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[Suche] Tips zu einem Multi-Genre-fähigen System als Basis für ein Forenspiel

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Waldgeist:
Ich suche nach möglichen Systemen für ein Multi-Genre-Setting, das in einem Forenspiel zum Einsatz kommen soll. Als Abgrenzung: Ich kenne GURPS und weiß, dass ich damit alles abdecken könnte, allerdings erscheinen mir die Regeln zu komplex für ein Forenspiel. Weiterhin kenne ich Savage Worlds, aber da sind mir die Regeln nicht detailliert genug, auch wenn ich den Ansatz handhabbarer finde. Momentan denke ich darüber nach, das Cortex System einer neuen Prüfung zu unterziehen, aber vielleicht habt ihr ja auch noch andere Tips. Übrigens habe ich erst ein Forenspiel auf Basis des Storyteller Systems geleitet (dieses scheint mir aber nicht praktikabel für mein Vorhaben).

Anforderungen:
- "Forenspielgeeignet" (für mich heißt das erstmal: nicht zu komplex... ohne System ist aber zu viel "Handwedelei"?)
- Multi-Genre-Unterstützung (Sci-Fi, Modern, Fanatasy, Magie, Psionik, verschiedene Technologiestufen, etc.)
- Möglichkeit, eigene Fähigkeiten auf verschiedenen Befähigungsleveln zusammenzubasteln
- Möglichkeit, verschiedene Wesen/Rassen abzubilden
- Möglichkeit, beliebige Charakterkonzepte abzubilden

Darkling ["beurlaubt"]:
Schonmal das Unisystem in Betracht gezogen?

Waldgeist:

--- Zitat von: Darkling am 29.11.2010 | 13:19 ---Schonmal das Unisystem in Betracht gezogen?

--- Ende Zitat ---

Nein. Ich habe zwar Witchcraft da, aber bisher nicht wirklich gelesen. Ist das als Baukasten nutzbar? Oder muss ich Regelelemente hinzuerfinden?

Selganor [n/a]:
Witchcraft hat Kernsystem plus Magie.
All Flesh Must be Eaten hat den Zombiebauskasten mit dem du so ziemlich alles an Monstern zusammenbauen kannst.

Ansonsten haben die Genre-Baende fuer AFMBE  noch zum Genre "passende" Zusatzregeln. Ein komplettes und vollstaendiges Universalsystem in einem Band hast du in Unisystem (leider) nicht.

"Joker" (als Dramapoints) hast du in Unisystem auch nur im (vereinfachten) Unisystem light/Cinematic Unisystem das mit dem Angel-Rollenspiel (und der Magie aus dem Buffy-RPG Supplement "Magic Box") so ziemlich "komplett" ist.

Ansonsten schmeisse ich mal (ueberraschenderweise) das Hero-System in den Raum.


--- Zitat von: Waldgeist am 29.11.2010 | 09:50 ---Anforderungen:
[... Ersten Punkt verschiebe ich mal an den Schluss...]
- Multi-Genre-Unterstützung (Sci-Fi, Modern, Fanatasy, Magie, Psionik, verschiedene Technologiestufen, etc.)

--- Ende Zitat ---
Check

--- Zitat ---- Möglichkeit, eigene Fähigkeiten auf verschiedenen Befähigungsleveln zusammenzubasteln

--- Ende Zitat ---
Check. Von eigener Power die genau so funktioniert wie man will bis zum kompletten Magie-/Power-/...System.

--- Zitat ---- Möglichkeit, verschiedene Wesen/Rassen abzubilden

--- Ende Zitat ---
Check
Viele "Standardrassen" sind auch schon vorgebaut in Regelwerken/Webseiten.
Bei allem anderen... Einfach mal bei Fans (hier im Forum) nachfragen und man kann dir beim Bauen helfen (oder du kriegst es gebaut)

--- Zitat ---- Möglichkeit, beliebige Charakterkonzepte abzubilden

--- Ende Zitat ---
Ich habe bisher noch nix gefunden das ich mit HERO nicht haette nachbauen koennen. (Kann hoechstens sein, dass dir fuer bestimmte Sachen die Punkte fehlen)

--- Zitat ---- "Forenspielgeeignet" (für mich heißt das erstmal: nicht zu komplex... ohne System ist aber zu viel "Handwedelei"?)

--- Ende Zitat ---
Das System im Spiel ist (gerade wenn man nur im Heroic und nicht im Superheroic Level unterwegs ist) ziemlich simpel. Mit 3d6 Wert nicht ueberwuerfeln.

Die Hauptarbeit hast zu zwischen den Spielrunden bzw. die Vorarbeit fuer das Setting (je nachdem wie intensiv du die Sachen im Vorhinein beschreiben/festlegen willst)

Zornhau:
Ich möchte hier HeroQuest 2.0 empfehlen. Das ist ein generisches Regelsystem, welches Spielwerte aus einer kurzen Prosa-Erzählung über den Charakter herauszieht, mit Quantitäten versehen läßt und somit für Konfliktauflösung mechanisch zugänglich macht. Keine Handwedelei, sondern genau EIN Regelmechanismus für ALLE Arten von Konflikten im Spiel.


