Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau

Cineastisches Rollenspiel und Lebensenergie

(1/6) > >>

Tybalt:
Hi!

Seit einiger Zeit bin ich (mal wieder) dabei, ein Regelsystem zu basteln. Ich möchte ein System für ein schnelles, cineastisches Spiel, und ich habe mir in Bezug auf Lebensenergie etwas überlegt.

Ich habe vor, die Lebensenergie relativ knapp zu halten, ein Charakter sollte nach ein, zwei harten Treffern ausgeschaltet sein. Aber: zusätzlich zu der Lebensenergie gibt es noch weiteren Punkte, ich nenne sie mal mangels einer richtig guten Bezeichnung GIK-Punkte (Glück im Kampf-Punkte). GIK-Punkte werden zuerst verbraucht, erst dannach wird die Lebensenergie reduziert.

GIK-Punkte sollen das nötige Quentchen Glück repräsentieren, das wichtige Charaktere im Kampf brauchen. Sie regenerieren um einiges schneller als Lebensenergie: Zu Beginn eines neuen Konflikt werden sie normalerweise wieder vollständig aufgefrischt.

Ich denke, man kann mit diesem Konzept einige Standards aus Filmen gut umsetzten. Ich gebe mal ein paar Beispiele:

Der Held und der Schurke stehen sich endlich gegenüber. Beide ziehen ihre Schwerter, und ein Kampf auf Leben und Tot entbrennt. Der Kampf geht hin und her, niemand schafft es, einen effektiven Treffer zu landen, bis schlußendlich der Held den Schurken mit dem Schwert durchbohrt.

In diesem Kampf werden zuerst die Glückspunkte aufgebraucht, bis schlußendlich die Lebensenergie mit einem guten Treffer reduziert wird.

Man kann auch die folgende Standardsituatiuon darstellen.

Im Kampf wird der Held am Arm getroffen. Blut fließt, der Schurke grinst und greift erneut an.

Bei einem krititschen Treffer wird ein Teil von den GIK-Punkten und ein Teil von der Lebensenergie abgezogen.

Da die GIK-Punke nicht so genau definiert sind wie die Lebensenergie, ist es auch möglich, daß sie durch bestimmte Mechanismen erhöht werden.

Mitten im Feuergefecht durckt der Held sich hinter den Tresen, lädt die Waffe nach, atmet tief durch und springt dann aus der Deckung und schießt auf die Gegner.

Wenn ein Charakter sich kurz aus dem Kampf herausnimmt und sich sammelt, kann er seine GIK-Punkte erhöhen. Möglich ist auch:

Die Kontrahenten unterbrechen ihren Schwertkampf, sie stehen sich gegenüber und fixieren sich. Einen kurzen Moment später stürmen sie wieder aufeinander los

Voraussetzung dafür ist daß die Raten, mit der die GIK erhöht werden, schwanken. Denn es muß für jeden Kontrahent Sinn machen, seine GIK zu erhöhen, da der Gegner das auch tun wird. Für beide muß die Chance bestehen, mehr Punkte als der andere zu bekommen.

Außerdem könnten die GIK auch durch anders gesenkt werden.

Der Schwarze Ritter fixiert den Weißen Ritter. "Ich bin dein Vater!" Der Weiße Ritter weicht überrascht zurück.

Durch passende Bemerkungen oder durch Spott kann ein Gegner aus dem Konzept gebracht werden, er verliert dann GIK-Punkte. Der Mechanismus kann nicht so straight sein wie eine Verwundeung im Kampf, es muss die Bemerkung selbst und die entsprechende Fähigkeit des SC's berücksichtigt werden. Sowas wie "Ich beleidige ihn." [würfelt] "Ha, 10 Punkte Schaden" möchte ich vermeiden.

Ein weitere Effekt ist, daß die Spieler nicht durch einen Schuß aus dem Hinterhalt getötet werden können (etwas, was ich bei cineastischen Spiel vermeiden möchte).

Der Held gerät in einen Hinterhalt. Um ihn herum schlagen Kugel ein, und er sprintet los, um in Deckung zu kommen. Mit einem Hechtsprung bringt er sich in Sicherheit, im letzten Moment trifft ihn ein Streifschuß.

Bei dieser Szene haben die Angreifer des öfteren getroffen, konnten aber nur die GIK reduzieren. Beim letzten Treffer sind die GIK endgültig weg, und der Rest des Schadens wird von der Lebensenergie abgezogen.



Man kann da noch mehr dran rumbasteln, und bis jetzt habe ich nur das Grundkonzept. Aber mich würde mal interessieren, was andere davon halten.

(Nur zur Info: Ich kenne HeroWars, das ein ähnliches Konzept hat, wenn auch ohne Lebensenergie. Aber die Hauptinspiration war D&D: Die HP werden ja bei Bedarf immer neu definiert: als Glück, als Zähigkeit, als die Fähigkeit, einem Treffer auszuweichen, als Erfahrung, als sowas wie Script Imunity usw. Das mit dem Glück fand ich interessant...)


Tybalt

Monkey McPants:

Wow, ziemlich genial.

(Wenngleich du den Namen der GIK-Punkte noch ändern solltest, klingt irgendwie nach Geek-Punkten.)

Ich bilde mir ein bei einem Thread über D&D 3.5 sowas ähnliches gelesen zu haben...

Aber auf jeden Fall ziemlich toll. Wäre eine echte Alternative zum Wundensystem mancher Spiele. (Für mich standen die meisten HP-Systeme nicht mal zur Diskussion, aber so...)

M

critikus:
..nett, klingt so erst mal ein bischen kompliziert, haben aber doch Potential, Deine GEEK-Points (oder Karma, Chi, Fu, Mana, Action-Points, Shockpoints oder so...).
Weiter so, aber machs für cinematic möglichts einfach...

critikus

Fredi der Elch:
Also Star Wars d20 hat dieselbe Grundidee. Die Inspiration durch D&D liegt also nicht fern...  :)
Allerdings kann man da die Vitality Points nur durch Kampf verlieren (wenn ich mich richtig erinnere). Interessant wäre, ob und wie man solche Vor-verwundungs-Punkte noch verlieren kann. Da sind Beleidigungen usw. sicher ein interessanter Ansatz.

Aber HeroWars ist irgendwie trotzdem cooler... ok, bin schon ruhig. Nicht hauen...

Fredi

Lord Verminaard:
Als ich den Anfang des Posts gelesen habe, dachte ich: Was soll das denn sein? Mit der beigefügten Erklärung kann ich allerdings nur sagen: geniale Idee! :) Finde ich sehr gut und überzeugend. Wenn man auf den cineastischen Ansatz abfährt, versteht sich. Für andere Systeme nicht geeignet.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln