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D&D (3.5?) mit hohen Levelunterschieden?
Arldwulf:
Es ist ein Nachteil für die Charaktere. Aber kann ein Vorteil für die Spieler sein. Denk mal drüber nach. Das Spiel lebt von den Hindernissen die von den Spielern und ihren Charakteren überwunden werden.
Ein Fallengespickter Gang ist auch von Nachteil für die Charaktere - kann aber Spass machen als Hindernis. Natürlich ist es schwierig den "kleinen" am Leben zu erhalten. Aber darum geht es unter anderem ja, wenn es einfach wäre wärs langweilig.
Ich denke schon dass man mit dieser Sache nicht übertreiben darf, und das zu oft gemacht sich auslutscht. Aber letztlich steigen diese Charaktere dann auch recht schnell auf.
Arldwulf:
Um das mal am Beispiel deines Area Effects darzustellen:
Ein normaler Feuerball ist für Stufe 10 Charaktere kein Problem mehr.
35 Schadenspunkte (der Schnitt eines Feuerballs eines Stufe 10 Magiers) sind ein Ärgerniss, aber keine echte Bedrohung.
Für einen Stufe 3 Charakter der mit der Gruppe reist kann dies eine Gefahr darstellen.
Der Punkt ist: Je nach Gruppe kann dies bedeuten dass auch die Stufe 10 Charaktere nicht mehr sorglos in den Feuerball laufen, sondern sich vorab Gedanken machen wie dieser Zauber verhindert werden kann. Einfachstes Mittel: Positionierung. Möglichst nicht nebeneinander stehen damit die Gruppe kein lohnenswertes Ziel für einen Flächenangriff abgibt. Es ist der falsche Gedanke das der SL sich darum kümmern muss die Spieler nicht von tödlichen Effekten treffen zu lassen. Die Spieler müssen sich darum kümmern diese Gefahr zu minimieren.
Der Vorteil für das Spiel ist das auch Gefahren die die Spielercharaktere höherer Stufen schon nicht mehr ernsthaft bedrohen wieder ihre Spannung bekommen.
Feuersänger:
Oder die Spieler lösen das Problem der Positionierung, indem sie den Stufenkrüppel einfach hinter der Tür warten lassen. Im Kampf kann der Bursche ja eh nichts ausrichten. Maximal noch als Bogenschütze, aber das hieße dann ja, dass sämtliche Stufen-Nachzügler samt und sonders zur Schützenkarriere verpflichtet sind. Das kann's ja wohl nicht sein.
Davon abgesehen, ist ein einzelner Zauberer mit normalem Feuerball natürlich keine Herausforderung für eine 10.stufer-Gruppe. Erstens braucht er wenigstens nen Bodyguard. Dann lass den Caster noch Stufe 11 sein und Maximize Spell haben, und der Feuerball macht schon fixe 60 Schaden. Lass ihn Sorcerer sein, und er hat mindestens 4 Stück davon. Das reicht schon, um eine 10.stufer Gruppe gehörig ins Schwitzen zu bringen, bei schlechter Vorbereitung / Taktik derselben gar zu wipen. Wenn da noch die Kampfkraft durch ein zu sittendes Baby geschwächt wird, wird's aber ganz schnell zappenduster.
Arldwulf:
*schmunzelt* Es sind Abenteurer. Gefahr gehört zum Geschäft.
Dein Beispiel zeigt das doch eigentlich recht schön. Natürlich ist ein Stufe 10 Magier eigentlich eine angemessene Herausforderung für eine Stufe 10 Gruppe. Zumindest mal laut CR, das wäre (mal angenommen er hat keine NSC Stufen) 10.
Man kann gern darüber diskutieren das das 3.5er CR nicht immer ganz glücklich dasteht. Aber darum geht es mir gar nicht. Schau deinen Post an. Du hättest diesen Encounter verändert um ihn gefährlicher zu machen (zurecht). Damit er spannender wird. Und auch damit hättest du richtig gehandelt.
Spannung entsteht durch Gefahr. Ein Gruppenmitglied zu beschützen weil es bedroht wird ist nur ein anderer Weg dieses Gefühl für Gefahr zu erschaffen. Das ganze ist letztlich nichts anderes als ein Auftrag einen NSC zu eskortieren - nur das dieser in diesem Fall ein Gesicht bekommt weil ihn ein Spieler spielt. Und mal ein vollwertiges Gruppenmitglied wird. Und dadurch den Spielern sicher auch etwas mehr am Herzen liegt im Normalfall.