--- Zitat von: Waldgeist am 29.11.2010 | 09:50 ---Anforderungen:
- "Forenspielgeeignet" (für mich heißt das erstmal: nicht zu komplex... ohne System ist aber zu viel "Handwedelei"?)

--- Ende Zitat ---
HQ2.0 ist ein sehr überschaubares System, welches von Anfang an auch solche Bereiche wie Beziehungen, Organisationen, charakterliche Schwächen usw. in "konfliktgerechter Art" abbildet und somit aktiv im Spiel in die Konflikte einfließen läßt.
Die Ergebnisse einer solchen Konfliktauflösung stellen sich sofort "erzählerisch" dar. Man hat nach einer Konfliktauflösung effektiv gleich die weitere Erzählung der Konsequenzen im Griff - es ist hier kein langwieriges "Uminterpretieren" von reinen Zahlenwerten aus der Regelmechanik in die Erzählung notwendig, was HQ2.0 m.E. für Forenrollenspiele, die ja sehr textgetrieben ablaufen, gut geeignet erscheinen läßt.


--- Zitat von: Waldgeist am 29.11.2010 | 09:50 ---- Multi-Genre-Unterstützung (Sci-Fi, Modern, Fanatasy, Magie, Psionik, verschiedene Technologiestufen, etc.)

--- Ende Zitat ---
Die Vorgänger-Fassungen (HeroWars und HQ 1) waren noch ausschließlich auf die Spielwelt Glorantha und die dortige Fantasy-Richtung bezogen.

HQ2.0 ist jedoch EIGENSTÄNDIG, GENERISCH und somit für beliebige Genres gedacht. Die Beispiele im Regeltext sind kreuz und quer aus den vielfältigsten Genres herausgegriffen. HQ2.0 kann alles das spielerisch aufbereiten, worüber man reden bzw. schreiben kann.

Aktuell gibt es auch schon Setting-Bände, die zeigen, wie es aussieht, wenn man HeroQuest 2.0 als Basis für unterschiedliche Settings nimmt. Mein aktueller Favorit: "Nameless Streets". Das ist ein "Urban Mystery"-Setting, in welchem man in der modernen Zeit Detektivgeschichten mit und rund um übernatürlich Begabte bzw. übernatürliche/unnatürliche Wesen erlebt. - Es ist die für mich deutlich zugänglichere Umsetzung von solchen Romanen wie den Harry-Dresden-Romanen.


--- Zitat von: Waldgeist am 29.11.2010 | 09:50 ---- Möglichkeit, eigene Fähigkeiten auf verschiedenen Befähigungsleveln zusammenzubasteln

--- Ende Zitat ---
Da die frei definierbaren(!) Charaktereigenschaften ja immer quantifiziert werden, kann man hier unterschiedlich hohe Werte vergeben bzw. unterschiedlich viele Punkte bei Charaktererschaffung verteilen lassen.

Was ich hier besonders interessant finde: HQ2.0 ist nicht so sehr auf die "Aufstiegsgeschichte" - nicht auf "Vom Fackelträger zum Master of the Universe" ausgerichtet. Charakter-Kompetenzsteigerung ist hier NICHT DIE EINZIGE Richtung der Charakterentwicklung, die auch mechanisch unterstützt wird.

Was mir gut gefällt sind die im Spielgeschehen "erspielten", gezielten Charakter-Eigenschaftsverbesserungen bzw. neue Charakter-Eigenschaften. Diese werden sehr stimmig einfach durch das Spielen des Charakters "freigespielt" und stellen so eine immer völlig plausible Weiterentwicklung des Charakters dar.


--- Zitat von: Waldgeist am 29.11.2010 | 09:50 ---- Möglichkeit, verschiedene Wesen/Rassen abzubilden

--- Ende Zitat ---
Das ist - allein schon wegen der generischen Richtung - in HQ2.0 "out of the book" möglich. - So verwendet das oben erwähnte "Nameless Streets" wirklich fast ALLES an übernatürlichen Wesen, die man aus den entsprechenden Romanreihen kennt, als spielbare SCs.


--- Zitat von: Waldgeist am 29.11.2010 | 09:50 ---- Möglichkeit, beliebige Charakterkonzepte abzubilden

--- Ende Zitat ---
Kannst Du Deinen Charakter mit Worten beschreiben, dann kannst Du ihn auch mit HeroQuest 2.0 spielen!

Da HQ2.0 eben so sehr von literarischer Seite an das Pen&Paper-Rollenspiel herangeht, ist es m.E. für ein so textintensives Medium wie Forenrollenspiele bestens geeignet.

HeroQuest 2.0 verwendet KEINERLEI Visualisierungen, weil sich wirklich alles in der Schilderung, in der weitergesponnenen Geschichte abspielt. Daher muß man auch nicht eigens Vereinfachung und Änderungen bei Kampfsystem, Fahrzeugregeln usw. vornehmen. sondern alles ist in HQ2.0 schon auf das rein erzählerische Umsetzen ausgerichtet.

Kann man etwas sprachlich schildern, dann kann man es auch in HeroQuest 2.0 spielen.

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