Pen & Paper - Spielsysteme > Savage Worlds
die Kehrseite der SW-Medaille?
Eulenspiegel:
@ Tsu
;D
Aber ebenso kann es SW mäßig sein, wenn der Räuberhauptmann die SCs um Hilfe bittet: "Der böse Sheriff von Nottingham hat einige unserer Leute Gefangen genommen und will sie hängen. Alleine schaffen wir es nicht, sie zu befreien. Könntet ihr uns helfen?"
SC: "Kein Problem! Sorgt ihr für ein Ablenkungsmanöver am Nordtor und wir befreien währenddessen eure Leute aus dem Kerker!"
Aber genau sogut könnte es ja auch so laufen:
Räuberhauptmann: "Wie es scheint, haben wir einen gemeinsamen Feind. - Nun, wir wollten heute Nacht sowieso angreifen, um unsere Leute aus dem Kerker zu befreien. Wenn ihr wollt, könnt ihr heute Nacht ja mitkommen. Und während wir unsere Leute befreien, dringt ihr in den Turm ein und rettet/entführt die Maid Marian."
Oder es läuft so:
Sheriff von Nottingham: "Ich weiß, wir hatten in letzter Zeit unsere Differenzen. Aber ich befürchte einen Angriff der Räuberbande in den nächsten Tagen. Da wir im Augenblick etwas geschwächt sind, können wir ihr nichts wirklich entgegenstellen. Wenn ihr uns helft, den Angriff der Räuber zurückzuschlagen, werde ich euch begnadigen und von allen derzeitigen Anklagepunkten freisprechen. Außerdem ist noch eine hübsche Summe auf den Kopf des Räuberhauptmanns ausgesetzt, die ihr euch verdienen könntet."
Alle drei Varianten wären möglich. Und alle drei Varianten wären FFF und SW-mäßig. (Es wäre halt bloß schön zu wissen, welche denn nun plausibel ist und wie der Räuberhauptmann bzw. der Sheriff denn nun auf die SCs reagieren würden.)
--- Zitat von: Nukleon am 24.12.2010 | 01:28 ---Aber was ist eine "angemessene" Herausforderung bei SW, das kein so ausgeprägtes Ressourcenmanagement hat?
--- Ende Zitat ---
Von "angemessener" Herausforderung halte ich auch wenig.
Was mich mehr interessieren würde:[*]"Wie wahrscheinlich ist es, dass die SCs den Gegner in einer offenen Schlacht (ohne Hinterhalte, Fallen etc.) besiegen?"
[*]"Wieviele Wunden erleiden alle SCs zusammen durchschnittlich, wenn sie gegen den Gegnerr in einer offenen Schlacht (ohne Hinterhalte, Fallen etc.) kämpfen, ohne sich zurückzuziehen?"
[/list]
Das wären die zwei Fragen, die mich in Hinblick auf einen Kampf interessieren. (Ob ein Kampf dann angemessen ist oder nicht, sollen die Spieler selber entscheiden. - Aber mir würde das halt als Entscheidungshilfe für die NSCs dienen. Oder auch am Anfang, wie groß denn nun der Gegner ungefähr ist, den ich den SCs entgegenstelle.)
--- Zitat ---Da SW aber so eine weite Streuung aufweist ist mit Statistik relativ schwer zu hantieren.
--- Ende Zitat ---
Jain. Als Mathematiker verrate ich dir, dass man auch 0-1 Ereignisse (Gegner wurde besiegt <-> wir wurden besiegt) halbwegs gut statistisch fassen kann, unabhängig davon, wie groß die Streuung ist.
Disclaimer:
- Ob der Gegner nun tot/beuwstlos am Boden liegt oder flieht: Innerhalb eines Kampfes würde ich beides als "Gegner wurde besiegt" werten.
- Ebenso würde ich auch "SCs fliehen" als "Gegner hat gewonnen" innerhalb eines Kampfes werten.
--- Zitat ---Das beste System ist meiner Meinung nach das von Clint vorgeschlagene, über den Vergleich von Durchschnittsschaden mit Toughness. Daraus sollten sich auch grobe Schätzungen über Anzahlverhältnisse anstellen lassen. Sowas kann man natürlich anstellen, aber mir persönlich wäre es zu viel Aufwand für zu wenig Gewinn.
--- Ende Zitat ---
Ja, das ist schonmal ein guter Anfang. - Und zwischen den Feiertagen werde ich mal darangehen und das ganze System verfeinern. (Durchschnittsschaden ist z.B. relativ unwichtig. Viel wichtiger ist es, die Durchschnittswunden zu errechnen. Was jetzt aber auch nicht so schwer sein sollte. - Richtig schwierig wird es, wenn man den Wert von Talenten bewerten will.)
Tudor the Traveller:
--- Zitat von: Tsu am 24.12.2010 | 01:24 ---Und die Savage Antwort lautet: der Räuberhauptmann WIRD angreifen und es WIRD ein Massaker geben... nur was für eines, das muss ich erst zeigen :D
--- Ende Zitat ---
--- Zitat von: Nukleon am 24.12.2010 | 01:28 ---@Tsu:
Das ist eine richtige "Savage" Antwort! Mache das, was cool ist und gut rüberkommt! :d
--- Ende Zitat ---
Na supi. Das kann aber ruck zuck die Spielweltplausibilitäten verzerren. Wenn der Hauptmann eigentlich kein Idiot ist, aber den Angriff befiehlt, weil es ja "cool" fürs Spiel ist, ist das nicht gerade logisch. Ja, ich weiß, SW soll Pulp sein, aber das hat auch seine Grenzen.