Zumal ich nicht ganz sicher bin ob du über die Nützlichkeit von niedrigstufigen Charakteren nicht etwas vorschnell urteilst. Ein Stufe 3 Barbar wird gegen einen Stufe 10 Magier durchaus etwas ausrichten. Nicht so viel wie ein Stufe 10 Barbar, aber ihn hinter der Tür zu lassen wäre dennoch dumm von der Gruppe - lass den Kampf mal 3 Runden dauern dann kann dies durchaus 40-50 Schaden unterschied machen. Ein Stufe 3 Barde gibt der Gruppe +1 auf Angriffe. Ein Stufe 3 Magier probiert sein Glück vielleicht mit einem Zauber wie Glitterdust - hey, die Chance das dies den Gegner blind werden lässt ist nur 15% niedriger als bei einem Stufe 5 Zauber.
Deshalb ist so ein niedrigstufiger Charakter natürlich noch lange nicht gleichwertig effektiv. Und sollte natürlich dennoch sich nicht gedankenlos in die Schlacht stürzen sondern vorsichtig agieren. Aber hey...das ist nun nichts neues im Rollenspiel.
Feuersänger:
Also, wir haben das in unseren D20-basierten Spielen ständig, dass die Mini- und Endbosse einige Stufen über der Party angesiedelt sind. Umgekehrt kann es schon passieren, dass man bereits bei 2-3 Leveln Rückstand auf die anderen SC keinen auf diese abgestimmten Gegner mehr trifft.
Ein 3er-Barbar gegen einen 10er-Magier? Viel Glück, da kommst du mit deinem 1 Angriff pro Runde vielleicht auf +9, während ich bei nem Wiz 10 eine AC von mindestens 24 erwarten würde, konservativ geschätzt. Da kommt der Barb auf nen Output von vielleicht 5 Punkten pro Runde. Und wenn der Magier auch noch Fire Shield drauf hat, bekommt der Barb für jeden Treffer selber 1d6+10 Feuerschaden reingewürgt, da ist er auch nach dem zweiten Treffer am Boden.
Das alles jetzt so rein exemplarisch und, wie gesagt, alles sehr konservativ und ohne besondere Kniffe angesetzt.
Bringt mich aber auf ein anderes Thema, nämlich Ausrüstung. Wie werden die mit der Gruppe erworbenen Schätze geteilt: jeder gleichen Anteil, oder entsprechend dem Level? In D&D ist ja eine Reichtumsprogression nach Level vorgesehen. Der DM sollte also die Reichtümer entsprechend der Tabellen für z.B. 4 10.stufer und 1 3.stufer verteilen. Wenn nun die Gruppe die Schätze gleichmäßig ungeachtet der Stufe verteilt, sind die höherstufigen Charaktere zwangsläufig zu schwach ausgestattet, während der niedrigstufige zwar vollkommen "overdressed" sein wird, aber mangels inhärenter Fähigkeiten trotzdem nichts damit anfangen können wird. Am gescheitesten wäre noch, seinen Beuteanteil ausschließlich in Schutzgegenstände zu investieren.
Andererseits: wenn eine Gruppe schon einen Spieler zwingt, mit einem völlig nutzlosen, niedrigstufigen Char mitzulaufen, wird sie ihm wahrscheinlich auch nur die für seinen Level angemessene Ausrüstung zugestehen.
Immerhin, eine mögliche Ausnahme, wo der Levelrückstand nicht ganz so schlimm sein könnte, fällt mir gerade ein: im Falle eines Schurken, wenn die Party sonst keinen hat. Der ist im Kampf dann zwar immer noch nutzlos, aber kann dafür schon relativ früh mit Schlössern und Fallen fertigwerden, die für andere Klassen aufgrund der Trapfinding-Regeln unmöglich bleiben.
Andererseits muss man dazu auch sehen, dass a) jeder Ranger9/Rogue1 auch als Rogue im Sinne der Fallenregeln gilt, und b) es diverse Zauber und magische Mittel gibt, um mit Schlössern, Fallen und dergleichen fertig zu werden.
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