hat jeder Charakter auf der 1. Stufe angefangen.
Jeder Charakter hat seine eigenen XP. Zu einem Abenteuer wusste man im vorhinein welche Chrakterstufe erwartet wird. Wenn man mitspielte, durfte der Charakter maximal um zwei Stufen abweichen. Drei Stufen abweichen war auch möglich aber mit halben XP, weil man entweder kaum noch etwas lernen konnte bzw. das einem über den Kopf wuchs. Da gab es auch Peerpressure einen Charakter zu spielen der maximal um zwei Stufen abwich.

Extrembeispiel: Ich spielte Abenteuer als sechs-stufiger Barbar mit lauter acht stufigen anderen Charakteren, danach spielte ich mit dem nun sieben stufigen Barbaren in einer Gruppe mit einem zweit stufigen, drei vier stufigen und einem fünf stufigen Charakter.

Üblich war das die Charaktere sich maximal um zwei Stufen unterschieden, etwa drei fünfstufige und zwei sechsstufige Charaktere. Oder zwei achtstufige, zwei neun stufige und ein zehnstufiger Charakter.

Schließlich hatte ich einen Stall unterschiedlichster Charaktere mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten, Klassen und Motivationen der Stufen 1, 4, 10 und 12 in dieser Kampagne. Außerdem einem der Stufe 5, der lange nicht gespielt wurde.

Das hat prima geklappt auch wenn wir den größeren Stufenunterschieden ausgewichen sind, in dem die Spieler sich einen anderen Charakter aus ihrme Portfolio nahmen, der stufenmäßig näher an der Gruppe dran war bzw. sich entschieden ein anderes Abenteuer mit dem von ihnen bevorzugtem Charakter zusammen mit ganz anderen Spielern zu spielen.

Nth-Metal Justice:
Ich sollte vielleicht auch Mal sagen, dass ich solche Erfahrungen nicht nur bei D&D gemacht habe. Auch bei Vampire diurfte ich seinerzeit in eine GRuppe einsteigen, die schon seit 10 Jahren spielte. Immerhin war ich nicht mit Anfangs-XP abgespeist worden, aber dennoch mit deutlich weniger als der Rest der Truppe.

Wir haben zwar viel Erzählspiel gehabt, aber das System kam auch hier nicht zu kurz. Es zeigt sich dann eben auch sehr schnell, dass weniger XP auch bei Vampire eine ganze Menge ausmachen. Und man holt zwar auf, aber wenn man aufpasst, ist man immer noch im Hintertreffen und bleibt es auch. Es hat so ca. 2 Jahre gebraucht (mit einer Spielsitzen pro Monat), bis mein Charakter mit den anderen auf einer Ebene war.

Zurück zu D&D, oder vielmehr zu einer Zeit vor D&D 3.5. Da hiess es noch AD&D und meine Erinnerungen an diese (eher kurze) Erfahrung sind auch etwas schwammig. Aber auch dort bin ich Mal in eine bestehende Gruppe eingestiegen mit einem Level 1 Charakter. Hier war es aber besonders lustig: Du kriegst XP für das, was du tötest. Das treibt den Wettbewerb natürlich auf die Spitze und benachteiligt den Neueinsteiger ungemein. Die ganze Sache war nicht vollständig hinbefreit. Die anderen Spieler haben schon ein eingesehen gehabt: Der da ist für dich! Aber diese Abhängigkeit hat mich trotzdem nicht in der Gruppe bleiben lassen.

HErausforderungsorientiertes Spiel, Encounter Level und XP hin oder her, auch wenn man D&D mit starkem Erzähleinschlag spielt, müsste das doch eigentlich gravierendeAuswirkungen haben. Immerhin kann man nun Mal deutlich weniger als Erfahrene Charaktere und das müsste sich auch im Spiel wiederspiegeln. Wenn man jetzt allerdings nicht gerade Lust hat, ein halbes Jahr lang den n00b zu miemen (mir würde das nur begrenzt lange Spaß  machen), steht man hier doch vor ähnlichen Problemen.

Kann denn jemand vielleicht von positiven Erfahrungen mit so einem System berichten? Am besten, wenn man selber am unteren Ende der Erfahrungsskala stand?

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