Ich weiß nicht, warum die CRs so schlecht gemacht werden. Da hat man eben eine Hausnummer, mit der man kalkulieren kann. Ist allemal besser, als handwedelnderweise plötzlich die Situation zu verändern, weil der Kampf nicht so läuft, wie gewollt (von wegen Verstärkung holen usw.).
alexandro:
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 24.12.2010 | 02:29 ---Na supi. Das kann aber ruck zuck die Spielweltplausibilitäten verzerren.
--- Ende Zitat ---
In der Regel kennt der Räuber ja nicht den "Kompetenzgrad" seiner Gegner, daher sind solche Überlegungen ohnehin nicht Teil der Spielweltplausibilität.
Die einzige valide Überlegung wäre die Mannstärke, was ja auch in den Regeln abgedeckt ist (Ganging Up und Zufallsnivellierung bei vielen Angriffen) - als Faustregel gilt: wenn man zwei Mann pro Gegner abstellt, dann gewinnt man (evtll. mit Verlusten, aber man gewinnt). Evtll. braucht man gegen höherstufige Gegner mehr Personal, aber das muss der Gegner auch erstmal herausfinden (oder er geht auf Nummer Sicher und schickt "unnötig" viele Extras gegen die SC - das ist von der Motivation des NSCs abhängig und ebenfalls Teil der Spielweltplausibilität).
Tudor the Traveller:
--- Zitat von: alexandro am 24.12.2010 | 02:54 ---In der Regel kennt der Räuber ja nicht den "Kompetenzgrad" seiner Gegner, daher sind solche Überlegungen ohnehin nicht Teil der Spielweltplausibilität.
--- Ende Zitat ---
Doch, in dem Beispiel schon. Als ehemaliger Offizier derselben kann er recht gut einschätzen, was die Stadtwache drauf hat. Und das trifft im Prinzip auf jeden Fall zu, wo Erfahrungen seitens des NSC mit den Gegnern vorliegen, seien es nun Wachen, Orkkrieger oder Ghule. Solange die nicht generell über große Kompetenzbereiche variieren, kennt "er" den jeweiligen Kompetenzgrad, zumindest ungefähr. ("Die Stadtwache packen wir mit unseren 30 Mann, wenn sich bei der Ausbildung nicht viel geändert hat, seit ich weg bin. Bei der Palastwache sieht das schon anders aus, das sind harte Kerle; das würde eng...")
Nukleon:
Ähnliche Probleme hatte ich zu Anfang auch mit SW, da wir unsere D&D4E Runde im laufenden Betrieb aus SW umgestellt haben. Da kamen dann natürlich Fragen aufwie: Was ist ein balancierter Kampf? Womit fordere ich die Gruppe angemessen? Was wird ein TPK?
Mit der Zeit habe ich mich von dieser Denke gelöst die ich im Nachhinein als Kontrollwahn bezeichnen würde. Ich denke mir nun Szenen aus, die in der Spielweltplausibel erscheinen und reagiere dann auf die Ergebnisse.
Am Beispiel:
Der Räuberhauptmann sagt, mit 30 Mann wird das Dorf geknackt. Jetzt fallen die Würfel sehr schlecht und die Räuber werden aufgerieben. Jetzt wäre das für mich kein Problem. Ein Konflikt wurde aufgelöst, vielleicht nicht in die Richtung in die ich es mir vorgstellt habe, aber ich habe nun eine neue Situation auf der ich aufbauen kann.
Gerade bei cinematischen Spielen bietet es sich auch an die Kausalität etwas zu verkehren: D.h. wann wartet das Ergebnis ab und sagt dann, "das ist passiert weil...".
Am Beispiel:
Räuberhauptmann: Die Stadtwache packen wir mit unseren 30 Mann, wenn sich bei der Ausbildung nicht viel geändert hat, seit ich weg bin.
1. Fall: Räuber verlieren: --> Die Stadtwache hat in der letzten Zeit tatsächlich viel zugelegt.
2. Fall: Räuber gewinnen: --> Die Stadtwache war noch so gurkig wie damals.
Die Spieler bekommen von solchen Überlegungen ja kaum was mit, außer sie sind aktiv in die Ausbildung der Stadtwache involviert. In dem Fall sollte ihr Eingreifen aber eh die Schlacht zu Gunsten der Stadtwache lenken. Aber selbst wenn nicht: Kämpfe sind eben sehr wechselhaft und schwer vorhersagbar. Dies führt dazu, das Anführer eben Falsche Abschätzungen machen und ihre Truppen verheizen.
So langsam versteh ich aber irgendwie nicht mehr welchen Mehrwert mir das alles beim Spieltisch bringen soll. Planen tu ich als Spielleiter eh nicht mehr, da die normale Gruppe eh alle Pläne durchkreuzt^^ Da kann ich auch alles andere dem Zufall überlassen und mich jede Session aufs neue überraschen lassen. Das ist für mich furious and fun! Wenn ich Planungssicherheit für mein "großen Plot" brauche, wähle ich ein anderes System.
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